Halloween

Hatte das Schuljahr doch erst begonnen fühlte sich Emily schnell wieder so, als wäre sie nie weg gewesen. Der September raste dahin und während sich auch der Oktober dem Ende neigte wurden die Blätter der Bäume farbig, die Köpfe der Schüler voller, die Tintenfässer leerer und die Atmosphäre hektischer. Und Emily unordentlicher.

Ja sie hatte sich vorgenommen dieses Jahr ordentlicher zu sein. Jedoch war das, so wie jeder ihrer Vorsätze nicht lange gut gegangen. So wunderte es Hermione nickt wirklich, dass Emily ihre Bestätigung für Hogsmeade nicht fand, als das langersehnte Wochenende da war.

Verzweifelt durchwühlte die Gryffindor alle Taschen während ihre Freundin genervt daneben stand. "Wir müssen gehen. Sonst dürfen wir nicht mit", rief sie dem Rotschopf ins Gewissen. Emily seufzte. Natürlich wusste sie das. "Ja, aber ohne die Bestätigung darf ich auch nicht mit!", erwiderte diese. Hermione verdrehte die Augen, sagte aber nichts weiter. "Wo hast du sie den das letzte Mal gesehen?", fragte sie stattdessen.

"In meiner Tasche. Mum hat sie mir noch zugesteckt, als ich sie fast am Küchentisch hätte liegen lassen." Hermione wusste nicht ob sie über diese Aussage lachen oder tief seufzen sollte. Es war so typisch Emily.

Sie blickte auf ihre Armbanduhr und sah dann zu ihrer Freundin. "Emily! Wir müssen!" Em sah sie leicht verzweifelt an. Mione schenkte ihr einen mitleidigen Blick. "Vielleicht lässt McGonagall dich trotzdem gehen", sagte sie, war aber selbst nicht überzeugt. Emily schüttelte den Kopf. "Du kennst sie. Aber es bleibt mir sowieso nichts anders übrig." Sie nahm ihre Jacke, die über die Sessellehne gehängt war und die beiden Mädchen rannten in den Hof.

Dort angekommen wurden die beiden bereits erwartet. Morag wartete bereits dort. Und ihrem Gesichtsausdruck nach tat sie das schon ziemlich lange. Sie war sichtlich erleichtert ihre Freundin zu sehen, wenn auch immer noch sauer über die Verspätung. Hermione ging zu McGonagall und drückte ihr die Bestätigung in die Hand, dann ging sie zu Ron. Sie drehte sich noch kurz zu Emily und warf ihr einen aufmunternden Blick zu. Die Gryffindor atmete tief durch und ging zu der Professorin. "Professor ich finde meine Bestätigung nicht, aber ich werde heute noch eine Eule losschicken damit mir meinem Eltern einen schicken." McGonagall sah sie an und seufzte. "Es tut mir leid Miss O'Connor aber ohne die Erlaubnis ihrer Eltern gibt es kein Dorf für Sie." "Aber Professor ich schwöre Ihnen, sie haben es erlaubt. Sie können mir für den Rest meiner Schulzeit Nachsitzen aufbrummen wenn ich lüge! Aber bitte lassen sie mich mit", flehte Emily. McGonagall schüttelte den Kopf. "Es tut mir leid. Sie können nächstes Wochenende mit, wenn Sie dann eine Bestätigung haben." Emily nickte und ging zu Morag. Ihre Freundin sah sie mitleidig. "Soll ich–?", fragte die Ravenclaw sanft. Emily schüttelte den Kopf. "Nein. Es ist schon okay. Hab einen schönen Tag." Emily schloss ihre Freundin in eine Umarmung. "Bist du ganz sicher?", fragte die Ravenclaw nach. Emily ließ sie los und nickte. „Ja, du solltest nicht für meine Dummheit bestraft werden." Bei den Worten lächelte sie fast. Morag schüttelte den Kopf. „Du bist nicht dumm. Nur etwas vergesslich. Na gut etwas sehr vergesselich." Sie schenkte ihrer besten Freundin ein Lächeln und ging dann zu ihren Mitschülern. Em sah ihr noch kurz nach.

„Es tut mir Leid Potter, aber das ist mein letztes Wort", hörte sie McGonagall. Emily ging zu Harry und stupste ihn an. „Wie es aussieht bin ich nicht die einzige, die nicht mit darf." Vermutlich war das Galgenhumor. Harry sah sie verwirrt an. „Haben deine Eltern es dir auch nicht unterschrieben?", fragte er. Emily schüttelte den Kopf. „Nein, ich hab den Zettel verlegt." Harry musste über diese Aussage lachen. „Also hast du eine Idee was wir jetzt anstellen?", fragte sie. Der Junge zuckte mit den Schultern.

