9 - brodelnde Gerüchteküche
Endlich ertönten die Schulglocken für die letzte Stunde . Eilig schmiss ich förmlich meine Bücher in die Tasche und lief schneller als der Wind, woraufhin Hermine mich mehrmals aufhalten musste, damit ich nicht wie eine Irre aussah. "Jace! Renn doch nicht so!" Mein Schritte verlangsamten sich etwas, jedoch fiel mir auf, dass ich nach einer kurzen Zeit wieder anfing zu rennen. Immer wieder spürte ich ihre Hand auf meiner Schulter. "Hermine, ich kann echt nichts dafür. Ich will einfach nicht zu spät kommen weißt du?"
Schelmisch grinste sie mich an und und ich wurde etwas rot. "Oder du willst einfach mit Cedric Zeit verbringen, gib es zu!" Meine Röte machte es mir nicht leicht, sodass ich sogar die Wärme in meinem Nacken spürte. "Nein, wir sind nur Freunde. und er möchte mir etwas über Zaubertränke beibringen!" "Ja genau, weil gerade du es nötig hast." Gerade als sie mich erwischt hatte erreichten wir die Geimeinschaftshalle.
Als erstes bemerkte ich Cedric, wie er aus der Menge stach und im Mittelpunkt stand. Verträumt sah ich ihm zu, wie er mit den anderen lachte und redete. Ich war mir selbst nicht bewusst wie lange ich hier schon stand, jedoch weckte Hermines Schlag auf meine Schulter mich aus meinen tiefen Gedanken. "Erde an Jace? Los jetzt geh schon." Grinsend rieb ich meine Schulter und lachte kurz. "Okay, dann bis später." Sie drehte sich um und ging zu Harry, als ich langsam und zögerlich in seine Richtung lief. Meine Beine wurden immer schwerer und ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Dort standen mehr als 20 Menschen um ihn. Am besten war es, dass kehrt machte und in mein Bett kroch. Ich konnte das nicht! Jetzt beweg dich schon! Jetzt noch ein paar Schritte und dann wäre ich da. An seinem Blick bemerkt ich dass er mich wahrnahm und nervös mit den anderen sprach, sein letzten Satz konnte ich jedoch verstehen. Eilig lief er in meine Richtung und symbolisierte mir, dass ich mit ihm laufen sollte.
Als wir endlich weit genug von den anderen entfernt waren, fing er an zu sprechen. "Hey Jace." "Hallo.", murmelte ich zurück und war enttäuscht von ihm. Er in einem großen Abstand vor mir her. Schweigsam stiegen wir die Treppen hinauf und um ehrlich zu sein wusste ich nicht wohin er mich führte, ich folgte ihm ohne ein Wort auf Schritt und Tritt. Dann als wir eines der Menschenleeren Korridore betraten machte ich mir schon Sorgen. "Wohin gehen wir?" Überrascht zog ich die Augenbrauen hoch, als er stehen blieb und auf eine Holztür zeigte. Das erinnerte mich stark an den Tag. "Da wären wir auch schon."
Als ich den Raum betrat, kam ich aus dem Staunen kaum noch heraus. Dieser Raum hatte ebenfalls bodenlange Fenster aus dem man eine spektakuläre Sicht auf den See hatte. Außerdem standen hier einige Tische und Stühle, die verstaubt da lagen. "Der Raum wurde seit mehreren Jahren nicht mehr benutzt. Da es ein geeigneter Raum zum lernen ist, hat Professor Dumbledore es mir dann letztenendes erlaubt." Ich streifte meine Hand über die verstaubte Tischplatte und strich sie an meinem Umhang ab. "WIe hast du ihn dazu gebracht nach zu geben?" "Oh, das war ganz simpel. Ich erzählte ihm, dass du durch deine Umstellung in ein neues Haus im Unterricht nicht mehr mitkämest. Dein distanziertes Verhalten hatte mir eigentlich nur geholfen." Grinsend fasste er sich an seinen Hinterkopf und kam näher. Mein Lachen hallte durch den fast kahlen Raum. "Ich würde mal sagen, wir entstauben die Bude und fangen dann an."
Cedric war gar nicht mal so schlecht in Zaubertränke, doch ich war um Längen besser. Trotzdem stellte ich mich doof und konnte meinen Blick gar nicht abwenden von ihm als er mir etwas erklärte.
