Ich war heilfroh als wit endlich wieder auf Kyrans Anwesen rollten.
Ian zog die Handbremse und drehte sic zu mir um.
„Wieso magst du nicht in deiner eigenen Wohnung leben? Kyran würde sie bezahlen, das weisst du."
Ich druckste herum und knetete nervös meine Finger.
„Naja. Ich fühle mich so beobachtet andauernd wegen dieser Sache mit der Polizei. Und da fühle ich mich einfach wohler wenn ich nicht alleine bin."
Versuchte ich zu erklären. Was ja auch teilweise stimmte. Nur dass ich auch in Kyrans Nähe sein wollte, liess ich weg. Aber Karma kam sofort.
„Wenn du nicht alleine sein wolltest, wieso bist du nicht einfach zu mir gekommen?"
Ians Blick war verletzt und seine Stimme leise. Von der Fröhlichkeit des heissen Typen fehlte jede Spur.
Es versetzte mir einen Stich ins Herz, dass er sich wegen mir so fühlte.
Ich öffnete ratlos den Mund und schloss ihn dann wieder. Ich dachte an Kyrans Worte. Dass er nicht mit mir zusammen sein würde, weil Ian auf mich stand.
Also wurde es jetzt vielleicht Zeit, das endlich zu klären. Aber dann würde ich Ian vielleicht verlieren und das konnte ich nicht.
Doch ewigs konnte ich es nicht vor mir her schieben. Ich verletzte ihn nur jeden Tag aufs Weitere, wenn ich verdrängte was mal zwischen uns gewesen war und was jetzt zwischen uns stand.
Mein Herz pochte wie wild.
„Ian, ich muss mit dir reden."
Ich drehte mich ebenfalls zu ihm und legte die Hände auf meine Beine, um mir nicht die Nägel abzukauen. Dazu neigte ich nämlich in stressigen Situationen.
„Okay, was ist denn los? Also abgesehen von all den Problemen, in die ich dich gebracht habe."
Ich schluckte. Das machte es wirklich nicht einfacher, ich hatte jetzt schon Schuldgefühle. Aber ich wollte nicht länger von Kyran ferngehalten sein und gleichzeitig Ian länger Quälen.
„Du bist nicht schuld, Ian. Es ist einfach so passiert und so ist es jetzt nun mal."
„Aber wegen mir und Kyran hast du keinen Job mehr. Und bist in polizeiliche Untersuchungen verwickelt. Das ist definitiv unsere Schuld."
Ich sah ihm an, wie gerne er es ungeschehen gemacht hätte. Ich ja auch. Aber auf die beiden Wütend zu sein brachte jetzt auch nichts mehr. Ausserdem hatte ich mich selbst auch meisterhaft immer tiefer rein manövriert.
„Es geht mir nicht um schuld. Sondern um Ehrlichkeit."
Ich holte tief Luft, noch beinahe nie war mit ein Gespräch so schwer gefallen wie dieses hier.
Ian runzelte die Stirn.
„Okay." murmelte er und ich nahm seine Hand zwischen meine und drückte sie ganz fest.
„Ich möchte nämlich ehrlich sein zu dir. Ich möchte dir danken, dass du immer für mich da gewesen bist. Ich habe es immer unglaublich genossen mit dir in der Bar zu hocken, zu Boxen und zu reden. Und ich war wirklich verknallt in dich. Was du ja wahrscheinlich auch gemerkt hast."
Er grinste. „Du hast dir ja wirklich Mühe gegeben es zu verbergen, aber ich habe es ziemlich schnell kapiert."
Ich nickte und machte eine wegwischende Handbewegung.
„Und du hast damals nicht darauf reagiert. Obwohl du ab und zu Andeutungen gemacht hast, doch immer wenn es gut lief bist du wieder abgehauen oder hast dich irgendwie gedrückt."
Ich kaute auf meiner Lippe und blickte ihn unsicher von unten an.
Er nickte unbehaglich.
„Ich war mir nicht sicher ob ich mit dir zusammen sein konnte. Weil ich nicht wollte dass ich dich mit hinein zog in diese ganze Scheisse hier. Und ich kenne mich ja, ich wusste dass ich dir früher oder später alles erzählt hätte. Und selbst hätte ich es nicht getan hättest du es irgendwann gemerkt und nachgeforscht. So gut kenne ich dich nämlich."
Er drückte meine Hände und ich schluckte. Das war irgendwie wahr.
