Kapitel 45

Knappe 5000 Wörter ahead~

Falls es euch gefällt würde ich mich sehr über einen Kommentar freuen <3

_______

"Find you" - Ruelle

https://youtu.be/vT-IK2H2StI

____________


Ein paar Minuten vergingen, in denen Tae mir stumm beim Essen zusah.


Als ich so viel zu mir genommen hatte, wie ich glaubte bei dem folgenden drin behalten zu können, richtete ich mich auf und schob das Tablett ein wenig von mir weg.

"Satt?", wollte Tae liebevoll wissen.


Zaghaft nickte ich.

Sowas in der Art....


Weich lächelte der Blauhaarige.

"Gut. Dann schieb das Tablett bitte rüber.", sagte er.

Er bemühte sich, ruhig zu klingen.

Aber ich konnte sehen, wie angespannt sein Körper war.

Tae war nervös.


Mir selbst ging es kein Stück besser.

Auch wenn mein gerade einsetzendes Herzrasen einen anderen Ursprung hatte.

Trotz allem hasste ich das Spiel...

Ich wollte nicht, dass man mir körperliche Schmerzen zufügte.

Natürlich beruhigte das Wissen, dass genau das gleich passieren würde, mich nicht besonders.


Gleichzeitig war ich unfassbar gespannt, wie das alles nun ablaufen würde.

Ich hatte noch nie mitbekommen, wie Tae das Spiel vorbereitet hatte.



Nachdem er das Tablett angenommen hatte, stand Tae kurz auf.

"Bin gleich wieder da.", sagte er, bevor er die Zelle verließ.


Abwartend blieb ich auf dem Boden sitzen.

Ich versuchte durchzuatmen.

Irgendwie war die Stimmung mit einem Mal unfassbar drückend geworden...



Als kurz darauf das Piepen der Tür erklang, sah ich auf.


Meine Augen weiteten sich ein bisschen, als ich den Blauhaarigen erblickte.

Bis eben hatte er die Kleidung getragen, mit der er auf der Arbeit gewesen war.

Wie immer eine casual schicke Kombination.


Jetzt trug er eine graue Jogginghose und ein locker sitzendes schwarzes T-Shirt.

Nicht, dass ich diesen Look nicht schon von den Wochenenden gewöhnt war...

Aber...

Ich schluckte ein wenig, als mein Blick an der Bauchtasche hängen blieb, welche nun Taes Hüfte zierte.

Leider wusste ich nur zu gut, was sich darin befand.

Ich konnte den stechenden Geruch von dem Desinfektionsmittel förmlich schon in meiner Nase spüren...

Die Klinge des Skalpells auf meiner Haut...


Der Kloß in meinem Hals wurde auch nicht gerade kleiner, als mir anschließend die Seile ins Auge fielen, die Tae in der Hand hatte...



Für einen kurzen Moment lang schaute der Blauhaarige mich einfach an.

Danach glitt sein Blick zu dem Stuhl, welcher immer noch in einer Ecke meiner Zelle stand.


Warm lächelte der Blauhaarige mich an.

"Stellst du den bitte in die Mitte vom Raum?"

Auch wenn der Satz wie eine Bitte formuliert war, war es keine.

Das wusste ich.


Stumm nickte ich, bevor ich aufstand, zu dem Stuhl lief und ihn an eine Stelle des Zimmers stellte, die ich als mittig empfand.

Ein prüfender Blick in Richtung des Blauhaarigen verriet mir, dass es ausreichend für ihn war.


"Setz dich hin.", sagte er als nächstes.


Wieder tat ich, wie mir geheißen.

Wortlos nahm ich Platz.

Meine Hände legte ich auf die Armlehnen, bevor ich wieder zu Tae sah.


Der Blauhaarige musterte mich.

Ich meinte zu bemerken, wie er kurz schluckte.


"Du...musst dein Oberteil noch ausziehen.", murmelte er.

Komplett selbstverständlich drehte er sich danach um.


Ich blinzelte etwas überrumpelt.

Klar kam das jetzt nicht unbedingt überraschend...Immerhin war ich bei den Spielen immer oberkörperfrei.


Aber normalerweise passierte es einfach.

Ich wachte auf und das Shirt war verschwunden.


Doch jetzt...

Tonnenschwer wurde mein Herz, während ich langsam an den Saum von meinem Pullover griff.

...war es, als würde ich mich...

Eine fremdartige Anspannung machte sich in mir breit, während ich mir mein Oberteil über den Kopf zog.

... für Tae ausziehen.


Da war etwas an diesem Gedanken, was mir sämtliche Luft zum Atmen nahm.



"Fertig...", flüsterte ich kaum hörbar.

Meine Herzfrequenz brachte mich förmlich um.


Tae zögerte einen Moment, bevor er sich wieder zu mir umdrehte.


