16 - freudiges Wiedersehen
**Eine Woche vor dem nächsten Schulbeginn in Hogwarts**
"Jace, es geht jetzt los!" Schnell bund ich mir die Schleife noch hinten in meine Locken und schaute in den Spiegel. Ein weißes Sommerkleid, eine kleine rote Tasche und dazu passende rote Riemchensandalen mit einem ganz kleinen Absatz. Mum bestand darauf, dass wir uns schick anziehen sollten.
Zufrieden betrachtete ich mich im Spiegel und drehte mich einige Male im Kreis, damit das Kleid flatterte, bist ich wieder die hetzende Stimme von Mum zu hören bekam. "Jacinda Carter! Wenn du jetzt nicht augenblicklich kommst, bleibst du zu Hause!" Keinesfalls wollte ich an diesem heißen Sommertag zu Hause bleiben!
Vor allem nicht, wenn Daphne uns einlud. Schnell machte ich mich auf den Weg nach unten woraufhin meine Schuhe von den Absätzen klackerten. Unten warteten bereits fast alle auf mich und ich drehte mich abermals im Kreis. "Ich finde, wir können los."
"Ich finde, das konnten wir auch vor 10 Minuten, aber nein, du und Emelie müsst ja wieder maßlos übertreiben!" Aiden ging mit einer aufgebrachten Miene zum Wagen und ich fragte mich echt, wieso er so komisch drauf war. War dort eine bestimmte Person, die er wieder sehen wolle? Die meisten waren nämlich so weit ich weiß aus Slytherin, also war ich ja eher die mit den meisten Freunden, 'Freunden'. Wenn man den Unterschied zwischen unserer Familie und den der Slytherins ansah, fragte man sich wahrscheinlich wieso wir etwas mit denen zu tun hatten. Mum und Dad waren beide hohe Tiere im Ministerium und hatten somit eine autoriäre Position. Trotzdem verstand ich nicht, was die beiden immer wieder diese unfreundlichen Menschen zu uns einluden.
Als ich tapsende Schritte hörte, wandte ich den Blick zur Treppe und sah Emelie in voller Blüte. Sie trug ihre Haare wie ich offen, ihr Kleid ähnelte meinem. Im Gegensatz zu mir jedoch trug sie weiße Sandaletten und weißen Schmuck, welches aufgrund ihrer hellen Haut und ihren von Natur aus hellblonden Haaren passte. Unsere Geschmäcker waren relativ gleich, weshalb wir uns beide musterten. Als wir uns dann in die Augen sahen lächelte ich sie an, doch sie wandte den Blick unsicher ab und ließ mich im Wohnzimmer stehen. Enttäuscht darüber machte ich mich zum Auto.
Zumindest war Aiden nicht so. Ich bewunderte ihn für alles. Am meisten jedoch für seine Intelligenz. Normalerweise war es nicht erlaubt einen Schüler die Klassen überspringen zu lassen, jedoch hatte Dumbledore bei ihm eine Ausnahme gemacht, er hatte tatsächlich mehr als Professor Snape in Sachen dunkle Künste gewusst und er schlug ihn mal bei einem der kleinen Wettkämpfe, somit war klar, das Aiden gleich nachdem er sein ZAG gemacht hatte, Auror oder eine höhere Stelle an Hogwarts werden würde!
Übrigens hatte ich mich dieses Jahr über meine Vorfahren schlau gemacht und musste feststellen, das meine Großmutter mir im Gesicht sehr ähnelte. Naja, gesehen hatte ich sie selber nie, aber auf Fotos sah sie immer so wunderschön aus mit ihren blonden Haaren und ihren blauen Augen. Jetzt wusste ich immerhin zwischen all den Blondhaarigen Blau-äugigen, dass ich jemandem ähnelte. Bei meinen braunen Augen und Haaren war ich jedoch unschlüssig. Ich glaubte, dass ich sie von meinem Großvater hätte. Von meinem Großvater hatte ich leider kein Foto. Sie beide hatten sich angeblich in Hogwarts kennengelernt und liebten sich sehr.
