Weihnachten mit einem Vampir

Das Jase nichts über das Tier aus dem wildem Wald herausgefunden hatte, ärgerte sie sehr. Sie schickte gleich am nächstem Tag eine Eule zu Roxan und Terry, aber schließlich gingen die Ferien ja nicht ewig und so machte sie sich trotzdem eine schöne Zeit. Zu Weihnachten kam, wie jedes Jahr, Gabriel zu Besuch. Jase vergötterte ihn regelrecht und ihr Bruder stand dem in nichts nach. Wer hätte nicht gerne einen Vampier zu Weihnachten im Haus? Sobald Mrs. Weasley aus der Höhrweite war erzählte er ihnen düstere Geschichten aus seiner Jugend....oder zumindest aus der Zeit, als er noch kein Vampier war. Jedesmal schauderte es Jase am ganzen Körper wenn er eine ihrer Lieblingsgeschichten erzählte und sie freute sich jedes Mal auf seine Besuche. Wo er wohnte wusste sie nicht, auch was er genau machte oder ob er überhaupt etwas machte.

Am Weihnachtsmorgen sprang Jase als erste aus dem Bett und weckte ihren Bruder mit einem gezieltem Kissen ins Gesicht. "Was zum...? Na warte, Jase!" Lachend jagten sie sich durch die ganze Wohung ehe sie sich dann gespannt an den Esstisch setzten. "Runter da Josh, hier kommen gleich die Geschenke hin!" Beschwerte Fred sich und versuchte den Kater wegzuscheuchen. Jase nahm ihn sofort schuldbewusst auf den Arm und strich über sein Fell. "Komm, Josh, wir suchen dir einen besseren Platz." "Was hast du denn?" Fragte Fred neugierig, sie hatte ihm nicht erzählt, dass sie den Kater krank gemacht hatte. Gleichgültig zuckte sie mit den Schultern und lief barfuß mit Josh auf dem Arm zurück in ihr Zimmer. "Kannst hier weiterschlafen, Kumpel." Sie legte ihn aufs Bett und versuchte so viele Geschenke wie möglich auf ihren Arm zu laden um damit zurück ins Esszimmer zu gehen. Auf dem Tisch stapelten sich schon Freds Geschenke, ohne darauf zu achten kippte Jase ihre auf den Haufen und krabbelte unter den Tisch um einige herunter gefallene Päckchen zurück zu holen. "Ich glaube, du hast viel mehr bekommen als ich." Nölte sie und setzte sich erwartungsvoll auf ihren Stuhl, jedes Jahr war es das selbe Ritual. "Ich hab ja auch mehr Freunde als du." Grinste Fred sie breit an und zupfte neugierig an einem goldenem Päckchen. "NEIN! Du darfst erst aufmachen wenn Mum und Dad da sind!" "Ja ja, ich wollte ja nur mal kurz schauen..." Die Tür flog auf und Mr. und Mrs. Weasley kamen herein, beide sahen einigermaßen verschlafen aus, lächelten aber. "Mum, Dad!" Jase sprang auf, rannte zu ihren Eltern und drückte beiden je ein kleines ziemlich schlampig blaues Päckchen in die Hände. "Danke, Schatz." Lächelnd drückte Tamara ihrer Tochter einen Kuss auf die Stirn und setzte sich mit ihrem Mann an den Tisch. "Wie sollen wir hier denn noch irgendwas wiederfinden?" Sie seufzte , lachte dann aber leise als Freds Eule Castor plötzlich aus dem Geschenkeberg herausflatterte. "Mum..." Fred verzog das Gesicht und hob etwas kleines rosanes hoch. "Wieso schickt Großtante Muriel mir ein Puppenkleid?" Mit gerunzelter Stirn las Mrs. Weasley die kleine Karte die dem Rüschenhaufen beilag. "Das muss ein Fehler sein, ich glaub das ging an dich Jasmin." Fred warf ihr das Puppenkleid gegen den Kopf, gequält hielt Jase das rüschige Teil mit spitzen Fingern von sich weg. "Ich spiele nicht mehr mit Puppen!" Quinti Quinza, ihre alte Stoffpuppe, hatte sie schon seit 2 Jahren nicht mehr angerührt. Neugierig stöberte sie in ihren Geschenken und zog das Packet heraus, das ebenfalls von ihrer Großtante Muriel stammte. "Oh... dann nehm ich doch lieber das Kleid." Lachend warf sie Fred ein altes Paar dunkelblauer Socken gegen den Kopf. "Dad, wieso schickt sie mir immer solche komischen Sachen?" Misepeterig warf Fred die Socken über seine Schulter, Josh, der grade hereingetrapt gekommen war fing sofort an die Socken hin und her zu tatzeln und schnurrte erfreut. "Weil du ihr Zahngelb -Pasta ins Essen geschmiert hast!" Kicherte Jase gut gelaunt und riss ein großes rotes Geschenk auf. "Ein neuer Pulli." Verkündete sie und zog sich den lila farbenen Pullover mit dem goldenem J drauf gleich über den Kopf, wärend Fred immer noch murrte. "George, wieso schickt deine Tante uns überhaupt noch irgendwelche Geschenke? Sie kann dich doch nichtmal ausstehen..." Mr. Weasley zuckte mit den Schultern und knibbelte an dem unzerreisbarem  Kleber mit dem Jase sein Packet verklebt hatte. "Sie hat einen Narren an Jase gefressen." "Ich bin ja auch super toll. " Strahlend zupfte Jase sich das nächste Geschenk aus dem Haufen, dieses war von den Longbottoms. "Ich wette ich weiss schon was da drin ist." Sagte Fred und schnappte ihr grinsend das Packet weg. "HEY!" Wütend griff sie nach ihrem Geschenk, doch ihr Bruder hielt es genau so, dass sie es nicht mehr erreichen konnte. "Wieder ein Amulett oder eine Schutzkette oder irgend so ein Blödsinn! Aha.." Er fischte eine kleine feine Kette aus dem Paket, am Ende hin ein kleiner weißer Anhänger der die Form eines Schmetterlings hatte. Eines leicht verstümmeltem Schmetterling, wenn man ein Auge zu machte, den Kopf zur Seite neigte und das Licht gut fiel. "Gib her! Das ist meins!" Sauer schnappte sich Jase die Kette, legte sie um und ließ den Anhänger unter ihrem neuen Pullover verschwinden. "Du glaubst doch nicht an das ganze Zeug, oder?!" Spöttisch fischte Fred in dem Haufen von Päckchen nach einer Tüte mit Lakritzzauberstäben und biss von einem ab. "Nein, ich mag sie einfach nur." Schmollte Jase und verschränkte die Arme. "Sei nicht so frech zu deiner Schwester, Fred!" Sagte Mrs. Weasley streng. "Was denn?" Mr. Weasley seufzte und lächelte dann als er endlich das Geschenk aufbekam. "Wann kommt Gabriel?" Fragte Jase aufgeregt, sie konnte den Besuch kaum erwarten, es war jedes Mal wieder etwas besonderes. "Heute Abend, wie immer..." Mit gerunzelter Stirn las sie eine Karte. "Fred, siehst du irgendwo ein Geschenk von Terry?" Fragte Jase, Terry schnekte ihr immer die coolsten Sachen, aber sie konnte sein Päckchen nicht sehen. "Nein..." Mit unschludigem Blick blinzelte er sie über einen Teller voller Greifenkekse an der grade aus der Küche geschwebt kam. "GIB ES HER!" Schrie Jase wütend, immer versuchte Fred sie zu ärgern, aber wenn er versuchte ihre Geschenke zu klauen würde es Rache geben. "Ich hab das Geschenk von deinem kleinem Freund nicht!" Zischte Fred zurück und grinste als Jase rosarot anlief. "Er ist nicht mein Freund! " Mr. Weasley schmunzelte nur amüsiert und zwinkerte seinem Sohn zu der daraufhin ein Geschenk unter dem Tisch hervorzog und es Jase zuwarf. Sauer fing sie es auf und riss es auf, es enthielt ein kleines Lederbuch. Leicht enttäuscht schlug Jase es auf, wieso schenkte Terry ihr ein Buch? Überrascht hielt sie inne, auf der ersten Seite klebte ein großes Bild von ihr, Terry und Roxan. Es war ein Fotoalbum, die ersten 4 Seiten waren schon beklebt, aber die meisten Seiten waren noch leer. Auf der zweiten Seite war neben einem Bild von Fred ein kleiner Blutfleck, daneben war in Terrys Schönschrift geschrieben: Sie hat mich gebissen. Jase fragte sich ob er mit sie ihr unbekanntes Tier meinte und was er getan hatte, dass es ihn biss. "Ist das ein Album? Wie kitschig!" Fred linste über ihre Schulter, schnell schlug Jase das Fotobuch wieder zu. "Du bist ja nur neidisch!" Fauchte sie und warf einen der Kekse nach ihm. "Hey, heute wird nicht gestritten, es ist Weihnachten!" Das nächste Geschenk war von Roxan, es enthielt eine schöne weiße Feder und einen kleinen Zettel, vorne drauf stand: Lies den Brief nur allein! Seufzend stand Jase auf. "Hab was vergessen, bin gleich wieder da!" Eilig tapste sie in ihr Zimmer, wieso musste Roxan so geheimniskrämerisch sein, schließlich taten sie ja nicht verbotenes oder so.

