33. Kapitel
"Why do you have to go and make things so complicated?"
Ellie's POV
Zwei Taylor Swift Alben später legte sich plötzlich jemand neben mich aufs Bett. Ich schreckte kurz zusammen, jedoch wagte ich nicht zur Seite zu sehen oder meine Kopfhörer abzusetzen. Ich wusste, wer neben mir lag. Und ich wusste, was er zu sagen hatte.
Auf einmal wurden mir meine Kopfhörer unsanft vom Kopf gerissen.
"Hey!", protestierte ich sofort und sah Jonah aufgebracht an.
"Wir müssen reden", meinte dieser nur.
"Erst, wenn du mir meine Kopfhörer zurückgibst.", forderte ich. Er zögerte, dann gab er sie mir wieder. Ich legte sie mir um den Hals und schaute ihn abwartend an.
"Du weißt genau, was ich meine!", beschwerte er sich und ich seufzte.
"Lass mich bitte damit in Ruhe"
"Hör auf wegzurennen, Ellie! Stell dich deinen Problemen!", sagte er vorwurfsvoll.
"Ich kann das nicht.", flüsterte ich.
"Aber was ist denn so schlimm daran? Geh zu Corbyn und rede mit ihm über das, was passiert ist. Er ist genauso verwirrt wie du und würde sich bestimmt freuen, wenn du einen Schritt auf ihn zu machen würdest.", meinte er und seine Stimme schien sanfter zu werden.
"Das geht nicht"
"Warum nicht?"
"Weil ich von ihm Abstand halten will"
"Warum das denn?" Nun richtete er sich interessiert auf und musterte mich.
Ich seufzte. "Gestern Abend hat Corbyn mir... irgendwie... gestanden, dass... dass er sich in mich verliebt hat."
Er riss überrascht die Augen auf. "Echt jetzt?"
Ich nickte.
"Und warum willst du jetzt Abstand halten?"
"Weil das ganze kurz nachdem ich das mit Noah herausgefunden hab passiert ist und ich mir mit dem ganzen erst im Klaren sein will."
"Das heißt, du weißt nicht, ob du seine Gefühle erwiderst?"
Ich nickte erneut. "Ich weiß nicht, wie sich Liebe anfühlt, wenn das zwischen Noah und mir anscheinend keine war."
"Ach Ellie" Er seufzte und legte einen Arm um mich. "Glaubst du nicht, dass du eher Angst davor hast, dich auf eine Beziehung einzulassen, weil du nicht wieder verletzt werden willst?"
Ich überlegte kurz. Hatte Jonah recht? Wollte ich einfach nicht mehr verarscht werden und distanzierte mich deswegen von Corbyn?
"Selbst wenn, will ich denn jetzt eine neue Beziehung? Ich hab mich doch gerade eben erst von Noah getrennt. Und Corbyn dafür auszunutzen, über den Idioten hinwegzukommen, möchte ich auch nicht. Das hätte er nicht verdient.", gab ich zu bedenken.
"Da hast du natürlich recht", begann er. "aber wenn du ihn so auf die Folter spannst, meinst du das hat er verdient? Denkst du nicht, dass das auch ein bisschen unfair ist?"
"...stimmt, das ist auch nicht gerade fair.", gab ich nach kurzem Überlegen zu.
"Ich denke, du solltest noch heute mit ihm reden."
"Und was soll ich sagen?"
"Dass du in ihn verliebt bist, vielleicht?", lachte er.
"Bin ich das denn?"
"Also, dass er dich mag, sieht sogar ein Blinder. Außerdem hat er heute auch deinen Ex verprügelt. Und Ellie, ich übersehe diese Blicke, die du ihm zuwirfst, nicht. Du magst ihn sehr. Das weiß ich. Und tief in dir drin weißt du das auch."
Ich dachte kurz über das nach, was er gesagt hatte. Wieder mal hatte er recht.
"Was würde ich nur ohne dich tun, Jonah", meinte ich grinsend, nach kurzer Stille.
"Das frage ich mich allerdings auch."
Ich richtete mich leicht empört auf und schlug ihm auf die Schulter.
"Idiota!", rief ich und wir beide lachten zusammen. Es tat gut, bei ihm zu sein. Es tat gut, ihn bei mir zu haben.
