26 | Pool Vibes
Cuties, hier gehts mit einem extralangen Kapitel weiter. Es ist mein Lieblingskapitel bis hierhin, also viel Spaß damit :)
Vorfreudig lächelnd stellte Eliana ihren Wagen vor Farids Haus ab. Sie konnte es kaum erwarten, ihn heute endlich wiederzusehen. Flüchtig überprüfte sie ihr äußeres Erscheinungsbild im Spiegel der Sonnenblende, dann klappte sie sie wieder hoch und stieg aus dem Auto. Noch immer war es angenehm warm, die Sonnenstrahlen kitzelten ihre Haut. Als sie die Autotür hinter sich zugeschlagen hatte, zog sie den Bund ihrer kurzen Shorts zurecht, die sie mit einem schwarzen Cropped Top und Jordans kombiniert hatte. Darunter trug sie einen Bikini, denn sie hatten sich heute zum Schwimmen in Farids Pool verabredet. Sie nahm ihre Tasche aus dem Kofferraum, in die sie ein Handtuch und ein paar Wechselklamotten gepackt hatte, schloss den Wagen ab und durchquerte die geräumige Einfahrt. Eine sanfte Brise wehte durch ihr Haar, als sie vor der Haustür stehenblieb. Sie strich sich eine verlorene Strähne hinters Ohr und drückte die Klingel herunter. Es dauerte nicht lang, bis Farid ihr, nur mit einer Shorts bekleidet, die Tür öffnete. Seine dunklen Haare standen verwuschelt in alle Richtungen ab. Sofort schlich sich ein Lächeln auf ihre Lippen. Auch seine Augen strahlten.
„Hola Chica...", begrüßte er sie, schlang seine Arme um sie und zog sie zu sich heran, um seine Lippen fest auf ihre zu drücken. Sie genoss das sanfte Kribbeln und seufzte wohlig in den Kuss hinein. Anschließend schmiegte sie sich einen Moment schweigend an ihn, vergrub ihren Kopf in seiner Halsbeuge und sog seinen unverwechselbaren Duft nach Patchouli und Vanille ein. „Du hast mir gefehlt", nuschelte sie leise.
„Du mir auch", offenbarte er, dann löste er sich von ihr, um sie hereinzulassen. Er musterte sie skeptisch, während sie einen Schritt an ihm vorbeimachte und den Flur betrat.
„Ist denen der Stoff ausgegangen?", hinterfragte er stirnrunzelnd und deutete auf ihre Shorts, die zugegebenermaßen sehr knapp ausgefallen war. Der zerrissene Stoff umschmeichelte lediglich ihren Hintern und endete genau dort. Eliana schmunzelte.
„Ich dachte, das gefällt dir so."
„Klar gefällt mir das. Aber ich bin der Einzige, der so viel Haut von dir sehen sollte", schnaubte er, während sie das Wohnzimmer durchquerte und in den Garten hinaustrat. „Und dann noch dieses kurze Top dazu."
Sie verdrehte die Augen.
„Entspann dich, okay? Wir sind bei dir zuhause...", sagte sie und stellte ihre Tasche an einer der Poolliegen ab. Er schüttelte energisch den Kopf.
„Ich mein's ernst, Eliana. Ich will nicht, dass du so rausgehst", sagte er entschieden, während sie sich die Sneakers von den Füßen streifte und in ein Paar Schlappen schlüpfte, die sie aus ihrer Tasche gezogen hatte. Sie kniff gereizt die Augenbrauen zusammen. Eigentlich hatte sie das knappe Outfit nur für ihn angezogen und achtete schon von sich aus immer darauf, nicht zu viel Haut zu zeigen, weil sie einfach nicht der Typ dafür war. Doch dass er ernsthaft probierte, sie einzuschränken, brachte ihr Blut zum Kochen.
„Versuchst du gerade echt, mir vorzuschreiben, was ich anziehen soll?", platzte es verärgert aus ihr heraus, dann hob sie abwehrend die Hände. „Nur, damit das klar ist: So eine Beziehung führe ich nicht mit dir."
