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"Irgendein Illusionist bedroht uns?" fragte Wonder völlig irritiert. "Ich bin noch überhaupt noch nie jemandem begegnet der Illusionen erschaffen kann! Jemand von euch etwa?"
Alle schüttelten den Kopf. "Ich bin dem Drachen schon einmal begegnet!" platzte ich heraus. "Ich war vor kurzem mit Wanta ausreiten und da hat er uns verflogt. So unwahrscheinlich es auch ist, ich bin mir hundertprozentig sicher, dass das derselbe Drache war."
Die Anderen starrten mich an, als wäre ich ein Ufo. "Ja, Kaleb du warst doch dabei, als ich Wanta danach wieder beruhigen musste. Sie dachte sie wäre ein Hund, so durcheinander war die Arme."
Bedächtig nickte Kaleb. "Stimmt! Dann war das damals wohl auch nur eine Illusion. Jetzt haben wir wohl nicht nur ein paar Götter, die uns loswerden wollen, sondern auch noch einen Illusionisten, der es auf uns abgesehen hat."
"Naja", meinte Wonder. "Das eine muss ja das andere nicht ausschließen. Vielleicht hat ein Gott uns den Drachen geschickt. Vielleicht soll der Drache eine Warnung sein."
"Eine Warnung nicht weiter zu gehen", überlegte Kaleb. "Wohin wolltest du damals mit Wonder eigentlich fliegen?"
"Wir haben nur einen Rundflug gemacht. Ich hatte kein besonderes Ziel", antwortete ich ihm. Wir hatten nur einen kleinen Ausflug machen wollen, ein bisschen am Meer über die Wellen gleiten, die Umgebung auskundschaften, ...
"Hm, vielleicht irren wir uns ja auch", meinte Wonder. "Aber komisch ist das schon."
"Ist euch aufgefallen, wie der Drache sich verändert hat?" fragte Fyra in der darauffolgenden Stille. "Er war irgendwie nicht richtig und ich bin mir sicher, dass er als er uns angegriffen hat, auf einmal ein viereckiges Loch im Körper hatte, als hätte der Illusionist keine besonders gute Kontrolle."
Ich erstarrte förmlich und mein Herz begann wie wild zu schlagen. "Was hast du gesagt? Ein Loch?"
"Ja, hast du das nicht gesehen?" Nein, darauf hatte ich nicht geachtet. Ich war zu sehr damit beschäftigt gewesen, nicht von dem Monster gefressen zu werden.
"Wie etwa ein perfektes Viereck?" bohrte ich weiter.
"Ja, denke schon! So genau habe ich es jetzt auch nicht betrachtet", antwortete mir Fyra mit gerunzelter Stirn. "Worauf willst du hinaus?"
Ich ignorierte die Nymphe und wandte mich an Med. "Weißt du noch neulich in der Mensa in der Akademie, als auf einmal dieses komische Wesen auftauchte und das Rätsel aufsagte?" Wage erinnerte ich mich an meinen Traum heute Nacht, da hatte ich auch von dem Rätsel geträumt und wenn ich ehrlich war, spukte es mir schon die ganze Zeit im Kopf herum.
Med nickte nur schweigend. "Dieses Ding", sprach ich weiter, "hatte genauso ein quadratisches Loch im Körper. Bestimmt war es auch nur eine Illusion, genau wie der Drache. Was ist wenn Beide vom gleichen Illusionisten geschickt wurden?"
"Aber das Ding in der Mensa hat dir doch sozusagen einen Tipp gegeben. Während uns der Drache nur angegriffen hat, ich meine das passt doch irgendwie nicht ganz zusammen, oder?" überlegte Med.
"Aber wenn der Drache uns so leiten soll?" spann Jesse den Gedanken weiter.
"Oder er wurde uns geschickt, um uns oder mir zu sagen, dass wir uns beeilen sollen. Ich hatte heute Nacht auch so einen Traum", meinte ich. "Ich glaube meine Mutter hat zu mir gesprochen und sie meinte, dass ich mich beeilen sollte, denn sonst würde etwas schlimmes passieren!"
"Klar, klingt logisch!" kommentierte Jesse und zog nachdenklich die Stirn zusammen. "Hast du nicht auch bald Geburtstag?"
"Ja und?" In einer Woche wurde ich 21 Jahre alt, aber was tat das zur Sache.
"Als ich 21 wurde", fuhr Jesse weiter, "wurde ich laut Aletheia zum Gott. Das 21 Lebensjahr vollendet zu haben, ist die Grenze zu einem neuen Lebensabschnitt. Vielleicht ist es bei dir ähnlich. Du kennst schließlich weder deine Mutter noch deinen Vater."
"Das mag schon sein, aber ich weiß, dass mein Vater ein Sterblicher war", sagte ich zu ihm.
"Und woher weißt du das so sicher?"
"Ich...", Ich stockte in meiner Antwort. Ich wusste es nicht sicher. Ich war weder meiner Mutter, noch meinem Vater jemals begegnet. "Ich habe doch nur ein Zeichen."
"Das hat nicht viel zu bedeuten. Vielleicht bist du wie ich", meinte er und Hoffnung schwang in seinem Tonfall mit. Aber die Vorstellung, dass ich eine Göttin sein sollte, war einfach zu lächerlich.
"Aber wieso sollte es dann so schlimm sein, wenn ich nicht weiß, wer meine Eltern sind, wenn ich 21 werde. Ich meine seine göttlichen Kräfte zu bekommen, hat doch überhaupt nichts damit zu tun, dass man weiß woher man kommt", entgegnete ich.
"Naja", mischte sich jetzt Med ein. "Es könnte schon von Bedeutung sein. Wir sollten uns einfach beeilen."
Ich nickte, froh das Thema vertagt zu haben. Ich meine, ich fände es schon in gewisser Weise cool eine Göttin zu sein, aber allein der Gedanke war schon so abwegig. Ich war eine Halbgöttin, etwas anderes konnte ich mir nicht vorstellen. Zumal ich keine besonderen Kräfte hatte, wie etwa Jesse. Meine Haare hatten noch nie Feuer gefangen. Ich hatte noch nie etwas Besonderes vollbracht. Ich war nicht die Supergranate im Kämpfen. Ich war vollkommen durchschnittlich und damit war ich eigentlich immer ganz zufrieden gewesen.
Das einzige was meine kleine Welt immer gestört hatte, war das ich nicht wusste wer meine Mutter war. Und jetzt sollte nicht nur meine Mutter eine Göttin sein, sondern auch mein Vater. Das konnte ich einfach nicht glauben. Und ich war mir tief in mir auch sicher, dass das so nicht sein konnte. Es musste irgendeinen anderen Grund geben, dass ich mich beeilen musste.
"Also? Was ist der Plan?"
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Hey Leute,
na was meint ihr ist Taylor etwa eine Göttin? Oder doch eine ganz gewöhnliche Halbgöttin?
Ich habe übrigens seit kurzem ein Artbook hier auf Wattpad, würde mich sehr freuen, wenn ihr mal reinschauen würdet :)
Liebe Grüße, Horizon
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