Kapitel 14
"Rootless" von Alycia Marie
https://youtu.be/R63cQGxgDis
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Taehyung Pov
Ich lag in meinem Bett und starrte die Decke an.
Ein leises Seufzen entfuhr meiner Kehle, bevor ich auf meinen Funkwecker sah.
Kurz vor Mitternacht...
Da ich morgen wie immer früh aufstehen musste, um Kookie Frühstück machen zu können und trotzdem noch pünktlich zur Arbeit zu kommen, sollte ich schon lange schlafen.
Es zog ein wenig an meinen Kräften, dass ich jetzt immer früher aufstehen musste.
Bevor Kookie da gewesen war, hatte ich eigentlich nicht gefrühstückt.
Ich war aufgestanden und direkt zur Arbeit gefahren.
Manchmal hatte ich mir draußen etwas geholt, manchmal nicht.
Das ging jetzt natürlich nicht mehr.
Mein kleiner Schatz musste doch genug zu essen bekommen.
Aber das war schon in Ordnung.
Es machte mir überhaupt nichts aus, müder zu sein, wenn ich dafür wusste, dass es ihm gut ging und er genug Nahrung zu sich nahm.
Bei dem Gedanken verspannte mein Kiefer sich ein wenig. Meine Stirn legte sich in Falten, während ich besorgt meinen Mund hin und her schob.
Wollte er jetzt wirklich gar nichts mehr essen?
Allein bei dem Gedanken zog sich mein Herz zusammen.
Dann würde mein Liebling ja verhungern....
Das ging doch nicht.
Ich setzte mich auf, während ich darüber nachdachte, ob ich nochmal nach Kookie sehen sollte.
Seit vorhin war ich nicht nochmal bei ihm gewesen.
Heute früh war er so aufgebracht gewesen....
....und dann sein Blick heute Nachmittag...
Allein die Erinnerung sorgte dafür, dass sich eine kleine Gänsehaut über meinen Körper zog.
Ich mochte es nicht, so von Kookie angesehen zu werden.
Ganz und gar nicht.
Aber leider konnte ich ja gar nichts dagegen tun, dass er so guckte...
Je länger ich über den Braunhaarigen nachdachte, desto dringender wollte ich ihn sehen. Egal, wie er mich ansah.
Er hatte sich heute wirklich sehr viel aufgeregt...Bestimmt hatte das an seinen Kräften gezogen.
Ohne noch länger darüber nachzudenken stand ich auf und lief die Treppe nach unten in den Keller, wo sich Kookies Zimmer befand.
Ich wollte nur kurz nachsehen, ob es ihm gut ging.
Als ich vor der Eisentür stand, zögerte ich kurz.
Was, wenn er schon schlief und das Piepen der Tür ihn wecken würde?
Nicht, dass er noch böser auf mich wird...
Innerlich ohrfeigte ich mich gerade dafür, dass ich nicht darüber nachgedacht hatte, stumme Türen zu kaufen.
Als ich den Raum hatte bauen lassen, war eigentlich noch nicht geplant gewesen, dass jemand darin übernachten würde...
Ich war so mit der Verschönerung der Inneneinrichtung beschäftigt gewesen, dass ich gar nicht an mögliche Geräuschkulissen gedacht hatte.
Ich Idiot...
Eine Weile stand ich vor der Tür und stritt mich mit mir selbst herum, bis ich dem Bedürfnis, meinen kleinen Engel wiederzusehen einfach nicht mehr widerstehen konnte.
Ganz vorsichtig legte ich meine Hand auf den Sensor.
Ich kniff ein Auge zusammen, als das Piepen erklang, während ich inständig hoffte, dass es Kookie nicht belästigen würde.
Langsam öffnete ich die Tür.
Das Zimmer war in eine dunkle Stille gehüllt. Nur ein wenig Mondschein drang durch die kleinen Fenster.
Das einzige, was zu hören war, war Kookies gleichmäßige Atmung.
Meine Beruhigung, dass er offensichtlich nicht aufgewacht war, wich sofort einer tiefen Besorgnis, als ich erschreckt feststellen musste, dass er das neue Essen auch nicht angerührt hatte.
Ich spürte förmlich, wie mein Herz sich schmerzhaft zusammenzog, je länger ich ansehen musste, wie mein Liebling da auf dem Boden lag und sich wahrscheinlich seinen ganzen Rücken verspannte.