Er war abgehauen, als meine Großmutter starb, traurig aber wahr. Ich wollte immer nach Fotos recherchieren, doch Dad wurde in solchen Situationen sehr heikel und wechselte das Thema.. Dad musste das wahrscheinlich sehr mitgenommen haben, weil er selbst bei den Eltern seiner Mutter aufgewachsen war und dieses Leben mit seinen echten Eltern nie hatte. Gedanken versunken setzte ich mich ins Auto und gleich darauf fuhren wir mehrere Kilometer durch die Straßen Londons.
*
"Jace!" Hier bin ich!" Ehe ich mich versehen konnte drückte sich Daphne an mich. "Oh Hey." Verunsichert umarmte ich sie ebenfalls und wir lösten uns nach einer halben Ewigkeit, als ich einige andere aus meinem Jahrgang erblickte, und ein Mädchen, die Daphne extrem ähnelte. "Astoria, meine kleine Schwester. Sie kommt dieses Jahr nach Hogwarts." Im Gegensatz zu Daphne waren ihre Haare braun und sie war zierlicher. Sonst ähnelten sie sich wie zwei Geschwister es nur können. Ich reichte ihr meine Hand und lächelte vornehm, als ich plötzlich von hinten umarmt wurde. "Hallo." Sofort nahm ich diesen widerlichen Geruch von zu starkem Parfum wahr und riss mich los. Blaise Zabini also.
Sein Blick sagte mehr als 1000 Worte..die meisten wollte ich mir jedenfalls nicht erdenken. "Du bist ein widerliches Biest, weißt du das?" Seine weißen Zähne blitzten mich aus seinem hinterlistigen Grinsen an und ich ging einige Schritte zurück, als ich den genervten Draco hinter ihm sah. "Mach Platz du hirnloses Wesen!" Draco hatte ein weißes T-shirt, eine beige farbene Caprihose und weiße niegel-nagel-neue Tennisschuhe an, welches ihm eigentlich sehr stand. War mal was anderen ihn nicht in seiner schwarzen Robe und seinem kotzgrünen Slytherin Schal zu sehen. Er schubste Blaise zur Seite und begrüßte die anderen, und das, ohne auch nur einen Blick an meine Wenigkeit zu verschwenden, was nicht weiter schlimm war, ich meine Hallo? Das war Draco.
Ich gesellte mich zu den anderen, als sie begannen über Harry redeten. "Jace, wie war es eigentlich so mit Harry und den anderen an dieser Tat beteiligt zu sein?" "Um ehrlich zu sein war es sehr aufregend und im Endeffekt muss ich zugeben, dass es mich amüsiert hat, mit den dreien zusammen sein zu können." Viele redeten aufeinander los, egal ob klein und groß jeder gab seinen eigenen Pfeffer dazu. "Stimmt das mit dir und Cedric?" Dieser Name löste eine plötzliche Gänsehaut in mir aus und versetzte mich in die Vergangenheit ..
**Vergangenheit**
"Hör zu.. ich werde dir jetzt lieber alles erzählen bevor ich es später noch bereue." Cedric schaute mit ernster Miene auf den See und schien gar nicht mehr in der Gegenwart zu sein.
Ein weiterer Erinnerungsfetzen holte mich ein :
"Sie war einfach alles für mich. Dann eines Nachts bat sie mich in den Raum der Spiegel zu kommen und ich tat es.. und dann wenn sich zwei Menschen lieben dann passieren eben dumme Dinge Jace.. sehr dumme Dinge."
Plötzlich spürte ich wieder diesen Tritt in den Bauch und schaute Draco, der mich etwas an funkelte , emotionslos an, als ich den Blick wieder abwandte. Musste er auch immer so glotzen?