Der Blick, mit dem er mich ansah, kaum dass er meinen entblößten Oberkörper erblickte, ließ...

...unerklärlicherweise...

...sehr viel Gewicht von meinem Herzen fallen.


Der Blauhaarige wirkte fast sprachlos.

Obwohl er mich schon so oft ohne Oberteil gesehen hatte, schaute er mich an, als wäre es heute das erste Mal.


Sein Mundwinkel zuckte ein wenig nach oben.

Als würde er sich freuen...

Aber nicht so, wie ich erwartet hatte.

In seinem Blick war nicht der selbe Hunger wie damals, als ich kurz mein Oberteil nach oben gezogen hatte.

Was ich in Taes Augen sah war nicht die Vorfreude auf das Spiel.

Sondern...

...pures Begehren.


Kaum hatte ich diesen Ausdruck erkannt, blieb mir die Luft im Hals stecken.

Mein Herz erfand ein paar fremdartige Frequenzen dazu.


Ich hatte....beim besten Willen keine Ahnung, wohin mit dem Gefühl, was Taes Blick gerade in mir auslöste.



Allerdings....


...war das gerade auch überhaupt nicht von Bedeutung.



Sekunden vergingen, in denen Tae mich anguckte, bevor er sich schließlich in Bewegung setzte.

Seinen Blick ununterbrochen auf mich gerichtet, ging er zu der Gittertür.

Auch diese gab ein bestätigendes Piepen von sich, als Tae seine Hand an den Sensor hielt.


Langsam betrat der Blauhaarige die Zelle.


Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, herrschte wieder für einen Moment Stille.

Es war das erste Mal, dass Tae sich auf meiner Seite der Gitterstäbe befand, während ich bei vollem Bewusstsein und bewegungsfähig war.


Mein Herz hatte gefühlt aufgehört zu schlagen, während ich Tae ansah.

Die ganze Zeit war ich darauf bedacht, mich bloß nicht irgendwie zu bewegen.

Nichts zu tun, was das hier gefährden könnte.



Nachdem ein paar Sekunden vergangen waren, in denen keiner sich von der Stelle gerührt hatte, legte sich ein kleines Lächeln auf die Lippen des Blauhaarigen.

Er hatte wohl ein bisschen gebraucht, um zu verstehen, dass ich wirklich nicht vor hatte, jede Sekunde aufzuspringen und irgendwas zu versuchen.


In langsamen, trotzdem zögerlichen Schritten kam er auf mich zu.



Ich tat gar nichts.

Schaute wortlos dabei zu, wie er näher kam.


Als Tae schließlich direkt vor mir stand, konnte ich nicht anders, als mit riesengroßen Augen zu ihm hinauf zu sehen.

Dafür, dass mein Herz bis eben vergessen hatte, dass es schlagen musste, hämmerte es nun so schnell gegen meine Brust, dass es fast wehtat.


Der Blauhaarige erwiderte den Blickkontakt für eine Weile, bevor er sich zu mir herunterbeugte.

Er stoppte, als sein Gesicht genau auf der Höhe von meinem war.

Kaum waren wir uns so nah, wurde das Lächeln auf seinen Lippen um ein hundertfaches weicher.


Sprachlos schaute ich in das dunkle Braun seiner Seelenspiegel.

Ewig lange hatte ich sie nicht mehr aus der Nähe betrachten können.

Ohne es zu merken, versank ich ein wenig darin.



"Danke...", verließ es ganz von alleine meine Lippen.

Irgendwie hatte ich bis eben total vergessen...

...dass es auf eine ziemlich absurde Art und Weise angebracht war, sich zu bedanken.


Taes Lächeln wurde so breit, dass seine Zähne kurz zum Vorschein kamen.

"Ich hab doch gesagt, dass ich dir vertraue...", murmelte er.


"Außerdem..."

Ich zuckte zusammen, als ich seine Fingerspitzen auf einmal an meinem Gesicht spürte.

"...tu ich doch alles, damit mein Schatz aufhört zu weinen.", flüsterte Tae mild.

Sanft strich er dabei über die getrockneten Tränen an meinen Augenwinkeln.


Ich war für einen Moment wie erstarrt.

Gefangen in der Tatsache, dass ich Taes Atem fast auf meinem Gesicht spüren konnte...

Sein Geruch in meine Nase drang....

...und ich ihn trotzdem sehen konnte.


Gleichzeitig schlug mein Herz unfassbar schnell.

Hatten Taes Augen schon immer so...vor Wärme getrieft?

Außerhalb des Spiels war diese Information nichts Neues.

Aber jetzt...


Mein Gehirn hatte schon vor einer Weile angefangen den Spiel-Tae und den Alltags-Tae als zwei getrennte Personen wahrzunehmen.

Gerade wusste ich nicht, welcher vor mir stand.



