1. Kapitel
"The story of my life, I give her hope, I spend her love, until she's broke inside. The story of my life..."
"Ellie Rodriguez! Komm sofort ins Wohnzimmer!" Jap. Das bin ich, Ellie Rodriguez. Ich wohnte seid ich geboren bin im Kinderheim "Children's Home Evans" und bin 17 Jahre alt. Mein, eigentlich vorübergehendes, Zuhause wurde nach der Chefin, wie ich sie gerne nannte, benannt. Sie hieß Sarah Evans. Das Kinderheim befand sich in Greenfield, Wisconsin.
Aber zurück zu mir. Ich habe braune Haare und ebenfalls braune Augen. Zu Menschen, die ich nicht gut kannte, war ich nicht sehr aufgeschlossen. Ich vertraute niemandem! Jeder in meinem Leben verließ mich!
Angefangen bei meinen Eltern: Scarlett und Richard Rodriguez. Sie haben mich ins Heim gesteckt mit der Ausrede, dass sie zu jung waren, um Eltern zu werden. Also kannten sie keinen besseren Ausweg, als mich in einem Korb mit der Aufschrift "Ellie Rodriguez, 15.12.2001" (und ja sie waren so gütig und ließen mir ihren Nachnamen) vor das Childern's Home Evans zu legen. Im Winter. Danke sehr.
Es ist nicht so, dass ich Sarah und das Heim nicht mochte. Ich meine, es war all die Jahre mein Zuhause! Wir wurden gut behandelt und bekamen auch ab und an Taschengeld. Jedoch wäre ich auch gerne in einer ganz normalen Familie aufgewachsen... in einem richtigen Zuhause...
Und ja ich kannte sie! Im Alter von 13 Jahren hatte ich es mir zur Aufgabe gemacht, sie zu finden, ohne dass Sarah es wusste. Ich durchsuchte alle Akten und fand schließlich ihre Adresse. Ich machte mich ohne Erlaubnis auf den Weg mit der Annahme, dass sie bestimmt nett und aufgeschlossen waren und sich freuen würden, mich zu sehen.
Enttäuschung pur.
Ich war so naiv.
Ich klingelte an der Tür ihres Hauses, das fast so groß wie eine Villa war, und vor mir stand eine verwirrte und ängstliche Mrs. Rodriguez, die es nicht mal schaffte, weder zu lächeln als wenigstens meinen Namen auszusprechen. Wie gerne hätte ich meinen Namen aus dem Mund meiner leiblichen Mutter gehört! Stattdessen rufte sie ihren Ehemann, meinen Vater, zur Tür. Dieser brachte auch nichts besseres heraus als: "Bitte geh!"
Natürlich war ich nicht an einem Abgang interessiert und blieb. Somit griff Richard zu etwas, dass er wohl in Massen besaß, überreichte mir ein Bündel Geldscheine und schlug die Tür zu.
Zurück blieb ich.
Seitdem hasste ich sie! Das einzig positive an diesem Tag war, dass ich mir von dem Geld einen Traum erfüllen konnte: ein Handy und Kopfhörer!
Ab diesem Kauf kannte ich auch noch andere Musik als Klassik, die mir mein bester und fester Freund Noah näher brachte. Er wurde mit drei Jahren ins Heim gesteckt. Wir freundeten uns schnell an und seitdem waren wir unzertrennlich.
Er brachte sich das Klavierspielen durch das Klavier im Gemeinschaftsraum selbst bei und danach wiederum mir. Mit 15 Jahren gestand er mir, dass er sich in mich verliebt hatte. Bis heute waren wir ein Paar, nur wurde er mit 16 (tatsächlich noch) adoptiert und nach Chicago verschleppt.
Das hieß für uns: Fernbeziehung.
Anfangs klappte das sehr gut, doch im Moment vermisste ich ihn sehr. Er war der Einzigste, dem ich mich öffnete. Schließlich wollte mich das Schicksal wieder allein im Heim sehen.
Im Prinzip war Chicago jetzt nicht auf der anderen Seite der Erdkugel, ganz im Gegenteil: es war 2 Stunden entfernt!
Jedoch gab es da mehrere Probleme wie zum Beispiel: Wer sollte mich hinfahren? Mit dem Zug alleine fahren durfte ich nicht. Das würde Sarah nie erlauben! Und würde sie mich hinfahren, würde das als "Urlaub" für uns alle gelten und ich und Noah hätten nie, auch nur einen Moment unsere Ruhe.