"Jace es war ein Fehler..ich weiß ich dürfte mich nicht annähern.. Ich will nur, dass wir gute Freunde werden.. sehr gute. Weil du mir ausnahmsweise mal etwas neben den anderen bedeutest, du bist anders. Du bist Jace."
Der Vergangenheitsschein verschwand wieder vor meinen Augen und ich lächelte kurz in die Runde, neues Selbstbewusstsein durchströmte meine Adern. "Er ist ein sehr guter Freund von mir und ich bin froh ihn kennengelernt zu haben." Zum Glück wurden wir jetzt zu unseren Eltern aufgerufen, sonst hätten mich die anderen ausgelöchert. Cedric war eines der Gründe, weswegen ich nachts nicht schlafen konnte. Seit dem Tag an beschäftigten mich so viele Fragen über das Mädchen, ihr Aussehen und ihre gemeinsamen Ereignisse.
"Jace mach schon unsere Eltern warten bereits!" Daphne stieß mich sanft nach vorne und ich spurtete in den Empfangssaal, wo die meisten sich es schon bequem gemacht scheinen. In dem ganzen Trubel konnte ich meine Familie nicht finden, als plötzlich mein Blick auf Draco glitt. Komischerweise sah ich ihn immer zuerst, seine komischen blonden Haare stachen mir geradezu ins Gesicht. Er saß mit seinen und meinen Eltern und unterhielt sich lachend über etwas. "Jace, komm her." Alle Augenpaare glitten auf mich und ich blieb versteinert fest auf dem Boden kleben. Nicht die Nerven verlieren Jace! Langsam, in kleinen schritten ging ich auf sie zu.
Die Eltern von Draco sahen mich komischerweise ziemlich merkwürdig an, so als hötten sie gewartet mich sehen zu können. "Wenn ich vorstellen darf, unsere jüngste Tochter Jacinda. Jacinda das ist die Familie Malfoy. Vermutlich müsstest du sie durch Draco kennen." Vornehm reichte ich ihnen die Hand, bis ich vor Draco stehen blieb und in seine eisigen Augen sah, ein Moment lang fühlte ich mich verloren in ihnen, sie waren eben ziemlich blau, nichts besonderes eigentlich. "Ja, ich kenne ihn." "Welch ein entzückendes und von Schönheit geprägtes Mädchen Sie da haben, Dean. Nur das sie Ihnen nicht im geringsten ähnelt." Das war Narzissa, die Mutter von Malfoy. "Sie sieht ihrer Ur-Ur großmutter ähnlich. Leider ist keinem bekannt von wo sie diese braunen Augen und Haare her hat.", sagte Dad und Mr. Malfoy räusperte plötzlich. "Ja, das ist keinem bekannt." Wieso auch immer funkelte Mrs. Malfoy ihn jetzt an. Was war denn jetzt? "Und Draco? Passt du auch schön auf, dass keiner meiner Jacinda zu nahe kommt?" "Vater!" Beschämt schüttelte ich den Kopf und sah wie Draco ebenfalls errötete. "Das ist doch selbstverständlich, Mr. Carter.", sagte dieser Schleimbeutel. Draco, mach es nicht schlimmer als es ist! "Durch den plötzlichen Häuserwechsel hat sie nicht besonders viele Freunde in Slytherin. Aber hoffentlich versteht ihr euch gut.", fuhr Dad jetzt fort. Er merkte anscheinend dass er mega peinlich war! "Höret höret! Das Essen ist servierbereit." Das war wahrscheinlich eines der Butler hier. Wir brauchten sowas nicht, oder Hauselfen. Diese Wesen taten mir eher Leid. So begaben sich alle zum Esstisch und sofort wurde serviert. Die Hauselfen hatten sich richtig Mühe gegeben mit dem Essen und so erfreute es mich, Berge von Hühnchen, die in Schüsseln neben meinem Teller lagen. Nur leider war ich eher beschäftigt mit dem Gedanken klar zukommen, dass ich an einem meterlangen Tisch saß. Die Greengrass Familie war anscheinend sehr wohlhabend.
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