40 | Sinneswandel

Cuties, das vorvorletzte Kapitel :( Mein Herz weint ein bisschen...

„Keine Ahnung. Vielleicht ist er sauer, weil er durch die Sache einen seiner wichtigsten Partner verloren hat...", sinnierte Eliana und trank einen Schluck von ihrem Milchkaffee. Dann stellte sie die Tasse auf die Untertasse zurück.

„Kann natürlich sein, aber vielleicht bist du auch einfach nur so frustriert, dass du schon paranoid wirst...", warf Mirella misstrauisch ein. „Aber wo wir gerade von Adrians Ex-Partner sprechen... Was macht ihr heute Abend noch?"

Eliana grinste.

„Ich habe keine Ahnung. Aber ich denke, ein bisschen Zeit zu zweit tut uns nach den letzten Wochen ganz gut...", schmunzelte sie und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. Mirella nickte zustimmend.

„Ja, das stimmt. Ihr könntet ja ins Kino gehen..."

Eliana sah sie aus großen Augen an.

„Echt jetzt?"

Die Blondine zog eine Augenbraue hoch.

„Noch zu früh?"

Eliana stieß ein verächtliches Zischen aus und ließ ihren Blick durch das Café schweifen.

„Klar, nach all dem Drama und den Rechtsstreitigkeiten infolge unseres letzten Kinoabends brauche ich unbedingt eine romantische Komödie, die mir genau das Märchen vor Augen führt, was wir nicht haben", kommentierte sie trocken. Mirella seufzte mitfühlend und legte ihr die Hand auf den Arm.

„Wünschst du dir das manchmal?", fragte sie und musterte Eliana aufmerksam. Sie winkte ab.

„Ich weiß nicht. Ab und zu wäre es schon schön, eine ganz normale Beziehung führen können, aber ich wusste ja, worauf ich mich eingelassen habe und es ist wirklich okay für mich. Ich bin trotzdem glücklich", lächelte Eliana. Mirella nickte zustimmend.

„Und weißt du was? Du musst keine perfekte Beziehung haben, um glücklich zu sein. Hauptsache, ihr liebt euch und haltet zusammen. Am Ende wisst ihr am besten, was für euch funktioniert."

Eliana lächelte dankbar.

„Genau. Danke, dass du immer für mich da bist. Das bedeutet mir echt viel. Es tut gut, mit dir darüber reden zu können."

Mirella grinste.

„Klar, dafür sind beste Freundinnen doch da. Wir stehen zusammen, ganz egal, was passiert."

Eliana wollte gerade etwas sagen, als plötzlich ihr Handy vibrierte. Sie zog es aus der Tasche und warf einen Blick darauf. Farids Name blinkte ihr entgegen. Sie lächelte.

„Er ist da. Komm, wir bezahlen. Ich denke, es ist höchste Zeit, dass ihr euch endlich mal persönlich kennenlernt...", schlug sie vor und warf einen Blick aus dem Fenster. Als sie sah, dass ihr Freund seinen Wagen auf dem Bürgersteig vor dem Café abgestellt hatte, verdrehte sie schmunzelnd die Augen.

„Der ändert sich nie", nuschelte sie kopfschüttelnd, bevor sie sich wieder Mirella zuwandte. „Sollen wir?"

Nachdem sie bezahlt hatten, verließen sie das Café. Milde Abendluft hüllte sie ein, als sie auf Farids Auto zugingen. Elianas Bauch kribbelte vor Nervosität; schließlich hatte sie die beiden schon so lang einander vorstellen wollen und hoffte, dass Farid kein Problem damit hatte. Als sie sein Auto erreichten, öffnete sie die Beifahrertür und grinste breit. Dann deutete sie auf Mirella.

„Hey.  Das ist Mirella. Meine beste Freundin", stellte sie strahlend vor. „Mirella, das ist Farid."

Er lächelte höflich und streckte seine Hand nach ihr aus.

„Schön, dich kennenzulernen. Eliana hat schon viel Gutes über dich erzählt", sagte er, während er ihre Hand schüttelte. Mirella grinste.

„Das Kompliment kann ich nur zurückgeben", sagte sie. „Ich freue mich auch, dich endlich mal persönlich zu sehen."

„Wenn du möchtest, kann ich dich mitnehmen", bot er an und musterte Mirella aufmerksam. Die schüttelte mit dem Kopf und zeigte auf ihren Kleinwagen, der ein Stück die Straße runter geparkt war.