Ians Augen funkelten schmerzhaft.
„Aber jetzt, wo du sowieso alles weisst, hätte ich keinen Grund gehabt, dich länger von mir fern zu halten. Du weisst auch, dass ich Gefühle für dich Habe, Diana."
Ernst musterte er mein Gesicht und ich atmete stockend aus.
Er sah traurig aus und tat sich schwer, die nächsten Sätze über die Lippen zu bringen.
„Und ich weiss auch, dass mein Bruder Gefühle für dich hat. Und du für ihn. Sonst hättet ihr euch nicht so angesehen. Kyran sieht nie jemanden so an, nur dich."
Ich öffnete den Mund um etwas zu sagen.
„Also wusstest du es..."
„Dass er dich will? Natürlich sehe ich das. Er ist mein Bruder. Und dass du jetzt ihn willst statt mir, das weiss ich auch. Auch wenn es schmerzt.
Ich bin selber schuld."
„Sag das nicht." flüsterte ich mit erstickter Stimme.
„Diana, Kyran ist nicht dumm. Jeder normale Mann der Augen und Hirn im Kopf hat, würde dich wollen. Und Kyran hat sich nun mal mehr ins Zeug gelegt als ich. Wenn er etwas will ist er hartnäckig. So war es immer."
Ich nickte und Tränen rannen mir aus den Augenwinkeln.
„Es tut mir leid, Ian."
Er lächelte gequält und ich sah, dass auch seine Augen feucht war. Seine Stimme war heiser.
„Das muss es nicht Engel. Das Herz sucht sich Jemanden aus den es will, darüber hast du keine Macht. Ich habe schon verstanden, dass ich verloren habe."
Ich atmete stockend ein und schaffte es nur gerade so, nicht los zu heulen.
„Aber ich will DICH nicht verlieren, Ian. Du bist mein bester Freund."
Schniefte ich und blinzelte die Tränen weg, damit ich wieder etwas sah.
Er lächelte traurig aber ehrlich.
„Du bist auch meine beste Freundin. Und das bleibst du auch. Ich wünsche dir und Kyran viel Glück zusammen. Ihr habt meinen absoluten Segen."
Hoffnung blitzte in meinen Augen auf und mir wurde warm ums Herz.
„Aber ich hoffe du verstehst, dass ich dich jetzt für eine Weile besser nicht mehr sehe. Es würde weh tun.."
Betreten sah er aus dem Fenster und liess meine Hände los.
Ich öffnete den Mund.
Er hatte recht. Ich könnte ihn nach so einem Korb auch nicht mehr ansehen. Ich würde alleine über ihn hinweg kommen wollen. Und das musste ich ihn jetzt tun lassen. Auch wenn es mich verletzte.
„Ja. Ich verstehe."
Flüsterte ich und er blickte schweigend weiterhin aus der Frontscheibe. Mit Tränenerstickter stimme wandte ich mich der Tür zu und stiess sie auf.
„Aber wenn du soweit bist, freue ich mich wenn du dich melden würdest."
Er antwortete nicht mehr und ich stieg aus, vor lauter Unterdrückung von meinen Schluchzern bekam ich beinahe keine Luft mehr.
Scheisse, scheisse!
Schrie es in meinem Kopf.
Ich hörte das Auto auf dem Kies wenden und davon fahren.
Ich drehte mich nicht um und lief mehr taumelnd als gerade auf die Villa zu.
Ich hatte es nicht länger hinausschieben können, es war mir schon klar das ich es hatte klarstellen müssen. Aber ich hätte sie beide in meinem Leben gewollt. Und so hatte ich doch den einen wieder verloren.
Ich atmete tief ein und schüttelte den Kopf in der Kühlen Luft. Das trocknete meine Tränen und bevor ich die Villa betrat, tat ich Augentropfen rein.
So sah man nichts gerötetes, das mich hätte verraten können.
Ich lief an Stefan und Eduardo vorbei, die wie so oft neben der Türe standen. Also war Kyran auch hier, die zwei waren nämlich immer in seiner Nähe.
„Hey." murmelte ich. Es kam keine Antwort zurück. Was für nette Personen.
„Ah, Miss Diana, Sie werden am Esstisch erwartet."
Geschäftig eilte Sir Gregor auf mich zu und nahm mir die Jacke ab. Die gehörte immer noch Kyran. Das meiste das ich trug, tat das. Er hatte darauf bestanden dass seine „Freundin" gut gekleidet sein musste. Modisch. Da sie ja ihn repräsentierte. Männer und ihr dummer Stolz.