Wieder vergingen ein paar Sekunden, in denen wir uns einfach in die Augen schauten, bevor Tae wieder einzufallen schien, warum wir hier waren.


"Handgelenke nach oben, bitte.", sagte er lieb, während er auf meine Arme zeigte.


Etwas irritiert stelle ich fest, dass ich mich bis eben förmlich an der Stuhllehne festgeklammert hatte, bevor ich hastig nickte.

Widerstandslos tat ich, was Tae gesagt hatte.


Die ganzen Narben, die inzwischen meine Arme zierten, zogen meine Aufmerksamkeit schon lange nicht mehr auf sich.

Stattdessen klebten meine Augen die ganze Zeit an meinem blauhaarigen Gegenüber.

Ich sah dabei zu, wie er die Seile nahm, erst meine Arme und anschließend meine Beine an dem Stuhl festband.


Sobald er damit fertig war, entspannte sich die Haltung des Blauhaarigen deutlich.

Obwohl er sich die ganze Zeit so ruhig und lieb benommen hatte, schien es ihn einiges an Kraft gekostet zu haben, ungeschützt mit mir in dieser Zelle zu sein.

Von seiner völligen Kontrolle abzuweichen...


Ich entspannte mich nicht.

Allerdings wurde ich auch nicht wirklich nervöser.

Obwohl ich wusste, was gleich kommen würde, verhielt ich mich ruhig.

Tatsächlich fand ich es um ein vielfaches weniger beängstigend, Tae dabei zuzugucken, wie er mich festband, als einfach gefesselt aufzuwachen.

So war nicht sämtlicher Bewegungsfreiraum auf einmal weg.

Man spürte, wie er Stück für Stück verschwand.

Es war keineswegs angenehm, fühlte sich aber deutlich natürlicher an, als sich von einem Moment auf den anderen gar nicht mehr bewegen zu können.

Allein deshalb war ich schon dankbar, dass das Spiel heute anders begann.



Ich schluckte ein wenig, als Tae seine Bauchtasche öffnete, und die Augenbinde hervorholte.

Trotzdem sagte ich nichts.


Wortlos erwiderte ich den Blickkontakt, als Tae sich zu meinem Gesicht beugte und mich dabei direkt ansah.

Ich lächelte nicht.

Aber von dem vor Abscheu nur so triefenden Ausdruck, den ich früher in den Augen gehabt hatte, war auch nichts mehr übrig.


Immerhin fühlte die Person, die vor mir stand, sich verdächtig dolle nach dem Alltags-Tae an.

Ich verabscheute diesen Tae nicht...

Konnte ihn nicht mal nicht leiden.


Der Tae, der vor mir stand....war okay.



Ein paar Sekunden länger, als wahrscheinlich beabsichtigt, guckte Tae mich an.

Als hätte er gerade etwas bemerkt, weiteten sich seine Augen ein bisschen.

"Oh...", verließ es überrascht seine Lippen.

Das Lächeln, was sich anschließend auf diese legte, war so rein...fast schon erleichtert.

"Ich glaub, die Augenbinde brauchen wir gar nicht mehr.", stellte Tae zufrieden fest und ließ sie wieder in seiner Tasche verschwinden.


Überrumpelt blinzelte ich.

Was?..

"Wieso?", fragte ich ganz automatisch.


Lieb lächelte Tae mich an.

"Du guckst nicht mehr so böse.", erklärte er, bevor er einmal kurz mit dem Rücken seines Zeigefingers über meine Wange strich.


Mir blieb förmlich die Luft im Hals stecken.

Vor Verwunderung öffnete mein Mund sich einen Spalt breit.

Tae hatte...

Pure Ungläubigkeit leuchtete in meine Augen, während ich den Blauhaarigen ansah.

Er hatte mir die Augen verbunden, weil er meinen Blick nicht ausgehalten hatte?....

Irgendwie begann mein Herz durch diese Information ein wenig zu drücken.

Einem Teil von mir war wahrscheinlich immer noch nicht klar, dass mein Verhalten wirklich eine Auswirkung auf Tae hatte.

Dass es ihn glücklich machte, von mir angelächelt zu werden.

....und er litt, wenn das Gegenteil der Fall war.


Gänzlich von mir selbst irritiert senkte ich meinen Blick, als ich tatsächlich sowas wie Reue in mit aufsteigen spürte.

Nicht meinetwegen. Weil ich erfahren hatte, wie einfach es gewesen wäre, die Augenbinde loszuwerden.

Sondern wegen Tae...

Meinem Ich von vor einem Monat hatte es kein bisschen leidgetan, ihn so anzuschauen.

Viel zu dringend hatte ich ihn hassen wollen...

Aber inzwischen...

Ganz von allein zwangen meine Mundwinkel sich dazu, sich zu einem kaputten Lächeln zu verziehen, als ich aufsah und direkt wieder in Taes vor Zuneigung nur so triefendes Gesicht schaute.

