eleven

Wieder werde ich von alleine wach aber wiedermal zu spät, denn ich höre, wie Levi bereits in der Küche ist und vermutlich Wasser kocht, den Geräuschen nach zumindest. Also strecke ich mich ausgiebig, ehe ich aufstehe und das Sofa wieder ordentlich mache. Wer weiß was mit blüht, wenn ich es wieder vergesse.

Gähnend betrete ich dann die Küche, um Levi guten morgen zu sagen. Erst starrt mich aber nur an, bis mir bewusst wird, dass ich vergessen habe mich anzuziehen und hier nur in Boxershorts stehe.

Ich will nicht sagen, dass ich unattraktiv bin aber auch nicht wirklich attraktiv, eher so ein Zwischending. Aus seinem Blick kann ich aber nicht deuten, für was er mich hält.

"Naaa, tolle Aussicht, oder?" Ich versuche die Stille zu unterbrechen und grinse ihn frech an, in der Hoffnung, er versteht Humor. Levi verdreht aber nur die Augen und verlässt mit einer Tasse Tee die Küche. Schade.

Stumm folge ich ihm, bis zu der Tür seines Schlafzimmers. Dort bleibe ich stehen und warte. Wieso ich dieses Zimmer nicht betrete kann ich mir nicht erklären, nur habe ich irgendwie das Gefühl, dass ich da nicht rein darf. Er reicht mir kurze Zeit später wieder Kleidung raus, die ich dankend annehme. Da ich gestern schon geduscht habe, ziehe ich mich einfach nur um und putze mir danach die Zähne, ehe ich mich um meine Haare kümmere. Mental bereite ich mich darauf vor, heute wieder diese ekligen Toiletten sauber zu machen. Es wäre ja nicht so schlimm, würden die Leute, die die Toiletten benutzen, auch wissen wie eine Klobürste funktioniert.

Und dann fällt es mir wie Schuppen aus den Haaren.

Petra.

Ich habe ihr doch versprochen, wieder ins Tanzstudio zu kommen und jetzt war ich schon wieder nicht da. Sie wird mir den Kopf abreißen... Ich muss unbedingt in meiner Pause zu ihr, genug Zeit würde ich ja haben. Oh man.

Ich verlasse das Bad wieder und sehe Levi, der sich schon die Jacke anzieht. Zum Glück bin ich schon fertig und kann es ihm gleich tun. Zusammen fahren wir dann wieder mit dem Fahrstuhl runter und gehen draußen an den vielen teuren Autos vorbei. Ob eins von denen ihm gehört? Schließlich laufen wir nur zur Arbeit, anstatt ein Auto zu nehmen oder er ist einfach umweltbewusst, das kann auch sein.

-

Nachdem ich mit meinem Aufgaben fertig bin und in die Pause gelassen werde, will ich das Büro verlassen, werde aber von Levis Stimme davon abgehalten.

"Wo willst du hin?"

"Ich möchte eine Freundin besuchen", erkläre ich und beobachte ihn, wie er von seinem Schreibtisch aufsteht und auf mich zukommt.

"Was für eine Freundin?"

"Eine gute?" Verwirrt von seinen Fragen ziehe ich eine Augenbraue hoch. Er schnappt sich seine Jacke von der Garderobe und macht Anzeichen, dass er mitkommen will. Ehrlich jetzt?

"Ich kann auch alleine zu ihr."

"Das ist nicht deine Entscheidung." Seufzend lasse ich es dann zu. Eine Wahl habe ich eh nicht, er würde mir sonst einfach folgen. Ich frage mich nur, wieso er so unbedingt mitkommen will. Schweigend gehen wir nebeneinander her, bis wir an dem kleinen Tanzstudio angekommen sind. Petra müsste schon da sein, um alles vorzubereiten, weshalb ich laut an die Tür klopfe und warte, bis sie raus kommt.

"Eren!" Erst schaut sie glücklich, dann setzt sie ihren vermeintlich bösen Blick auf und will mir wahrscheinlich wieder eine predigt halten, weil ich nicht da war aber dann sieht sie Levi und verstummt.

"Wer ist das denn?" Ich ziehe Petra etwas von Levi weg, damit wir in Ruhe reden können. Ihm scheint das nicht zu gefallen, das sehe ich ihm an aber das ist nicht mein Problem.

"Das ist Levi, äh, Ackermann. Irgendwie wohne ich jetzt bei ihm und er hat mir sogar einen Job gegeben", erzähle ich ihr und kann selbst kaum glauben, was ich da sage.

"Ist er ein Alpha?" Ich nicke. Ihr Blick wird sofort verständnislos.

"Was? Aber das kannst du doch nicht machen! Was wenn der dich mal überfällt? Oder wütend wird? Du weißt doch ganz genau, wie Alphas werden können!" Sie flüstert mir das ins Ohr, damit Levi das nicht hört. Sie hat ja recht aber... er ist anders. Denke ich zumindest.

"Ja du hast recht aber als Übergang ist es doch erstmal in Ordnung. Ich meine, es wird doch wieder kalt und ich finde es besser, bei ihm auf dem Sofa zu schlafen als hier draußen", antworte ich, aber sie fasst sich nur an die Stirn und schüttelt den Kopf. Ich weiß, sie macht sich nur Sorgen aber ich kann doch schon selbst abwägen, ob Levi mir etwas tun würde.

"Na gut. Aber wenn was ist, du weißt, wo du mich findest." Ich nicke ihr zu, ehe wir wieder zurück zu Levi gehen.

"Entschuldigung, ich habe mich noch nicht vorgestellt. Ich bin Petra Ral", sagt sie dann zu Levi und reicht ihm die Hand hin. Er schnalzt wieder mit der Zunge und erwidert den Händedruck.

"Ich denke mal, du weißt schon wie ich heiße", antwortet er nur darauf und sieht zu mir. Unauffällig gehe ich seinem Blick aus dem Weg und verschränke meine Hände hinter dem Rücken. Von mir hat sie den bestimmt nicht.

"Ich hoffe, Eren ist bei Ihnen in guten Händen."

~~~
Was haltet ihr von Levi bis jetzt? Wärt ihr auch der Meinung, dass man ihm vertrauen könnte? :3

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