"Also du musst nichts weiter als etwas von diesem Pulver hereinschütten und dann kräftig umrühren." Verträumt sah ich ihm in seine honigbraunen Augen als er sich zu mir kniete um mir die Elixierformel nochmal zu erklären. "Und vergiss nicht, immer nur ein Fingerhut voll. Nächstes mal solltest du dir wirklich eins anschaffen, bevor du das ganze Schloss sprengst. Noch Fragen?" Ich war wie gelähmt, deshalb bekam ich seine Frage nicht mit, als er mich plötzlich komisch ansah. Wartete er auf etwas? Hatte er gerade etwas gesagt?" "Hallo?" Ich schreckte hoch und weitete meine Augen. "Ja?" Er schüttelte lachend den Kopf während ich mit rotem Kopf meine Sachen einpackte. Das war peinlich "Wann hast du denn in der Woche Zeit?" "Ich habe hauptsächlich immer nach dem Unterricht Zeit, .", sagte ich und schulterte nun meine Tasche. Jetzt sah Cedric mir lange in die Augen, und das bereitete mir großes Unbehagen zu. "Die Aussicht ist übrigens toll." Schnell versuchte ich, das Thema zu wechseln um nicht in Scham zu versinken! Ich ging zum Fenster und schaute Arme verschränkend zum See. Wäre es erlaubt, in dem See zu schwimmen? Ich hörte Schritte hinter mir und spürte seine Nähe gleich neben mir. Schweigend betrachteten wir den See für eine ganze Weile, bis er endlich etwas zu sagen wagte. "Du hast übrigens wunderschöne Augen. Sie leuchten immer, wenn du lachst." Noch mehr Röte als zuvor schon schoss in meine Wangen. Jetzt durfte ich ihn gar nicht mehr ansehen, sonst würde er denken, er spräche mit einer Tomate! "Danke.", murmelte ich kleinlaut und wandte mich zum beschämt gehen, als ich eine Hand auf meinem Arm spürte. Ich wurde herumgewirbelt und sah in seine Augen. "Wir sehen uns.", murmelte er jetzt und sah auf mich herab. Wir standen uns nahe. Sehr nah sogar. Weg hier! "Machs gut!" Jetzt ging ich so schnell ich konnte fort und versuchte mich zu beruhigen. War das normal? War man so zu Freunden? Ich war verunsichert, sehr sogar.
Wie in Trance ging ich wieder in die Gemeinschaftshalle, um meine Freunde wie ich sie verlassen hatte aufzufinden. Alle drei sahen mich vom Weiten und ich spürte, wie die Sehnsucht nach den dreien wieder hoch stieg. Seit der Umstellung sah ich sie nicht mehr so oft wie vorher. Ja klar, wir hatten trotzdem noch Unterricht in denen wir uns sahen und ich versuchte so oft wie möglich mit ihnen zu verbringen, trotzdem war es nicht mehr dasselbe. Nach der Nachtruhe konnte ich nicht mit Hermine über tägliche Geschehnisse reden. Hermine deutete mir an Platz zu nehmen und sie sahen mich mit eindringlichen Blicken an. "Jace, wir haben ernste Probleme."
"Also verstehe ich das richtig? Ihr denkt heute Nacht will Snape den Stein der Weisen an sich reißen und sich dann unsterblich machen ?" Harry sah mich hinter seinen runden Brillengläsern versteinert an, als ich mich umdrehte und meinen Bruder Aiden hinter mir sah. "Hey ihr drei." Seit wann kam er denn bitteschön zu mir? Und seit wann sah er so angespannt aus? Lächelnd schaute er in die Runde und zog mich nach oben. "Wenn es euch nichts ausmacht leihe ich mir das Mädchen kurz aus." In seiner Stimme bemerkte ich den harten Unterton und stellte fest, dass er durch seinen festen Griff ziemlich aufgebracht war. Verwirrt schaute ich Ron an, wie er meinem Bruder bewundernd in die Augen sah und Harry, der mir eigentlich mehr von unserem Plan erzählen wollte, sah mich eingeschüchtert an. "Um ehrlich zu sein Aiden, bin ich ziemlich beschäftigt. Also wenn du uns entschuldigen könntest..-" Er trug mich aus der Gemeinschaftshalle was mich Schaudern ließ, wieso tat er das? Je mehr ich mich wehrte, desto stärker wurde sein Griff und er trug mich schon nach draußen. Ist der jetzt völlig bescheuert? "Man, lass mich los!" Vergeblich zwickte ich seinen Arm, doch er ging immer schneller und ehe ich mich versah wurde ich in ein leeren Raum gezogen. "Bist du bescheuert?" Emelie saß auf eines der wenigen Stühle und Arme verschränkend funkelte sie mich an. "Jacindah Carter, was fällt dir ein dich mit irgendeinem fremden Jungen Namens Cedric zu treffen? Und das auch noch wiederholte Male! Es wird sogar schon gemunkelt ihr hättet euch geküsst!" Aidens Stimme war laut und aufgebracht. Es wird in der gesamten Schule erzählt? Und woher wissen das alle? Und was für ein Kuss? Es gab nie einen Kuss! Emelie stand langsam auf und kam mir näher. "Nein die Frage ist eher, wie gerade