....war das gar nicht mehr so.

In mir war keinerlei Bedürfnis, den Tae, der vor mir stand, irgendwie zu verletzen.

Immerhin hatte er mich gerade...

...ohne es zu wissen...

...von einem weiteren Punkt des Spiels befreit, den ich abgrundtief gehasst hatte.


Die Dunkelheit.



Offensichtlich zufrieden mit meinem Gesichtsausdruck, wurde Taes Lächeln noch glücklicher.

"Wie schön~", freute er sich.

"Dann kann ich dir beim Spielen endlich wieder in die Augen gucken~"


Ich beherrschte mich, nicht meine komplette Mimik entgleiten zu lassen.

....klar...

......."schön"........

Taes verdrehte Wahrnehmung war gerade nicht mal ein Kopfschütteln wert.



Plötzlich ziemlich gut gelaunt sah Tae sich um.

"Hmmm...", nachdenklich schob er seine Unterlippe nach vorn.

"Dann sind wir ja schon fertig mit den Vorbereitungen~", stellte er zufrieden fest.

Breit grinste er mich danach an.

"Ich kann es kaum erwarten, endlich wieder mit dir zu spielen, mein Schatz~", säuselte er, bevor er sich ein wenig von mir entfernte.


Ich verengte meine Augen zu Schlitzen.

Sein Glück, dass er jetzt nicht gefragt hatte, ob ich mich auch auf das Spiel freute.

So wie Tae gerade wirkte, würde ich ihm diesen, alles was ich bisher gesagt hatte ignorierenden Gedanken durchaus zutrauen.

Der Blauhaarige schien ziemlich tief in seiner eigenen Welt versunken.

Heute glich sie einem fast schon beängstigend gut gelauntem Wahnsinn.



Ich schaute Tae nicht hinterher, als er an mir vorbei, zu der Kommode hinter mir lief.

Immerhin wusste ich, was er tun würde.


Trotzdem zuckte ich ein wenig zusammen, als dass Ticken des Metronoms erklang.

Tick Tack...


Inzwischen löste dieses Geräusch nur noch Leere in mir aus.

Dumpfe....bodenlose Leere.

Ich konnte förmlich spüren, wie mir ein bisschen kalt wurde.

Alles was jetzt kommen würde, würde ich einfach irgendwie ertragen müssen...


Das einzige, was mich die Kraft dafür aufbringen ließ, war das Wissen, dass es maximal eine halbe Stunde sein würde und ich wahrscheinlich vorher ohnmächtig werden würde.

Danach hatte ich wieder für zwei Tage meine Ruhe.

Zwei volle Tage, in denen nichts wehtun würde...

In denen es Essen, Schlaf und Wärme geben würde...

In denen ich mich nicht einsam fühlen müssen würde...



Ich war so damit beschäftigt, mich daran zu erinnern, warum es komplett möglich sein musste, jetzt nicht panisch zu werden, dass ich für einen Moment gar nicht mitbekam, was um mich herum passierte.

Genauso wenig bemerkte ich, dass all die positiven Dinge, an die ich mich gerade klammerte, mit Tae zu tun hatten.

Dass ich mich an ihn klammerte.

Den Tae, der außerhalb des Spiels da war.

Der sich um mich kümmerte und mir Gute-Nacht-Geschichten vorlas, damit ich gut einschlafen konnte.


Alles was ich mitbekam...

Sprachlos weiteten meine Augen sich, als Tae wieder zu mir gekommen war und mir liebevoll ins Gesicht lächelte.

....war die Wirkung, die er auf mich hatte.


Mir blieb die Luft im Hals stecken, als ich bemerkte, dass Taes Lächeln gerade einen nicht unbeachtlichen Teil der Panik hatte verschwinden lassen.

Für eine Sekunde vergaß ich, was gleich passieren würde.

Stattdessen sah ich in Taes Augen...

Diese unendlich dunklen...vor Wärme nur so triefenden Seelenspiegel...

Es beruhigt mich, dass er gerade bei mir war.

Der Alltags-Tae.


Obwohl ich eigentlich ganz genau wusste....

"Na dann lass uns mal anfangen~", säuselte der Blauhaarige, während er verspielt seinen Kopf zur Seite legte.

....dass das hier vor mir nicht der Tae war, den ich glaubte zu sehen.

Nachdenklich betrachtete er meine Arme.


Wir spielten.

Entsprechend musste das vor mir der Spiel-Tae sein.

Es ging gar nicht anders.


Aber wieso...

"Hier sieht es doch gut aus...", murmelte Tae verträumt, während er seine Fingerspitze über eine noch nicht beschädigte Stelle an meinem linken Arm gleiten ließ.

So sanft, als wäre ich aus Porzellan.


Fassungslos schaute ich den verliebten Ausdruck in seinen Augen an.

