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"Wie oft soll ich es noch sagen? ICH BIN KEIN GOTT!" Jesse platze der Kragen und seine Haare standen auf einmal in Flammen. Nur schien Jesse davon nichts zu merken. Er schnaufte nur schwer vor Wut, aber Schmerzen schien er keine zu haben. Schnell trat ich noch ein paar Schritte zurück, sodass ich hinter die ersten Bäume treten konnte, die Anderen taten es mir gleich.
Bis auf Fyra, die entsetzt ihren Jesson anschaute: "Schatz?" sagte sie mit zitternder Stimme. Ich fragte mich langsam wie das Mädchen in dieser Welt bisher überleben konnte.
"Nicht jetzt, Fyra!" herrschte er die Nymphe an, die daraufhin ein erschrecktes Wimmern von sich gab. Ok, sie tat mir schon ein bisschen leid.
Ein paar Funken stoben aus Jesses Haaren in die Luft. "Aber ..." begann Fyra von neuem.
"Ich sagte nicht jetzt!" Die Flamme auf seinem Kopf wurde immer größer und bläulicher. Aletheia grinste nur zufrieden, während sie Jesses Kopf musterte.
"Ich glaube schon!" meinte sie nur siegessicher.
"NEIN!"
"Jesse?" fing Fyra jetzt zum dritten Mal an.
"WAS? Was ist den?" fauchte er. Jap, Jesse war schon immer sehr leicht zu reizen gewesen.
"Na ja ... Ich wollte dir nur sagen, das du brennst", teilte sie im mit.
"Hä?" damit hatte sie den Mann komplett aus dem Konzept gebracht.
"Dein Kopf brennt!" Ein rosafarbenes Gänseblümchen fiel von ihrer rechten Hand auf den Boden.
"Ist klar", Jesse ignorierte sie und wandte sich wieder Aletheia zu.
"Verschwinden sie jetzt einfach."
"Die kleine Nymphe hat recht", meinte die Göttin, statt zu verschwinden und lächelte ihn immer noch vollkommen siegessicher an.
"Ich bin kein Gott und ich brenne auch nicht! Also langsam reicht es mir wirklich." Die Flamme auf seinem Kopf wuchs noch ein Stückchen mehr und breitete sich jetzt auch über seine Schultern aus.
"Tut dir das den nicht weh?" fragte Fyra, die nicht mehr ganz so ängstlich war, sondern jetzt eher neugierig. Die launische Art der Blumennymphen.
"Nein, es tut mir nicht weh, weil ich nämlich gar nicht brenne. Fyra du warst schon immer seltsam, aber heute sprengst du echt den Rahmen! Hast du dich mit der Göttin verbündet? Na wahrscheinlich, dir muss man doch nur ein Garten voller Gänseblümchen ganz für dich versprechen und du würdest deine engsten Freunde verraten. Hat sie dir das versprochen?"
"Nein!" sprach Fyra empört und ein weiteres Gänseblümchen fiel zu Boden. Sie reichte ihm einen kleinen Handspiegel. "Schau doch einfach selbst!"
Irgendwas in ihrem Tonfall veranlasste Jesse wirklich den Spiegel zu nehmen und einen Blick hinein zu werfen. Seine Augen weiteten sich und dann schrie er wie ein Mädchen. Er warf den Spiegel weg und versuchte mit seinen Händen das Feuer auf seinem Kopf aus zu klatschen. Was neben bei gemerkt sehr witzig aussah und nun wirklich gar nichts half, wenn überhaupt wurden die Flammen nur noch größer.
Jesse hampelte rum und schrie immer wieder: "Verdammt! Löscht mich!" Hach, dieses Bild war herrlich. Ach ja, ich war ein wenig schadenfroh, aber das Feuer tat ihm keinen Schaden an, nur hatte er das noch nicht bemerkt und es tat gut diesen eingebildeten Kerl mal so in unnötiger Panik zu sehen.
Fyra stand ziemlich überfordert neben dem jammernden Kerl rum und die Göttin der Wahrheit war sichtlich verwirrt von Jesses ach zu irdischer Reaktion. Also sprang ich eben über meinen eigenen Schatten um meinem Ex zu helfen.
Vorsichtig trat ich an Jesse heran.
"Jesse, beruhige dich! Die Flammen tun dir nicht weh!"
Jesse hielt augenblicklich in seinem Gehampel inne. Ich konnte förmlich sehen, wie sein Gehirn arbeitete.
"Du hast recht."
"Natürlich habe ich recht", meinte ich zu ihm. "Die Flammen kommen von dir allein." Er nickte langsam.
"Tay?" meinte Jesse zögernd.
"Meinst du ich bin einer?"
"Ja, wenn Aletheia das sagt, denke ich du bist es."
"Aber warum ich?"
"Ich denke du weißt wieso."
"Ich will kein Gott sein!"
"Ich weiß, aber sein Schicksal kann man sich leider nicht aussuchen."
Wieder nickte er und ließ den Kopf leicht hängen. Es war als ob alle Spannung aus seinem Körper gewichen wäre. Und langsam wurde die Flamme immer kleiner bis sie schließlich ausging.
Anscheinend hatte er die Wahrheit akzeptiert.
Aletheia lächelte zufrieden. "Meine Arbeit hier ist getan. Jesson, wenn du bereit bist, dann bist du auf dem Olymp herzlich willkommen, aber vorher musst du noch deine Suche nach der Wahrheit ganz beenden, dabei kann ich dir nicht helfen. Aber du bist hier in guten Händen, mein Junge."
Mit diesen Worten löste sich die Göttin in Luft auf.
Ich seufzte, wenn mich gerade nicht alles täuschte hatten wir von jetzt an wohl Jesse und damit auch unweigerlich Fyra am Hals. Yippie.
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