Nachdem sie eine Weile so da gestanden hatten, entschieden sie sich ein bisschen auf den Ländereien spazieren zu gehen. Immerhin hatten sie ja schon Jacken an. „Was denkst du über diese Dementoren?", fragte Emily nach einer Zeit. Der Gryffindor sah sie überrascht an. „Hast du es nicht gehört?", fragte er. Das Mädchen nickte. „Natürlich, aber das beantwortet meine Frage nicht." „Ähm ja also ich weiß nicht. Einerseits ist es gut wegen Black, andererseits–" „Sind sie furchteinflößend?" Er nickte. „Du bist nicht der Einzige, dem sie nicht geheuer sind. Ich meine sie können einem die Seele aussaugen...ganz schön gruselig." Sie hoffte ihn so beruhigen zu können. Sie wusste natürlich wie sehr Harry unter dem Ereignis im Zug litt. „Hör zu Harry, du bist nicht schuld daran, dass sie dich angegriffen haben." Der Gryffindor blieb stehen. „Em könnten wir das Thema bitte lassen?" Sie nickte und strich sich eine rote Strähne hinter das Ohr. „Tut mir Leid."

Ein paar Meter gingen sie noch schweigend neben einander her, bis es diesmal Harry war, der das Schweigen brach. „Also du bist jetzt meine Teamkameradin." Sie nickte stolz. „Jap. Das bin ich." Endlich ein Thema mit weniger Fettnäpfchen. „Bist du schon aufgeregt wegen unserem ersten Spiel?" „Und wie. Ich meine hab zwar schon gespielt aber noch in so richtig. Weißt du was ich meine?" Harry grinste. „Ich bin vor meinem Spiel fast gestorben vor Aufregung. Damals hat mich Wood mit einer Geschichte probiert zu beruhigen. Sagen wir es mal so: es hat eher das Gegenteil bewirkt." Em lachte. „Aber ihr habt gewonnen." Harry nickte. „Nachdem ich den Schnatz geschluckt habe."

Nachdem sich die beiden eine Zeit lang über dies und das unterhalten hatten, wurde es den Gryffindors entscheiden zu kühl und sie beschlossen zurück zum Schloss zu gehen. Es war bereits Mittag und Emilys Magen knurrte schon seit sie am Schwarzen See vorbeigekommen waren.

Zum Mittag gab es Suppe. Emily wusste nicht wann sie sich das letzte Mal so sehr über einen Teller heiße Suppe gefreut hatte. Nachdem sie ihren dritten Teller geleert hatte, sah sie Harry an. „Und verkleidest du dich heute?" Harry sah sie verwirrt an. Em seufzte. „Es ist Halloween", erklärte sie, wissend, dass er das vermutlich bereits wusste. „Wir verkleiden uns nie."

Ihr verkleidet euch nie."

„Emily, du hattest letztes Jahr Katzenohren und dir Schnurrhaare aufgemalt. Das ist nicht wirklich ein Kostüm."

Sie zuckte mit den Schultern und schenkte sich eine vierte Portion Suppe ein. „Ich hab es zumindest probiert." Harry beendete das Gespräch mit einem Lächeln. „Ich glaub übrigens, dass die Suppe nur Vorspeise ist." Emily sah ihn an. „Bist du sicher?", fragte sie und ließ ihren Löffel sinken. Harry musste etwas lachen. „Egal. Sie ist trotzdem lecker."

Sie steckte ihre Hände in die Jackentasche und ihre Augen weiteten sich als sie ein Papier spürte. Plötzlich fiel es ihr wieder ein. Sie hatte die Bestätigung gestern Abend noch in ihre Jacke gesteckt, damit sie sie nicht vergisst. Emily klatschte sich mit der Handfläche auf die Stirn. Wie kann man nur so dumm sein?

„Alles okay?", vergewisserte sich Harry. Emily sah ihn verzweifelt an. „Ich hab meine Bestätigung die ganze Zeit in meiner Jackentasche gehabt."

Nach dem Essen ging Emily zu McGonagall um ihr die Bestätigung zu geben. Die Professorin seufzte tief und sagte, sie können dann ab dem nächsten Mal mitgehen, da es heute schon zu spät war.


Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top