Ich erkannte eine Menge Wahnsinn.

Aber auch...

Schwer schluckte ich.

....echte Zuneigung.

Dankbarkeit.


Plötzlich konnte ich förmlich spüren, wie die Gedanken in meinem Kopf aufeinanderprallten.

Wenn das hier vor mir der Spiel-Tae war...

Unwillkürlich stiegen mir die Tränen in die Augen.

....wieso fühlte er sich dann genauso an, wie der Alltags-Tae?


Wieso...

"Nicht weinen, mein Schatz...", zärtlich strich Tae mir die Träne aus dem Augenwinkel, noch bevor sie diesen hatte verlassen können.

...war er so?


Kaum spürte ich die kleine Gänsehaut, die deshalb über meinen Körper rauschte, begann mein Herz zu drücken.

Wieso...

...war ich so?

Wie konnte ich die Person, die mir gleich mit einem Skalpell die Haut aufschneiden würde, ansehen und nur feststellen wie warm der Ausdruck in ihren Augen war?

Was um Gottes Willen war los mit mir...


Normalerweise fing mein Herz vor dem Spiel an zu rasen.

Ich weinte und fühlte mich elend.

Hatte Angst.


Doch gerade...

...war nichts von diesen Gefühlen übrig.

Es war als würden die Informationen, die Tae durch meine Augen schickte, alles andere überschatten.


Mein Inneres war immer noch leer.

Aber es war nicht mehr so dumpf und grau wie vorher...

Sondern wirklich...

...leer.

Weiß.



Stumm sah ich dabei zu, wie der Blauhaarige ein Desinfektionstuch aus seiner Bauchtasche holte und sich meinem linken Arm widmete.


Überraschenderweise schien dieser heute aber gar nicht das Interessanteste zu sein.

Immer wieder schaute Tae nach oben in mein Gesicht.

Seine Mundwinkel bewegten sich nicht mal einen Millimeter nach unten.

Er sah so unfassbar glücklich aus...

"Ich liebe dich, Kookie...", flüsterte der Blauhaarige mild, bevor er meinen Arm abtupfte.

Danach folgte das Skalpell.

"Frisch geschärft, wie immer.", zeigte er mir lächelnd den silbern funkelnden Gegenstand.

Er drehte ihn ein paar Mal vor meinen Augen hin und her.

So selbstverständlich, als würde es irgendwas besser machen.


Ich sagte nichts.

Eigentlich reagierte ich gar nicht.

Ununterbrochen klebten meine Augen an dem Blauhaarigen.

Meine Gedanken überschlugen sich.

Gleichzeitig fühlte es sich an, als würde völlige Stille in meinem Kopf herrschen.

Was....passierte hier?

Ich verstand nicht, wer die Person vor mir war.

Nichts von alledem passte mit dem Bild zusammen, was sich in den letzten Wochen in meinem Kopf aufgebaut hatte.

So oft hatten wir schon "gespielt"...

Ich wusste genau, was passieren würde.

Und trotzdem...

...fühlte sich heute alles anders an.


Reflexartig zuckte ich zusammen, als Tae die stumpfe Seite der Klinge an meinen Arm legte.


"Shh...", murmelte der Blauhaarige beruhigend.

"Alles ist gut, mein Schatz..."

Er warf mir einen prüfenden Blick zu, bevor er die Klinge umdrehte.


"Hhhh-", ich kniff die Augen zusammen, als ich spürte, wie das kalte Metall in meine Haut schnitt.

Meine Atemfrequenz erhöhte sich rasant.


Alles wie immer.



"Ganz ruhig...", erklang Taes sanfte Stimme.

Das nächste was ich spürte war seine Hand, wie sie meine öffnete.

Natürlich hatte ich meine Nägel bereits wieder in meinen Handflächen vergraben.

Ich konnte nichts dagegen tun.


Als ich Taes Hand kurz darauf in meiner spürte, öffnete ich meine Augen.

Mein Herz setzte einen Schlag aus.


Während Tae damit beschäftigt war, komplett versunken dabei zuzuschauen, wie das Blut meinen Arm herunterfloss, war ich auf etwas völlig anderes konzentriert.

Bei unserem ersten Spiel hatte es mich komplett panisch werden lassen, die Wunde zu sehen.

Doch gerade...interessierte sie mich gar nicht.

Mit riesigen Augen schaute ich auf Taes Hand, die in meiner lag.

Mein Blick zuckte zwischen unseren Händen und dem Blauhaarigen hin und her.

Ich spürte, wie der Schmerz von meinem anderen Arm aus meinen ganzen Körper durchströmte.

Gleichzeitig bemerkte ich es im Vergleich zu sonst fast gar nicht.

Viel zu sehr war ich damit beschäftigt, das zu verstehen, was meine Augen wahrnahmen.

Tae...

Der Tae, dessen Stimme so weich klang...