„Was soll das denn heißen? So eine Beziehung?", wiederholte er finster und baute sich vor ihr auf. Sie konnte nicht glauben, dass er ihr eine derartige Szene wegen eines T-Shirts und einer Shorts machte.
„Mit einem Macho, der seine Eifersucht nicht unter Kontrolle hat", erklärte sie enttäuscht. Sie hatte keine Lust, mit ihm zu streiten. Als sie sich an ihm vorbeidrücken wollte, hielt er sie auf.
„Ich bin nicht eifersüchtig", stellte er klar. „Ich will nur nicht, dass sich irgendein Hurensohn sich eingeladen fühlt, dich anzufassen."
Eliana schüttelte den Kopf.
„Aber das ist doch dann sein Problem, und nicht meins", schoss sie zurück. „Ich ziehe das ja nicht an, um jemanden anzumachen – außer dich vielleicht."
„Das weiß ich. Aber manche Männer kennen ihre Grenzen nicht und akzeptieren auch kein Nein. Ich will dir einfach schlechte Erfahrungen ersparen", erklärte er sachlich. „Und mir ne Anzeige wegen Körperverletzung."
Als sie seine eigentliche Intention verstand, seufzte sie schwer. Es war ihm tatsächlich gelungen, sie relativ schnell zu besänftigen.
„Wie kann jemand so anstrengend und gleichzeitig so süß sein?", murmelte sie, bevor sie ihre Arme um seinen Hals schlang. „Ich gehe nirgendwo hin, okay? Das hatte ich auch nicht vor. Aber solang wir bei dir sind, muss ich nicht drauf achten, was ich anhabe. Weil du es mir sowieso wieder ausziehst."
Ein freches Grinsen schlich sich auf seine Lippen, während seine Hände unter den Stoff ihres Tops wanderten. Dann nickte er zustimmend.
„Stimmt", schmunzelte er und zog ihr wie zur Bestätigung das Top über den Kopf. Als er es achtlos zur Seite geworfen hatte, drückte er ihr einen Kuss auf.
„Außerdem musst du dir keine Sorgen machen. Ich kann ganz gut auf mich aufpassen", fügte sie hinzu. Er verdrehte die Augen.
„Warum bin ich nochmal mit dir zusammengekommen?", nuschelte er kopfschüttelnd. Sie grinste.
„Wahrscheinlich, weil mein Knackarsch dich so freundlich angelacht hat", kommentierte sie frech. Er prustete unwillkürlich los.
„Okay, der war gut", grinste er anerkennend. Sie schälte sich unterdessen aus ihrer Shorts.
„Weiß ich. Ich kenne dich eben", sagte sie und legte ihre Klamotten in die Tasche. Er lachte amüsiert auf.
„Was bist du heute eigentlich so frech?", wollte er wissen. Sie schaute ihm grinsend ins Gesicht und blinzelte dabei gegen die Sonne.
„Ich hab ein paar Tage nachzuholen", antwortete sie schulterzuckend.
„Hol erstmal was anderes nach", forderte er grinsend und zog sie zu sich heran. Während sie ihre Arme um seinen Hals schlang und er ihr erwartungsvoll ins Gesicht sah, glitten seine ihren Rücken hinab. Ein Blick in seine braunen Augen ließ sie für einen kurzen Moment all die Hektik der letzten Tage vergessen. Sehnsüchtig presste sie ihre Lippen auf seine. Er vergrub seine Hand in ihrem Haar und erwiderte den Kuss. Ihr gesamter Körper kribbelte, eine wohlige Wärme erfasste sie. Sie glaubte, in Flammen zu stehen, als seine Zunge sich nun Einlass verschaffte. Sie ließ sich fallen, schloss die Augen und presste sich dicht an ihn, während seine Hände auf Wanderschaft gingen. Er küsste sie intensiver, eroberte sie und ließ sie mit diesem Kuss spüren, wie sehr sie ihm tatsächlich gefehlt hatte. Eliana genoss den Moment, schmiegte sich dicht an seine Brust und ließ ihre Finger durch sein Haar gleiten. Immer wieder löste er den Kuss, knabberte an ihrer Unterlippe, saugte daran, leckte quälend langsam darüber, bevor sich ihre Zungen endlich wiederfanden, sich gegenseitig neckten, sich zurückzogen und sich erneut suchten. Zwischen ihnen lag plötzlich eine nahezu unerträgliche Spannung, ohne, dass sie überhaupt bemerkt hatte, dass sie entstanden war. Als sie schließlich seine Erregung deutlich durch seine Shorts spürte, löste sie sich atemlos von ihm.
