30. Hermine und Draco III.

Draco Malfoy p.o.v. - Letzte Nacht ausschweifende Spielchen getrieben?

(Lied, das ich zum Schreiben des ersten Teils gehört habe: Apparat - Goodbye)

~*~

Statt Granger hätte mich auch ein Geist abholen können, es wäre zumindest nicht aufgefallen. Müde und blass steht sie neben meinem Bett, rote Striemen umgeben ihre Handgelenke, die wie frisch verheilte Wunden aussehen.

≫Letzte Nacht ausschweifende Spielchen getrieben?≪, versuche ich es mit einem Scherz, aber sie presst nur ihre Lippen aufeinander und ruckt mit ihrem Kinn zu meiner Tasche.

≫Zieh dich endlich an, wir müssen zurück.≪

≫Okay, Boss.≪, ich tippe mit Zeige- und Mittelfinger gegen meine Schläfe, dann greife ich ein paar Sachen aus meinem sparsamen Arsenal an Kleidung und verschwinde für ein paar Minuten im Badezimmer.

Als ich zurückkehre sitzt sie auf der Matratze und mustert ihre Fingerspitzen eingehend.

≫Willst du mir sagen was passiert ist?≪, murre ich und bleibe mit verschränkten Armen neben ihr stehen. Ihre Augen schnellen zu mir, sie sind rot gerändert.

≫Später. Wir haben vorher etwas zu klären, falls du dich erinnerst.≪, antwortet sie fester, als ich es ihr zugetraut hätte. Ich gebe nach und so verlassen wir das Krankenhaus, nachdem wir noch ein letztes Mal bei einer Heilerin waren, die meinen Zustand als ‚erholt' bezeichnete und ein Formular stempelte, welches sich nun in meinem Umhang befindet.

Granger bleibt die ganze Zeit über schweigsam, weicht mir aber trotzdem nicht von der Seite.

Wir kommen in ihrem Büro an, das keineswegs leer ist. Potter lehnt an ihrem Schreibtisch und mustert mich lauernd. Unwillkürlich verzieht sich mein Mund.

≫Wow, dein Vertrauen muss wirklich schwer geschädigt sein, wenn du nicht einmal mit mir allein im Raum sein willst.≪

≫So ein Quatsch-≪

≫Ich darf euch heute den unbrechbaren Schwur abnehmen, Malfoy.≪, Brillenschlange lächelt gehässig und wedelt mit einer Rolle Pergament herum, ein Schauer läuft über meinen Rücken, weil mir bewusst wird, dass sie das tatsächlich durchziehen will. Und leider habe ich in den letzten Tagen viel zu wenig darüber nachgedacht, umso unangenehmer trifft mich diese Tatsache nun.

≫Es gibt einen Vertrag, den wir vorher unterschreiben. Du darfst dir den Schwur auch vorher durchlesen und noch einmal darüber nachdenken.≪, sagt Granger. Wie großzügig. ≫Keine Sorge, er ist harmloser als du denkst. Solltest du Vorräte stehlen oder blaumachen wirst du nicht sterben.≪

≫Herzlichen Dank auch.≪, das wäre auch eine Unverschämtheit gewesen, würde ich sterben, weil ich mir einen Tag frei nehme, ohne krank zu sein.

Sie rollt ihre Augen und winkt Potter zu uns heran.

≫Wir apparieren direkt in dein Büro, dann können wir darüber reden.≪

Ihre Worte dulden keinen Widerstand, und so finden wir uns kurz darauf an meinem Schreibtisch wieder, an dem ich sitzend den Schwur lese.

Draco Malfoy schwört, künftig mindestens eine weitere Person in seine nächste Handlung einzuweihen oder von einer Gefahrensituation zu berichten, wenn einer der folgenden Punkte erfüllt ist und auch NUR dann:

1) Eine oder mehrere Person*en schweben in Lebensgefahr oder könnten dadurch in Lebensgefahr geraten.

2) Einer oder mehrerer Person*en werden schwere körperliche oder seelische Schäden erleiden, sollte die Situation bestehen bleiben.

3) Die Gefahrensituation oder Handlung steht in Beziehung zu Hogwarts, dem Personal oder Schüler*innen oder befindet sich auf dem Gelände besagter Schule.

4) Punkte 1-3 gelten nicht, wenn die Gefahr akut besteht und sofortiger Handlungsbedarf notwendig ist.

5) Wobei Punkt 1 oder 2 gleichzeitig mit 3 erfüllt sein müssen.

