10. Kapitel
"...right now everything is new to me..."
Ellie's POV
Tatsächlich hatte ich ein wenig Angst vor der ersten Nacht im Bus. Ich hoffte inständig, dass ich da drinnen einschlafen konnte, denn nichts ist mir heiliger als mein Schlaf und gute Musik.
In der Tiefgarage angekommen sah man schon die Jungs vor dem Bus. Sie machten irgendeinen Mist um runterzukommen, denn noch vor Minuten standen sie auf der Bühne vor einem riesigen Publikum.
"Äh Alex, was ist denn mit meinem Koffer?", fragte ich meinen Onkel, nicht weit vom Tourbus entfernt. Er versicherte mir zum Glück, dass einer der Crew während des Konzertes alles zusammen gepackt hatte. Damit wir gleich weiter konnten. Er stehe drinnen, bereit zum auspacken. Etwas erleichtert atmete ich aus.
"Hey Ellie!", rief Jonah, als er mich entdeckte und winkte mir zu. Ich winkte zurück. Danach ging ich auf die Jungs zu und umarmte ihn. "Ihr wart großartig! Es war soo cool!", schwärmte ich und er bedankte sich lächelnd.
Ich sah zu Jack. Er übte irgendwelche richtig coolen Tricks auf dem Skateboard aus. "Wow Jack, du kannst sowas?", fragte ich ihn erstaunt. "Jup. Ist nicht so schwer wie's aussieht. Ich kann's dir beibringen, wenn du willst!", lächelte er mich hoffnungsvoll an. Ich lachte: "Oh, willst du dir das echt antun? Ich bin ziemlich lernunfähig. Du willst nicht wissen, wie lange ich gebraucht habe, Klavier spielen zu lernen!" "Ach Quatsch! Übung macht den Meister!", meinte er und winkte mich zu sich.
Ich ging zu ihm und er begann erstmal, mir das normal geradeaus fahren zu erklären. "...Also, probieren wir's?" Er reichte mir seine Hände und ich legte meine in seine. Danach befolgte ich, was er mir zuvor gesagt hatte und schob ein wenig an, während ich mich an Jack stützen konnte. "Die Kunst dabei ist es, die Balance zu halten.", meinte er "Ich merk's!", lächelte ich etwas, denn ich wackelte ein wenig.
"Um Kurven zu fahren musst du dein Gewicht auf die jeweilige Seite verlagern!", erklärte er weiter. Ich sah auf und blickte zu den anderen. Corbyn schaute angestrengt auf sein Handy, während Dani und Jonah uns beobachteten. Zach tat so als würde er auf sein Handy sehen, dabei erkannte man aber, dass er, wenn ich mich nicht täuschte, eifersüchtig auf Jack's und meine Hände starrte.
Ich stieß mich nochmal am Boden ab und ließ Jack's Hände los. Alleine fuhr ich nun weiter und versuchte eine Kurve zu fahren, was mir tatsächlich gelang! "Von wegen 'lernunfähig'!", rief Jack mir zu. Ich lächelte etwas und fuhr weiter zurück zu den anderen und ich musste sagen, dies schon etwas sicherer auf dem Board.
"Also Leute! Alle in den Bus! Wir müssen los!", rief Alex in die Runde. "Ich kann dir, wenn wir wieder Pause machen, ein paar Tricks zeigen wenn du willst...?", fragte Jack mich und ich nickte: "Ja, sehr gerne sogar!"
Ich reichte ihm sein Skateboard und er ging damit in Richtung Eingang des Buses, auf deren Treppen Zach saß. Er klopfte ihm lachend auf die Schulter und Zach kommentierte das mit: "Du Arsch"
Ähm okay... Hab ich was verpasst?
Ich, die mit Daniel und Jonah noch draußen stand, sah die beiden mit einem irritierten Blick an. "Die haben gewettet", meinte Dani kurz. "Über was?", hakte ich mit hochgezogener Augenbraue nach. Jonah antwortete mir: "Um dich. Wer dich früher rumkriegt, wie Jack sagte." und fing einfach an zu lachen.
Zuerst fand ich es überhaupt nicht lustig. Ich wollte nicht der Preis einer Wette sein, aber dann klang es doch so absurd, dass ich mit Einstieg. "Was? Warum das denn?", fragte ich, immer noch lachend. "Weil wir dich eben alle ganz hübsch finden", entging es Daniel mit einer sehr leisen, fast unscheinbaren Stimme, die mir fast den Atem raubte, jedoch verstand ich jedes Wort.
Als er das bemerkte, wendete er seine wunderschönen blauen Augen sofort zu Boden und wurde wohl etwas rot. "Ich- ääh. Ich geh mal rein...", kam es nur noch von ihm und schon war er weg.