„Wieso denn? Mir ist jetzt nicht nach..."
Er schob mich in Eile vor sich her und antwortete nicht. Er ordnete nur kurz nochmals meine Haare und dann stand ich auch schon vor dem Tisch.
„Sie ist gerade angekommen, Sir."
Meinte er und machte dann einige Schritte weg von mir.
„Guten Abend." ich versuchte ein artiges und elegantes Lächeln, auch wenn mir gerade nicht wirklich danach war.
Ians Vater sass vor mir am Tischende, Kyran gleich neben ihm.
Kyran sah ernst aus und sein Vater abschätzig wie immer. Na super. Sie sahen bestimmt meine geröteten Augen.
„Setz dich."
Meinte er nur und ich tat sofort wie mir geheissen.
„Wir haben herausgefunden, von wem Julio geschickt worden ist."
Ich horchte auf und blickte erstaunt zu Kyran.
Dieser mied meinen Blick und erzählte auf einen Wink von seinem Vater weiter.
Dieser sass nur grimmig da und klopfte mit den Ringen an seinen Fingern auf den Tisch.
„Sie stammen von einem Kartell in Mexico. Namens Los Zetas."
Ich blinzelte.
„Das Kertell existiert seit 1999, sie sind unterdessen in mehr als 20 Bundestaaten aktiv. Sie haben sich vom früheren Golf-Kartell abgespalten.
Sie sind technisch das am meisten entwickelte Kartell."
Klärte mir Kyrans Vater auf, ohne mich anzusehen.
„Sie befinden sich im Krieg mit dem grösseren Sinaloa Kartell. Es hat sich herausgestellt dass wir hier in Los Angeles und auch anderen Gebieten Drogen verteilen, in welche auch das Los Zetas Kartell ihre Ware liefert. Wegen uns machen sie weniger Gewinne, was sie sich natürlich nicht leisten können.
Einer ihrer Anführer schickte seine Männer um uns zu zwingen, aufzuhören. Anscheinend spionieren sie uns schon eine Weile hinterher. Das hat jetzt aber ein Ende."
Fuhr Mr. Evil fort und blickte mich an.
„Ja. Ich werde mich in Verbindung setzen mit diesem Möchtegern El Chapo und etwas aushandeln. Und sonst werden wir sie aus unseren Gebieten hier vertreiben. Sie können nämlich nicht über die Grenzen. Nicht in grossen Mengen."
Kyrans Dad streckte sich und richtete dann seinen Anzug.
„Also. Ich werde das klären."
Dann erhob er sich und verliess ohne Worte das Zimmer. Kurz darauf schlug die Türe hinter ihm zu.
„Und was ist mit Julio?"
Es war schon beruhigend, dass sich dieser Drogenbaron und Industriemongul um das Problem kümmerte, denn so würde es garantiert gelöst werden.
Aber es war für mich trotzdem schwer, zu akzeptieren dass sie Menschen töteten
Und Drogen verkaufte. Das ganze hatte ich einfach verdrängt, weil ich Kyran für seine anderen Eigenschaften liebte.
Aber das gab es ja auch immer noch. Und damit kam ich viel zu gut klar. Moralisch inakzeptabel.
„Er sitzt noch unten im Keller, wir werden mittels ihm eine Nachricht an Los Zetas schicken. Aber mach dir keine Sorgen, Teufelchen. Es ist wieder alles unter Kontrolle."
Ich nickte und atmete erleichtert und tief ein.
„Ist euer Leben immer so? So unsicher, dass man jederzeit in Gefahr geraten kann und die Probleme nur ganz knapp abwenden kann?"
Kyran nickte.
„Ja."
Ich seufzte und nickte verstehend.
„Das habe ich mir gedacht."
Kyran runzelte die Stirn und stand auf.
„Was ist los? Etwas stimmt nicht."
Ich biss mir auf die Lippen.
„Lass uns nach oben gehen."
Schweigend und nebeneinander her laufend betraten wir kurz darauf sein Zimmer.
Er schloss die Türe und sah mich erwartungsvoll an.
„Willst du mir jetzt sagen dass du nicht gemacht bist für dieses Leben, dass du mit der Gewalt und dem illegalen Verkauf von Drogen nicht klar kommst und du wieder zu dir ziehen magst? Das habe ich mir nämlich schon gedacht."