Draco Malfoy wird von diesem Schwur unter folgenden Bedingungen befreit:

1) Er wird seines Amtes als Lehrer enthoben oder verlässt die Schule freiwillig.

2) Hermine Granger verliert ihren Posten als Schulleiterin oder gibt ihn freiwillig ab – also ab dem Zeitpunkt, an dem eine andere Person dieses Amt bekleidet.

3) Hermine Granger oder Draco Malfoy versterben.

4) Sein geistiger Zustand ist eingeschränkt und er kann deshalb keine logischen Schlussfolgerungen ziehen.

Ich lese die Worte immer und immer wieder und muss sagen, dass sie wirklich sinnvoll klingen und mich hoffentlich nicht meinen Kopf kosten, weil ich unüberlegt handele. Zögerlich sehe ich zu Granger auf, die mich ernst anstarrt. Darauf nicke ich ihr und Potter zu und reiche ihnen das Pergament.

≫In Ordnung.≪

≫Dann unterschreiben wir vorher diesen Vertrag, der Harry von seiner Schuld entbindet, solltest du aufgrund eines Fehlers dein Leben lassen.≪, ordnet sie an und zieht einen weiteren Bogen, samt Feder hervor.

Ein Schnaufen meinerseits. ≫Hört sich sehr einladend an.≪

≫Ich denke die Formulierung ist eindeutig, aber sicher ist sicher.≪

Also beuge ich mich und setze meine Unterschrift unter mein Todesurteil. Ich kann es nicht fassen, dass ich derartige Dinge in Anspruch nehme, nur damit sie mir einen Funken Vertrauen schenkt. Plötzlich fühle ich mich deshalb betrogen und als hätte ich einen Schüler mit dem Cruciatus gefoltert, weil er seinen Aufsatz vergessen hat.

Noch während ich darüber nachdenke und mit mir ringe, knien wir uns gegenüber und umschlingen unsere Handgelenke. Fest presse ich meine Zähne aufeinander, schaue in Grangers Augen, die seit unserer Ankunft im Schloss ununterbrochen auf mir liegen. Es ist zu spät. Ein unbrechbarer Schwur. Zu spät...

≫Draco Malfoy-≪

Ich denke nicht daran unseren Blickkontakt zu unterbrechen und umklammere ihren Arm mit meinen Fingern. Eine heiße, goldene Flamme windet sich bereits über unseren Ärmeln, breitet sich mit jedem Wort aus Potters Mund weiter aus.

Er liest den ganzen albernen Zettel vor, der jede Kleinigkeit berücksichtigt hat und ich hole Luft, als er endet.

≫...schwörst du das?≪

Ich öffne meinen Mund: ≫...J-≪ und Granger hebt ihre Hand gebieterisch.

Stopp!≪, ruft sie knapp aus, ich blinzele, genauso wie Potter, der aufgrund der Heftigkeit ihres Wortes zusammenzuckt. Leiser fährt sie fort: ≫Das reicht.≪

Die Flamme verblasst zunehmend, bis sie erlöscht und sie ihren Arm zurückzieht. Komplett entgeistert verbleibe ich auf dem Boden sitzend, während sie sich erhebt.

≫Ich vertraue dir. Ich muss jetzt mit den Mädchen sprechen, dann komme ich nochmal in dein Büro, okay?≪, sagt sie, ich nicke und dann verlässt Granger das Büro, Potter folgt ihr nur wenige Sekunden später.

Die Verwirrung über die letzte halbe Stunde fällt nur langsam von mir ab und ich bin mir noch nicht sicher, ob ich wütend oder erleichtert sein soll. Eines steht auf jeden Fall fest: Ich bin froh darüber, jetzt nicht unter einem unbrechbaren Schwur zu stehen. Ein letztes Mal raufe ich mir mein Haar, das jetzt vermutlich in alle Himmelsrichtungen absteht. Schließlich erhebe ich mich, ein kleines Lächeln stielt sich auf mein Gesicht. Prüfungsplanung soll mich jetzt ein bisschen davon ablenken.

Ich weiß, welche Sprüche ein Schüler am Ende seiner aktuellen Klassenstufe beherrschen sollte und dennoch habe ich es bisher nur geschafft, ein Konzept für die Erstklässler zu erstellen. Meine Gedanken machen es mir nach den jüngsten Ereignissen immer schwerer, mich zu konzentrieren, weil sie permanent wegdriften.