Jetzt sah ich Jonah noch irritierter an. Dieser kicherte nur weiter und legte einen Arm um meine Schulter. "Du bist eben sehr begehrt bei den Jungs, kleine Schwester!", meinte er nur und zusammen schlenderten wir zum Eingang des Buses. Wir gingen hinein.
"Caramba! Der Bus ist ja der Hammer!", rutschte es mir heraus und grinste. Wenn man hinein ging sah man Sofas an den Seiten, hinter einem davon gab es auch noch einen Tisch. Danach kam die Toilette links und gegenüber von ihr war die Mini-Küche. Über jeweils jedem Sofa hing ein Fernseher, der nicht gerade klein war. Ging man weiter, sah man hinter der Küche die Betten, immer jeweils vier an einer Seite und immer zwei übereinander.
Jonah erklärte mir, wer wo schlief, obwohl ich mir die Hälfte eh nicht merken konnte und dann zeigte er mir meines. Ich schob den Vorhang beiseite und sah hinein. Nicht gerade groß.
Ganz hinten gab es dann nochmal einen Raum, der durch eine Automatik-Tür abgeschlossen war. Jonah drückte auf einen Knopf und sie öffnete sich. Darin befanden sich nochmal ein Sofa, irgendwelche Geräte zum Musik aufnehmen und an der Wand war der Kleiderschrank.
Er war ebenfalls klein gehalten, jedoch hatte ich auch nicht viel Kleidung.
"Also Jungs, es geht gleich weiter nach Higashiōsaka. Wenn ihr wollt können wir für's Essen bei McDonalds vorbei fahren.", ergriff Alex wieder das Wort. Alle bejahten erfreut und verteilten sich im Bus. Die meisten gingen zu den Sofas nach vorne, sahen irgendwas auf dem Fernseher an oder spielten auf ihrem Handy herum.
Ich ergriff die Chance und ging nach hinten, um mein Zeug auszupacken, denn dort befand sich gerade keiner.
Gesagt. Getan.
Zwar war da schon relativ viel drin, aber meine Klamotten hatten da schon noch Platz gehabt.
Danach setzte ich mich zu den Jungs, neben Jonah und Corbyn, die gerade mit Instagram beschäftigt waren. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Corbyn seine Augen verdrehte. Wegen mir? Weil ich mich hergesetzt hatte? Was hab ich ihm denn getan?
Er stand auf und ging in Richtung Betten. "Alles okay Corbyn?", fragte ich ihn dann doch, nachdem ich davor überlegt hatte, ob es nicht zu aufdringlich wäre. Aber ich musste wissen, was los war.
Er drehte sich um. "Das geht dich gar nichts an!", lächelte er mich falsch an, wich meinem Blick aber aus und setze seinen Weg fort.
"Ist der immer so?", wendete ich mich dann doch etwas genervt von dem Verhalten des Blondhaarigen, an Jonah. Er zuckte mit den Schultern und meinte: "Naja... Keine Ahnung was der im Moment hat!"
Sollte ich vielleicht einfach zu ihm gehen und fragen? Wäre er dann noch genervter? Wahrscheinlich schon aber letztendlich entschloss ich mich dafür, nach ihm zu sehen und das anzusprechen. Ich wollte es einfach klarstellen.
Ich stand auf und bewegte mich Richtung Betten. Dabei spürte ich regelrecht die Blicke der Jungs auf mir liegen, doch an umdrehen dachte ich nicht.
An meinem Ziel angekommen, musste ich erstmal stark überlegen, wo genau Corbyn nochmal schlief. Ich ging in meinem Kopf nochmal alles durch: rechts schlief Jonah unten und ich oben. Ging man weiter schlief Daniel unten und Maddy oben, die erst in der nächsten Fahrt in den Bus einzog. Links schlief, gegenüber von Daniel, Jack oben und Alex unten und vorne... Ah! Links vorne schlief Zach oben und Corbyn unten.
Ich ging zu seinem Bett, kniete mich nach unten und flüsterte, falls er schlafen sollte: "Corbyn?"
"Was willst du?", kam es genervt von dem Mitglied hinter dem Vorhang hervor.
"Können wir bitte mal reden? Ich hab das Gefühl du hast was gegen mich..."
Ein kleines, sarkastisches Lachen war zu hören.
"Da hat dein Gefühl gar nicht so unrecht.", konterte er.
Ich verstand die Welt nicht mehr. Was habe ich denn getan?
Ich fuhr fort: "Könntest du mir dann bitte sagen, warum du mich nicht magst?"
"Nein"
"Warum nicht?"
"Weil das privat ist okay!? Lass mich in Ruhe!", motze er, doch ich ließ das nicht auf mir sitzen. So langsam hatte ich die Nase voll!
"Wie privat kann es denn für mich sein, wenn es etwas mit mir zu tun hat? Ich glaube dann habe ich das Recht es zu wissen!", ich, die vorhin flüsterte, wurde nun auch lauter.