Frohe Weihnachten Jase,
Tarry und ich haben überall nach Büchern über das Tier aus dem verbotenem Wald gesucht, haben aber nichts gefunden! Vielleicht kriegen wir ja was in der verbotenen Abteilung raus und NEIN wir werden uns nicht heimlich rein schleichen. Ich werd gleich Morgen zu Professor Luisten fragen ob er mir erlaubt ein Buch für Verwandlung auszuleihen. Terry musste letzte Nacht im verbotenem Wald bleiben, Cassy wollte ihn einfach nicht gehen lassen, sie liebt ihn wirklich abgöttisch.

An dieser Stelle stoppte Jase. "Cassy?!" Sie verstand einen Moment lang nicht, doch dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Wüt schnaubent stieß sie die Tür auf und krachte mit Fred zusammen, der vor der Tür gestanden und glauscht hatte. "Hau ab, Schnüffler!" Fauchte Jase wütend. "Welche Kröte ist dir den über die Leber gehüpft?" Fragte Fred und versuchte einen Blick auf den Brief zu erhaschen. Jase drückte ihm das Pergament gegen die Brust und setzte sich beleidigt auf ihr Bett. Konzentriert lesend setzte sich ihr Bruder neben sie und sah sie dann verständnislos an. "Was hast du denn?" Sie schnaubte nur erneut und sah ihn finster an. "Nun, ich glaub nicht, dass Luisten ihr die Erlaubnis geben wird, nicht einer Erstklässlerin, aber ich kann nach den Ferien mal..." "Sie haben dem Tier einen Namen gegeben ! Ohne mich zu fragen!" Wütend ließ sie sich rücklings ganz aufs Bett fallen. "Jase, ich glaube nicht, dass du dazu fähig bist einem Lebewesen einen Namen zu geben!" Empört richtete sie sich wieder auf und fixierte ihren Bruder mit ihrem Todesblick. "Ach ja? Und wieso nicht?!" Fauchte sie, Fred sah sie vielsagend an. "Du hast deinen Fwuup Vogel genannt!" "Das ist ein super lustiger Name!" Verteidigte sie sich und sah zu Vogel der schlafent auf seiner Stange saß. "Nein, er ist wirklich schlecht und Cassy klingt doch garnicht schlecht..." "Es geht aber nicht um den blöden Namen!" Grummelte Jase. "Sie haben mich nicht gefragt, immer fragt mich nie jemand!" Fred verdrehte die Augen und warf ihr den Zettel wieder hin. "Stell dich nicht so an, es ist nur ein Name." Jase antwortete nicht, brummelnd drehte sie sich zur Wand. "Ich geh wieder zum Frühstück, wenn du fertig mit schmollen bist kannst du ja auch kommen." Sie hörte die Tür zuschlagen und vergrub sich unter der Bettdecke. "Blöder Name...." Nuschelte sie leise und schloss die Augen und ehe sie sich versah war sie auch schon eingeschlafen.