Granger, die mich eiskalt über den Tisch zieht und mir weiß macht, sie würde mich bis an mein Lebensende an sie binden. Granger, die sich in meinem Arm versteift, als ich ihr vor Daphnes Augen einen Kuss auf die Wange drücke. Granger, die mich belehrt, herrisch auf das Bett schubst, weil sie mich untersuchen will. Aber auch Granger, die auf mir sitzt und mich um den Verstand bringt.

Der Prüfungsplan kann warten, also rücke ich meinen Stuhl zurück, stehe auf und gehe in meinen Wohnraum. Da ich das Gebäude nicht verlassen darf beschränke ich mich darauf meinem Vater einen Brief zu schreiben, in dem ich ihm sage, dass er mich und Granger gefälligst in Ruhe lassen soll. Ich ertrage es nicht, dass entweder ich oder sie dafür belästigt werden, weil ich Daphne eine Lüge aufgetischt habe, um sie nicht mehr sehen zu müssen... jetzt, da ich bemerke, dass sie wahrscheinlich keine Gefühle für mich hat, erscheint das Ganze natürlich in einem anderen Licht.

Aber egal um welches Licht es sich handelt, wenn ich nicht bald die Glühbirne zerschlage könnte es unangenehm werden. Ich habe keine Lust mich mit ihr und meinem Vater auseinanderzusetzen. Egal, was er ihr antut, es interessiert mich nicht. 

~*~

Hermine Granger p.o.v. - Was sollte das mit Malfoy?

~*~

Erleichterung überschwemmt mich nachdem wir Dracos Büro verlassen. Und obwohl ich es nicht will, biegen sich meine Lippen zu einem dümmlichen Lächeln, das Harry nicht sehen kann, weil er hinter mir geht. Schließlich holt er mich aber doch ein, sein Blick: fragend.

≫Was sollte das mit Malfoy? Also ich kann es irgendwie verstehen, aber der Schwur enthielt so viele Ausnahmen, dass es kein Problem wäre, würdet ihr ihn abschließen.≪

≫Schon, aber... was ist es für eine Arbeitsgrundlage, wenn ich ihn zu einem Schwur nötige, der ihn im dümmsten Fall sein Leben kosten kann? Das kann ich nicht verantworten. Auch aus dem Grund, sollte jemand davon erfahren...≪

Harry nickt stumm. Im ersten Moment muss es befremdlich wirken, dass ich dieses Theater aufzog und nicht beendete. Der entscheidende Moment bestand darin, dass er vor mir kniete, mich fest ansah und obwohl ich die Unsicherheit in seinem Blick flackern sah, war er drauf und dran zuzustimmen. Der Hauch des ‚Ja' war beinahe über seine Lippen gekrochen. Mehr Vertrauen würde ich von ihm wahrscheinlich nie erhalten, daher beendete ich es, bevor es zu spät war und ich mich strafbar machte.

Wenige Minuten später saß ich an meinem Schreibtisch, Price und Harris davor, Harry hatte sich vom Schreck der letzten Minuten erholt und musterte die Mädchen, die zwar etwas müde, aber gesund aussahen.

≫Warum sind Sie in die Kammer eingedrungen?≪

Price, deren gekräuseltes Haar wild von ihrem Kopf abstand zuckte desinteressiert mit ihren Schultern. Harris' grüne Augen musterten währenddessen den Boden zu ihren Füßen.

≫Sagen Sie es mir selbst. Wenn ich die Slytherins erneut danach befragen muss, werde ich Sie der Schule verweisen.≪, drohe ich weiterhin und hoffe damit etwas zu bewirken.

≫Es ist zu spät, oder? Wir währen beinahe draufgegangen, dafür könnten wir die Schule ruinieren!≪

≫Nein könnten Sie nicht. Die Kammer des Schreckens ist einer der Sichersten Orte der Welt. Das heißt nicht, dass er nicht betreten werden kann, wenn man recherchiert, so wie Sie es getan haben. Aber Sie haben sich mutwillig in Gefahr gebracht.≪

≫Aber-≪, haucht die Rothaarige erstmals, löst ihre Augen vom Erdboden und richtet sie auf mich. ≫Dieses Ding-≪

≫Was haben Sie gesehen?≪, fragt Harry interessiert. Zunächst wollten wir so tun als wäre nichts geschehen.