„Zeit für eine Abkühlung", sagte sie süffisant, bevor sie ihn stehenließ und in den Pool hüpfte. Er musterte sie fassungslos.
„Dein Ernst, Eliana?"
Sie antwortete nicht, spritzte ihm stattdessen ein wenig Wasser zu. Er zog skeptisch eine Augenbraue hoch.
„Okay, alles klar. Du wirst schon sehen, was du davon hast", prophezeite er großspurig, bevor er zu ihr ins Wasser sprang. Sie quietschte auf, als er sich auf sie stürzte. Lachend kämpften sie gegeneinander, bis er schließlich die Oberhand gewann und sie unter Wasser drückte. Er grinste neckisch, als sie schnaufend wieder auftauchte und sich die nassen Haare aus dem Gesicht strich.
„Du bist so ein Penner", pöbelte sie, dann hechtete sie auf ihn zu. Er bereitete sich lachend darauf vor, ihren Gegenangriff abzuwehren. Sie schwammen wild umher und spritzten sich gegenseitig Wasser ins Gesicht. Eliana genoss es, nach den letzten stressigen Wochen so losgelöst mit ihm herumzualbern und den Alltag für eine Weile vergessen zu können. Irgendwann gelang es ihm schließlich doch, sie zwischen dem Rand des Pools und sich selbst gefangen zu nehmen.
„Bleib bloß weg von mir", knurrte sie, aber er dachte gar nicht daran. Stattdessen strich er ihr lächelnd eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht und drängte sie mit dem Rücken gegen den Beckenrand. Dabei schob er sich zwischen ihre Beine.
„Du hast mir echt gefehlt", sagte er leise, den tiefen Blick fest auf ihre Augen gerichtet. Sie gab sich schwer atmend geschlagen, schlang kapitulierend ihre Arme um seinen Hals und hielt sich an ihm fest. Die Luft um sie herum knisterte. Eliana biss sich auf die Unterlippe, als er seine Hand von hinten unter den Stoff ihres Bikini-Höschens gleiten ließ. Ihre Haut kribbelte sanft unter seinen Berührungen. Als er sein Becken gegen ihrs presste, sog sie scharf die Luft ein und vergrub ihre Fingerspitzen in seinem nassen Haar. Auch in seinen Augen lag ein erregtes Funkeln.
„Farid", seufzte sie, als er seine Finger langsam zwischen ihren Schenkeln verschwinden ließ.
„Was?", fragte er betont ahnungslos mit heiserer Stimme und zog die Augenbrauen hoch. Sie keuchte auf, als er ihre empfindlichste Stelle berührte. Sie schloss die Augen, als sie ihren Kopf für einen Moment in den Nacken fallen ließ. Er drückte unterdessen seine deutlich spürbare Erregung an ihre Mitte. Für einen Augenblick klammerte sie sich an ihm fest und genoss dieses Gefühl der Leichtigkeit, das er ihr verschaffte. Als sie es nicht mehr aushielt, zog sie ihn zu sich heran und presste ihre Lippen auf seine.
Ein wenig später fand sie sich völlig entspannt neben ihm auf einer der Poolliegen wieder. Nachdem sie es sich außerhalb des Wassers gemütlich gemacht hatten, tauschten sie sich über die vergangenen Tage aus. Im Gegensatz zu ihr hielt er es stundenlang in der Sonne aus, während sie das Gefühl hatte, dass ein wenig Schatten nicht schaden konnte. Also richtete sie sich nach einer Weile auf und schlüpfte in ihre Schlappen. Er blinzelte ihr fragend entgegen.
„Wohin?"
