New year, new love, new problems
Müde schlürfte Emily neben Hermione her. Die beiden Gryffindors waren wie jeden Morgen auf dem Weg zum Frühstück. Hermione war hellwach und hatte ihre Nase bereits in einem der neuen Lehrbücher versenkt. Emily verbrachte ihren Morgen damit aufzuwachen. Denn viel geschlafen hatte sie nicht in dieser Nacht. Wie ihre Freundin schon so früh munter sein konnte, war ihr ein Rätsel. Sie hatte Hermione immer schon dafür beneidet. Denn Emily war ein hoffnungsloser Morgenmuffel.
„Es gibt so viel neues zu lernen. Ich kann es gar nicht erwarten bis die erste Stunde anfängt. Meinst du Professor Lupin ist ein guter Lehrer? Besonders gebildet sah er ja nicht aus, aber der Schein kann ja oft trügen. Sie wie bei Lockhart letztes Jahr. So eine Enttäuschung... Aber Professor Lupin versteht anscheinend was von seinem Fach. Wie er gestern den Dementor verscheucht hatte. Das hättest du sehen müssen Emi", plapperte die Braunhaarige ungehalten. Emily seufzte. Sie hatte Hermione wirklich lieb, , aber ihre Hyperaktivität konnte sie morgens nicht ausstehen. Trotzdem bemühte sie sich aufmerksam zu zuhören, was schwer war, da sie die meiste Energie dafür verwendete die Augen offen zu halten und nicht auf der Stelle weiter zu schlafen. Ems Glück war nur, dass Mione kein Kommentar von ihr erwartete und so ihr Hirn noch eine Weile dösen konnte.
Als die beiden Mädchen bei der Halle ankamen lenkte Hermione sie zu den Schwarzen Brett, welches vor der Halle stand. Sie zog zwei Exemplare des Stundenplans für die dritte Klasse heraus und reichte einen davon Emily. Diese nahm ihn und ihre Augen wanderten zu den heutigen Stunden.
Zuerst Pflege magischer Geschöpfe, dann Verwandlung und am Nachmittag Zauberkunst und Verteidigung gegen die dunklen Künste. Emily lächelte. Der Tag versprach nicht allzu schlimm zu werden. Hermione zog ihr Notizbuch aus der Tasche und legte ihren Stundenplan hinein, dann sah sie Emily an. „Wollen wir?" Die Rothaarige nickte und harkte sich bei Hermione unter.
„Morgen Jungs", sagte sie fröhlich als sich die beiden zu Ron und Harry gesellten. „Morgen", meinte auch Emily schnell. Sie hatte es nie geschafft ein Mitglied im ‚Goldenen Trio' zu werden. Sie waren wie eine in sich gekehrte Truppe. Deshalb war sie mit Ron und Harry nicht wirklich gut befreundet. Durchaus mochte Em sie. Und sie hatte auch mit dem ein oder schon mal was alleine unternommen, doch als gute oder sogar beste Freunde würde sie Emily nicht bezeichnen. Trotzdem sah sie Hermione als gute Freundin. Aber mal Hand aufs Herz. Wer mit Lavender – „Lavlav" – und Parvati – „Pavy" – im Zimmer war, hatte keine andere Wahl, als sich mit Hermione anzufreunden. Und andere Gryffindor Mädchen gab es in ihrem Jahrgang nicht.. Natürlich sind die anderen Häuser nicht giftig und Emily hat auch Freundinnen in anderen Häusern – selbst in Slytherin, was sie selbst erstaunte – aber nächtliche Gespräche konnte sie nun einmal nur mit Hermione führen.
„Gut geschlafen?", fragte Harry während Emily nach dem Toastbrot griff. „Zu wenig", meinte sie und legte zwei Scheiben auf ihren Teller. Der Gryffindor nickte. „Ich auch." Ron hatte kurz von seiner Schüssel aufgesehen, jedoch schnell gemerkt, dass nichts es Wichtiges war und sich wieder auf sein Frühstück gestürzt. Hermione währenddessen probierte sich Milch in eine Schüssel zuschütten, ohne dafür das Lesen unterbrechen zu müssen. Man konnte sich verstellen, dass sich das als schwer erwies und eine kleine Falte auf Miones Stirn hervorbrachte. Em probierte sich ein Lachen zu verkneifen, als die Gryffindor die Milch beinahe auf ihrem Buch verteilte. „Kann man dir vielleicht helfen?", fragte Emily belustigt. Erschreckt sah ihre Freundin auf und vergoss nun endgültig die Milch. Doch sie ging wieder Erwartens nicht auf das Buch, sondern auf den Schoß des Mädchens. Erschrocken kreischte sie auf, als sich die kalte Milch auf ihrem Rock verteilte.