≫Da war...≪

≫Es war ein verfluchter Geist oder eine Todesfee oder sowas. Kaum waren wir drinnen hat es so erbärmlich laut geschrien, dass wir unser Bewusstsein verloren haben.≪, anklagend richtet sich Price auf, ihr Gesicht ist wütend und ein rötlicher Schimmer legt sich auf ihre gebräunten Wangen. ≫Dafür, dass sie so etwas gefährliches in der Schule aufbewahren müsste man sie feuern!≪

≫Wie kommen Sie darauf, dass ich davon wusste?≪, prüfend lege ich meinen Kopf schief. Ich weiß, dass es so wirkt, als würde ich alles vertuschen, was ich auch tat. Selten war ich ein dermaßen hohes Risiko eingegangen, um jemanden zu schützen. Von Harry abgesehen, der sogar einmal selbst den Imperius angewendet hatte, als wir bei Gringotts einbrachen.

≫Sie haben verhindert, dass wir besucht werden oder davon sprechen.≪

≫Zu Ihrer Erholung. Und um Panik zu verhindern. Es gäbe absolut keinen Vorteil davon, wenn alle davon erführen.≪, erkläre ich vage. ≫Erzählen Sie uns bitte, wieso Sie unbedingt in die Kammer wollten. Es gibt durchaus Gründe dafür, warum wir keine Führungen dahin anbieten. Hogwarts ist nach wie vor ein Gebäude, das höchst magisch und sehr alt ist. Wir denken, dass wir inzwischen alle Geheimnisse kennen, aber wir müssen auch beachten, dass es immer wieder vorkommen kann, dass jemand weitere versteckte Räume und Gefahren eingebaut hat, die sehr gefährlich sind. Die Kammer des Schreckens ist eine davon.≪

≫Die Leute reden, Professor Granger. Darüber wie fabelhaft es war, als Mr. Potter in die Kammer des Schreckens ging, seine heutige Frau rettete und Voldemorts Erinnerung mit dem Zahn eines Basilisken besiegte.≪, fährt Price fort, wirkt dabei allerdings verkrampft.

Neugier. Das war es, das die beiden Mädchen vor meinem Schreibtisch dazu gebracht hatte Bücher zu wälzen, Madame Pince zu bestehlen und ernsthafte Verletzungen zu riskieren. Wie konnte ich nur annehmen, dass die heldenhaften Taten von Harry Potter totgeschwiegen wurden? Aber war das tatsächlich alles?

≫Sie haben die Seite aus dem Buch entwendet, um den Eingang öffnen zu können?≪

≫Ja.≪, Price lehnt sich zurück. Auf eine eigenartige Art und Weise wirkt sie stolz, weil sie es geschafft hat den Eingang zu Kammer zu knacken.

≫Wofür die Trankzutaten?≪, Harry ist näher an den Schreibtisch herangetreten, Price Augen werden groß, weil er eine gewisse Autorität ausstrahlt, die selbst ich bemerke.

≫Ich...wir... wollten nur sichergehen. Falls doch-≪

≫Also, damit ich das richtig verstehe.≪, Harry stützt seine Hand auf meinem Tisch ab und funkelt sie verärgert an. ≫Sie stehlen Schuleigentum, beschädigen jahrhundertealte Erstausgaben von unbezahlbaren Büchern-≪, von denen ich annehme, sie konnten nur beschädigt werden, weil Madame Pinces Gegenzauber auch die Schutzzauber von den alten Blättern entfernt. ≫-brechen in die Kammer des Schreckens ein und bereiten sich darauf vor einem Basilisken zu begegnen? Allein der Gedanke daran, dass es dort einen gäbe, sollte sie davon abhalten es zu versuchen. Glauben sie wirklich, sie hätten es gegen eine derart mächtige Kreatur aufnehmen können?≪

Harry stellte sich nicht über andere. Das tat er nie. Aber diese Nacht war reines Glück gewesen, Godric Gryffindors Schwert und Fawkes waren entscheidende Faktoren gewesen, die zu diesem Erfolg geführt hatten.

≫Ein Blick in die Augen eines Basilisken wäre Ihr sicherer Tod gewesen.≪, faucht er und wendet sich ab. ≫Die Fee macht es an der Stelle nicht besser, sie ist weniger gefährlich, hätte aber ebenfalls mehr als ein paar Tage Ohnmacht hervorrufen können. Nichts desto trotz, ändert das nichts an der Tatsache, dass sie sich freiwillig in diese Gefahr begeben haben. Die Kammer ist nur mit großem Rechercheaufwand betretbar und daher sollte es klar sein, dass sie nie hätten eintreten können. Dafür ist es irrelevant, ob sich in der Kammer eine Gefahr befand oder nicht.≪

≫Ist es so gewesen?≪, frage ich nach, denn sie haben nicht geantwortet. Die Schwarzhaarige presst ihre Lippen aufeinander, während Harris aufsieht und zögerlich spricht:

