First night together

Damiens p.o.v.

Ria hatte noch ein wenig mit Agnes geredet, bis diese schließlich gegangen war.
Ich hatte mich die ganze Zeit aus dem Gespräch herausgehalten.
Einerseits, weil mich meine Angestellten nicht sonderlich interessierten. Solange sie ihre Arbeit machten und zwar gut machten, und alle Regeln befolgen, hatte ich kein Problem mit ihnen.
Allerdings hatte ich auch nicht den Drang, mit ihnen zu reden.

Ria war da ganz anders gewesen. Erst einmal hatte sie mit Agnes geredet, als wäre sie keine einfache Angestellte, sondern eine gute Bekannte.
Sie war sehr freundlich gewesen.
Ich hatte nie in Frage gestellt, wie ich mit meinen Rudelmitgliedern umging.
Aber jetzt, wo ich Ria hatte...sie zeigte mir auf ihre Art meine "Fehler" auf.
Ihrer Meinung nach ging ich bestimmt schlecht mit meinen Rudelmitgliedern um.
Sollte sie denken, was sie wollte. Ich würde jedenfalls nichts an meiner Art ändern, wie ich meine Angestellten behandelte.

Ich hatte Ria die ganze Zeit beobachtet. Und war zu einer Erkenntnis gekommen.
Ria war das komplette Gegenteil von mir.
Wo ich kalt und distanziert war, war sie warm und offen.
Wo ich grausam war, war sie freundlich, voller Güte.
Wir waren quasi wie Yin und Yang, wie Dunkelheit und Licht.
Kein Wunder, dass wir so oft aneinander gerieten.

Als Agnes da war, hatten wir uns beide zusammen gerissen.
Ich, weil ich meine persönlichen Angelegenheiten nicht vor meinen Angestellten ausbreiten wollte.
Ich wollte nicht, dass meine Rudelmitglieder vielleicht eine Schwäche an mir feststellen konnten.
Ich musste stets eine starke unbesiegbare Angriffsfläche zeigen.
Ria hatte sich bestimmt nur gezügelt, weil sie zu höflich war.

Nun wie auch immer, jetzt wo Agnes weg war, konnte ich endlich wieder Zeit mit meiner Mate verbringen.
Seit ich sie markiert hatte, war der Wunsch, dass sie dasselbe bei mir tat, nur noch stärker.
Ich brauchte die Bestätigung, dass sie mich akzeptierte, dass sie mich wollte.
Und ich würde alles daran setzen, dass ich sie so bald wie möglich bekam.

Wir waren wieder in den Unterschlupf gegangen.
Heute Nacht würde ich noch hier bleiben, aber es würde das letzte Mal sein.
Ria würde in meinem Zimmer schlafen. Schließlich hatte sie dem zugestimmt. Und so langsam verstand ich, wie ich bei ihr bekam, was ich wollte: indem ich ihr im Gegenzug etwas anbat, das sie wollte. Das machte alles einfacher.

Der Unterschlupf bot nicht gerade viel Platz für zwei Personen, und doch war zwischen uns ein Abstand, da Ria sich ja unbedingt ganz weit weg von mir legen musste.
Wütend knurrte ich auf.
Verdammt, sie sollte direkt neben mir liegen und nicht so weit entfernt!

"Halt die Fresse, ich versuche zu schlafen", murrte sie lediglich.

Schon wieder stieg die Wut in mir auf. Dieses Mädchen machte mich wahnsinnig.
Keiner, absolut keiner, wagte es, so mit mir zu reden!

"Du kommst jetzt sofort her. Du hast gesagt, dass du dich nicht dagegen wehren wirst." Ich hätte sie nicht für so eine gehalten, die ihr Wort brach.

"Ich wehre mich ja auch nicht. Schließlich hab ich dich bisher noch nicht gehauen", erwiderte sie mit eindeutig schläfriger Stimme. Sie war wohl gerade dabei, wegzudriften.
Nun, mit ihrer Antwort hatte sie mir einen guten Hinweis gegeben.

