five
Streng sieht mich er mich an, bis ich aufstehe und meinen Becher und meinen Beutel nehme. Ich verstehe nicht so ganz, wieso ich jetzt mit ihm mitkommen soll, heute früh ist er noch abgehauen, als er mich gesehen hat.
"Wie heißt du?", frage ich erst, bevor ich überhaupt nur einen Schritt mit ihm mitgehe. Wenn ich ihn nicht kleiner Mann nennen darf, dann ja wohl bei seinem Namen. Und wenn er mich duzt, tu ich das auch.
"Für dich bin ich Herr Ackermann." Wie, er sagt mir nicht mal seinen Vornamen? Bevor ich etwas darauf antworten kann, geht er schon los, weshalb ich ihm einfach folge. Was soll schon dabei sein, wenn ich wieder auf einem gemütlichen Sofa schlafen kann hat es sich schon gelohnt, mit ihm mitzugehen.
"Und du bist wirklich ein Alpha?", frage ich zur Sicherheit nochmal nach. Es stört mich immer noch, dass er letztes Mal nicht danach gerochen hat und sogar jetzt nur sehr leicht nach Alpha riecht.
"Natürlich."
"Aber du riechst nicht wirklich danach?"
"Solange du mich nicht wütend machst, wirst du es auch nicht wirklich riechen." Damit hat sich das Thema für ihn erledigt. Während er mit mir die Straße entlang läuft, redet er kein Wort mehr mit mir. Er ist wohl nicht von der gesprächigen Sorte. Wir laufen an der Firma vorbei, gehen dort aber nicht rein. Nimmt er mich etwa mit in seine Wohnung?
"Herr Ackermann?" Er brummt, wohl ein Zeichen, dass ich meinen Ansatz zu einem Gespräch weiterführen kann.
"Wo bringst du mich hin?" Ich bekomme keine Antwort auf meine Frage. Okay, dann hieß es wohl, dass ich nicht fragen darf. Er ist komisch. Herr Ackermann führt mich zu einem Wohnblock, und zwar nicht einem normalen sondern eher zu einem... Luxuswohnblock? Jedenfalls sieht es sehr viel hochpreisiger aus als der normale Plattenbau. Viele Fenster, riesige Balkons, die Parkplätze und der Vorhof sind mit einem Sicherheitszaun gesichert und von den Autos auf diesen Parkplätzen will ich gar nicht erst anfangen.
Er schließt das Tor auf, dann die Haustür und drückt den Knopf für den Fahrstuhl. Zusammen stellen wir uns rein und fahren in den dritten Stock. Ich stand vorher noch nie so nah an ihm und trotzdem riecht er nur ziemlich schwach. Aber riecht er gut.
"Du fasst nichts an, bis du dir die Hände gewaschen hast und dann gehst du duschen. Ich mag Dreck nicht", brummt er und schließt dann die Tür zu seiner Wohnung auf. Ja er ist wirklich komisch. Denn als ich seine Wohnung sehe- nirgends liegt etwas rum, alles ist aufgeräumt und ich kann sogar sehen, dass es ziemlich sauber ist. Jetzt verstehe ich auch das Laken, was er über das Sofa gelegt hatte. Ich will ins Bad gehen, um mir die Hände zu waschen aber bevor ich überhaupt einen Schritt in die Wohnung gesetzt habe, werde ich zurückgezogen.
"Deine Schuhe", zischt Herr Ackermann und funkelt mich böse an. Ups. Schnell ziehe ich sie aus und wasche mir dann endlich die Hände. Er scheint wohl auf Sauberkeit zu stehen aber wieso holt er sich dann einen Obdachlosen hier rein? Ich bin zwar nicht dreckig aber ich bin auch nicht wirklich sauber, schließlich kann ich nicht jeden Tag duschen und meine letzte ist schon drei Tage her.
Ich will das Bad schon wieder verlassen aber er steht mit einem Handtuch und frischen Sachen an der Tür und hält sie mir hin. Dankend nehme ich sie an und schließe die Tür, um in der realtiv großen - und sauberen - Dusche zu duschen. Nachdem ich mich abgetrocknet und mir die Sachen, bestehend aus Socken, einer Boxershorts, einer Jogginghose und einem einfachen Shirt, angezogen habe, verlasse ich das Badezimmer wieder und gehe den Flur entlang ins Wohnzimmer. Es ist alles sehr schlicht gehalten, nicht viel Schnickschnack, nur das Nötigste. Aber das passt zu ihm. Nur frage ich mich immer noch, wieso er mich hier her gebracht hat.
Ich gehe weiter in die Küche, doch dort ist er auch nicht. Das letzte Zimmer ist dann wohl das Schlafzimmer aber bevor ich noch in einer unangenehmen Situation gelange, lasse ich es lieber und öffne die Tür zum Balkon. Es ist mittlerweile komplett dunkel und man kann schon ein paar Sterne sehen. Ich war schon seit ein paar Jahren in keiner Wohnung mehr. Ich betrete ihn und sehe hoch in die Sterne. Ich sehe sie zwar jede Nacht aber sie sind teo9jedes mal aufs neue faszinierend.
"Du bist ja schon fertig. Gut."
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Kanntet ihr das Alpha/Omega Universum vorher schon oder ist das neu für euch? Und wenn, findet ihr es komisch? :)
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