...dessen Ausdruck so warm war, wie der vom Alltags-Tae...

Dieser Tae hielt gerade meine Hand?

Obwohl es offensichtlich war, wollte diese Information nicht in meinen Kopf.

All die Male davor war Taes Hand nur etwas gewesen, an das ich mich irgendwie hatte klammern können, während ich Schmerzen gehabt hatte.

Doch jetzt...

Pure Überforderung breitete sich in meinem Kopf aus.

...jetzt kam ich nicht umhin zu bemerken, dass die Finger, welche sich gerade um meine Hand schlossen die selben grazilen, langen Finger waren, von denen ich mir insgeheim ständig wünschte, dass sie mich berühren würden.


Ich brauchte Nähe.

Normalerweise war Spiel-Tae derjenige, der sie mir gab.

Ich verzehrte mich danach.

Aber nicht um seiner selbst willen.

Er war nicht der, von dem ich diese Zärtlichkeiten wollte.

Denn während es Spiel-Tae war, von dem ich körperliche Nähe erhielt...

....war es Alltags-Tae bei dem ich mit jedem weiteren Tag mehr emotionale Nähe spürte.


Zweiteres bedeutete so viel mehr.

Von dem Tae berührt zu werden, dessen Augen zu glitzern begannen, wenn er mir beim Puddingessen zusah, war etwas völlig anderes...

Mein Herz raste nicht nur, weil mein Körper wegen der Wunde in Alarmbereitschaft wechselte.

Es raste...

....seinetwegen.

Wegen dem Tae, der gerade vor mir stand.

Weil ein Teil von mir...

....es mochte seine Hand zu halten.



"Du reagierst heute ja kaum...", stellte Tae fest.

Den minimalen Unterton der Enttäuschung in seiner Stimme nahm ich gar nicht wahr, weil ich bis eben so in meiner Verwirrung gefangen gerade war.


Kaum hatte ich ein paar Mal geblinzelt, spürte ich allerdings wieder, was Sache war.

"Hn..", kurz kniff ich die Augen zusammen.

Sobald meine Konzentration nicht mehr vollständig woanders lag, war der Schmerz wieder mehr als präsent.


Taes Augen weiteten sich ein bisschen, bevor seine Mundwinkel schwach nach oben zuckten.

"Es wird Zeit für die erste Belohnung, meinst du nicht?", wollte er lieb wissen.


Komplett überrumpelt sah ich ihn an.

Belohnung?

Ich brauchte ein paar Sekunden, um mich zu erinnern, was das bedeutete.

Die Hälfte meiner Gedanken hing immer noch in der Diskussion fest, welchen Tae ich gerade vor mir hatte.

Aber so oder so...


Belohnung...


Unwillkürlich öffnete ich meinen Mund einen Spalt breit, als mir wieder eingefallen war, was gleich passieren würde.

Der einzig positive Teil an diesem "Spiel".



"Wohin darf es denn sein?", wollte Tae mit milder Stimme wissen.


Meine Augen klappten auf und zu, während ich ein kleines Kribbeln in meinen Lippen spürte, kaum dass mir wieder einfiel, wie das letzte Spiel geendet hatte.

Aber natürlich...

Enttäuschung machte sich in mir breit.

...wusste ich, dass ich für einen Schnitt am Arm keinen Kuss auf den Mund bekam.

So lief das Spiel nicht.


Instinktiv drehte ich meinen Kopf ein wenig zur Seite.


Sofort verstehend, was ich damit meinte, begann Tae zu lächeln.

"Alles was mein Baby will~", raunte er liebevoll, bevor er seinen Zeigefinger unter mein Kinn legte und mich daran ein wenig in seine Richtung drückte.


Ich erschauderte, als ich Taes Wimpern spürte, wie sie meinen Wangenknochen streiften.

Er war mir so nah...

Kurz darauf berührten seine Lippen sanft meine Haut.

Die erneute Erkenntnis, wie unfassbar weich diese waren, ließ mich schlucken.

Bedürfnisse stiegen in mir auf.

Mehr...

Ich wollte mehr.

Aber natürlich....bekam ich das nicht.


"Ich liebe dich...", wiederholte Tae, als er sich wieder von mir entfernte.

Die Stellen in meinem Gesicht, die bis eben von ihm berührt worden waren, kribbelten immer noch.

Allerdings schien der Blauhaarige bereits mit etwas anderem beschäftigt.

Vorsichtig löste er seine Hand aus meiner, während sein Blick fast schon hungrig meinen Oberkörper entlang wanderte.


Mit ein wenig verschwommener Sicht sah ich ihm dabei zu, wie er sich die nächste Schnittstelle aussuchte.

Ich konnte förmlich spüren, wie mein ganzes Gegrübel mir immer mehr Kraft aus dem Körper sog.

Aber ich konnte einfach nicht aufhören...