Emily hielt sich eine Hand vor um nicht laut aufzulachen. Auch Harry und Ron kämpften gegen ihren Lachanfall an. „Ich geh mich umziehen. Em, kommst du mit?", meinte sie genervt und sah ihre Freundin an. Emily klappet ihre Toastscheiben, die sie vorher mit Erdbeermarmelade – lecker – bekleistert hatte zusammen und stand nickend auf. Hermione wartete kurz und ging dann neben Emi aus der Halle. Emily konnte schwören, dass die Jungs sich gerade vor Lachen nicht mehr halten konnten.
„Hermione, bist du es dann bald? Ich muss mich noch schminken!", sagte Lavender mit piepsiger Stimme und klopfte an die Badezimmertür. „Gleich Lavender", kam Hermiones genervter Stimme vom Bad. Emily lag auf ihrem Bett und malte mit dem Zauberstab kreise in die Luft. „Das viele Make-Up hilft dir auch nicht weiter Lavender. Du siehst ohne viel hübscher aus", meinte sie gelangweilt und setzte sich etwas auf. Lavender warf ihr tödliche Blicke zu. „Meinst du ich seh' sowieso hässlich aus?",fragte sie gereizt. Emily stöhnte. „Nein, das hab ich nicht gesagt", sagte sie ruhig und ließ sich wieder in ihr Kissen fallen. Lavender verschränkte die Arme. „Aber gemeint." Abermals seufzte sie. Es war ein Wunder, dass Emily sie noch nicht umgebracht hatte. Sie hatte schon daran gedacht, dass musste die Gryffindor zugeben. Aber es war ihr dann im Endeffekt den Aufwand nicht wert.
Bevor sie weiter über ihre „wie-schaffe-ich-Lavender-am-schnellsten-aus-dem-Weg"-Pläne nachdenken konnte war Hermione auch schon fertig. „Gehen wir?", fragte sie an Emily gewandt als sie aus dem Bad trat. Keine Sekunde später drängte sich Lavender an ihr vorbei ins Bad. Emily nickte und gemeinsam verließen sie den Schlaafsaal.
Im Gemeinschaftraum saßen Dean und Seamus, die wie so oft auf Neville warteten. Emily warf ihnen bim vorbeigehen ein guten Morgen entgegen. Die beiden grüßten freundlich zurück und widmeten sich dann wieder ihrem Gespräch. Emily selbst wandte ihr Wort an Hermione. „Also, was genau ist gestern im Zug eigentlich passiert. Mehr als „Dementor" und „Harry ohnmächtig" konnte ich, neben Lavenders Gekreische deiner Erzählung nicht entnehmen." Hermione lächelt kurz bevor die zu erzählen begann. „Also wir waren ganz normal im Zug und dann wurde es eiskalt. Es war als wäre alles Glück in der Welt verschwunden. Dann ging die Abteiltür auf. Langsam und wie von Geisterhand. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, bis eine schwarze Kapuzengestallt eintrat. Dann hat sie ... nunja ich weiß nicht genau was sie getan hatte, aber es sah aus, als würde sie Harry aussaugen. Kurz darauf stand Professor Lupin – der mit uns im Abteil war – auf und verjagte ihn. Als Harry wieder bei Bewusstsein war, hat er gesagt er hätte eine Frau schreien gehört", ihre Stimme wurde bei jedem Wort leiser. Emily hörte gespannt zu. „Eine Frau schreien? Haben Ron und du sie auch gehört?" Hermione schüttelte den Kopf. „Es war furchterregend und der Gedanke, dass diese Dinger auf Hogwarts herumgeistern ... schrecklich. Wie kann Dumbledore so was zulassen?", sagte Mione wieder etwas lauter. „Immer noch besser als, wenn Sirius Black hier auftaucht", warf sein ein. Hermione nickte.