„Ich muss aus der Sonne raus", sagte sie.
„Okay", nickte er.
Während sie nach drinnen verschwand, ließ er sich noch ein wenig die warme Abendsonne auf den Bauch scheinen. Eliana bereitete in der Zwischenzeit einen großen Salat zu. Sie war gerade damit fertiggeworden, das Dressing zusammen zu rühren, als Farid die Küche betrat. Im Vorbeigehen schlang er einen Arm um ihre Taille und warf neugierig einen Blick über ihre Schulter.
„Kannst ja doch was", kommentierte er trocken.
„Ich wünschte, ich könnte dasselbe von dir sagen", schoss sie unbeeindruckt zurück.
„Ey", lachte er und verpasste ihr einen sanften Schubser gegen die Schulter. Sie kicherte. Er nahm sich unterdessen eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank.
„Wenn du willst, brate ich uns ein Steak dazu", schlug er vor.
„Klingt gut", sagte sie. Er trank einen Schluck, dann stellte er die Flasche sie zur Seite, kramte noch einmal im Kühlschrank herum und zog eine Packung Rinderfilet hervor. Sie beobachtete ihn dabei, wie er eine Pfanne aus dem Schrank nahm und den Herd anstellte. Er sah dabei so routiniert aus, dass es ein wenig sexy wirkte. Sie entschied, ihm ein wenig Gesellschaft zu leisten und schwang sich auf die Anrichte, um sich neben die Kochplatten zu setzen.
„Willst du mir jetzt auf die Finger gucken?", fragte er amüsiert und schenkte ihr einen flüchtigen Seitenblick, während er das Fleisch aus der Verpackung nahm.
„Nee. Ich will nur sichergehen, dass du dir nicht wehtust", neckte sie ihn und schlug die Beine übereinander. Er schüttelte grinsend den Kopf und legte zischend das Fleisch in die Pfanne.
„Eigentlich besteht für mich nur ein Risiko, solang du in der Nähe bist", stichelte er.
„Was ein Arsch", lachte sie empört auf und trat sanft nach ihm, doch er wich grinsend ihrem Fuß aus.
„Du hast angefangen", ermahnte er sie schulterzuckend.
„Tschuldige", gab sie sich reumütig und streckte eine Hand nach ihm aus.
„Nee, so brauchst du mir jetzt gar nicht kommen", wimmelte er sie betont beleidigt ab und widmete sich dem Steak.
„Baaabe", machte sie versöhnlich und rutschte ein Stück zu ihm herüber. Dann zog sie ihn zu sich heran und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Er grinste zufrieden, anschließend kümmerte er sich um das Fleisch. Sie berichtete ihm unterdessen, dass sie Nia die von ihm gespendeten Klamotten heute in einer hübschen Verpackung feierlich überreicht hatte.
„Also hat sie nichts mehr gesagt?", hakte Farid nach und musterte sie aufmerksam.
„Nee. Zum Glück nicht", sagte sie und strich sich durch die noch feuchten Haare. „War aber schon nervig genug, wie sie mich auf dem Festival so doof zur Rede gestellt hat. Hätte ja auch jemand mitkriegen können..."
Er nickte zustimmend.
„War schon ganz gut, dass dir das mit dem Geschenk eingefallen ist", räumte er ein. Sie verdrehte die Augen.
„Nervt mich gar nicht, dass ich ihr jetzt zu allem Überfluss auch noch was schenken musste...", murmelte sie und verzog mürrisch das Gesicht.
„Scheißegal, solang sie dich dafür nicht mehr mit nervigen Fragen löchert", kommentierte Farid ernst. „Kann nicht schaden, wenn sie denkt, dass du einfach nur nett sein wolltest."
„Hmm", machte sie nachdenklich. „Wenn sie sich darüber nicht freut, ist sie selbst schuld."
„Für dich hab ich auch was...", offenbarte er. Sie legte überrascht den Kopf schief.
„Was? Neue Dessous?"
Er lachte herzlich auf.
„Nee. Von der neuen Kollektion. Zeig ich dir später. Sind richtig cool geworden, die neuen Hoodies", erzählte er mit vor Freude funkelnden Augen.