"Und Timothey hatte seinen Zauberstab nicht dabei!" Lautes Lachen weckte Jase, blitzschnell fuhr sie hoch und rannte ins Wohnzimmer. "Gabriel!" Lachend sprang sie aufs Sofa neben den großen schwarzhaarigen Mann. Ihr kleiner Ausraster war schon wieder vergessen, Fred verdrehte die Augen, er kannte die Stimmungsschwankungen seiner kleinen Schwester schon lang genug um sich nicht zu wundern. "Erzählst du die Geschichte mit dem Ghul in Skandinavien?" Fragte sie aufgeregt und legte sich ihr Lieblingskissen auf den Schoss. Gabriels Gesicht war blass und er lächelte nicht, aber daran waren alle schon gewöhnt. Es war so normal wie die Explosionen die beinahe jede Nacht aus dem Laden unten kamen, Gabriel aß auch nie , er erzählte immer nur Geschichten und ging dann irgendwann vor Morgengrauen. Abgesehen von seinen Geschichten war aus ihm kaum mehr rauszulocken, nie erzählte er von sich, nur von Abenteuern die er erlebt hatte oder Geschichten die man ihm erzählt hatte. "Ja." Früher hatte er oft versucht Fred und Jase Angst zu machen, aber irgendwann hatten sie einfach aufgehört sich bei dem Anblick von spitzen Zähnen zu erschrecken und seitdem tat er es auch nicht mehr. "Erzählst du nachher die von dir und Timothey und wie ihr diesen Dämonen in Syrien entkommen seid?" "Vielleicht." Jase seufzte und nahm sich einen Kesselkuchen. "Bleibst du diesmal länger?" Es war jedes Mal die selbe Frage und immer wieder die selbe Antwort. "Ich werde vor Morgengrauen erwartet." "Bei wem?" Schweigen, was anderes konnte man von ihm fast nicht erwarten, aber manchmal glaubte Jase, dass es ihm heimlich Spaß machte ihr nichts zu sagen. Mrs. Weasley kam herein, abgesehen von 4 großen Bechern Rotapfelpunsch hatte sie auch noch einen weiteren Becher mit einer roten Flüssigkeit dabei. Gespannt sah Jase zu wie sie die Becher herumreichte, Fred versuchte immer den Blutbecher in die Finger zu bekommen, aber Gabriel nahm ihn ihm immer geschickt aus der Hand. Jase fand es unglaublich spannend Gabriel beim Blut trinken zuzusehen, es war zwar irgendwie gruselig, aber auch faszinierend. Er jedoch hasste es und drehte sich jedesmal halb weg wenn er trank, doch Jase beobachtete ihn trotzdem. Ihre Mum stieß sie mit einem strengen Blick an und sie senkte beschämt den Blick. "Wie geht es dir Gabriel?" Fragte Mrs. Weasley als er ausgetrunken hatte und nahm ihm den Becher ab. "Nicht schlecht." Ach ja und vage war Gabriel auch, nie konnte er einfach gut oder schlecht sagen, er musste aus allem etwas Ungewisses machen. Doch Mrs. Weasley schien ihn irgendwie immer genau zu verstehen und so nickte sie einfach nur und biss von einem ihrer Greifenkekse ab. "Erzähl noch eine Geschichte, bitte!" Bettelte Jase, Fred fühlte sich für so etwas Profanes zu alt, aber zuhören tat er jedes Mal doch. "Welche?" Fragte Gabriel nur, Jase schaukelte aufgeregt vor und zurück. Plötzlich kam ihr ein wahrhaft genialer Gedanke, damit konnte sie wenigstens einen Gnom aus dem Garten schleudern.  "Die mit der Todesfee!" Mrs. Weasley sah sie komisch an. "Diese Geschichten sind so blutig, ich weiß nicht ob ihr nicht noch zu jung für sowas seid..." "NEIN!" Riefen Jase und Fred einstimmig und entlockten Gabriel damit ein sehr seltenes Schmunzeln. Ergeben seufzte Tamara und hockte sich neben ihren Sohn aufs Sofa um auch mithören zu können.

PS: Ich würd gerne ein längeres Kapitel schreiben, aber ich brauche ein Buch aus der Bibliothek um euch was über die Todesfee zu erzählen und es ist Freitag und ich kann erst Montag hin und deshalb kommt die Geschichte nächstes Kapitel ;)



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