Kapitel 1

Jungkook Pov


Benommen öffnete ich meine Augen.

Desorientiert begannen meine Pupillen hin und her zu zucken.

Wo...bin ich?...

Das hier war definitiv nicht die Gasse, in der ich gestern Abend eingeschlafen war.


"Hnn-", ich spürte den Schmerz in meinem Bauch, als ich versuchte, mich aufzusetzen, um den mir unbekannten Raum besser in Augenschein nehmen zu können.

Dieser Typ gestern Abend hatte ziemlich heftig zugetreten...

Immer diese Arschlöcher, die ihre Aggressionen an völlig Unschuldigen ausließen...

...aber naja..

Viel mehr Möglichkeiten, als es einfach zu ertragen, hatte ich nicht. Wenn man sich wehrte wurde alles nur schlimmer.


Während ich mich aufrichtete, spürte ich ein unbekanntes Gefühl an meinem Bauch. Hastig zog ich mein Shirt nach oben.

Was zum?...

Auf der Stelle, wo ich einen ganzen Haufen neuer Blutergüsse vermutete, befand sich ein Verband. Ziemlich professionell gebunden.

Ich stutzte.


Erneut richtete meine Aufmerksamkeit sich auf das mit unbekannte Zimmer.

Ich lag in einem großen Bett. Direkt davor eine Kommode...

...und...

Meine Augen weiteten sich vor Schock, als ich die Gitterstäbe am anderen Ende des Zimmers entdeckte.

Was?...

Binnen Sekunden stieg Panik in mir auf.

Mein Blick huschte durch den Rest des Raumes.


Über mir an der Wand war eine Reihe kleiner Fenster, durch die das Tageslicht in den Raum drang. So weit oben, dass es unmöglich war, sie zu erreichen.

In der Ecke bei dem Metallgitter, auf der anderen Wandseite stand ein einzelner, ziemlich massiv aussehender Stuhl.

Schräg gegenüber von meinem Bett, an derselben Wand noch ein Schreibtisch.

Und direkt daneben...mir praktisch gegenüber....

Eine Tür.


Meine Schmerzen ignorierend sprang ich auf.

Überrascht stellte ich fest, dass die Tür nicht verschlossen war.

Jedoch hielt meine Verwunderung nicht lange, als ich erblickte, was sich hinter der Tür befand.

Ein kleines Badezimmer.


Geräumige Dusche, Waschbecken, Toilette und sogar eine Badewanne.

Alles in warmen eierschalen- und Gelbtönen gehalten.

Irritiert schloss ich die Tür wieder hinter mir.


Was....war das hier?

Auch der große Raum wirkte auf den ersten Blick ziemlich einladend.

Alles in hellen Tönen gehalten. Die Möbel aus Eichenholz.

Jemand hatte sich sehr viel Mühe gegeben, diesen Raum herzurichten. Das konnte man sehen.

Jeder einzelne der wenigen Einrichtungsgegenstände war perfekt auf die anderen abgestimmt.

Wenn sie um ihrer selbst willen nicht so bedrohlich gewirkt hätten, hätten auch die auf Hochglanz polierten Edelstahl-Gitter am anderen Ende des Raumes nichts an dem geradezu gemütlichen Eindruck geändert.

Aber dennoch...waren es Gitterstäbe...


Ungläubig schritt ich darauf zu.

Meine Finger strichen über das kalte Metall.

Unten in den Stäben befand sich eine kleine Öffnung. Groß genug, dass man etwas hindurch schieben konnte. Klein genug, dass kein Mensch hindurch passen würde.

Direkt vor mir formten die Gitter eine Tür.

Bei dieser blieb meine unrealistische Hoffnung, sie könnte offen sein, unerfüllt.

Ein kleines, penetrantes Fiepen erklang, als ich meine Hand an den Abdrucks-Sensor des Schlosses hielt.

Ich zog meine Hand wieder weg, bevor ich vergeblich versuchte, an den massiven Stäben zu rütteln. Es klapperte nicht mal, so fest waren sie in Wand und Boden eingelassen.

Wer auch immer diesen Raum so liebevoll eingerichtet hatte....wollte ganz sicher gehen, dass niemand ihn wieder verlassen konnte.


Erneut spürte ich die Angst in mir aufsteigen.

Ich schluckte schwer, bevor mein Blick an einer weiteren Tür hängen blieb. Ein paar Schritte entfernt gegenüber von mir, auf der anderen Seite der Gitterstäbe.

Nicht nur der Umstand, dass es sich um eine geradezu tresorartig aussehende Eisentür handelte, welche offensichtlich auch mit einem Handsensor-Schloss verriegelt war, beunruhigte mich.

....sondern auch die Wandverkleidung, dieses kleinen Raumabschnittes.