Mal ganz abgesehen davon, dass sein Magen doch einem schwarzen Loch gleichen musste, wenn er den ganzen Tag nichts gegessen hatte...
Auch seine Kleidung hatte er gewechselt. Er trug wieder seine löchrigen Klamotten, statt den weichen Sachen, die ich für ihn besorgt hatte...
Ich verstand nicht, warum er das tat. Wieso er sich auf einmal weigerte, irgendwas von mir anzunehmen.
Bis gestern war es doch überhaupt kein Problem gewesen...
Meine Augen wurden groß, als mir auffiel, dass Kookies Verhalten sich erst nach unserem Spiel so drastisch verändert hatte.
Davor hatten wir uns eigentlich gar nicht so schlecht verstanden, wenn man bedachte, dass er erst seit ein paar Tagen hier war.
Aber....
Was war so schlimm an dem Spiel?
Kookie sah doch so wunderschön dabei aus...
Von seinen lieblichen Geräuschen mal ganz zu schweigen...
Allein beim Gedanken daran spürte ich, wie mein Herz schneller schlug und mein Herz in Wallung geriet.
Dieses Spiel....war die reinste Erlösung für mich.
Ich verstand nicht, warum Kookie es nicht mochte.
Schließlich war ich doch auch immer ganz vorsichtig...
Während ich nachdachte klebte mein Blick die ganze Zeit an dem braunhaarigen jungen Mann, welcher auf der anderen Seite der Gitterstäbe auf dem Boden lag.
Es machte mich krank, ihn so zu sehen.
Das musste doch unfassbar unbequem sein.
Und direkt hinter ihm am anderen Ende des Raums stand ein weiches Bett, für das ich ein kleines Vermögen ausgegeben hatte, in der Hoffnung, dass es angenehm genug für ihn sein würde.
Um das Geld ging es überhaupt nicht.
Ich hätte das zehnfache bezahlt, wenn Kookie dafür jetzt nicht auf dem Boden liegen würde.
Wobei irgendwas mir sagte, dass es überhaupt nichts geändert hätte, wenn das Bett noch bequemer gewesen wäre...
Unwillkürlich krallte ich meine Hand zusammen.
Es war so schrecklich, wie er da lag.
Ich wollte, dass es ihm gut ging. Dass er es bequem hatte.
Diesen Anblick gerade ertrug ich nicht.
Gleichzeitig war ich auch nicht fähig wegzusehen.
Alles in mir wollte da rein und ihn einfach in sein Bett legen, damit er wenigstens ordentlich schlafen konnte.
Aber das war riskant...
Er könnte jederzeit aufwachen und irgendwas tun, was unser wunderbares Zusammenleben gefährden würde....
Je länger ich Kookie da liegen sah, desto mehr spannte ich mich an.
Er durfte da nicht so liegen.
Es.war.einfach.furchtbar.
Mein Kopf fing langsam an wehzutun, als ich schließlich beschloss, es einfach zu versuchen.
"Kookie?", fragte ich leise, um zu testen, ob er davon wach werden würde.
Der Braunhaarige rührte sich nicht.
Wahrscheinlich hatte es ihn sehr erschöpft, heute nichts zu essen. Er schlief tief und fest.
Langsam lief ich zu der Gittertür und legte meine Hand auf den Sensor.
Die ganze Zeit klebte mein Blick an Kookie, damit ich es auch ja mitbekommen würde, falls er sich bewegte.
Aber nichts dergleichen passierte.
Auch dieses Piepen weckte ihn nicht auf.
So leise, wie es mir nur möglich war, lief ich in die Zelle und blieb neben ihm stehen.
Als ich mich zu ihm herunterhockte, stockte mein Atem für einen Moment.
Er war so atemberaubend schön...
Der wundervollste Mensch, den ich je gesehen hatte...
Meine Kopfschmerzen verschwanden langsam, während ich lächelnd Kookies engelsgleiche Gesichtskonturen betrachtete.
Ich brauchte einen Moment, um mich aus meiner Starre zu lösen.
Als ich es schließlich geschafft hatte, mich nicht mehr in Kookies Schönheit zu verlieren, griff ich ganz langsam unter seinen Rücken und seine Beine. Die ganze Zeit aufmerksam und bereit diese Zelle in Sekundenschnelle wieder zu verlassen.
