7 - Quidditch und verrückte Besen

Mit tapsenden Schritten begab ich mich wieder zu den Slytherins um ja nicht aufzufallen. Die Nachtwache fing schon vor einigen Minuten an und ich musste mich recht leise verhalten. Langsam aber sicher erreichte ich endlich den Gang, in der die Schlafsäle waren und ehe ich rechts einbiegen wollte stieß mit jemandem zusammen. Schmerzvoll öffnete ich die Augen und realisierte, dass ich hingefallen war. Professor Snape stand verachtungsvoll vor mir und reichte mir noch nicht einmal die Hand. Schnell stand ich auf und starrte ihn einfach so an. Im Dunkeln sah er wie ein Gespenst aus. "So so Ms. Carter. Gerade Sie als eine der besten Schülerinnen wagen es sich außerhalb ihres Schlafplatzes aufzuhalten. 1 Punkt Abzug für Slytherin." Interessiert mich nicht, ich gehöre eh nicht hier hin. "Entschuldigung Professor Snape, kommt nicht mehr vor." Augen verdrehend ging ich an ihm vorbei und öffnete leise die Tür zu meinem Zimmer. Das Mondlicht schimmerte schwach durch, die meiner Meinung nach hässlichen, moorgrünen Gardinen in das Zimmer herein. Langsam tapste ich in mein Bett und zog mich leise um, damit ich die anderen nicht aufwecken musste. Zumindest war mein Bett weich und warm, wie bei den Gryffindors. Müde schloss ich meine Augen und ließ mir das mit Cedric durch den Kopf gehen, er wollte sich tatsächlich regelmäßiger treffen..mit mir! Ich meine, eigentlich war ich sehr gut in der Schule, vor allem in Zaubertränke, aber ich willigte eigentlich nur ein um mich mit ihm treffen zu können. Ich mochte ihn ja schon irgendwie.. Aber er war einfach nur nett zu mir, mehr auch nicht. Ich meine ich war 11, und er ? 14? 15? Ich wusste es nicht. Doch so welche wollten nur was von Mädchen wie meine Schwester. Meine schöne Schwester, mit ihren schönen blonden Haaren und ihre wunderschönen blauen Augen. Meine wunderschöne Schwester, welche nichts mit mir zu tun haben wollte. Alles ereignete sich an einem Abend als ein komischer Mann zu uns nach Hause kam. An dem Tag spielten wir noch zusammen draußen als sie kurz rein ging und nicht mehr raus kam. Als ich sie fragte wieso sie mich warten ließ donnerte sie die Tür vor meiner Nase zu und schloss ab. Ich wusste bis heute nicht was ich falsch gemacht hatte. Dieser komische Mann beobachtete mich an diesem Abend immer wieder. Komischer Kauz. 

Verschlafen öffnete ich meine Augen und sah zu Hermine rüb.. oh, sie war ja nicht mehr da. Stattdessen lag Daphne mit geweiteten Armen dort und schnarchte leicht. Ich musste mir ein Lachen verdrücken. Zumindest heiterte sie meine Stimmung etwas auf. Heute war das erste Quidditch-Spiel in dem Harry mitspielte, ich konnte es kaum abwarten ihn spielen zu sehen. Deshalb machte ich mich früh am Morgen auf und ging etwas früher in die große Halle um ihn vorher noch erwischen zu können. Dort angekommen waren kaum Schüler zu sehen. Ich war einfach zu früh dran. Sollte ich jetzt zu den Slytherins? Sollte ich tatsächlich dort warten? Ich musste. Genervt setzte ich mich in die Mitte und wartete bis Harry und die anderen erschienen. Sofort stand ich auf und lief zu ihm rüber. Die anderen Slytherins waren auch schon eingetroffen und beäugten mich eigenartig. "Hey Leute.", begrüßte ich die Drei und setzte mich kurz zu ihnen, leider durfte ich nicht dort essen. "Hey Jace.", antworteten die Drei gleichzeitig. "Viel Glück Harry." Harry lächelte nervös und bedankte sich. "Ohne dich ist es echt mies." Hermine sah ziemlich aufgewühlt aus. Ich vermisste es jetzt schon. "Ohne euch ist es mieser." Sie schürzte die Lippen und sah auf den Boden. "Ich verstehe einfach nicht wieso der Hut das auf einmal getan hat. Das ist merkwürdig." "Ich weiß es nicht Hermine. Aber es ist geschehen, es gibt kein zurück mehr." Jetzt sah ich auf den Boden. Es tat schon irgendwie weh von den Freunden getrennt zu sein. Eine Hand umfasste meinen Rücken. "Wir bleiben trotzdem besten Freundinnen, verlass dich darauf." Jetzt musste ich lächeln, ich verstand einfach nicht wieso keiner was mit Hermine zu tun haben wollte, sie war fantastisch! "Wie geht es dir Harry?", fragte ich ihn nun. Er sah ziemlich nervös aus. "Ich bin ein wenig aufgeregt." Ich wollte ihm antworte, doch da kam plötzlich eine Eule angeflogen und ließ ein Paket direkt vor Harry fallen. Es war zu groß um zu wissen was es war, also öffneten wir Vier es. "Ein Nimbus 2000!", sagte ich begeistert und erstaunt zugleich. Wer ihm das wohl zugeschickt haben könnte? Staunen breitete sich in jedem Gesicht aus und wir folgten der Eule mit unseren Blicken, sie landete direkt bei McGonagall, wie nett diese Frau doch war! 