„Danke, aber ich bin mit meinem Auto hier. Ein anderes Mal vielleicht", lächelte sie. Farid nickte.

„Klar, gerne..."

Eliana und Mirella verabschiedeten sich mit einer herzlichen Umarmung voneinander.

„Danke, einfach für alles", flüsterte Eliana ihrer besten Freundin ins Ohr. Mirella drückte sie lächelnd an sich.

„Immer, Liebes. Ruf mich an, dann machen wir was Neues aus. Und jetzt genießt euren Abend, ihr habt es euch verdient."

Mit einem letzten Küsschen lösten sie sich voneinander. Dann stieg Eliana endgültig ein. Als sie sich angeschnallt hatte, startete Farid den Motor und fädelte sich wieder in den Verkehr ein.

„Sympathisch, deine Freundin", kommentierte er, den Blick auf die Straße gerichtet. Eliana lächelte. Es freute sie, dass Mirella einen guten ersten Eindruck hinterlassen hatte. Schließlich waren sie neben ihren Eltern die wichtigsten zwei Menschen in ihrem Leben und sie würde es nicht ertragen, würden die beiden nicht miteinander auskommen.

„Vielleicht können wir ja mal was zusammen unternehmen", schlug sie vor. Farid zuckte mit den Schultern.

„Sicher, warum nicht?"

Eliana lächelte. Er drehte ihr kurz den Kopf zu.

„Erzähl mal, wie euer Treffen verlaufen ist. Alles okay zwischen euch?"

Sie strich sich grinsend die Haare nach hinten.

„Ja, Gott sei Dank. Es hat so gutgetan, sie wiederzusehen und einfach mal zu quatschen", schwärmte sie.

„Glaub ich dir", sagte er und richtete den Blick wieder auf die Straße. Eliana nickte.

„In Zukunft werde ich mir wieder mehr Zeit für sie nehmen. Unsere Freundschaft ist in den letzten Wochen viel zu kurz gekommen."

Er schmunzelte.

„Finde ich gut."

Sie grinste schief.

„Weil du dann mit deinen Jungs abhängen kannst?"

„Auch", feixte er. „Aber vor allem, weil ich merke, wie gut dir das tut."

Sie nickte zustimmend.

„Und wie. Als wir miteinander dagesessen haben, habe ich erst richtig gemerkt, wie sehr sie mir gefehlt hat..."

Er lächelte.

„Hab ich dir auch gefehlt?", fragte er und drehte ihr den Kopf zu. Sie grinste.

„Ein bisschen", antwortete sie und legte ihre Hand auf seine, die er lässig auf der Mittelkonsole abgelegt hatte. Er lächelte zufrieden und hakte seine Finger unter ihre.

„Was hältst du davon, wenn wir ne Runde an den Rhein fahren?", schlug er vor und musterte sie kurz. Ihre Mundwinkel verzogen sich zu einem Strahlen.

„Klar. Gerne. Haben wir lang nicht mehr gemacht..."

Nur wenig später stellte er seinen Wagen auf dem Parkplatz unweit der Promenade ab. Die Sonne ging gerade unter und tauchte den Abendhimmel in ein sanftes orangerot. Als sie ausgestiegen waren und sich am Heck des Fahrzeugs trafen, schlang er seinen Arm um sie und zog sie entschieden zu sich heran.

„Das wollte ich schon den ganzen Tag machen", sagte er und drückte ihr einen Kuss auf. Sie schmunzelte, genoss das sanfte Prickeln auf ihren Lippen und ließ ihre Fingerspitzen durch seinen Nacken streichen. Anschließend nahm er wie selbstverständlich ihre Hand. Sie musterte ihn stirnrunzelnd.

„Wer bist du und was hast du mit Farid gemacht?", fragte sie, als er sich in Bewegung setzte und sie ihm folgte.

„Wieso?", hakte er verständnislos nach und sah ihr in die Augen.

„Naja, erst holst du mich direkt vor der Tür des Cafés ab, obwohl du sonst immer um die Ecke gewartet hast, und jetzt küsst du mich einfach so, obwohl uns jemand beobachten könnte, und hältst meine Hand", fasste sie ihre Verwirrung zusammen, als sie die Promenade erreichten. Eine sanfte Brise strich durch Elianas Haar und ließ die Blätter der Bäume leise rascheln. Die untergehende Abendsonne spiegelte sich in der Wasseroberfläche und tauchte die Umgebung in ein nahezu romantisches Licht. Hier und dort flanierten einige Passanten den Weg entlang, ein paar Schiffe fuhren vorbei. Doch sie hatte nur Augen für Farid und sah ihm noch immer erwartungsvoll ins Gesicht. Er zuckte mit den Schultern.