"Und jetzt gehen wir zu den anderen.", sagte er daraufhin und ich sprang auf und ging zur Tür. Ich wusste zwar nicht, was mich mit dem Gespräch mit Corbyn erwartete, jedoch wusste ich, dass ich jetzt gleich mit ihm reden musste. Ich hatte schon viel zu lange gewartet.
"Worauf wartest du dann noch?", fragte ich Jonah, der noch seelenruhig auf dem Bett saß.
"Eine Sache musst du mir noch versprechen", begann er und kam auf mich zu. "Versprich mir, in Zukunft zu versuchen, dich deinen Problemen zu stellen."
Ich nickte. "Ich versprech's dir"
"Und du kannst immer zu mir kommen, Kleine. Ich werde immer für dich da sein und dir helfen. Das weißt du, oder?"
"Das weiß ich", antwortete ich lächelnd und nahm ihn in den Arm. Er erwiderte die Umarmung. Weil ich so klein war im Gegensatz zu ihm, konnte er seinen Kopf auf meinem ablegen. Ich fühlte mich geborgen bei ihm.
"Gut", meinte er. An seiner Stimme hörte ich, dass er in diesem Moment ein Lächeln auf den Lippen hatte. "Und jetzt auf zu den Jungs!"
Nachdem uns Dani lächelnd in sein Zimmer hereingelassen hatte, sah ich mich aufgeregt im Zimmer um. Doch kein Blondschopf war zu sehen.
"Ähm... wo ist Corbyn?", fragte ich in die Runde.
"Diese Violet wollte unbedingt nochmal mit ihm reden", meinte Jack und als er ihren Namen aussprach, verfinsterte sich sein Blick ein bisschen.
"Aber keine Ahnung, wo sie sind", fügte Zach noch hinzu.
Ich fuhr mir verwirrt und ein bisschen panisch durch die Haare. Violet? Was wollte sie nur von ihm?
Ohne groß nachzudenken verließ ich das Zimmer und suchte nach den beiden. Ich musste Corbyn jetzt sehen. Ich habe ihn viel zu lange warten lassen. Viel Schlimmes konnte ja kaum passieren, da er mir schon längst seine Gefühle gestanden hatte.
Ich lief unbeirrt den Flur entlang und hielt die Augen nach ihm offen. Irgendwo musste er doch stecken. Gerade, als ich links abbiegen wollte, hörte ich Stimmen. Und sie gehörten eindeutig Corbyn und Violet.
Ich blieb stehen, lugte vorsichtig um die Ecke und entdeckte die beiden. Sie standen sich ganz schön nah gegenüber.
Sie legte zärtlich ihre Hand an Corbyn's Wange und lächelte ihn zuckersüß an.
"...Ich habe schon immer dich geliebt. Nur dich.", sagte Violet.
Und dann tat sie etwas, dass ich mir die letzten Sekunden gewünscht hatte, dass es nicht passieren würde.
Ihre Gesichter näherten sich und schon lagen ihre Lippen aufeinander.
Das konnte nicht wahr sein.
Ich erinnerte mich daran, wie ich Violet das letzte Mal schon dabei erwischt hatte, wie sie Noah geküsst hat.
Dieses Mädchen zerstörte mein Leben!
Und Corbyn machte auch nicht den Anschein, als würde er sich von ihr entfernen wollen. Es brach mein Herz in tausend Stücke. Also drehte ich mich um und verschwand.
Schluchzend und weinend lief ich zurück zu den Jungs. Was hatte ich auch erwartet? Ich war zu spät! Ich habe Corbyn warten lassen, obwohl ich ganz tief in mir immer wusste, dass ich mich in ihn verliebt hatte. Aber sowas hatte ich auch nicht erwartet. Und irgendwie fand ich es auch bescheuert von Corbyn, seine Meinung so schnell zu ändern. Gestern ich, heute Violet, und morgen? Wer war dann an der Reihe?
Plötzlich war mir nicht mehr nach weinen zumute. Nein, ich war wütend. So richtig wütend. Wie oft wollten mich Jungs, in die ich verliebt war, noch verarschen?
Corbyn konnte mich mal!