Ich war zum ersten Mal im Quidditch Feld und ich musste zugeben dass es genial war! Zwar interessierte mich diese Sportart in keinster Weise, doch meine Freunde anjubeln ging immer. Leider war ich im Slytherin Turm und musste Harry von dort aus anfeuern. Welch Ironie, da Slytherin gegen Gryffindor spielte. Die Mannschaften flogen in die Höhe und machten sich bereit. Währenddessen wurde von allen Seiten kräftig gejubelt. Eine großartige Stimmung braute sich auf und fast hätte ich vergessen, dass bei den Slytherins saß. Madame Hooch ließ die Bälle in die Höhe schnellen und das Spiel begann daraufhin. Die Gryffindors schlugen sich anfangs ziemlich gut, das erste Tor erzielten sie. Die Slytherins blieben still während ich lautstark jubelte, irgendwie war das auch extra um ein wenig zu provozieren. Von der Seite bemerkte ich viele schiefe Blicke die auf mir lagen, doch dies trieb mich nur noch mehr an, also begann ich zu pfeifen. Das war vielleicht ein Spaß!Das Spiel verlief ziemlich gut, bis die Slytherins begannen zu faulen, sie begannen zu schubsen knockten Oliver Wood aus! Und dann geschah etwas noch viel schlimmeres, Harrys Besen begann ihn abzuschütteln, was war da los? Neben mir ertönte Lachen und ich sah nur noch rot. Die meisten Slytherins lachten darüber, dass Harry kurz vor dem Fallen ist! "Haltet die Klappe! Ihr alle!", schrie ich sie alle an und schaute wutentbrannt wieder zu Harry, welcher nun mit beiden Händen an seinem Besen hing. "Harry!", schrie ich voller Angst und stand nun auf. Was geschah da mit ihm? "Was regt sich die Zicke so auf? Er ist doch in der Gegnermannschaft.", murmelte man hinter mir, doch das interessierte mich wenig. "Haltet die Klappe." Verwirrt sah ich auf die Person die das sagte und erblickte in diese blauen Augen. Draco? Draco sah angespannt dem Spiel zu, doch er wusste dass ich ihn beobachtete, er ignorierte mich jedoch gekonnt. Wieso aber interessierte es ihn was die anderen über mich sagten? Er müsste eigentlich an erster Stelle stehen und mich bis zum geht nicht mehr beleidigen.. Nachdenklich wandte ich den Blick ab und sah wieder zu Harry, welcher es geschafft hatte auf dem Besen zu sitzen, na endlich! Erleichtert atmete ich aus und sah Harry zu wie er etwas hinterherflitzte, wahrscheinlich war es der goldene Spatz! Er hatte ihn gefunden. Und der andere Sucher anscheinend auch, denn beide flogen in der selben Richtung. Plötzlich ging es für beide Abwärts, Terence Higgs, der Sucher für Slytherin traute sich anscheinend nicht noch weiter in die Tiefe zu fliegen und brach die Verfolgungsjagd ab. Übrig blieb also noch Harry, welcher wie ein Löwe hinter seiner Beute hinterherrannte. Als er versuchte auf seinem Besen zu surfen verlor er das Gleichgewicht und kippte nach vorne. Vor Schreck fasst ich mir an den Kopf und sah wie Harry sich schnell aufrichtete. Er spuckte kurz darauf etwas aus und hielt es in der Hand hoch. Über die Lautsprecher hörte man jubelnd sagen : Er hat den Schnatz gefangen! Gryffindor gewinnt somit das Spiel!" Ich war die Einzige die jubelte und kräftig klatschte! Um ein Haar wäre Harry vom Besen gefallen, und nun stand er stolz da und hatte Gryffindor den Sieg verschafft! Ich war begeistert! 