Außerdem wollten seine Eltern aus irgendeinem Grund nicht, dass wir uns treffen. Einmal hatten sie auch schon vor, uns auseinander zu bringen, doch ich und Noah waren stark und ließen uns nicht unterkriegen. Wahrscheinlich wegen den typischen "Kinder aus dem Kinderheim-Vorurteilen" ... Aber eigentlich waren hier alle super nett und aufgeschlossen, wie ganz normalen Kinder aus normalen Familien.
Wir telefonierten jeden Tag und erzählten uns verschiedenes, doch dieses Gefühl der Leere konnte dies nicht füllen. Das Einzigste, was mir immer ein wenig half, war die Musik. Ich lief quasi jeden Tag mit Kopfhörern herum. Nach allem, was ich aushalten musste, mit dem ich nicht nur die Geschehnisse mit Noah und meinen Eltern meinte, sondern auch andere, über die ich nicht gerne sprach, fand ich, dass ich dies ohne schlechtes Gewissen tun konnte.
Naja, jedenfalls lief ich, natürlich mit den Kopfhörern um den Hals gelegt, herunter in den Gemeinschaftsraum, wo ich die Chefin mit einem Brötchen, das für mich bestimmt war, in der Hand und mit einem besorgen, oder doch aggressiven (?), Blick im Gesicht fand. "Ellie, was habe ich dir gesagt? Bis ich zurück bin solltest du die Semmel gegessen haben! Gerade kam ich hier rein und hab's unverändert aufgefunden! Du musst mehr essen Ellie, das kann so nicht weitergehen! Der Arzt hatte auch schon gesagt, dass es so nicht weitergehen kann, ohne dass es gesundheitliche, schädliche Folgen geben wird! Warum hast du es nicht gegessen? Hast du heute überhaupt schon etwas gegessen?"
Ich sah zu Boden und schüttelte leicht den Kopf. "Ellie, seh mich an, wenn ich mit dir rede!", sagte sie, doch mein Blick wich nicht von meinen ausgetretenen Schuhen. "Sieh mich an!", kam es nun lauter von ihr. Nun sah ich gezwungen nach oben.
Sie beruhigte sich ein wenig, indem sie tief ein und aus atmete, wie sie es immer tat, und fuhr fort: "Ellie, du musst mehr essen! Du bist magersüchtig! Irgendwann kippst du noch um oder was weiß ich!" Sie schmiss ihre Hände verzweifelt in die Luft, während ich sie mit Tränen in den Augen anstarrte. So direkt hatte sie es noch nie gesagt!
Ich wusste, dass ich zu wenig aß, jedoch wollte ich nichts essen. Schon wenn ich dieses Brötchen ansah, wurde mir schlecht. Ich wusste auch, dass ich viel zu dünn für mein Alter und meine Größe war, jedoch ich wollte einfach nicht essen. Ich musste jedes Mal brechen, wenn ich aß! Und darauf verzichtete ich gerne! Noah hatte mir auch schon oft gesagt, dass ich zu dünn sei, doch mir war das strickt und einfach egal. Niemand wollte dies akzeptieren!
Sarah zwang mich, mich auf das Sofa zu setzen und zu essen. Sofort setzte sie sich neben mich und beobachtete jede meiner Bewegungen. Nun liefen mir immer mehr Tränen übers Gesicht. So streng kannte ich sie gar nicht!
"Iss!", befahl sie mir und drückte das Brötchen , das sich nun in meiner Hand befand, näher zu meinem Mund. "Iss!", wiederholte sie streng. Ich begann laut zu weinen.
"Ich kann nicht!", schrie ich völlig überfordert. "Doch! Du kannst! Iss!", meinte Sarah nun deutlich lauter. Schon kam Florence angerannt.
"Meine Güte! Will sie etwa wieder nichts essen!?", sprach sie mit einem unglaublich arroganten Ton und verdrehte ihre Augen, die mal wieder Tonnen von Lidschatten ertragen mussten.
Sie war die typische, eingebildete Tussi wie in Filmen und Büchern. Immer geschminkt, verteilte arrogante Sprüche und lief wie ein aufgescheuchtes Huhn im ganzen Haus herum. Außerdem war sie schon immer eifersüchtig auf mich wegen Noah.