„Was glaubst du machen die mit Black wenn sie ihn fangen?", fragte die Braunhaarige. „Falls sie ihn fassen. Aber soweit ich das den Zeitungen entnehmen konnte, wollen sie ihm den Kuss des Dementor geben, keine Ahnung was das ist", antworte die Gryffindor. Hermione wurde nachdenklich. „Ich glaube das habe ich mal gelesen. Soweit ich weiß, machen sie einen Menschen damit Seelenlos. Das soll schlimmer ein als der Tod", sagte sie. Emily lief ein kalter Schauer den Rücken hinunter. Seelenlos. Schlimmer als der Tod. Sie konnte nicht glauben, dass ein Mensch grausam genug war, um das zu verdienen. „Denkst du er verdient es? Black. Den Kuss." Hermione wurde nachdenklich. „Ich würde so etwas nie entscheiden, aber nein. Black hat schrecklich Dinge getan und er verdient eine Strafe. Aber den Kuss... Den verdient er nicht. Den verdienen eher die Jenigen, die glauben so über Leben und Tod entscheiden zu dürfen." Emily nickte. Da war was Wahres dran. Black war ein Monster, aber war er schlimmer als die Richter, die seinen Tod und den von vielen Anderen bestimmten?
„Wir sollten an etwas Schöneres denken. Hat Hagrid nicht Pflege magischer Geschöpfe?", wechselte Emily nach einigen Schweigeminuten das Thema. „Hermione nickte. „Hagrid ist sicher ein toller Lehrer. Keiner in Hogwarts hat so viel Praktische Erfahrung in dem Fach wie er. Es war eine tolle Idee von Dumbledore Hagrid einzustellen", fing sie sofort an zu schwärmen. „Und es freut ihn sicher, dass wir seine erste Klasse sind", ergänzte die Blauäugige und grinste ihre Freundin an. Diese erwiderte das lächeln und griff nach Ems Hand. es war nicht ungewöhnlich, dass die beiden Händchenhaltend durch die Welt spazierten. Das taten beste Freunde nun mal.
Bei den Länderein angekommen waren sie einer der Ersten. Hagrid stand vor seiner Hütte und bereitete seine Stunde vor. Die beiden gingen auf ihn zu. „Morgen Hagrid", sagten sie vergnügt. „Morgen Hermione. Morgen Emily", sagte der Halbriese Freundlich. „Bin aufgeregt. Meine erste Stunde als Lehrer, wie ihr wisst. Hab ich alles Dumbledore zu verdanken. Großer Mann dieser Dumbledore." Emily nickte. „Es war eine gute Idee dich zu nehmen Hagrid. Immerhin hast du viel Erfahrung was Pflege der magischen Geschöpfe angeht", stahl Emily Hermiones Aussage und sie hätte schwören können, dass Rubeus Hagrid unter seinem zotteligen Bart etwas rot wurde. Mione rammte ihr leicht den Ellbogen in den Magen – die Rache an den Wortdieb. Emily lächelte nur und zog ihre Freundin etwas weg.
Die beiden setzten sich in das noch etwas feuchte Gras und Emily fing an unschuldige Grashalme auszureisen. „Wie hast du den Dementorenangriff eigentlich erlebt, Em?", fragte sie.
*Flashback*
letzter Tag
„So Ems, da du ja bei deinen Muggeleltern, gegen die ich absolut nichts habe, nichts über die Geschehnisse in der Zaubererwelt mitbekommen hast, habe ich für dich Zeitungen gesammelt!" Morag reichte ihr einen Stapel Zeitungen. Emily zog die erste hervor und fing an darin zu Blätter, als ihr die Schlagzeile auffiel. Sirius Black entflohen!
Ihr stockte der Atem. Nein, das konnte nicht sein. Fliegend las sie den Bericht. Nein, den Sirius den sie in ihrer ersten Zeitreise kennen gelernt hatte konnte so etwas nicht tun! Nein, sie weigerte sich das zu glauben!!
„Sirius Black?", fragte sie ausdruckslos. Morag nickte, „Der Typ ist absolut irre! Er hat zwölf Muggel getötet! Und das mit nur einem Spruch!" Nein, Sirius könnte so etwas nicht. „Und er hat seinen Freund Peter Pettigrew getötet! Nein, nicht nur getötet, er hat in zerfetzt. Nur einen Finger haben sie von dem armen Kerl gefunden!", redete Michael weiter. „Er war einer der engsten Vertrauten von ...äh... du-weißt-schon-wer!" „Voldemort", sagte Emily tonlos und starrte mir leeren Augen auf Sirius Bild. „Angeblich ist er ausgebrochen um, nunja, das Werk seines Meisters fertig zu stellen." Sie wusste was das hieß aber sie konnte es nicht glauben. „Entschuldigt mich", meinte sie und verließ mit gesengten Kopf das Abteil.