Kühl blickte mich Kyran an und hatte die Arme verschränkt.
Ich schüttelte den Kopf und liess mich von seiner ablehnenden Haltung nicht beeinflussen.
Er war ja schlimmer als jede launische Katze.
„Nein. Das ist es nicht."
Seufzte ich und schüttelte den Kopf.
Kyrans Stirn legte sich in Falten. Wieso musste er in seinem Anzug nur so heiss aussehen.
„Was dann? Hast du scheisse gebaut?"
Er legte den Kopf schief.
„Verdammt Kyran kannst du mich bitte ausreden lassen! Ich versuche dir gerade etwas wichtiges zu sagen okay?"
Leicht verzweifelt warf ich die Arme in die Luft.
Kyrans Mundwinkel zuckten und er gab sich Mühe, ernst zu bleiben. So ein Mistkerl.
„Okay. Red weiter."
Ich holte tief Luft und stellte mich gerade hin.
„Ich habe mit Ian gesprochen."
Jetzt war er wirklich ernst.
Er schwieg und seine Haltung verspannte sich.
„Ich habe ihm von meinen Gefühlen erzählt...und er wusste es schon. Er hat auch gesagt dass er weiss dass du...Gefühle für mich hast. Und er hat uns seinen Segen gegeben. Also...fallst du noch willst."
Ich brachte den Satz mit Absicht nicht zu ende und versuchte ein unsicheres Lächeln. Ich hörte mich an wie ein Schulkind das mit seinem Schwarm redete.
Er sagte nichts, starrte mich bloss an. Mit diesem tiefen, durchdringenden Blick, mit dem er jedes Mal die Hormone in meinem Körper zum herumschiessen brachte.
Ich bekam es mit der Angst zu tun. Dass er so lange schwieg war doch kein gutes Zeichen, oder?
Wahrscheinlich wollte er unterdessen doch nicht mehr mit mir zusammen sein. Vielleicht bekam er jetzt, wo er sich nicht mehr hinter Ausreden verstecken konnte, schiss. Vielleicht hatte er mir ja doch nur alles vorgespielt damit ich brav blieb, so wie Newman es prophezeit hatte.
Ich schluckte und wusste nicht, was ich tun sollte.
Dann wie aus dem Nichts bewegte sich der Mann mir gegenüber wieder.
In seinen Augen begann ein Feuer zu brennen, welches ich bei ihm noch nie gesehen hatte.
Es erinnerte mich beinahe an wahres Glück, und Freude, was bei ihm ebenfalls rar war.
Er kam auf mich zu, packte mit seinen grossen, warmen Händen meine Hüfte und zog mich ganz nahe zu sich. Sofort schlug mein Herz zehnmal schneller und die Hormone schossen durch meinen Unterleib.
Ohne eine Sekunde zu verschwenden, senkte er den Kopf und küsste mich.
Die Wärme in mir breitete sich aus. Es war kein sanfter Kuss, sondern ein fordernder, gieriger und unendlich lustvoller.
Ich stöhnte leise und drückte meinen Körper näher an den seinen. Es war beinahe surreal, dass er mich wollte, ein Mädchen ohne Job oder irgendwelche Vermögen und dennoch hatte er sich entschieden. Für mich. Dafür brauchte es auch gar keine Worte.
„Jetzt gehörst du endlich mir."
Hauchte er mit heiserer Stimme in mein Ohr, als wir uns kurz, nach Luft ringend, voneinander lösten.
Ich lächelte und spürte das erste Mal seit vielen Wochen pure Freude. Für einen Moment konnte ich all die schrecklichen Dinge in meinem Kopf einfach vergessen.
„Nur dir."
Ich krallte meine Finger in die weichen Haare an seinem Nacken und blickte ihm in die schwarzen, glühenden Augen. Ich sah was er wollte, und ich wollte es auch.
Während er mich Küsste, und seine Lippen langsam meinen Hals bis zu meinem Dekollete runter wanderten, konnte ich mir ein Stöhnen nicht verkneifen. Das ermutigte ihn, mich weiter in die Richtung seines Bettes zu drängen.
Ich liess es mit Freuden zu, und knöpfte sein Jackett auf, zog es ihm über die muskulösen Arme und streifte es ihm ab.
Unterdessen war ich meine Bluse los geworden und mit geschickten Fingern öffnete er meinen BH.
Ich riss ihm beinahe ungeduldig das Hemd auf, während er grinste.
