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Hallo Leute,

seid ich euch das letzte Mal berichtet habe ist so einiges passiert...

Ich fall einfach mal mit dem Hammer oder der Abrissbirne ins Haus, oder wie sagt man?

Wir haben Clyde verloren. Wonder ist deswegen am Boden zerstört und Jesse? Na ja von dem will ich gar nicht erst anfangen. Er ist überhaupt nicht mehr wiederzuerkennen. Seid wir uns von den anderen drei getrennt haben, ist es echt nicht so gelaufen. Ok, das ist noch untertrieben. Und Circes Insel haben wir immer noch nicht erreicht, geschweige den die Küste. Ich frage mich wie es Kaleb, Med und Fyra so ergeht. Hoffentlich besser als uns. Aber gut ich will euch nicht so auf die Folter spannen und euch erzählen, was passiert ist. Kleiner Tipp: Vertraue niemals einfach so einer alten netten Dame.

Liebe Grüße, Taylor

Ich schloss die Augen und lies die Ereignisse Revue passieren...

Es hat eigentlich alles ganz gut angefangen. Der Flug war recht angenehm, das Wetter strahlend schön. Leute, ich hab gemerkt sowas ist immer ein Anzeichen, das etwas Schlimmes passiert. Die Ruhe vor dem Sturm. Wenn man sich zu sehr in Sicherheit wiegt... passiert das völlig unerwartete, man wird angegriffen und wenn ich euch erzähle von was, werdet ihr mich bestimmt erstmal auslachen, aber es war nicht zum lachen wirklich nicht.

Ich meine die Welt, in der ich lebe, ist verrückt keine Frage, aber sowas hatte selbst ich noch nie erlebt. Und ich habe schon  so einiges erlebt. Gut im Nachhinein hätte ich wissen müssen, das diese Reise bisher doch noch viel zu ereignislos gewesen war. Na gut, ereignislos konnte man nicht gerade sagen, eher zu angriffslos. Wir waren zwar so einigen Göttern begegnet, aber einen Angriff hatte es bisher nicht gegeben und das war höchst ungewöhnlich. Normalerweise hatten es die unzivilisierteren Monster, von denen ich Med übrigens ausschloss, immer auf leckere Halbblüter abgesehen. Und auch so mancher Gott, Titan oder was auch immer war uns meinst nicht allzu wohlwollend gestimmt. Nun ja, es war nur eine Frage der Zeit gewesen, aber das war uns allen eigentlich von Anfang an klar gewesen.

Wir flogen also nichts böses ahnend durch die Wolken. Ich war sogar höchst zufrieden, da ich nicht mal einen Pegasus mit Jesse teilen musste, sondern Wanta ganz für mich allein hatte. Jesse war schon immer gerne auf Pegasi geritten. Früher hatten wir immer gerne Ausritte gemacht. Fred, das Irrlicht flog munter voraus und Wonder und Clyde quatschten leise vor sich hin und beteuerten sich wahrscheinlich gegenseitig wie sehr sie einander doch liebten. Gut, sie waren ja schon ein süßes Pärchen.

Jesse flog näher zu mir heran. "Tay?" fragte er zögerlich. Hui, so kannte ich ihn ja gar nicht. Die ganze Sache musste ihn wirklich ganz schön aus der Bahn geworfen haben.

"Ja?" Ich bemühte mich nicht allzu sehr genervt zu klingen. Ich war ja eigentlich gar nicht genervt, ich hätte nur einfach gerne mal meine Ruhe gehabt...

"Ich verstehe das alles nicht. Du hast gemeint, du glaubst Aletheia, warum?"

"Sie ist die Göttin der Wahrheit, ich glaube nun wirklich nicht das sie lügen würde, dann würde echt so einiges hier schieflaufen. Und außerdem was hätte sie für einen Grund die Unwahrheit zu erzählen? Die Götter haben wichtigeres zu tun, als einem armen Halbblut weißmachen zu wollen, das es ein vollblütiger Gott ist, wenn es doch gar nicht stimmt", erklärte ich ihm meine Meinung und versuchte dabei ehrlich behutsam zu sein.

Er überlegte kurz. "Ja, das stimmt ja alles was du sagst, aber ich kapiere nicht wie das sein kann. Ich ein Gott? Ich war immer der Meinung ich wäre ein Halbblut, der Sohn einer Nymphe."

"Eben der Sohn einer Nymphe, aber dein Vater? Das Kind einer Nymphe ist eine Nymphe und kein göttliches Halbblut, da war doch schon immer etwas faul."

"Du weißt ganz genau wer mein Vater ist."

"Ja und du weißt es auch. Es macht doch alles irgendwie Sinn, wenn auch auf verdrehte Art und Weise."

"He..." wollte Jesse den Namen seines Vaters  aussprechen, doch wurde urplötzlich unterbrochen.

Vor uns war wie aus dem Nichts ein Huhn aufgetaucht. Es flatterte da mitten in der Luft und gackerte. Na ja eigentlich war es kein Huhn. Na ja schon, es war ein Huhn, aber nicht so ganz. Es hatte den Körper eines Huhns, eines etwas zu groß geratenen Huhns, aber der Kopf war der einer Frau. Aber aus dem menschlichen Mund kam unheimlicher weise das Gegackerte eines Huhns heraus.

"Eine Harpyie", flüsterte Jesse nervös.

Na klar, jetzt fielen mir die Erzählungen auch wieder ein. Das war nicht gut, schoss es mir durch den Kopf.

"Oh Shit!" meinte Jesse nur.

Wonder und Clyde hatten das übergroße Hühnchen jetzt auch bemerkt und blieben erschrocken in der Luft stehen. Fred, das Irrlicht bemerkte allerdings nichts, da es in Gedanken versunken ein nerviges Wanderlied vor sich hinsang, sodass es mit vollem Karacho in die Harpyie hineinflog, die daraufhin nur noch mehr anfing wie ein sauer gewordenes wildes Huhn zu gackern. Leute, das war gar nicht gut...

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