Emily ging ein Stück bevor sie wütend gegen die Wand schlug. Die Tränen sprudelten nur so aus ihr raus. Wieso mussten eigentlich alle, die sie in ihren Zeitreisen kennen lernte entweder tot oder Todesser sein. „Da sieht man mal wieder was du für eine tolle Menschenkenntnis hast, Em!", meinte sie bei sich. Zuerst Tom, jetzt Sirius! Was hatte das Leben eigentlich gegen sie?
Kraftlos sink sie zu Boden. Es war ihr egal wer sie so sehen würde. Es war ihr im Moment alles egal.
„Emily?"
Morag kam aus den Abteil, als sie ihre beste Freundin völlig verstört am Boden sitzen sah. Sie Er lief zu ihr, setzte sich und legte ihre Arme beschützten um sie. Emily lehnte ihren Kopf gegen Morags Brust. „Ems, es tut mir leid! Ich hätte dich nicht so überfallen dürfen!", meinte er schuldbewusst. Em hob den Kopf, schüttelte ihn heftig, sah ihrer besten Freundin in die Augen und sagte: „Es war gut das ich es so erfahren habe. Du hast rein gar nichts falsch gemacht!" Sirius hat versagt, fügte sie in Gedanken hinzu. Sie strich ihr beruhigend durchs Haar. „Ich versteh nicht ganz warum dich das dermaßen aufwühlt, aber es ist okay. Keine Sorge, ich frag nicht nach. Ich kenn dich gut genug dass du es mir es, wenn es nicht freiwillig kommt, nie erzählst."
Emily lächelte sie an. „Ich werde es dir erzählen, versprochen. Irgendwann. Dann wenn ich dafür bereit bin!" Morag zog ihren Kopf wieder an ihre Brust. „Ich weiß, Ems..." Emily schloss die Augen und erneut kamen ihr die Tränen.
„Gehen wir wieder hinein", sagte Emily. Morag sah sie besorgt an. „Sicher?" Em nickte. „Okay." Die beiden standen auf und setzten sich wieder ins Abteil. Michael sah seine Freunde etwas besorgt an. „Alles okay Ems?", fragte er. Abermals nickte Emily. Plötzlich blieb der Zug stehen. Emily verlor das Gleichgewicht und landete auf Michael. „Upps", sagte sie und drückte sich peinlich berührt von ihm weg. „Was war das?", fragte sie. Ihre Freunde zuckten mit den Schultern." Am besten wir setzten uns wieder hin" . Emily nickte und nahm wieder neben Morag platz.
Mit einem Mal wurde es kalt. So richtig kalt, dass Emily die Arme um sich schlang. Langsam gefrierte die Scheibe ein und Emilys Himbeersaft, der neben ihr stand, fror ebenfalls ein. Die Gryffindor bekam es leicht mit der Angst zu tun. „Was ist hier los?", fragte sie flüsternd. Sie konnte zwar für ihre Tonlage keinen genauen Grund nennen, doch flüstern schien ihr angebracht. Keine Antwort. Aus einem anderen Abteil hörte sie einen Schrei –Lavender.
Kurz danach ging die Abteiltür auf. Langsam und knarrend wurde sie wie von Geisterhand geöffnet. Sekunden später schwebte eine große Schwarze Kapuzengestallt im Türrahmen. Emily unterdrückte einen Schrei. Die Gestallt sah sich um und es schien als würde sie die auch die Zeit einfrieren lassen. Denn es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, bis sie wieder verschwand.
„Was war das?"
„Ein Dementor", sagte Michael tonlos.
*Flashback Ende*
Nachdem sie geendet hatte nickte Hermione bloß. Sie wusste dazu nichts zu sagen und Emily wollte auch kein Kommentar hören. Zum Glück wurden die Stille zwischen ihnen von einer Gruppe Ravenclaws – Michael, Terry und Anthony –, die gerade den Berg herunter kamen unterbrochen. Emilys Blick blieb sofort an dem dunkelblonden Ravenclaw hängen. Verlegen strich sie sich eine Strähne hinters Ohr, als sich ihre Blicke kreuzten. „Emi?", fragte Hermione grinsend. „Du stehst doch nicht etwas auf Anthony Goldstein?" „Nein", sagte sie schnell. Mione zog eine Braue hoch. „Vielleicht ein bisschen", gab die Gryffindor zu. Ihre Freundin grinste triumphierend. „Ha." Emily musste lachte. Hermione war zu süß, wenn sie sich freute.