Ich rutschte also näher an sie heran, legte einen Arm um ihre Taille und zog sie fest an mich.
Zwar wäre es mir lieber gewesen, wenn sie von sich aus zu mir gekommen wäre, aber wenn es nun einmal nicht anders ging...
Irgendwann würde sie von allein meine Nähe suchen.
Bis dahin würde eben ich sie dazu zwingen müssen.

Leise protestierte sie, war aber wohl zu müde, um sich noch mehr zu bemühen.
Ich fragte mich, wie das sein konnte, dass sie wieder so schläfrig war, schließlich hatte sie erst ein paar Stunden geschlafen.

Ich war schon überrascht genug gewesen, als sie nach der Markierung in Ohnmacht gefallen war.
Normalerweise lief das nicht so ab.
Aber es sah ganz danach aus, als ob wir beide einen starken Willen hatten.
Ihr Inneres musste sich gegen meine Markierung gewehrt haben.
Dies musste sie viel Energie gekostet haben und hat ihren Körper dann dazu gebracht, in Ohnmacht zu fallen.
Denn letztendlich hat sich die Markierung durchgesetzt.
Ich fragte mich, ob es auch möglich gewesen wäre, dass sie den Sieg gegen die Markierung hätte davontragen können.
Mir war solch ein Fall nicht bekannt, aber was wusste ich schon?

Ria neben mir schlief tief und fest.
Tja. Damit fiel mein Plan, mich von ihr markieren zu lassen, wohl ins Wasser.
Außer...nun ja, ich könnte sie wecken. Und in ihrem Zustand...es wäre bestimmt sehr leicht, sie zu etwas zu bringen, das sie normalerweise nicht tun würde.
Ein gefährliches Lächeln spielte um meine Lippen.
Sie würde mich endlich akzeptieren.
Wenn sie mich erst markiert hatte, würde sie bestimmt nicht mehr die Kraft finden, dagegen anzukämpfen. Sie würde mich lieben lernen. Sie würde endlich mir gehören. Und zwar freiwillig.

Ich fing an, ihr feine Küsse auf den Hals zu hauchen. Doch sie regte sich nicht. Sondern schlief ruhig weiter.
Nun gut.
Meine eine Hand ließ ich unter ihr, besser gesagt unter mein Shirt gleiten.
Legte sie flach auf ihren Bauch und malte mit dem Daumen träge Muster auf ihrer samtige Haut.
Endlich kam eine Reaktion. Ein schläfriges Brummeln.
Ich lächelte selbstzufrieden.

Dann widmete ich mich wieder ihrem Hals, zuerst mit sanften Küssen, wurde dann aber immer forscher.
Ich ließ sie meine Zunge spüren, biss ihr leicht in die Haut, leckte dann wieder darüber.
Das zeigte Wirkung. Sie bewegte sich, und ein leises Seufzen entwich ihren vollen Lippen.

Also machte ich weiter, solange, bis sie sich in meinem Armen wand.
"Damien, hör auf, ich will schlafen", murmelte sie mit geschlossenen Augen.
Als Antwort brummte ich nur unbestimmt, ohne aufzuhören.

Genervt knurrte sie, jetzt schon wacher. Ich liebte ihr Knurren.
Nun widmete ich mich besonders der Stelle an ihrem Hals, an der ich sie markiert hatte. Denn ich wusste, dass sie dort sensibler war.
Und ich hatte Recht. Kaum hatte ich einen federleichten Kuss an dieser Stelle platziert, keuchte sie auf und krallte ihre Fingernägel in meinen Arm.

Doch dann versuchte sie mich knurrend von ihr wegzuschieben.
"Hör auf, Damien", knurrte sie. "Sonst muss ich dich rauswerfen."