Sie mochte ihn, das wusste ich, doch er verabscheute sie.
"Was ist denn so schwer daran, zu essen? Ich wette mit dir, sie macht das nur, um im Mittelpunkt zu stehen!", nervte sie weiter.
Doch das wurde mir zu viel. Ich rannte weinend in mein Zimmer, ließ die Tür hinter mir laut ins Schloss krachen, schloss diese zu, ließ mich angelehnt an ihr hinunter sinken und setzte mir, immer noch weinend, meine Kopfhörer auf.
Sofort klickte ich auf "Radioactive" von Imagine Dragons. Der Beat des Liedes war gerade genau das, was ich brauchte. Ich hasste mein Leben. Abgrundtief.
Draußen hörte ich eine Kinderstimmen fragen: "Was ist los mit ihr?"
Lily, das kleine, blondhaarige Mädchen mit den schönsten blauen Augen, die ich je gesehen hatte, war das Einzige, neben dem Klavier, was mich in diesem Haus hielt. Ansonsten wäre ich schon längst abgehauen.
Doch ich fühlte mich verantwortlich für sie. Wie... eine große Schwester...
Niemand gab dem gerade mal sechsjährigen Mädchen eine Antwort und somit klopfte sie an meiner Tür: "Ellie? Ellie, darf ich reinkommen?"
Langsam quälte ich mich auf meine Beine und sperrte die Tür auf.
Zu Gesicht bekam ich eine besorgte Lily mit Teddy im Arm, den ich ihr einmal zu Weihnachten geschenkt hatte.
Sie trug ein hübsches, blaues Kleid mit Rüschen, das ihre wunderschönen Augen betonte. Im Gegensatz zu ihr kam ich mir immer sehr hässlich vor. Ich trug meistens Hosen die Löcher hatten, denn diese waren meistens schon sehr alt. Dazu irgendeinen, wer weiß wie alten, Pulli oder ein Shirt.
Natürlich hatte ich auch ein paar hübschere Dinge in meinem Kleiderschrank, jedoch zog ich diese nicht an. Wieso auch? Ich musste mich hier für niemanden hübsch machen!
Lily war einfach von Natur aus ein bildhübsches Mädchen, was ihr mit großer Sicherheit jedes Jahr am 17. August zum Verhängnis werden könnte. Ich hasste diesen Tag , denn da kamen dann immer Pärchen vorbei, die gerne ein Kind oder mehrere adoptieren wollten. Manchmal waren da aber welche auf andere Dinge aus...
Ich ließ Lily hineintreten. Sie nahm mich daraufhin sofort in den Arm, denn sie sah, dass ich weinte. Ihre Umarmungen waren einfach die besten! Sie waren herzlich und warm und das war immer genau das, was ich brauchte.
Sie fragte natürlich gleich nach dem, was passiert war, doch das konnte ich ihr doch nicht erzählen, oder? Dass ich magersüchtig und zu dumm zum essen war und jeden Moment in ihrer Gegenwart umfallen könnte?
Schließlich tischte ich ihr die Lüge auf, nicht meine Hauspflichten (wie Tisch abräumen, Wäsche machen, etc.) gemacht zu haben und wir verbrachten den restlichen Tag damit, dass Lily mit ihren Puppen spielte und ich ihr dabei half, diese zu frisieren.
Die Welt schien für diese Stunden perfekt, denn wir lachten viel und die Zeit mit Lily zu verbringen verschönerte schon immer die Tage im Heim, doch das war sie nicht.
Vor allem, weil morgen der 17. August ist.
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Willkommen zu meiner allerersten Fanfiction auf Wattpad! Ich hoffe sie gefällt euch und ihr seid auf das nächste Kapitel gespannt. Da es wirklich meine erste Story ist, die ich auf Wattpad veröffentliche, würde ich mich sehr freuen, wenn ihr mir ein Feedback in die Kommentare schreiben würdet. Ich bin dann doch noch etwas unsicher mit dem Schreibstil usw...
Bitte die Geschichte nicht kopieren oder nachmachen!
Ich hoffe wir sehen uns im nächsten Kapitel!
(Ich habe mittlerweile eine Spotify Playlist für diese Geschichte erstellt, die alle Songs enthält, dessen Lines ich in diesen kleinen Überschriften benutze. Wenn ihr wollt, könnt ihr dort gerne mal unter dem Link auf meinem Profil vorbeischauen!)
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