„Los geht's. Kommt näher. Kommt ruhig näher. Etwas weniger geplaudert bitte. Ich hab ne echte Überraschung für euch Kinder! Wird ne tolle Stunde. So folgt mir", begann Hagrid seine Stunde. Emily folgte ihm. Sie musste sagen, dass es Hagrid besser machte als sie erwartete hatte. Da Hermione sich zu Harry und Ron gesellt hatte, hatte sich Em zu Tracey gestellt. Denn Daphne – Traceys beste Freundin – hatte kein Pflege magischer Geschöpfe und so konnte Emily endlich Zeit mit Cecey verbringen, ohne sich Beleidigungen von der Greengrass an den Kopf werfen zu lassen. Denn Emily war eine Muggelstämmige, wie Hermione. Tracey war das egal, Daphne aber war von ihrer Anwesenheit immer mehr als angeekelt. Und das widerte Emily an. Man konnte also sagen, dass dieser Hass auf Gegenseitigkeit beruht. Doch nun war Daphne ja nicht da.
Auf einer Lichtung am äußersten Rande des Waldes bleib Hagrid stehen. „So Leute genug geplaudert! Stellt euch als Gruppe da vorne hin und schlagt die Bücher auf Seite 34!" Emily holte ihr Buch aus der Tasche und sah es an. Gerade wollte sie Tracey fragen, als Malfoy die Frage laut aussprach. „Und wie soll ich es bitte aufkriegen?" Obwohl seine Frage berechtigt war, ärgerten Emily seine Worte. Diese Verachtung mit der er sprach. Als ob er besser als Hagrid wäre. „Na wie schon? Streichele ihm den Rücken! Junge, junge...", sagte der Professor seufzend. Emily konnte sich ein kichern nicht verkneifen. Dann tat sie wie geheißen und bekam das Buch tatsächlich auf. „Wie hast du das gemacht?", fragte Tracey. „Denn Rücken gestreichelt, so wie er es gesagt hat." Die Slytherin lächelte. „Oh, ich dachte das wäre ein Scherz. Upps", sagte sie und öffnete ihr Buche ebenfalls. Emily musste leise Lachen.
Neville dagegen hatte nicht so viel Glück. Der arme Pechvogel wurde von seinem Buch attackiert. „Sei nicht so eine Memme Longbottom!", kam es von einer Stimme, der Emily auf die schnelle kein Gesicht zuordnen konnte. „Nichts passiert! Alles okay!", kam es von Neville. „Du sollst ihm den Rücken streicheln", sagte Emily lachend und half ihm bei aufstehen. Neville lächelte dankbar. Dann ging sie wieder zu Tracey.
„Ich find die Dinger witzig", warf Hermoine ein. Malfoy – warum auch immer er das von hintern hört – brachte natürlich sofort seine Meinung zu dem ganzen ein. „ Ja zum totlachen! Sehr witzig! Es geht bergab mit unserer Schule! Wenn mein Vater erfährt, dass Dumbledore diesen Trottel auf die Schüler loslässt!" Emily konnte nur hoffen, dass Hagrid, dass nicht gehört hatte. Schnell wechselte sie ein paar Blicke mit Hermione. Doch bevor sie irgendetwas dummes Emily-typisches machen konnte, hatte ihr Harry diesen Part abgenommen und ging auf Malfoy zu. „Sei ruhig Malfoy!", sagte er bestimmt. Emily seufzte und eilte neben ihn. „Hagrid hat mehr Erfahrung mit Tieren als irgendjemand anderer auf dieser Schule!", verteidigte sie ihn. Malfoy zog kurz eine Braue hoch, ignorierte die Gryffindor aber dann. Tracey kam neben sie und zog sie wieder nach hinter. Etwas widerwillig ging Emily mit. Malfoy ging unterdessen zu Harry.