≫Ja, war es... aber mit dem Gegengift wollten wir uns nur vorbereiten, ehrlich. Wir haben nicht daran geglaubt, dass es gefährlich werden könnte, immerhin ist das alles fünfzehn Jahr her...≪

≫Vergessen Sie nicht, dass sie auch noch zwei weitere Personen mit hineingezogen haben, die ebenfalls dran glauben hätten müssen, hätten Sie den Eingang hinter sich nicht beinahe geschlossen.≪, dieses Schuld-Spiel, das ich hier spiele, ist nicht optimal. Eigentlich müsste die Kammer zubetoniert werden, würde man es ernst meinen. Andererseits ist es ein Stück Geschichte und gehört ebenfalls zu diesem Schloss, dass im Mittelalter von vier Zauberern ins Leben gerufen wurde. ≫Sie haben sie erpresst. Richtig?≪

≫Haben sie das erzählt?≪, fragt Price mit erhobener Augenbraue. Dann murmelt sie: ≫Wenn ich die in die Finger bekomme...≪

≫Dann werden Sie gar nichts tun.≪, unterbreche ich scharf. Ich habe genug. ≫Die beiden wissen, dass sie einen Fehler gemacht haben. Ich hoffe das trifft auch auf Sie zu. Ich möchte nun, dass Sie mir ihre Erinnerungen diesbezüglich überlassen. Die Banshee ist fort und die Kammer leer, Sie sollen trotzdem nicht mit ihrem Ausflug prahlen können.≪, ich pausiere kurz, dann spreche ich weiter. ≫Wenn sie mir ihre Erinnerungen überlassen, dürfen sie Hogwarts bis zu ihrem Abschluss besuchen. Andernfalls muss ich sie von der Schule suspendieren. Dann würden sie das letzte Schuljahr an einer anderen Schule wiederholen müssen.≪

≫Ja.≪, entgegnet Harris unumwunden. Prince sieht weiterhin wenig begeistert aus, stimmt jedoch ebenfalls zögerlich zu.

Nachdem wir die Phiolen mit dem Abend vor wenigen Tagen geprüft und im Regal verstaut haben, entlassen wir die beiden, die sich nun nur noch undeutlich an ihr Erlebnis erinnern und somit niemandem davon erzählen würden, weil ihnen ohnehin niemand das Wort einer halbgaren Geschichte abnahm.

≫Vielen Dank, Harry.≪, sage ich, als wir neben meinem Kamin stehen. ≫Deine Rede war herzergreifend und sehr erzieherisch. Wahrscheinlich eilt dir dein Ruf für immer voraus.≪

Er schmunzelt, kratzt sich an seinem Hals. ≫Ja, das könnte sein. Sie haben mich einfach nur wütend gemacht. Ich meine, ich hatte keine andere Wahl, die beiden haben einfach aus Spaß und Interesse diese Gefahr auf sich genommen.≪, zumindest was den momentanen Stand betraf.

≫Niemand wird mehr die Kammer betreten.≪, versöhnlich tätschele ich seine Schulter. In der Zeit, in der ich Draco aus dem St. Mungos abgeholt habe, hat er sich zu Myrte begeben und zusätzliche Bannzauber auf den Eingang zur Kammer des Schreckens gelegt, die nur er oder ich lösen können würden, bis es einen neuen Schulleiter in Hogwarts gab.

≫Hoffentlich... und wegen gestern Abend...≪, uneinig mit sich selbst sieht er mich an und vergräbt seine Hände in seinem tiefschwarzen Umhang, der die Ziviluniform verdeckt.

≫Ist schon gut. Es ist nichts weiter passiert.≪, ohne darauf zu achten streiche ich mit meinen Fingern über die Narben an meinen Handgelenken, die bald vergessen sein würden.

≫Wenn du reden willst, melde dich.≪

≫Mache ich.≪

Dann verabschieden wir uns und er verschwindet im grünen, knisternden Feuer. Ich meinerseits werde mich nun dem blonden Mann im Keller der Schule widmen, meinem letzten Sorgenkind.

~*~

A.N.: Also, wie wird das Gespräch zwischen Draco und Hermine verlaufen? Meint ihr, er ist wütend? :)

(Bei uns ist die Uni jetzt offiziell für dieses Semester geschlossen, das heißt es geht erst im Oktober weiter... oh man. Im Angesicht dieser Leere weiß ich direkt nichts mit mir anzufangen, haha)

Ich hoffe es geht euch gut! Zauberhafte Grüße.

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