Doch wie die ganze Zeit schon....schien das unnötig zu sein.
Kookie gab nur ein kleines Seufzen von sich, während ich ihn vorsichtig hochhob.
Als ich mich gerade ordentlich aufgerichtet hatte, klappte Kookies Kopf gegen meine Brust.
Etwas überfordert von diesem extra bisschen Körperkontakt, blinzelte ich.
Für eine Sekunde tat sich wieder dieses drückende Kribbeln in meinem Körper auf. Ich spürte, wie ein paar Stellen in meinem Kopf zu drücken begannen.
Das Bedürfnis, zu sehen, wie sich rote Linien über Kookies makellose Haut zogen, stieg in mir auf.
Nein, Tae. Hör auf. Gerade ist nicht der richtige Zeitpunkt. Kookie muss sich erholen.
Schnell schüttelte ich meinen Kopf, um dieses Gefühl loszuwerden.
Da wir gestern erst miteinander gespielt hatten, war es gar nicht so schwer.
Das Drücken war nicht schlimm.
Dank Kookie war es aushaltbar.
Nachdem ich mich etwas beruhigt hatte, legte sich ein liebevolles Lächeln auf meine Lippen.
Kookie...
Verliebt betrachtete ich den kleinen Engel in meinen Armen.
So klein war er eigentlich gar nicht... wahrscheinlich waren wir in etwa gleich groß.
Aber in meinen Augen war er so unglaublich zerbrechlich...gleichzeitig so liebenswert. Ich wollte ihm die ganze Welt und noch viel mehr schenken. Die ganze Zeit bei ihm sein und nur dafür sorgen, dass es ihm gut ging.
Ihm irgendwas von dem wunderbaren Gefühl zurückgeben, was er mir gab.
Alles war so viel besser und einfacher geworden, seit Kookie bei mir war.
Diese paar Tage hatten gereicht, um mir die Fähigkeit zum Atmen zurückzugeben.
Ich liebte Kookie so sehr für das, was er in mir auslöste... ich konnte es kaum in Worte fassen.
Zu wissen, dass er hier bei mir war, machte mich so unfassbar glücklich....
"Mein kleiner Schatz...", murmelte ich leise, bevor ich mich in Bewegung setzte und Kookie zu seinem Bett trug.
Behutsam legte ich ihn hinein und deckte ihn sorgfältig zu. Ihm sollte ja nicht kalt werden.
Kaum spürte er den weichen Stoff, kuschelte sich der Braunhaarige tiefer in das Kopfkissen.
Lächelnd sah ich ihm dabei zu.
Na geht doch...schon viel besser...
Zu wissen, dass er diese Nacht nicht auf dem harten Boden verbringen würde, schickte eine Welle der Beruhigung durch meinen Körper.
Er lag sicher und warm eingekuschelt in seinem Bettchen.
Genau so sollte es sein.
Zärtlich strich ich ihm ein paar seiner braunen Haarsträhnen aus dem Gesicht.
Erneut fiel mir auf, wie unglaublich weich sie waren.
Mein kleiner Liebling...
"Ich liebe dich...", flüsterte ich, bevor ich mich nach vorne lehnte, um Kookie einen sanften Kuss auf die Stirn zu geben.
Die Augenbrauen des Braunhaarigen zuckten unwillkürlich ein wenig zusammen. Gleichzeitig verließ ein schwacher Seufzer seine Lippen.
Mein Lächeln wurde immer breiter.
Er war so unfassbar niedlich....und liebenswert...
Womit hatte ich diesen Engel nur verdient?
Nachdem ich noch einmal sicher gestellt hatte, dass Kookie auch ordentlich zugedeckt war, verließ ich den Raum so leise wie möglich.
Kaum hatte ich die Eisentür hinter mir geschlossen, atmete ich tief durch.
Meinen Liebling in Sicherheit zu wissen ließ mich so viel ruhiger fühlen.
Zufrieden lief ich wieder nach oben.
Bestimmt würde ich jetzt besser schlafen können.
Himmel ich bin immer später dran mit den Updates ._.
Sorry ^^" Heute war ein wenig stressful.
Ich hoffe dieser kleine Ausflug in Taes Sicht der Dinge hat euch gefallen ^-^
Hoffentlich schlaft ihr so tief und fest wie Kookie x3
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