twenty eight
Stumm sitze ich mit weit aufgerissenen Augen, die ins leere starren im Bett, ohne einen Fitzel Stoff. Was habe ich da gestern bitte getan?! Erst habe ich Levi dazu getrieben, mich fast zu erwürgen, was mich dann auch noch erregt hat und dann habe ich ihm meinen blanken Arsch quasi ins Gesicht gehalten, nachdem ich einfach nackt in sein Zimmer bin? Hab ich sie noch alle?!
Ich sollte definitiv die Finger vom Alkohol lassen. Wobei ich mir nicht mehr sicher bin, ob es überhaupt daran lag oder er nur meine Hemmschwelle weggespült hat. Denn auch wenn es mir gerade mehr als nur peinlich ist - gefallen hat es mir trotzdem. Nicht mein Verhalten sondern eher Levis Reaktion, wie er-
"Na, ausgeschlafen?", kommt es plötzlich von der Tür, was mich aus meiner Starre reißt und meine Aufmerksamkeit auf Levi richtet.
"Tut mir leid", entgegne ich ihm nur und wende meinen Blick wieder auf die Bettdecke. Ich erinnere mich natürlich auch daran, dass ich Levi mit etwas provoziert habe, was er ausdrücklich nicht wollte.
"Ach", winkt er ab und kommt auf mich zu, um sich neben mich auf das Bett zu setzen und sein Handy zu zücken. Er tippt etwas darauf herum und sieht mich dann an.
"Das hier ist schon Entschuldigung genug", haucht er und zeigt mir dann ein Bild, was mir sofort die Sprache verschlägt. Er hat es gestern doch gesehen. Levi hat das vor dem Kleiderschrank doch gesehen und einfach ein Foto davon gemacht! Von meinem Arsch, den ich ihm ohne Scham entgegenstreckte und man alles sehen konnte. Alles. Die Röte schießt mir ins Gesicht und ich schlage das Handy reflexartig aufs Bett, um das grausame Bild aus meinem Sichtfeld verschwinden zu lassen.
"Das ist gemein", brumme ich und fahre mir durch die Haare, während ich versuche dieses Bild in meinem Kopf zu verbrennen.
"Nicht gemeiner als das, was du dir gestern herausgenommen hast", erwidert er, nimmt sein Handy und steht wieder auf. Er spielt wohl auf das an, was auf dem Sessel passiert ist. Das mit dem Wasser, nur damit ich mal kurz seine Brust anfassen konnte. Schon ziemlich absurd aber auch irgendwie verständlich, schließlich hat Levi einen wunderschönen und anziehenden Körper und ich darf keinen einzigen Milimeter davon anfassen, im Gegensatz zu ihm, der mich an jeder Stelle berühren kann, wann und wie oft er will.
"Ich war da einfach nicht ich selbst", sage ich, der Wahrheit entsprechend und strecke mich, um mich gleich anziehen zu können.
"Oh, du warst schon du selbst, Eren. Du kennst diese Seite an dir nur noch nicht, weil du sie nie ausleben konntest. Du wirst noch vieles entdecken, glaub mir." Somit verlässt Levi das Zimmer. Er hat schon recht, mit dem was er sagt. Schließlich hat es mir gefallen und selbst jetzt, nüchtern, hätte ich nichts dagegen einzuwenden Levis zuckende Mundwinkel zu sehen, wenn ich ihn wieder aus dem Konzept bringe.
Schnell ziehe ich mir was über und tapse dann in die Küche, in der schon das Frühstück und eine Tasse Tee für mich bereit steht. Dankend setze ich mich hin und fange an zu essen, während ich an meinem Handy tippe und auf Armins Frage, ob ich denn gut nach Hause gekommen bin, antworte. Zwar etwas zu spät aber besser jetzt als nie. Auch Jean hat mir geschrieben oder eher mir ein Bild geschickt - ein Selfie mit allen von der Party gestern - mit der Unterschrift, was ich alles verpasse. Ich bin aber sehr froh von Levi abgeholt worden zu sein, mehr Alkohol hätte ich bestimmt nicht vertragen, zumindest nicht, ohne einmal über der Kloschüssel zu hängen.
"Heute bleiben wir beide hier", erwähnt Levi beiläufig, während er wieder an seinem Handy tippt. Das hat Levi gestern auch schon getan. Seit wann schreibt er denn so viel? In der letzten Woche habe ich ihn höchstens mal telefonieren sehen, wieso also schreibt er jetzt so viel? Emails beantwortet er doch eigentlich immer an seinem Computer. Weiter denke ich darüber nicht nach, denn wieder ploppt eine Nachricht von Armin auf.
Mikasa würde dich gerne mit Jean und mir zum Essen einladen, hättest du Lust? Es gäbe Asiatisch.
Mein Blick schweift wieder zu Levi.
"Darf ich heute mit Jean und seinen Freunden Essen gehen?", frage ich ihn frei heraus, schließlich ist es eine seiner Regeln, dass er wissen will wo ich bin. Levi blickt von seinem Handy auf, scheint kurz zu überlegen aber dann nickt er. Freudig schreibe ich Armin, dass ich gerne komme und er mir genaueres schreiben soll.
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