Angekommen vor dem Zimmer von Dani wischte ich mir alle Tränen aus dem Gesicht, atmete tief durch und reckte mein Kinn. Dann klopfte ich an.
"Da bist du ja wieder!", meinte Jonah, als er mir die Tür öffnete. Bevor er mich durchließ, flüsterte er mir ins Ohr: "Wie lief's?"
"Scheiße", antwortete ich mit einem mit Absicht gefälschtem Lächeln. Er warf mir einen komischen Blick zu, dann ging ich einfach erhobenen Hauptes an ihm vorbei in den Raum und setzte mich neben Zach auf das Bett von Daniel. Er lächelte mir kurz zu und ich lächelte zurück. Dann stieg ich in ihre Unterhaltung ein und vergaß Corbyn.
Dieser kam fünf Minuten nach mir mit einem riesigen Lächeln im Gesicht ins Zimmer. Die Jungs fragten ihn, was passiert ist, doch er antwortete ihnen nicht. Mir entging nicht, wie er mich kurz interessiert musterte, doch ich ignorierte ihn so gut es ging. Danach würdigte ich ihm keinen Blick mehr. Jonah sah mich immer wieder irritiert an, jedoch würde er nichts in meinem Blick finden außer Wut.
"Hey, wisst ihr eigentlich schon, dass Logan uns vielleicht auf Tour besuchen wird?", fragte Zach und sah auf sein Handy, auf dem er sogleich weiter tippte.
"Echt jetzt?!", rief Jack euphorisch und sprang auf.
Zach lachte. "Ja, aber nur vielleicht. Alex muss es erst noch erlauben und ihr wisst ja, was er von ihm hält."
"Na dann sollten wir uns wohl nicht so viele Hoffnungen machen.", meinte Jack und setzte sich wieder leicht schmollend hin. Ich grinste.
"Ähm, wer ist Logan?", fragte ich dann in die Runde.
Alle Augen wanderten zu mir und schauten mich komisch an.
"Was?", hakte ich nach und zog eine Augenbraue hoch.
"Sagt dir der Name Logan Paul nichts?", fragte Jonah mich und ich schüttelte daraufhin den Kopf.
Zwei Sekunden später zog er sein Handy hervor und zeigte mir Videos von Logan, in denen sie auch vorkamen. Als ich Corbyn auf dem Bildschirm sah, zog mein Herz sich kurz zusammen, doch ich behielt meine Fassade bei.
Dieser Typ war ja schon ganz cool, aber ich konnte mir gut vorstellen, warum Alex ihn nicht so mochte. Er war halt sehr... aufgedreht? Außerdem hatte er einen Hund. Ich war also echt gegen seinen Besuch, jedoch würden sich die Jungs sehr auf ihn freuen.
Irgendwie verging die Zeit, die wir mit Videos schauen verbrachten, so schnell, dass Alex schon bald anklopfte und uns aufforderte, uns für das Konzert fertig zu machen.
Gesagt. Getan.
Als wir uns auf die Autos aufteilten, hielt ich mich gezielt an Jonah. Nun saß ich mit ihm, Dani und Alex im Auto und sie redeten über den Auftritt heute. Doch so genau hörte ich ihnen nicht zu. Die Szene, die ich zwischen Corbyn und Violet beobachtet hatte, ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Dazu kam noch das Bild mit Noah und ihr. Dieses Miststück.
Nachdem wir angekommen waren, machten die Jungs einen kleinen Soundcheck. Ich bemerkte, wie Corbyn immer wieder meinen Blick suchte und ich wich ihm geschickt aus. Den Gefallen würde ich ihm sicher nicht tun.
Danach gingen wir wie immer zu Maddy, die die Jungs noch fertig für die Bühne machte. Wie immer unterhielt ich mich mit ihr und lernte sie immer besser kennen. Maddy ist eine sehr gute Freundin von mir geworden.
Auf einmal klingelte mein Handy. Ich holte es heraus. Es war Sarah.
Ich entfernte mich ein Stück von den anderen und ging ran.
"Hallo Sarah!", begrüßte ich sie.
"Hi Ellie! Wie war das Treffen mit Noah? Du hast dich heute gar nicht gemeldet. Lily steht schon aufgeregt neben mir.", sagte Sarah.
Ich bekam einen Kloß im Hals. Das Treffen mit Noah.