"Lass mich verdammt nochmal in Ruhe Ellie!", schrie er schon fast und ich erschrak bei seiner Lautstärke.
Was zur Hölle habe ich denn falsch gemacht?
"Geh weg, lass mich alleine!", rief er nochmal durch den Vorhang hervor mit einem aggressiven Ton.
"Gilipollas!"(="Arschloch"), fluchte ich vor mich hin. Vorteil für mich, denn er konnte bestimmt kein Spanisch.
Irgendwie wollte ich nicht zurück zu den anderen und deswegen tat ich es Corbyn gleich und verkrümelte mich in mein Bett. Es war bequemer als ich dachte.
Ich holte mein Handy hervor, setzte meine Kopfhörer auf und drückte auf den Zufallsgenerator meiner riesigen Playlist.
Ich sah nach oben auf die Decke. Zum ersten Mal an diesem Tag dachte ich an gar nichts. Nichts.
Erst jetzt erkannte ich den zweiten Vorhang, der neben mir hing. Ich schob ihn zur Seite und die tausenden Lichter der Autos, die auch auf dieser Autobahn fuhren, kamen mir entgegen. Von hier aus konnte man den Verkehr und alles um einen herum super beobachten. Ich liebte das jetzt schon! Es beruhigte mich irgendwie.
Plötzlich schoss mir, warum auch immer, eines in den Kopf: Hatte Noah eigentlich Insta?
Ich holte mein Handy hervor und suchte nach ihm. Und tatsächlich. Er hatte einen Account. Sein Username war x_Noah_00 .
Warum hatte er mir das nie erzählt?
Ich sah auf seine Seite und erblickte soo viele Bilder von ihm. Auf manchen lächelte er, auf manchen nicht... Aber egal was er tat, ich liebte ihn unendlich!
Als ich all diese Bilder betrachtete, schlug mein Herz mir bis zum Hals. Selbst wenn wir uns nicht gegenüberstanden, reagierte ich so auf ihn!
Und dann sah ich etwas, das mich von Sekunde zu Sekunde mehr beunruhigte. Da war ein Bild mit ihm und einem Mädchen. Sie standen zusammen vor dem Spiegel und fotografierten sich selbst, jedoch versteckte der Blitz des Handys beide Gesichter.
Für Noah's Mutter war sie viel zu jung und ich glaube kaum, dass seine Adoptivmutter kurze, sehr kurze, weiße Jeans mit schwarzem, kurzem Tanktop anziehen würde.
Ihre Hände waren auf seiner Schulter platziert. Unter dem Beitrag hatten beide ein rotes Herz kommentiert.
Wollten mich heute alle verarschen?! Wer zur Hölle ist das?!
Ich wurde wütend, aber nur für ein paar Sekunden, denn schon bald holte mich die Unsicherheit ein. Und ich wurde traurig.
Betrügte er mich?
Aber das würde er doch nie tun...
...oder?
Nach allem, was wir zusammen durchgemacht hatten!
Sie sah sehr hübsch aus... War ich ihm zu hässlich geworden?
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als jemand unsanft meinen Vorhang zur Seite schob. Ich erschrak.
"Hey! Ich hab mindestens dreimal nach dir gerufen, da wusste ich schon, dass du Musik hörst!", begrüßte mich Jonah mit einem Lächeln. Ich lächelte unsicher zurück, in der Hoffnung, dass er es mir abnehmen würde, was natürlich nicht der Fall war. Mal wieder.
"Hey... ist alles okay?", fragte er mich mit einer sanften Stimme, die mein Herz erwärmte, und legte seine Hand auf meine Schulter. Ich spannte sofort mein Kiefer an.
Nicht diese Schulter, Jonah! Nicht diese!
Als ob er es gehört hatte, ließ er seine Hand sofort zu meiner Hand sinken und sah mich nun noch verwirrter an. "Ich- ähm...", versuchte ich mich zu erklären, doch ich brachte nichts heraus.
Ich sammelte mich und atmete tief durch. Dann fuhr ich fort: "Ich bin nur ein bisschen müde. Der Tag war lang und dann noch der Jetlag vom Flug... Also, was gibts?"
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Hey! Tut mir Leid, dass ich erst jetzt wieder update aber im Moment war bei mir sehr viel los, viel hat sich verändert und dann hatte ich auch noch so viel für die Schule zu tun, da hat man nicht immer Zeit zum Kapitel schreiben... ich hoffe die, die das hier lesen, verstehen mich. (Wenn es überhaupt jemand liest...)
Ich kann leider nicht sagen, wann es das nächste Kapitel geben wird, aber ich bemühe mich und werde schauen, dass ich so schnell wie möglich wieder zum schreiben kommen werde!
Aber ich hoffe, wir sehen uns im nächsten Kapitel!<3
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