„Willst du das nicht vielleicht lassen mit der Rap-Karriere und stattdessen Modedesigner werden? Dann könnten wir möglicherweise doch ganz normal zusammen sein", scherzte sie trocken. Er lächelte besonnen.
„Irgendwann...", räumte er ein. „Wenn ich noch ein paar Mütter gefickt habe."
Sie verdrehte grinsend die Augen.
„Vergiss nicht, zu verhüten, okay? Ich hab keinen Bock, mir wegen dir irgendwas wegzuholen", kommentierte sie nüchtern.
„Mach dir keinen Kopf", winkte er lässig ab. „Ich passe auf. Allein schon wegen der Unterhaltszahlungen."
„Affe", nuschelte sie augenrollend und rutschte auf der Arbeitsplatte herum.
„Vorsicht, verbrenn dich nicht", sagte er und schob seinen Arm zwischen ihren Oberschenkel und die Herdplatte. Sie legte angesichts seiner ernst gemeinten Fürsorge gerührt den Kopf schief.
„Aw, manchmal bist du schon süß", schwärmte sie nun und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Er grinste schief, sagte jedoch nichts. Stattdessen spreizte er ihre Oberschenkel an seinem Becken vorbei, schlang einen Arm um sie und zog sie näher zu sich heran.
„Ich hab das echt vermisst", gestand er. Sie runzelte die Stirn.
„Meine blöden Sticheleien?", hakte sie neugierig nach.
„Mit dir so normal rumzualbern und Faxen zu machen", korrigierte er. „Mich einfach fallenzulassen und ich selbst zu sein."
„Ich auch", erwiderte sie. „Manchmal wünschte ich, wir könnten das immer machen."
Er nickte.
„Geht mir auch so...", offenbarte er und ließ die Schultern sinken. Eliana musterte ihn aufmerksam.
„Hast du eigentlich schonmal drüber nachgedacht, es einfach mal zu versuchen?", fragte sie nachdenklich. Bisher hatten sie nie über die Option gesprochen und es interessierte sie wirklich, was er davon hielt.
„Klar", antwortete er, ohne zu zögern. Sie zog verblüfft die Augenbrauen hoch.
„Echt?"
Er nickte.
„Ja. Aber ich glaube immer noch, dass es keine gute Idee wäre. Alles andere gibt nur Schwierigkeiten. Sowohl für mich, als auch für dich."
Sie seufzte frustriert.
„Ich weiß. Mirella hat mal gesagt, man kann sich nicht aussuchen, in wen man sich verliebt. Und sie hat recht. Aber ich befürchte, Adrian würde das anders sehen", räumte sie ein. Er schmunzelte. Sie zog die Stirn kraus.
„Was?"
„Du hast das erste Mal gesagt, dass du in mich verliebt bist...", stellte er grinsend fest. Sie erwiderte es.
„Ich sag es wenigstens..."
„Ich muss das nicht sagen", winkte er lässig ab. „Ich zeig dir das ja ständig."
Sie runzelte neugierig die Stirn.
„Ach ja? Wie denn?"
Er deutete gönnerhaft auf den Herd.
„Na, damit zum Beispiel", kommentierte er, dann löste er sich von ihr, um das Fleisch zu wenden. „Außerdem habe ich dir gerade erst gesagt, dass du mir gefehlt hast."
„Das ist doch was völlig anderes", grinste sie augenrollend.
„Komm, deck mal den Tisch, damit wir gleich essen können", wechselte er das Thema. Sie wusste, dass er sie bloß aus der Reserve locken wollte. Schwer seufzend rutschte sie von der Arbeitsplatte.
„Danke für nichts, Farid", murmelte sie beleidigt und holte zwei Teller aus dem Schrank. Er grinste schief, ehe er sie ohne ein weiteres Wort zu sich heranzog und ihr einen Kuss auf die Schläfe drückte.
