Und Tschüss
Die nächsten Wochen vergehen viel zu schnell. Ich treffe mich mit Freundinnen, habe Geburtstag und bin den Rest der Zeit auf dae Hof. Das mache ich eigentlich immer in den Ferien. Ich betreue da dann die Ferienkinder und zeige ihnen das Leben am Ponyhof. Das heißt Ponys putzen, mit Kindern spielen, Kinder davon abhalten in den Misthaufen zu springen, Ponys führen, mich von besorgten Eltern zulabern lassen und so weiter. Am Nachmittag, wenn die Biester weg sind, darf ich immer noch frei reiten. Meistens bin ich an diesen Tagen 10-11 Stunden am Hof. Danach bin ich halt echt am Ende, aber es macht spaß. Normalerweise reite ich nur einmal die Woche, weil der Stall relativ weit weg ist und mich deshalb meistens mein Vater fährt (und weil reiten echt teuer ist...). Ich würde auch von mir selbst nicht behaupten, eine gute Reiterin zu sein (bin noch nie gesprungen und vom Aussitzen fang ich gar nicht erst an), aber ich arbeite gerne mit Pferden (besonders mit einem)(Mein Schatzi).
Und schneller als ich denken kann ist es Mitte August. Ich fange an meinen Koffer zu Packen, lese mir zum 378. mal meine Schulbücher durch (Ich lese alles was mir unter die Finger kommt) und gehe ganz oft mit Lea auf den Spielplatz. Dann kommt das schwerste. Ich muss Emre (eigentlich heißt sie nicht so...lange Geschichte) beibringen, dass ich nicht mehr in Nürnberg wohnen sondern auf ein schottisches Internat gehen soll. Und ich darf ihr dabei nicht einmal sagen, warum.
Eine Woche später (Emre redet inzwischen wieder mit mir und ist nicht mehr sauer), kommt bei allem das letzte mal. ein letztes mal mit Lea und Mila zum Fluss gehen. Ein letztes mal zum Hornunterricht, wo ich immerhin acht Jahre war. Ein letztes mal mit Emre ins Schwimmbad gehen. Ein letztes mal auf Dorato reiten. Ich habe Tränene in den Augen, als ich ihm das letzte mal ein Leckerli gebe. Ich bin sehr froh, als ich all das hinter mir habe.
Am morgen des 1. September wache ich bereits sehr früh auf. Professor Miller hat sich für 10 Uhr bei uns angemeldet. Ich sitze ein letztes mal mit meiner Familie am Frühstückstisch. Sogar Ben ist vor 11 Uhr aufgestanden. Mila und Lea sitzen auf meinem Schoß. Pünktlich um 10 uhr klingelt es an der Tür. Professor Miller und noch ein anderer stehen davor. Sie sagt, dass ich mit ihr in zwei Etappen nach London Apparieren werde, wohingegen Pr. Bubbles (der andere) mein Gepäck mitnimmt. Mama hat Tränen in den Augen als sie mich umarmt, und ich muss ihr versprechen, ihnen jede Woche zu schreiben. Lea hängt heulend an meinem Bein. Ich kontrolliere noch einmal meinen Unterwegsrucksack. Papa hat mir 30 Euro mitgegeben.
Kann ich jetzt auch super gebrauchen und so...
Mama hat mir gefühlte 20 Brötchen eingepackt. Ich umarme Mila noch einmal, befreie mich von Lea, werde sogar von Ben umarmt und dann trete ich vor die Tür. Mama hat mich eben auch noch gefragt, ob ich wirklich so rausgehen will.
Was ist denn an ner löchrigen ausgebeulten superbequemen Jeans und alten second-Hand Fake-Converse so schlecht? solange ich mich wohl fühle? Aber versteh einer die Erwachsenen.
Professor M. nimmt meinen Arm, und im nächsten Moment besteht die Welt aus Farbstrudeln.
Apparieren ist so cool.
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So Leute, damit beginnt die Reise nach Hogwarts. Übrigens trage ich meistens wirklich diese Schuhe. Im Winter. Im Schnee. Ok ich hab nen Schaden.
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