Offensichtlich hatte der Besitzer nur auf der einen Hälfte der Gitterstäbe Lust gehabt, den Pyramidenschaumstoff zugunsten der hellen Wandverkleidung zu überdecken.

Dieser Raum....war schalldicht...


Immer unruhiger werdend taumelte ich ein paar Schritte zurück.

"Hallo?", rief ich.

"Hört mich jemand?", ich gab mir Mühe meine Stimme so laut wie nur irgend möglich werden zu lassen.

Keine Antwort...


"Hilfe!!!", versuchte ich es erneut.

Völlige Stille um mich herum. Nichts regte sich.

Beängstigend...


Je ruhiger es um mich herum blieb, desto unruhiger wurde mein Inneres.

Was war das für ein Ort?

Wieso war ich hier?

Und wie im Gottes Willen war ich überhaupt hergekommen?

Ich erinnerte mich nicht...


Nach Antworten suchend sah ich mich um.

Mein Blick blieb erneut an der Eichenholzkommode hängen. Erst jetzt bemerkte ich das kleine, sehr alt wirkende Gerät, was auf dieser stand.

Ein Metronom.


Fragend hob ich eine Augenbraue, während ich auf das Möbelstück zuschritt.

Wieso....ein Metronom?...

Langsam öffnete ich die oberste Schublade der Kommode.

Klamotten... sonst nichts...

Mehrere Stapel akkurat zusammengelegter Pullover und T-Shirts.

Von etwas dunkleren Farben über Graustufen, bis hin zu Pastelltönen alles vorhanden. Als hätte jemand wahllos jedes Stück aus einem Modegeschäft mitgenommen.


Ich konnte nicht widerstehen, meine Hand kurz über den weichen Baumwollstoff wandern zu lassen.

Kein Vergleich zu meinem kratzigen Oberteil...


In den anderen zwei Schubladen befanden sich Schlafklamotten, Unterwäsche, Socken und Hosen. Sowohl normale, als auch Jogginghosen.

Erst, als ich die Socken erblickte, wurde mir klar, wie warm meine Füße sich die ganze Zeit über angefühlt hatten.

Dieser Raum war mit einer Fußbodenheizung ausgestattet. Auf eine angenehme Temperatur eingestellt.

Meine Atmung beruhigte sich etwas, als mir klar wurde, wie lange es her war, dass meine Füße sich so wohlig warm angefühlt hatten.

Nachts auf der Straße war es kalt....und auch tagsüber wenn man keine ordentlichen Schuhe hatte.


Apropos...

Mein Blick wanderte an mir herab.

Von meinen Schuhen fehlte jede Spur.

Und auch...

Blitzartig wanderte mein Blick einmal um mich herum. Ich klopfte meinen Körper ab.

....meine Brieftasche.


Um Geld ging es nicht. Da war eh kaum etwas drin.

Aber mein Personalausweis... und...mein Foto...

Der kleine Fetzen, auf dem meine Eltern abgebildet waren.

Meine letzte Erinnerung an sie...


Binnen Sekunden war das beängstigende Gefühl zurück.

Ohne meine zwei einzigen persönlichen Gegenstände kam ich mir auf einmal so verlassen vor...

Mehr als sowieso schon...


Erneut begann ich, mich orientierungslos umzusehen.


Gerade, als ich mir erneut das Hirn zermartern wollte, was für ein skurriler Ort das hier war, hörte ich, wie die Eisentür am anderen Ende des Raumes ein bestätigendes Piepen von sich gab.


Hallo alle zusammen ^^
Herzlich willkommen zu 'Home'~

Diese Fanfiktion ist von einer meiner Kurzgeschichten ('Beauty') inspiriert. Eigentlich hatte ich niemals vor, Fanfiktions zu schreiben, in denen Triggerwarnings wie 'körperliche Gewalt' und 'Psychopathie' überhaupt nötig wären.
Aber nach dieser Kurzgeschichte....idk. It hit me like a bus. xD
Ich hab in den letzten drei Tagen acht Kapitel für diese Geschichte geschrieben, weil sie mich einfach nicht mehr in Ruhe lassen wollte.
Und da es eine BTS-Fanfiktion ist und heute dieses wahnsinns Comeback anstand, dachte ich, es ist eine gute Möglichkeit, um anzufangen, diese Geschichte mit euch zu teilen ^-^

Ansonsten bleibt mir erstmal nichts weiter übrig, als mich bei jedem zu bedanken, der dieser Geschichte eine Chance geben will und euch ganz viel Spaß beim lesen zu wünschen.~

*seufz* Ich liebe Tae und Kookie einfach zusammen. Can't get enough of this beautiful pairing. x3

Die Haarfarben der beiden sind dann die von dem Cover ^-^

Also dann. Wir sehen uns~


Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top