„Später, mein Schatz", nuschelte er ihr ins Ohr, dann gab er sie frei und kümmerte sich um das Steak. Eliana deckte unterdessen draußen den Tisch, stellte Gläser und Besteck bereit und verteilte schonmal den Salat auf den Tellern. Farid gab anschließend das Fleisch dazu. Die Sonne ging gerade unter, als sie sich zum Essen nach draußen setzten. Sie aßen gemeinsam und er gab ein paar Anekdoten seiner vergangenen Reise mit Omar zum Besten und brachte sie damit zum Lachen.
Nach dem Essen machten sie es sich schließlich draußen auf einer der Liegen gemütlich. Obwohl die Sonne bereits untergegangen war, war es angenehm mild, sodass sie sich lediglich ihre kurze Shorts und einen Hoodie überzog. Während sie miteinander kuschelten, wurde er plötzlich nachdenklich und wirkte seltsam in sich gekehrt. Sie sprachen nicht miteinander, saßen einfach nur zusammen da. Eine gespenstische Stille hatte sich über sie gelegt.
„Meiner Oma geht es nicht so gut", brach er irgendwann sein Schweigen.
„Erzähl", sagte sie leise und schmiegte sich an ihn.
„Sie ist krank und ich kann ihr nicht helfen...", erwiderte er, bevor er sich all seine Sorgen um seine geliebte Großmutter von der Seele redete. Eliana hörte ihm einfach zu, war für ihn da und versuchte, ihm ein wenig von ihrer Stärke mitzugeben. Dabei schlang sie ihre Arme um ihn und drückte sich fest an ihn.
„Ich wollte ihr immer ermöglichen, dass sie nach Mekka fliegen kann. Leider ist sie inzwischen zu krank dafür", beendete er seine Geschichte, den traurigen Blick geradeaus gerichtet. Sie streichelte sanft seine Brust.
„Das tut mir sehr leid", sagte sie leise und lehnte ihren Kopf gegen seinen. Er nickte leicht.
„Mir auch."
„Aber sie weiß, dass du immer für sie da bist. Das ist das Wichtigste", lächelte sie. Er erwiderte es, doch es wirkte bedrückt. Obwohl sie nun schon so viele Monate zusammenwaren, hatte sie ihn noch nie so aufrichtig niedergeschlagen gesehen.
„Ich würde alles dafür geben, wenn es ihr bessergehen würde", erwiderte er. „Die ganze Kohle, der ganze Erfolg, das ist eigentlich alles nichts wert, wenn ich sie besuche und in ihre Augen sehe..."
„Ja, das glaube ich dir sofort", sagte sie mitfühlend.
„Ich möchte sie dir gern vorstellen", sagte er plötzlich. Ihr Herz machte einen Sprung, als sie begriff, was das für ihre Beziehung bedeutete.
„Sehr gerne", lächelte sie. Er griff nach ihrer Hand, die eben noch seinen Kopf gestreichelt hatte, und küsste ihre Fingerspitzen.
„Sie wird dich mögen und sagen: Endlich hast du eine vernünftige Frau gefunden", sinnierte er leise. Sie schmunzelte.
„Meinst du?"
Er nickte.
„Vorausgesetzt, du lässt deine komischen Fetzen Stoff zuhause und ziehst dir was Anständiges an", erwiderte er trocken.
„Tzzz", machte sie kopfschüttelnd und entlockte ihm ein herzhaftes Lachen. Grinsend nahm er ihre Hand und zog sie wieder zu sich heran. Sie schluckte, als er plötzlich ernst wurde und ihr fest in die Augen sah.
„Ich bin froh, dass ich dich habe", gestand er nun leise. Sie lächelte unwillkürlich. „Und nur, um das ein für allemal klarzustellen: natürlich bin ich auch verliebt in dich", ergänzte er, bevor er ihr einen jener Küsse aufdrückte, die sie alles andere vergessen ließen.
Seid ehrlich, die sind cuuuuute zusammen. Cuuuute. Ehrlich. Und ich sag das ja selten über meine Protagonisten. Wie hat es euch denn gefallen? :D Also ich mag, dass er sich ihr immer mehr öffnet, und ihr auch von Dingen erzählt, die ihn beschäftigen. Finde, die haben einander echt verdient...
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