Vor dem Gemälde der fetten Dame wartete ich nun auf Harry um ihm zu gratulieren, zu den Slytherins wollte ich sowieso nicht. Anders als erwartet empfing ich eine Menge voller jubelnder Schüler welche Harry zu umkreisen schienen. Sie verschwanden alle hinter dem Gemälde, ich blieb zurück. "Jace." Hermine kam die Treppen hochgeschnellt und zog mich am Ärmel in eine Ecke. "Du weißt nicht was passiert ist!" "Harry hat gewonnen?" Mein Lächeln verschwand jedoch als sie es ernst zu meinen schien. "Snape hat versucht Harry zu verfluchen sodass er vom Besen fällt! Ich musste seinen Umhang anzünden sodass er abgelenkt war!" ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. "Woher wusstest du denn dass Snape Harry versuchte zu verfluchen?" Sie sah kurz nach Links und Recht um sicher zu gehen, dass niemand unserem Gespräch lauschte, dann antwortete sie. "Er nuschelte die ganze Zeit und sah dabei gezielt auf Harry. Und nachdem er abgelenkt war hatte Harry wieder volle Kontrolle über seinen Besen." Weißt du noch, als uns mitgeteilt wurde dass ein Troll sein Unwesen im Schloss treibe? Heute als er Harry komischer Weise viel Glück gewünscht hatte wegen dem Spiel humpelte er. Vielleicht.. versucht er Harry auszuschalten und an diesem dreiköpfigen Hund vorbeizukommen um dieses Ding, welches Hagrid nach Hogwarts brachte an sich zu reißen. Wir glauben dass er den Troll deshalb rein gelassen hat sodass er eine Ablenkung hatte und ungehindert sein Ding durchziehen konnte, jedoch hatte er nicht mit dem Hund gerechnet und wurde gebissen." Sie sprach ohne Pause! "Wow, das klingt echt einblendend. Wir sollten endlich zu Hagrid, er müsste uns weiterhelfen. Sie nickte und verabschiedete sich, da die Nachtruhe jetzt eingetroffen war und wir schleunigst in unsere Häuser mussten. Als ich im Gemeinschaftsraum angelangte sah ich sie alle dort auf den ledernen Sesseln sitzen. Sie schienen sich zu amüsieren. "Jace, gesell dich doch zu uns.", hörte ich von der Menge. Das war Daphne. Ich lächelte jedoch nur schwach und schüttelte meinen Kopf. "Ist diese Butterbirne taub?" "Was eine Göre." "Blutsverräterin." All diese Worte überhörte ich gekonnt und lief ins Zimmer. Als sich die Tür ins Schloss legte, zog ich mich bis auf meiner Kleidung aus und setzte mich auf die Fensterbank. Mir war zum Heulen zu Mute, doch da kam nichts. Keine Tränen verließen meine Augen, nur der Gedanke Dumbledore anzubetteln wieder die Häuser wechseln zu dürfen. Ich passte hier einfach nicht rein. Nicht einmal im Geringsten. Meine Freunde feierten jetzt Harrys Sieg, während diese Menschen hier über Harry lästerten, sich über Muggelstämmige oder Halbblütige lustig machten und immer wieder protzten. Daraus entnahm ich keine Freude, das war erbärmlich. Plötzlich klopfte es an der Tür und wurde geöffnet. "Hey." Ich drehte mich um, Daphne stand unsicher an der Türschwelle. "Wieso setzt du dich denn nicht zu uns?" Jetzt drehte ich mich komplett zu ihr. "Die meisten können mich nicht nicht einmal ansatzweise leiden. Und ich komme auch ganz gut alleine zurecht." Ich lächelte gespielt und wandte den Blick wieder ab. Die Tür schloss sich wieder und ich dachte sie sei gegangen, doch dann setzte sie sich gegenüber von mir auf die Fensterbank. "Und wer soll dich denn nicht leiden können?" Neugierig blickte sie mir in die Augen. "Draco zum Bespiel. Er kann mich gar nicht leiden. Oder Pansy, und der Rest auch." Jetzt sah sie mich etwas verdutzt an. "Draco? Ich dachte ihr seid Freunde?" Das war doch ein Witz oder? Als sie meine Verwunderung bemerkte fuhr sie fort. "Vorhin hatte er dich gewehrt als die anderen dich zu...ehm.. beleidigen begannen." Was? Das konnte nicht sein. "Bist du dir da sicher?", fragte ich unglaubwürdig woraufhin sie kräftig nickte. "Er sagte sowas wie 'Sie ist neu hier' und 'Schaut euch mal selber an'.Oh! Jetzt verstehe ich wieso die anderen ihn dann so komisch angestarrt haben und er dann in sein Zimmer gegangen ist.." Momentan war ich ziemlich baff und wunderte mich dass Draco sowas für mich, einem Mädchen welches er eigentlich hassen sollte, tat. Wieder kam mir der Junge bei Ollivanders vor den Augen, wie nett er damals schien zu sein. Wieso war er dann so gemein Harry und den anderen gegenüber? Dieser Junge war ein Rätsel für sich. Ich beschloss nicht mehr so gehässig gegenüber ihn zu sein. Wenn er jedoch meine Freunde in meiner Gegenwart beleidigen würde, würde ich wieder zuschlagen.  Daphne blieb bei mir im Zimmer und wir lernten uns richtig gut kennen, sprachen über die verschiedensten Themen und ich musste sagen, dass ich Daphne gern hatte. 

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