Doch bevor er etwas abtrünniges sagte, tat er so als ob er etwas schreckliches gesehen hatte und wich zurück. „Demantor! Dementor!", schrie er. Alle drehten erschrocken ihren Kopf und Malfoy und sein Gefolge fingen an zu gackern. Tracey und Emily konnten darüber nur den Kopf schütteln. Hermione trat hervor und zog Harry weg. „Hör einfach nicht hin!", sagte sie und warf dem Blonden einen giftigen Blick zu.
Hagrid räusperte sich und zog sie die Aufmerksamkeit der Schüler wieder auf sich. „Tatatata!" Er zeigte auf ein silbernes Tier was nach einer Mischung aus Adler und Pferd aussah. „Ist er nicht ein Prachtexemplar? Darf ich vorstellen? Das ist Seidenschnabel!", fing Hagrid an zu schwärmen. „Hagrid sag, was ist das?", hörte man Rons Stimme. „Das Ron ist ein Hyppogreif! Hyppogreife sind müsst ihr wissen unheimlich stolze Geschöpfe. Sie sind sehr leicht beleidigt und es ist nicht ratsam einen Hyppogreif zu beleidigen. Das kann nämlich das Letzte sein was man tut! Also wer tritt näher und begrüßt ihn mal?", verkündete Hagrid stolz. Alle, bis auf Harry und Emily traten einen Schritt zurück. Zum Glück wurde Em von Tracey nach hinten gezogen, weshalb der blick des Professors an Harry hängen blieb. „Schöne Sache Harry, schöne Sache!", sagt er erfreut.
Harry sah sich verwirrt um, und merkte, dass er vor der Masse stand, und somit sich eindeutig gemeldet hatte. Em verkniff sich ein Lächeln. Der junge Potter war echt ein Pechvogel. „Komm schon her!" Vorsichtig ging Harry ein paar Schritte auf Seidenschnabel zu, nachdem ihn Ron einen kleinen Stups gegeben hatte. „Du musst abwarten bis er den ersten schritt macht! Eine frage der Höfflichkeit!", begann Hagrid. „So! Du gehst auf ihn zum du verbeugst dich, jetzt wartest du ob er sich auf vor dir verbeugt! Wenn ja, kannst du ihn anfassen! Wenn nicht...dazu kommen wir wenn es so weit ist! Also verbeug dich! Schön tief!" Harry verbeugte sich. Doch der Hypogreif schien nicht wirklich erfreut über seinen Besucher. „Weg von ihm Harry! Weg von ihm! Nicht bewegen! Nicht bewegen...", sagte Hargrid leicht panisch. Harry hüpfte ein paar Schritte zurück, immer noch tief verbeugend. Seidenschnabel verbeugte sich nun ebenfalls und man konnte sehen, dass viel Abspannung von Hagrid abfiel. „Schöne Sache Harry, schöne Sache! Hier du Rabauke für dich!" Hagrid warf Seidenschnabel etwas zu fressen zu. Emily vermutete es war ein Frettchen. „Gut ich glaub du kannst zu ihm gehen und ihn streicheln! Geh schon! Immer ran!"
Bevor Emily weiter zusehen konnte was jetzt passiert, wurde ihre Aufmerksamkeit von Malfoy beansprucht. Der Slytherin hatte einen Haufen Schüler zur Seite geschubbst und stand somit in der ersten Reihe. Emily wollte ihm gerade die Leviten lesen, als Tracey sie zurück hielt. „Das hat keinen Sinn Emi", sagte ihre Freundin ruhig. Emily nickte. Es hatte vermutlich wirklich keinen Sinn. „Schöne Sache Harry, schöne Sache! Dann darfst du jetzt sogar auf ihm reiten!", hörte sie Hagrid von Hinten. Reiten? Hatte er gerade Reiten gesagt? Doch bevor Emily was machen konnte flog Seidenschnabel schon davon. Ob der wohl zurück kam?
Emily und Tracey hatten sich auf den Boden gesetzt und über die Ferien geredet. Nichts aufregendes. Aber Em hatte es genossen wieder einmal mit Cecey reden zu können. „Sag mal Emily, denkst du Malfoy könnte mich mögen?", fragte sie vorsichtig. „Malfoy?", wiederholte die Gryffindor leise. Cecey nickte. „Denkst du?", fragte sie besorgt nach. „Wieso sollte er den nicht? Du bist schön, als so richtig. Er wäre ein kompletter Idiot, wenn er dich nicht toll fände." „Meinst du?" Emily nickte. Es war irgendwie süß was Malfoy mit ihr machte. Auch wenn es nunja Malfoy war. „Aber Tracey, Malfoy? Wirklich?", fragte Emily sanft. Tracey strich sich die blonden Locken nach hinten. „Ja, ich weiß es ist –" „Okay. Es ist okay. Wenn du ihn magst ist da okay"; unterbrach sie die Slytherin. Tracey lächelte. „Danke Em. Weißt du mit Daph kann man über so etwas nur sehr schwer reden." Die junge O'Connor nickte, griff nach Traceys Hand und strich mit dem Daumen über den Handrücken der Blonden.