Nun war ich es, der knurrte.
Da sie so nah bei mir war, bemerkte ich selbstzufrieden, wie sie erschauerte. Oh, sie reagierte auf mich, sie wollte es nur nicht zugeben.
Aber ich würde sie schon noch dazu bringen.
Niemand widersetzte sich mir und meinen Wünschen. Auch nicht meine Mate.

Also biss ich ihr nun leicht direkt dorthin, wo ich sie markiert hatte. Ein überraschtes Keuchen entfuhr ihr und sie drückte unwillkürlich den Rücken durch.

"Damien", knurrte sie, klang allerdings ein wenig atemlos.
Wenn ich mit ihr fertig war, würde sie noch viel atemloser klingen.

Die Hand ließ ich an ihrer Taille hinaufwandern. Doch wieder knurrte sie, nun ziemlich gereizt.

Ich wollte ihr Knurren schon erwidern, als sie plötzlich gefährlich leise sagte:

"Wenn du die ganze Zeit einen Scheiß darauf gibst, was ich will, dann werde ich mich gezwungen sehen, von hier, von dir abzuhauen. Nur weil du mich markiert hast, bedeutet das nicht, dass ich mit dir zusammen sein muss."

Bei ihren Worten erstarrte alles in mir. Es war, als hätte sie mich mit eiskaltem Wasser überschüttet.
Wenn sie ging....sie durfte nicht gehen. Sie konnte einfach nicht gehen.
Sie war meine verdammte Mate, ich brauchte sie!
Ich konnte es nicht ertragen, wenn sie vor mir floh. Allein der Gedanke daran erfüllte mich mit einer Unruhe, die ich so noch nie gefühlt hatte.
Scheiße, soweit ich mich erinnerte, hatte ich noch nie Angst oder dergleichen gefühlt. Dass ausgerechnet sie diese Macht über mich hatte...
Wenn sie wirklich vor mir abhauen würde.... notfalls würde ich sie einholen und einsperren.
Es war mir egal, dass ihr das nicht gefallen würde.
Sie war meine Mate. Niemals würde ich sie gehen lassen. Nie im Leben.

Als könnte sie meine Gedanken hören, fügte sie in demselben gefährlich leisen Ton hinzu:

"Und bevor du jetzt daran denkst: nein, es wird nichts bringen, wenn du mich einsperrst. Im Gegenteil, ich werde dich dann erst recht nicht akzeptieren, ich werde bis zu meinem Lebensende gegen dich und diese verdammte Bindung ankämpfen, falls es nötig sein sollte."

Ich konnte nicht anders, mir entschlüpfte ein Knurren.
Ich konnte den Gedanken nicht ausstehen, dass sie mich nie akzeptieren würde. Ich wollte, dass sie mir gehörte und zwar voll und ganz freiwillig.
Sie sollte bei mir sein, weil sie es wollte!
Doch wie sollte ich es schaffen, dass sie diesen Wunsch verspürte?

"Und was soll ich dann tun, damit du mich akzeptierst?", fragte ich mit zusammengebissenen Zähnen.

Sie brachte ihren Kopf nahe an mein Ohr und flüsterte:
"Du wirst mich dazu bringen müssen, mich in dich zu verlieben. Und zwar ohne Gewalt und Drohungen und dem ganzen Scheiß. Versuch es mal so, wie normale Menschen es machen."

Ihr Atem strich über mein Ohr und bescherte mir eine Gänsehaut.
Doch ihre Worte hatten auch keine geringe Wirkung. Was sie verlangte....das hatte ich noch nie in meinem Leben versucht.
Ich könnte mich natürlich verstellen, um sie für mich zu gewinnen, aber das wollte ich nicht. Sie sollte mich so lieben, wie ich war.
Doch bisher sah es so aus, als würde sie mich und meine Art verabscheuen.
Und ich würde mich garantiert nicht für sie ändern.
Mate hin oder her. Sie sollte mich so nehmen, wie ich eben war.

Also: wie zum Teufel sollte ich das hinkriegen?

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