„Teufelchen, kann da Jemand nicht warten?"
Spottete er sanft, während er mich aufs Bett stiess und sich über mich beugte.
Ich schüttelte wahrheitsgemäss den Kopf und fuhr mit den Händen über seinen trainierten Bauch bis zum Bund seiner Hose.
Ein schaudern ging durch seinen Körper und seine Blicke fingen nun ebenfalls Feuer.
Ich hatte heiss und konnte von seinem Anblick nicht genug kriegen. Er streifte meine Kleidung ab und ich die seine. In völligem Einverständnis und Einklang.
Ich hätte nicht gedacht dass ich ihm einmal so nahe sein würde. Ich hätte nicht gedacht dass ich ihn jede meiner Körperstellen küssen liess und dass sich unsere Hände verschränkten und unsere Lippen verschmolzen.
Genauso wie unsere Körper. Ich schwebte auf Wolken, getrieben von Lust und Freude, in seiner Nähe zu sein.
Er war fordernd, aber nicht grob. Obwohl er sich nahm was er wollte, hielt er mich so sanft in seinen Armen, dass ich zu schmelzen glaubte.
Auch als wir nur noch da lagen, die zerrupfte Decke um unsere, aneinander gekuschelten Körper gewickelt und mit angelaufenen Fensterscheiben neben uns.
Ich atmete wieder regelmässig, doch auf meinem Körper waren noch immer einige Schweisstropfen zu sehen. Ich hatte meinen Kopf auf seiner Brust platziert und hörte seinen regelmässigen Herzschlag.
Ich atmete tief ein und lächelte, während er mir durch die Haare fuhr.
Sanft und immer wieder.
„Du bist wunderschön."
Hörte ich seine raue, entspannte Stimme über mir und ich rappelte mich auf, um in seine Augen sehen zu können.
„Mein Gesicht ist hier oben."
Er grinste frech.
„Aber alles an dir ist schön."
Ich musste kichern wie ein Teenie Girl und küsste ihn kurz auf die Lippen. Dann lächelte ich.
„Danke. Dass du heiss bist brauche ich dir ja nicht zu sagen, oder?"
Kyran streckte die Arme genüsslich und sein spöttisches, selbstbewusstes Grinsen erschien wieder auf seinem perfekten Gesicht.
„Nope, das weiss ich ja schon."
Ich gluckste und schüttelte den Kopf.
„Und was machen wir jetzt?"
Fragte ich nach einer Weile genüsslicher Stille.
Seine Finger fuhren meine Seite entlang rauf und runter, was mir immer wieder Schauer über den ganzen Körper jagte.
„Also in einigen Minuten stehe ich dir ganz für eine zweite Runde zur Verfügung."
Kyran grinste Frech und ich zog mir die Decke verlegen über den Kopf.
Er zog sie wieder runter und küsste meine Stirn.
„Ich mag es, wenn du rot wirst, Teufelchen."
Ich, wahrscheinlich so rot wie Ketchup, starrte ihn an. Himmlisch schöner Typ aber so ein Idiot.
„Du bist ein Idiot, Kyran Evil."
Lächelte ich verträumt und strich über seine hohen Wangenknochen.
„Weisst du was das bedeutet wenn du das sagst? Dass ich alles richtig gemacht habe."
Ich lachte und stiess ihn zur Seite.
„Dein Ego ist ja wirklich zu gross."
„Das bemerkst du jetzt?"
Wir lachten. Ich hatte ihn noch nie richtig lachen hören.
„Also...bin ich jetzt deine Freundin? Deine echte...Freundin?"
Flüsterte ich leise und wanderte mit meinem Blick zwischen seinen Augen hin und her.
„Jep."
Meinte er nur locker. Er hatte diese Art an sich, die mich einfach entspannen liess.
„Und was sagen wir deinem Vater?"
Ich runzelt die Stirn und legte den Kopf auf seine Brust.
„Was soll mit ihm sein? Er hat mir nicht zu sagen, mit wem ich zusammen sein soll. Nicht mehr."
Er legte das Kinn auf meinen Kopf.
„Was meinst du damit, nicht mehr?"
Er seufzte.
„Teufelchen, ich bin müde, lass uns schlafen."
Kyran drehte sich um und ich plumpste aufs Bett.
Empört streifte ich mit sein Shirt um, das neben dem Bett lag.
„Was soll das jetzt? Schliess mich nicht schon wieder aus deinen Gedanken aus, Kyran!"