du an ihn rankommst? Was hast du was andere Mädchen nicht haben? Cedric trifft sich nie mit Mädchen" Ja in solchen Sachen war meine Schwester ein Monster. Wenn sie etwas nicht haben konnte, sollten es andere auch nicht bekommen. Verständnislos blickte Aiden ihr in die Augen was sie dazu veranlasste abwehrend die Arme zu heben und zu sagen : "Was? Ich meine er ist vielleicht zwei Jährchen jünger als ich, aber er sieht verdammt gut aus." Jetzt wandten sie sich wieder zu mir, jedoch verstand ich nicht im geringsten was sie mir jetzt sagen wollten. "Was wollt ihr jetzt von mir?" Genervt verschränkte ich ebenfalls meine Arme. "Du bist viel zu jung für sowas." Aiden sah mich mit diesem 'Beschützerinstinkt' Blick an, welches mich aufzucken ließ, denn dies machte er ständig! Seelisch war ich so oder so älter als die anderen, also was wollten die mir vormachen? Das Babys von den Storchen kommen und das es die Zahnfee gibt? Humbug! "Ihr seid nicht Mum und Dad und außerdem weiß ich ja wohl, dass es Grenzen gibt Aiden. Und zwischen Cedric und mir läuft nichts, und nur weil er ein Junge und ich ein Mädchen ist heißt es nicht dass wir übereinander herfallen! Und zum Schluss möchte ich noch erwähnen, dass er verdammt nochmal ein anständiger Junge ist und ihr euch gar nicht einzumischen braucht!" Aiden machte einen Schritt auf mich zu und wollte mich anscheinend noch etwas sagen, doch ich wich ihm aus und ging zur Tür. "Ihr seid echt kindisch. Ihr denkt nur weil ich mich mit ihm treffe, dass ich was mit ihm hätte!"Die waren doch bescheuert. Ich schlug die Tür hinter mich zu und rannte wieder in die Gemeinschaftshalle, in der sich die anderen gerade nach draußen begaben. "Wartet!" Keuchend rannte ich zu den Dreien und sie blieben stehen. "Geht es dir gut?" Ich atmete kurz nochmal durch und begann zu reden. "Ihr wolltet mir doch etwas sagen?" "Ja, aber in der Halle ist es nicht sicher, die Slytherins lauern uns auf." Ron ergriff diesmal das Wort und zog mich mit sich. "Kommt. Wir müssen nach einem angemessenen Ort suchen, dort wo uns keiner hören kann!"
"Hast du den Plan jetzt verstanden?", fragte Hermine mich während wir in der Bibliothek saßen, natürlich weit weg von den anderen. "Ja hundert Pro! Nur wie soll ich unbemerkt aus dem Haus?" Hermine fuhr fort. "Du musst so unbemerkt wie möglich bleiben. Falls du erwischt werden solltest, sagst du, du müssest auf Klo oder sowas, improvisiere einfach!" "Und um viertel nach sechs treffen wir uns vor dem verbotenen Korridor. Es ist nämlich besser, wenn du dort nicht alleine entlangläuft. Glaub mir, wir wissen was dort ist!" fügte Ron hinzu. Letztenendes mussten wir uns beeilen, denn wer weiß, wann Snape es schafft den Stein zu kriegen? Zwischendurch kamen mir die Ereignisse von heute in den Kopf und in mir drängte es, alles Hermine zu erzählen. Also zog ich sie nach unserer Besprechung zu mir und wir beide liefen noch einen anderen Gang entlang, dann sprudelte es aus mir heraus. "Dumbledore hatte es ihm aufgrund der letzten Zeit und mir zu Liebe erlaubt, dass wir ein Klassenzimmer zur Verfügung gestellt bekamen. Er war schlechter in dem Fach als ich gedacht hatte, aber das war okay." "Und? War er nett?",fragte sie mich und musterte mich neugierig. "Ehm, ja ich denke mal schon. Sehr nett sogar." Ich hustete kurz und sah die Mädchenmenge an uns vorbeilaufen. Sie funkelten mich an. Was hatte ich denn getan? "Die sind alle nur neidisch." Hermine rollte mit den Augen. "Ich verstehe aber nicht, wie die Leute das mit mir und Cedric mitbekommen haben." "Hier beobachtet jeder jeden. Daran musst du dich gewöhnen." Ich gab ihr Recht indem ich nickte. "Was wollte Aiden eigentlich von dir?" Sofort musste ich an seinen festen Griff denken und rieb an meinem Arm, der immer noch weh tat. "Emily und er meinten, sie hätten das mit Cedric und mir erfahren. Es wird wohl überall rumgesprochen dass wir uns geküsst haben, was aber nicht stimmt und sie meinten ich sei zu jung für das Treffen mit Jungs. Ich tue aber nichts unanständiges." Ihre Augen wurden groß.. "Naja. Sie haben Angst um dich. Jedoch können sie dir nicht befehlen, ihn nicht zu mögen. Solange du nichts tust was du später bereuen könntest ist alles gut." Da hatte sie wieder Recht. Ein Blick auf die Uhr jedoch genügte um mich zu beeilen, denn es war schon viertel vor sechs.
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