Ununterbrochen klebten meine Augen an Tae.

Wer....bist du?...

Bis eben hatte ich die Zuneigung förmlich in seinen Fingerspitzen fühlen können.

Das glückliche kleine Lächeln auf seinen Lippen sehen können, bevor er mich auf die Wange geküsst hatte.

Doch jetzt...

Welcher Tae stand vor mir?

Ich bekam es einfach nicht heraus...


"Ich denke da ist es gut...", murmelte Tae zufrieden, nachdem sein Blick an einer Stelle über meiner Brust hängen geblieben war.


Ich schluckte ein wenig, sagte aber nichts.

Tat ich sowieso nie...

Kein Wort der Welt würde Tae von dem abhalten, was er vorhatte.

Stattdessen sah ich einfach stumm dabei zu, wie er das nächste Desinfektionstuch hervorholte.


Während Tae die Stelle, die er gleich aufschneiden würde, säuberte, schaute er mir wieder kurz in die Augen.

Das Lächeln, welches seine Lippen zierte war fast schon abartig rein, wenn man bedachte, was der Auslöser war.


Aber wahrscheinlich...

"Deine Augen sind wunderschön gerade...", murmelte er andächtig.

....genoss er es einfach, dass die Augenbinde nicht mehr im Weg war.

Zu sehen, wie mein Ausdruck langsam verschwamm, weil mir schwindlig wurde, musste das für ihn perfekte Bild nur noch mehr komplettieren.


Auch wenn ich nicht leugnen konnte...

Schwach zuckte meine Pupillen zwischen seinen hin und her.

...dass auch ich es alles andere als schlecht fand, Tae hierbei in die Augen gucken zu können.

Die endlose Wärme in seinem Ausdruck verwirrte mich.

Gleichzeitig war sie aber auch so tröstlich...


Obwohl es nichts an dem ändert, was passieren würde, fühlte ich mich sicherer, wenn die Person vor wirkte wie der Alltags-Tae.

Vor ihm hatte ich keine Angst...

Wenn auch ungerechtfertigt.



"Achtung kalt..", warnte der Blauhaarige mich vor, bevor er meine Haut wieder erst mit der stumpfen Seite des Skalpells berührte.


Instinktiv kniff ich die Augen zusammen.

Nicht...

Obwohl ich genau wusste, dass dieser Gedanke mir rein gar nichts brachte...

"Hng-", schmerzverzerrt keuchte ich auf, als Tae die Klinge umdrehte.

...kam ich nicht umhin, mir immer wieder zu wünschen, dass das hier nicht passieren würde.


"Du bist wirklich ein Engel...", flüsterte Tae andächtig, während seine Augen an dem Schnitt klebten.

Hypnotisiert folgte sein Blick dem Blut, wie es dickflüssig aus der Wunde quoll und in purpurnen Fäden über meine Brust lief.


Ich hatte ihn kaum hören können.

Viel zu sehr war ich damit beschäftigt Taes Hand halb zu zerquetschen, welche er gerade wieder in meine gelegt hatte und mich selbst zu fragen, wie all das hier real sein konnte.

Dieser stechende Schmerz...

Das Blut...

...kombiniert mit dem grotesken Gefühl der Geborgenheit, welches Taes Anblick trotzdem in mir auslöste.


Ich hasste, was hier passierte.

Aber ich hasste nicht ihn.

Nicht mal ein bisschen.

Obwohl er der alleinige Grund für diese Grausamkeiten war...


Nichts von alledem ergab irgendeinen Sinn.

Keines meiner Gefühle.

Ich war so unendlich verwirrt...

Angestrengt, von der Widersprüchlichkeit dieser Situation.



Zittrig zuckte ich zusammen, als ich Taes Daumen spürte, wie er zärtlich über meine Wange strich.

In Zeitlupe klappten meine Augenlider nach oben.

Ich fühlte mich schon wieder so unendlich schwach...

Bald würde wieder alles schwarz werden.

Das spürte ich...


Trotzdem schaffte mein Herz es noch, einen kleinen Schlag auszusetzen, nachdem ich meine Augen geöffnet hatte.

Taes Ausdruck triefte vor Zuneigung.

"Zeit für deine Belohnung, mein Schatz", lächelte er.


Kurz blieb sein Blick an meinem Hals hängen, bevor seine Stirn sich ein wenig in Falten legte.

Die Wunde, die von seinem "Experiment" übrig war, war natürlich immer noch nicht richtig verheilt.

Das ganze lag noch nicht mal eine Woche zurück.



Kaum wurde mir klar, dass er zu überlegen schien, was er machen sollte, stieg wieder diese Unruhe in mir auf.

Dieses Verlangen...


"Ich...will...", flüsterte ich mit vor Kraftlosigkeit ganz kratziger Stimme, während ich Tae meine Lippen ein wenig entgegen reckte.

