thirty nine
"Du willst was?", fragt Levi sicherheitshalber nochmal nach, weshalb ich meine Aussage wiederhole. Ich stütze meinen Arm auf dem Tisch ab und beobachte Levi, wie er die Zwiebeln anbrät.
"Da gibt es nicht viel zu erzählen", meint er nur und holt andere Zutaten aus dem Kühlschrank, die er ebenfalls verarbeitet und mit in die Pfanne gibt.
"Er war eher ruhig. Er hat meine Meinung immer akzeptiert, mir nie widersprochen, als ich lauter wurde ist er ruhig geblieben und hat einen Streit immer verhindern wollen." Levi dreht sich zu mir um und stützt sich an der Arbeitsplatte ab.
"Bis er alles, was sich über die Jahre angesammelt hat raus ließ, mir jegliche Dinge aus der Vergangenheit an den Kopf warf und dann seine Sachen genommen und gegangen ist. Ich habe ihn noch nie so wütend und verletzt gesehen aber ich war selbst Schuld daran." Ich schlucke. Sowas wollte ich eigentlich nicht hören.
"Ich hätte nicht fragen sollen", brumme ich leise zu mir selbst und lege meinen Kopf auf den Tisch. Levis Leben ist schon traurig. Erst das, was damals passiert ist, dann das mit Farlan und jetzt muss er sich um einen obdachlosen Jungen kümmern, lässt ihn hier wohnen und gibt ihm Arbeit obwohl er selbst täglich arbeitet und keine Zeit dafür hat. Und dann gehe ich ihm noch zusätzlich auf den Sack.
Plötzlich vernehme ich von Levi aus ein leises Lachen, weshalb mein Kopf nach oben und in seine Richtung schellt; nein, ich habe mich nicht verhört, Levi lacht gerade tatsächlich!
"Wieso lachst du?", frage ich sofort und setze mich aufrecht hin. Ich kann gar nicht glauben, was ich hier gerade sehe. Levi kommt auf mich zu und beugt sich zu mir, ehe er mir sein Handy vor die Nase hält, auf dem eines dieser Katzenvideos läuft. Eine schwarze Katze, die versucht auf Bett zu springen aber stattdessen dagegen knallt und runter fällt. Kein Wunder, dass das Levis Geschmack trifft.
Lächelnd schüttele ich den Kopf. Ich dachte, er benutzt Instagram nicht und hat da nur ein Profil für seine Firma? Von wegen! Eiskalt hat er mich angelogen.
"Ich hatte auch mal eine Katze", meint er dann und nimmt sein Handy aus meinem Sichtfeld, um darauf rumzutippen und es mir dann wieder vor die Nase zu halten. Eine ebenfalls schwarze Katze, nur etwas größer, mit großen blauen Augen. Ich würde sogar sagen, dass sich die Augen der Katze stark mit denen von Levi ähneln. Die Katze liegt auf dem Foto auf Levis Schoß, während er ihr den Bauch krault und sie ihn mit riesigen süßen Augen ansieht. Ein echt schönes Bild.
Anstatt das Essen, was Levi noch schnell fertig gemacht hat zu essen, sitzen wir zusammen am Küchentisch und sehen und gemeinsam alle Bilder seiner Katze und ihm an. Manchmal sind auch ein paar Videos dabei, die Levi dann mit einem hauchdünnen Lächeln abspielt. Ich hätte nie geahnt, dass er mir mal von sich aus Bilder zeigen würde. Er hat mir dann noch erzählt, dass seine Katze Mila hieß und mit 15 Jahren schließlich gestorben ist. Er kennt sie schon seit sie geboren wurde und durfte sie als Kind zu Weihnachten haben, seitdem sind die beiden unzertrennlich gewesen - wenigstens eine schöne Sache, die ich jetzt von ihm weiß.
Die ganze Zeit über lag Levis wunderschöner Geruch in der Luft und ich bin innerlich gestorben. Ich musste mich stark zusammenreißen, nicht näher an ihn zu rutschen und meinen Kopf auf seine Schulter zu legen.
Erst als Levi sein Handy beiseite legt, sehe ich ihn wieder an und spüre nur kurze Zeit später seine Lippen auf meine. Schnell erwidere ich den Kuss, während er seine Hand in meinen Haaren vergräbt und mich somit mehr gegen seine Lippen drückt.
"Wir sollten essen, sonst wird es kalt. Das hier verschieben wir auf später", raunt er an mein Ohr und jagt mir wie jedes Mal eine Gänsehaut über den Rücken. Levi steht auf, richtet das Essen auf zwei Teller an und stellt mir einen hin, ehe er sich mit seinem wieder neben mit setzt.
Nach dem Essen wasche ich alles ab, während Levi es sofort abtrocknet und zurückstellt. Dann stellt er sich vor mir und legt seine Hand an meinen Kinn, drückt es hoch, sodass ich ihn ansehen muss. Der amüsierte Blick von vorhin ist verschwunden und seine ausdrucklosen Augen sind wieder da.
"Vertraust du mir, Eren?"
~~~
Heyo^^
Na was denkt ihr, was könnte Levi damit wohl meinen? :o
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top