Im nächsten Moment kam Seidenschnabel – samt Harry – zurück. Emily stand auf und ihr Blick folgte den beiden. Ein sehr zufriedener Hagrid, holte den Gryffindor von dem Hypogreif. Tracey zog Em über den Platz bis zu Seidenschnabel. „Komm, ich will ihn auch streicheln", sagte sie als Erklärung und blieb vor dem Tier stehen. Artig verbeugten sich die Mädchen und warteten auf die Reaktion des Tieres. Hagrid unterdessen beredete was mit Harry. Seidenschnabel verbeugte sich ebenfalls und Tracey streckte die Hand nach ihm aus. Kurz bevor ihre Finder das silberne Federkleid berührten wurde sie von Emily stark zur Seite gezogen, so das die Mädchen aus der weichen Erde landeten. Der Grund dafür war Malfoy, der etwas so dummes tat, dass es Emily nicht einmal Crabbe oder Goyle zugetraut hatte. Er ging provozierend auf Seidenschnabel zu. Emily biss die Zähne zusammen. Das konnte nicht gut gehen. Und im nächsten Moment war es so weit. Der Hypogreif stellte sich auf die Hinterpfoten und fiel den jungen Malfoy an. Natürlich hatte er es verdient, so dumm wie der Slytherin war, doch gut heißen konnte Em die Sache nicht.
Bevor sie Tracey aufhalten konnte hatte sich ihre Freundin aufgerappelt und war Malfoy zur Hilfe geeilt. Schnell zog sie ihn weg und Hagrid beruhigte Seidenschnabel. Emily, immernoch am Boden liegend beobachtet die Szene. Es war süß wie sich Cecey um ihn sorgte. Und vermutlich wäre diese Szene wirklich süß gewesen, wenn Emilys Kopf nicht dauernd wiederholen würde, dass es Malfoy war.
Hagrid hatte Seidenschnabel mit einem Frettchen abgelenkt und war zu Malfoy geeilt, welcher – ganz das Mädchen – jammernd am Boden lag. „Ich sterbe. Ich sterbe." Emily verdrehte die Augen. Er war eine echte Memme. „Hagrid, er gehört in den Krankenflügel", rief Hermione, die vorgeschritten war. Hagrid nickte. „Ich bin der Lehrer. Ich mach das", säuselte er, während er den Slytherin hochhob. „Die Stunde ist beendet."
Tracey stand auf und rannte zu Emily. „Hoffentlich geht es ihm gut. Ich habe echt Angst um ihn", sagte sie. Emily lächelte leicht. Es war wirklich süß was er mit ihr machte. „Geh ihm nach", sagte sie. Die Blonde schien nicht ganz zu verstehen. „Geh schon", wiederholte sich die Gryffindor und gab Tracey einen Schubs. Diese nickte und rannte dem Halbriesen hinterher. Emily ging seufzend zu Seidenschnabel. „Hallo du", sagte sie und strich ihm sanft übers Gefieder. „Du hast ganz schöne Aufruhe verursacht, weißt du. Aber Malfoy hatte es doch auch verdient, was meinst du?"
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So das war einmal das erste Kapitel :) An dieser FF arbeite ich schon sehr lang (ca. drei Jahre) und ich hab mich eindlich entschieden sie chronologisch nieder zu schreiben und hoch zu laden. Ich hoffe ihr seid nicht allzu verwirrt. Ich werde die ganzen angsprochenen Schachen in den künftigen Kapiteln erklären.
Wer schon länger meine FFs ließt weiß sicher, dass ich es nicht so mit pünktlichem Posten habe :D Ich hoffe ihr verzeit mir!
Geplant sind noch weitere Teile. Da die Geschichte in meinem Kopf schon vollkommen durch gedacht ist, gibt es auch schon in diesem Teil hinweise was weiter passieren wird :)
LG Lilylilie <3
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