Ich hatte nicht mal eine Sekunde darüber nachgedacht, was das für Signale senden würde.

Dafür fehlte mir sämtliche Energie.


Alles woran ich hatte denken können war das Gefühl, wenn Taes Lippen meine berührten...

Wie weich sie waren...

Wie viel Tröstlichkeit in ihnen lag.


Nähe...

Alle meine Instinkte schrien danach.



Taes Augen weiteten sich ein wenig, als er zu verstehen schien, was ich von ihm wollte.

Etwas unschlüssig schaute er meinen Hals an.

Überlegte, ob er schon wieder von seinen Regeln abweichen sollte.

Ob er mir heute noch einen Wunsch erfüllen sollte, der dem widersprach, was er festgelegt hatte.


Irgendwann begann er einfach zu lächeln.

So voller Liebe, dass ich das Gefühl hatte, der Ohnmacht gerade noch ein Stück näher gekommen zu sein.


Mein Herz war so verwirrt.

Es wusste nicht ob es wie wild herumhämmern oder einfach ein paar Schläge aussetzen sollte.

Deshalb tat es irgendwie beides, obwohl ich für keine der beiden Varianten genug Kraft übrig hatte.



"Kookie...", verließ es wärmegetränkt Taes Lippen.


Meine Augenlider zitterten, als ich seine große, kühle Handfläche an meiner Wange spürte.

Vorsichtig zog er mein Gesicht ein wenig zu sich.

"Ich liebe dich...", raunte er heiser.


Gänsehaut überzog meinen ganzen Körper, als er seine Lippen kurz darauf auf meine drückte.

Ganz sanft...

...liebevoll.



"Hnh...~", mir entfuhr ein zittriges kleines Seufzen, bevor ich mich ihm noch mehr entgegen drückte.

Tae...


Meine Augenbrauen zuckten zusammen.

Bis gerade eben war alles unfassbar anstrengend widersprüchlich gewesen.

Schmerz....

Wärme...

Noch mehr Schmerz...

Zuneigung...

Ich hatte nicht gewusst, worauf ich mich hatte konzentrieren sollen.

Was ich hatte glauben sollen.

Doch kaum hatten Taes Lippen meine berührt, war es so einfach gewesen...


Schwach nickte ich, als Taes Zunge zart über meine Unterlippe leckte.

Ganz von alleine...

Mir entfuhr ein kleines Keuchen, als der Blauhaarige langsam in meinen, vor Kraftlosigkeit eh schon ein bisschen geöffneten Mund eindrang.

...hatte meine Aufmerksamkeit sich nur hierauf fokussiert.

Auf Taes Lippen...

Die unbestreitbare Liebe, die von ihnen ausging...


Wenn Tae mich küsste, musste ich mich nicht fragen, was ich glauben sollte und was nicht.

Ich spürte die Antwort auf diese Frage in jeder Faser meines Körpers.

Das hier...

Leise Seufzte ich, als Taes Zunge anfing, meine Mundhöhle zu erkunden.

Genau....das...

Sanft strich sein Daumen über meine Wange.


Alles was ich spüren wollte, war die Zuneigung von dem Menschen, dem ich so wichtig war, dass er meinetwegen heute eine riesige seiner selbstgezogenen Grenzen übertreten hatte.


"N...icht...", verließ es fast lautlos meine Lippen, als der Blauhaarige sich von mir lösen wollte.

Er sollte noch nicht aufhören...


Ich wollte ihn noch viel länger in meiner Nähe wissen...

Diesen Tae.

Welcher auch immer es war... 


Er war der einzige, den ich bei mir haben wollte...

Niemanden sonst.



Allerdings hatte...

Als ich versuchte, mich nach vorn zu lehnen, verschwamm die Welt endgültig.

...welcher von beiden auch immer der "andere Tae" war...

Mein Kopf klappte nach unten.

....schon zu viel Schaden angerichtet.


Plötzlich war alles schwarz.



Oh.mein.Gotttttttt.
Ich habe so ewig an diesem Kapitel gesessen.
Nicht nur wegen der massiven Länge (4761 Wörter, in case you are interested), sondern auch, weil ich es vor Ewigkeiten angefangen hatte und im Laufe der letzten Monate bestimmt fünf mal mindestens erfolglos versucht hab, mich wieder reinzulesen.
Das war so frustrierend >_<
But now.
FINALLY!
*success*

Also ich hatte zugegebenermaßen nicht vor, dass es so lang wird.
Es sollte schon länger werden, weil das Spiel insgesamt Kookie ja auch länger vorkommt, jetzt wo er die Vorbereitung miterlebt.
Deshalb wollte ich, dass die Kapitellänge Kookies Gefühle widerspiegelt.
Ist dezent eskaliert....aber naja ^^"

Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen <3

Träumt nachher was schönes ^-^

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top