„War doch okay, oder?"

Sie hob beschwichtigend die Hände, ohne seine loszulassen.

„Klar, für mich immer. Aber für dich..."

Sie ließ den Satz in der Luft hängen. Ein Lächeln huschte über seine Lippen.

„Ich habe nachgedacht", offenbarte er ihr. Sie zog eine Augenbraue hoch.

„Worüber?"

Er sah ihr direkt in die Augen, während sie den hübschen Gehweg entlangschlenderten.

„Die Verhandlung hat mich nachdenklich gemacht. Wir sind jetzt fast ein Jahr zusammen und haben uns die ganze Zeit eingeschränkt. Ich will das nicht mehr..."

Sie runzelte die Stirn.

„Ach nein?", hakte sie nach, ohne ihn aus den Augen zu lassen.

„Ich möchte mit dir essen gehen, spazieren, deinen Geburtstag draußen feiern, auch, wenn das bedeutet, dass wir ab und zu mal zusammen gesehen werden. Versteh mich nicht falsch, ich werde auch weiterhin darauf achten, dass niemand dir zu nah kommt, aber ich will eine mehr oder weniger normale Beziehung mit dir; insoweit das halt möglich ist, wenn ich uns immer wieder in Schwierigkeiten bringe..."

Elianas Herz machte einen Sprung. Ihr Bauch kribbelte aufgeregt; einerseits vor Überraschung, andererseits vor Freude. Nach den ganzen Vorfällen in der Vergangenheit hatte sie nicht erwartet, dass er seine Meinung ändern würde. Sie lächelte und drückte sanft seine Hand.

„Das wäre wirklich schön", erwiderte sie lächelnd. „Aber damit wir relativ normal zusammen rausgehen können, musst du lockerer werden. Sonst sitzen wir alle paar Monate wieder auf dieser unbequemen Holzbank...", fügte sie trocken hinzu. Er grinste schief.

„Hätte auch was Gutes. Dein Arsch wäre dann härter als mein Sixpack..."

Eliana schmunzelte.

„Kannst ja mal Squats mit mir machen", schlug sie vor. Seine Augen leuchteten schelmisch.

„Nee, lass mal. Ich gucke dir lieber dabei zu...", gestand er. Sie lachte und schüttelte den Kopf.

„Du beobachtest mich also heimlich?"

Sie sah ihm direkt in die Augen. Er zog theatralisch eine Augenbraue nach oben.

„Hältst du mir das jetzt ernsthaft vor? Ich meine, niemand zwingt dich dazu, diese Arsch-frisst-Hose-Shorts anzuziehen, wenn du trainierst", kommentierte er schulterzuckend. Eliana lachte auf. „Außerdem", ergänzte er nun mit erhobenem Zeigefinger, „was hast du denn gedacht, was ich da suche, wenn ich am Fenster stehe, während du direkt vor meiner Nase auf dem Basketballcourt deine Squats machst? Mit meinen Hanteln, wohl gemerkt, die ich mir ständig wieder zurückholen muss, damit ich weitertrainieren kann?"

Ein freches Grinsen schlich sich auf seine Lippen. Eliana lachte auf.

„Ich dachte, du wärst währenddessen mit deinem dämlichen Live-Stream beschäftigt, indem du deinen Bizeps zur Schau stellst", spielte sie frech grinsend auf seine Online-Training-Sessions an, die er regelmäßig auf Twitch übertrug.

„Manchmal...", räumte er ein. „Aber manchmal bewundere ich auch einfach nur die Perfektion..."

Sie schmunzelte.

„Und was genau fasziniert sich so daran?"

„Wie gut dein Knackarsch dabei zur Geltung kommt", antwortete er mit einem breiten Grinsen.

„In der Arsch-frisst-Hose-Shorts?", lachte sie. Er ließ seine Hand wie zur Bestätigung auf ihren Hintern wandern.

„In der ganz besonders..."

Ich kann einfach nicht mehr, selbst ich finde sie süß zusammen und bin der Meinung, dass sie es verdient haben, endlich eine vernünftige Beziehung zu führen. Was meint ihr? Und was haltet ihr von seinem Sinneswandel?

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