"Stell mich mal auf laut, dann kann Lily mithören.", bat ich Sarah und sie befolgte. Ich begrüßte die Kleine noch schnell und dann begann ich zu erzählen: "Also anfangs war das Treffen eigentlich ganz schön... aber letztendlich hat sich herausgestellt, dass Noah mich mit einer anderen betrogen hat."
Am anderen Ende blieb es still, dann schrie Lily auf einmal: "Was ein Arsch!!"
"Lily, so eine Sprache benutzen wir in diesem Haus nicht!", wies Sarah sie sofort streng zurecht, woraufhin ich leicht schmunzeln musste. Es erinnerte mich an meine Zeit im Kinderheim und wie Sarah uns immer und immer wieder sagte, dass man solche Wörter nicht benutzen sollte. In diesem Moment fiel mir auf, wie sehr ich die beiden doch vermisste.
"Ellie, dass ist ja schrecklich! Wie geht es dir jetzt?", fragte sie mich besorgt.
Ich seufzte. "Eigentlich gut. Lily hat recht, er ist ein Arsch. Er hat sich auch total verändert. Er ist nicht mehr der, der er einmal war. Wenn, dann bin ich traurig, weil ich den alten Noah vermisse, aber den neuen kann ich nicht ausstehen. Und irgendwie bin ich auch etwas erleichtert, dass dieses ewige telefonieren, aber sich nicht richtig sehen, jetzt vorbei ist."
Letztendlich unterhielt ich mich noch so lange mit den beiden, dass ich erst, als ich zurück zu den anderen gehen wollte, realisierte, dass das Konzert schon lange begonnen hatte. Ich gesellte mich etwas zu Maddy, die vom Backstage Bereich aus zuhörte.
"Na, Süße? Wer war dran?", fragte sie mich neugierig wie immer.
"Sarah und Lily. Ich hab gar nicht bemerkt, dass es schon losgegangen ist. Eigentlich wollte ich ihnen noch viel Spaß wünschen."
Ohne auf meine Antwort einzugehen, fragte sie mich: "Wie läuft's eigentlich mit dir und Corbyn?"
Bei seinem Namen fühlte ich einen schmerzhaften Stich in meinem Herzen. Tja, wie lief es denn? Wohl eher nicht so gut!
"Ich denke, dass zwischen uns wird nichts mehr.", antwortete ich ihr und sah ihr dabei nicht in die Augen, doch ich bemerkte, dass sie mich geschockt ansah.
"Süße, bist du sicher? Warum denn? Ihr würdet so ein hübsches Paar abgeben!", sagte sie aufgebracht.
"Ich hab mit Jonah darüber geredet und weiß jetzt, dass ich richtig in Corbyn verliebt bin. Jedoch bringt mir das jetzt nicht mehr viel."
"Warum nicht?"
"Ich hab ihn dabei erwischt, wie er Violet geküsst hat."
Ihre Kinnlade klappte runter. "WAS?!"
Ich nickte nur und sah zu den Jungs hinüber, die lächelnd auf der Bühne standen. Plötzlich begegnete ich Corbyn's Augen. Etwas, dass ich eigentlich vermeiden wollte. Er sah mich so liebevoll an, dass ich mir einen ironischen Lacher verkneifen musste. Erst sich zu mir hingezogen fühlen und dann mit einer anderen rummachen. Ich blickte sofort aufgebracht weg.
"Und bist du sicher, dass der Kuss nur von ihr gewollt war?", fragte mich Maddy auf einmal und ich drehte mich wieder zu ihr.
"Er hat nicht den Anschein gemacht, sich von ihr entfernen zu wollen. Er hat sie sicher zurückgeküsst."
"Mein Gott, warum muss bei euch immer alles so kompliziert sein?", stöhnte sie genervt auf, doch ich ging auf ihren Kommentar gar nicht mehr ein.
Hiermit war das Gespräch beendet.
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Hii!
Und? Was meint ihr? Soll Alex es erlauben, dass Logan die Jungs und Ellie auf Tour besuchen darf? Mögt ihr Logan? Schreibt mir eure Meinung in die Kommentare!
Und was haltet ihr eigentlich von Maddy?
Ansonsten sehen wir uns im nächsten Kapitel!
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