Ich rüttelte an seinem Rücken.
Er wirkte genervt.
„Diana das hat nichts damit zu tun..."
Ich starrte ihn trotzig an.
„Doch hat es! Ich bin deine Freundin und ich sollte die Person sein, der du vertraust!"
Sein Blick wurde sanft und seine Lippen verzogen sich schmerzhaft lächelnd.
„Ich vertraue dir, Teufelchen. Mehr als du denkst. Sonst hätte ich nie..."
„Hättest du nie was?"
Ich sah ihn erwartungsvoll an.
Er antwortete nicht darauf.
„Ich erzähle dir was du wissen wolltest."
Er drehte sich wieder auf den Rücken.
„Als meine Mutter starb, waren Ian und ich noch ziemlich jung.
Damals waren wir eng mit Iris befreundet. Wir teilten alles zusammen, und auch unsere Väter waren befreundet. Ihr Wunsch war es, so dumm es auch klingt, dass ich und Iris die beiden Familien vereinen sollten. Sie hatte das Gefühl dass es vorherbestimmt war. Sie war Katholisch, so wie ich."
Ich blinzelte. Mit Religionen hatte ich nicht viel am Hut, sagte aber nichts dazu. Ich wusste nur, dass Reisende eigentlich nicht katholisch waren.
„Ich hatte das Gefühl ich müsse ihren letzten Wunsch erfüllen. Und so kamen Iris und ich zusammen. Mit 17, und zusammen blieben wir auch mehrere Jahre. Aber ich war nicht glücklich weil ich sie mir nicht aussuchen konnte. Und trotzdem alle von uns erwarteten, den Plan zu erfüllen."
Sein Blick war hart geworden.
„Ich habe mich von ihr getrennt, da wir beide in der Beziehung nicht mehr glücklich waren. Ich verbrachte viele Nächte bei anderen Frauen und auch sie hatte andere Liebhaber. Wir passten einfach nicht zusammen. Ihr stolz hat es aber nie verwunden, dass ich es war, der sie gedemütigt hatte und somit auch ihre ganze Familie. Mein Dad ist auch ausgerastet."
Ich strich über seine Haare.
„Und wieso bist du denn jetzt noch so eng mit ihm?"
Er legte seinen Kopf auf seinen Arm und schüttelte den Kopf.
„naja, kurz darauf hatte Ian seinen Entzug. Und ich hatte nichts anderes zu tun, als für ihn da zu sein. Als er alles überstanden hatte, wollte er mit dem ganzen Familienunternehmen nichts mehr zu tun haben.
Und da mein Vater unbedingt wollte, dass es im Besitz der Familie blieb, brauchte er einen Sohn. Und er hatte nur Ian und mich. Und so hat er mich wieder zurück in sein Haus gelassen, wortwörtlich.
Auch wenn das unterdessen meines ist, rein rechtlich."
„Wie meinst du das?"
Fragte ich verwirrt.
„Mein Vater wird schwächer. Und ich sorge dafür das im Falle dass ihm was zustösst, muss alles auf mich übertragen sein."
„Weiss er denn davon?"
Ich machte grosse Augen und Kyran nickte.
„Natürlich. Es war seine Idee."
Ich schüttelte ratlos den Kopf.
„Ich verstehe das nicht."
„Wirst du noch, Teufelchen."
Meinte er und schloss die Augen.
„Du wirst alles noch verstehen werden."
„Also denkst du dein Vater wird mich akzeptieren?"
Er strich über meine Wange.
„Seit Mutters Tod ist er ein emotional verkrüppelter alter Mann geworden. Er wird dich nicht an meiner Seite akzeptieren."
Mir wurde kalt.
„Aber er muss meinen Willen akzeptieren. Mach dir also bitte keine Gedanken Teufelchen."
Er küsste mich auf die Wange.
„Sehr beruhigend." murmelte ich und schloss die Augen.
Ich war irgendwie, so blöd es auch klang, glücklich, dass ich ihm nicht peinlich war. Er schien es wirklich ernst mit mir zu meinen. Was für ein wunderschönes Gefühl.
Wenigstens für kurze Zeit war mein Leben perfekt. Morgen würden wieder all die Probleme in mein Leben auftreten, aber für den Moment könnte ich nirgendwo lieber sein als in den Armen meines offiziellen Freundes.
Und? Wie gefällt euch das Kapitel? Seid auf mehr gespannt! Und kommentiert eure Meinung ♡
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