7. Wrong rooms

"Wie fühlst du dich?" Ryan hatte sich auf den Rand des Bettes gesetzt und begutachtete mich genauestens.

"Siehst auf jeden Fall schlimm aus."

"Das kann ich mir vorstellen." gab ich lachend wieder.  Schließlich fühlte sich nicht alles gerade toll an. Es brennte oder schmerzte an vielen Stellen meines Körpers. Ein ungefähres Bild meines Aussehens hatte ich in meinem Kopf. 

"Mir geht's aber viel besser Ryan. Ich weiß nicht was ich ohne euch gemacht hätte." 

Er lächelte sanft aber mit leichter Trauer hinter der Fassade."Ich glaube nicht,  dass irgendwas davon passiert wäre, hättest du mich nicht getroffen Tigerchen." 

Ich schüttelte sofort meinen Kopf und schaute ihm tief in seine Augen. 
"Sachen passieren so oder so wenn sie passieren müssen im Leben. Es findet den Weg zu einem, wenn es geschrieben steht. Also mache dir keine Sorgen. Du hast mir nichts schlimmes gebracht, ganz im Gegenteil. Wieso fühlt es sich so an, als würde ich dich seit einer Ewigkeit kennen, obwohl es erst gestern war."

Es stimmte. Es fühlte sich so an als würde ich Ryan schon immer kennen und an meiner Seite haben.

"Aw Tigerchen, du schmilzt mein Herz. Erinnerst du dich an das Gespräch mit deinen Eltern. Ich bin bereit sie zu treffen, aber..." sagte er und setzte eine künstlerische Pause ein. "...wir sollten warten bis das ausgeheilt ist und du strahlst wie immer." 
Er deutete auf mich und bewegte spielerisch seine Augenbrauen auf und ab.

"Ah Ryan du Idiot." gab ich mit einem Augenrollen wieder. Er zuckte mit seinen Schultern und stand in einer Bewegung vom Bett auf.

"Nur deins, aber ja ich sollte mich mal erkundigen, ob wir uns endlich aus dem Staub machen können.  Bereite du dich mal schon vor." Er zerzauste meine Haare mit einer sanften Bewegung und verließ zügig den Raum.

Ich fühlte mich schon viel besser als zuvor, Ryan wusste immer was er zu tun hatte. Schließlich meldete sich jedoch mein gesunder Verstand wieder, der wenn es eine Person wäre,  augenrollend und sich auf die Stirn klatschend in der Ecke stehen würde. "Du kennst ihn doch seit sehr kurzer Zeit erst und so ziemlich fast gar nicht."

Dazu gab es nichts weiter zu äußern. Mir war bewusst,  dass ich ihn kaum kannte und unsere Begegnung gestern früh war. Nicht zu vergessen,  dass ich in der Notsituation nicht ihn sondern meine Freunde anrufen wollte, die ich sowieso an dem Abend treffen wollte. Sie wären die beste Option gewesen.

Ich stand mit leichten Schmerzen vom Bett auf und schwang meine Beine sanft aus, um barfüßig auf den Boden zu tapsen. Es fühlte sich so an als hätte ich einen schlimmen Kater von letzter Nacht, wobei ich zugeben musste, dass ich nie so viel getrunken hatte. Ich hatte Alkohol mal hier und da probiert, aber es schmeckte jedes Mal zu ekelhaft um auch nur mehr als nur einen Schluck zu trinken.

Ich hatte immer noch meine Kleidung von gestern an,  also war alles was ich tat, mir meine Schuhe anzuziehen und wie bestellt auf dem Bett zu sitzen. Eine Weile verging und die Tür wurde voller Enthusiasmus aufgeschwungen.

"Hey Asuka!" rief ein Typ rein und betrat mein Zimmer ohne genau hinzusehen. Er schloss die Tür hinter sich und betrachtete endlich mich aus verwirrten Augen. 

"Du bist nicht meine Schwester." gab er schockiert wieder.

"Nein bin ich sicherlich nicht." sagte ich genauso schockiert und starrte ihn an. Seine Haare waren in einem richtig dunklen Rotton, nahezu schwarz. Die Augenfarbe hingegen in einem sehr dunklen Braunton, nahezu schwarz. Eine schwarze Brille umschmeichelte seine Gesichtszüge, die eher sanft waren. Er war fast so groß wie Ryan. 

"Sorry..." sagte er und zog das Wort in die Länge. "...meine Schwester hat mir die falsche Nummer gesimst."

"Du meintest sie heißt Asuka? Ist das die Asuka, die ich kenne?"

"Sag nicht..." sagte er und hielt sich die Hand überrascht gegen den Mund. "Bist du etwa die Ayla, mit der mich meine Schwester versucht zu verkuppeln?" 

Ich hatte nicht erwartet,  dass er es einfach so in den Raum wirft. Es war ein richtig eigenartiges Thema. Asuka war eine meiner besten Freundinnen. Erst gestern hätte ich mich mit ihr und Enzo treffen sollen, wäre nicht was dazwischen gekommen. Ich kannte sie schon eine halbe Ewigkeit und sie hatte mich in die Anime und K-Pop Branche gezerrt, wo ich jetzt tief drinnen saß.  Japanische und koreanische Beleidigungen beizubringen war auch eines ihrer Lieblingsbeschäftigungen. Da wo ich jetzt wusste, dass sie Geschwister waren, sah ich auch all ihre Ähnlichkeiten von den Gesichtszügen bis zur exakt selben blassen Hautnuance.

"Dann hat sie das geplant."  sagte er und ballte die Faust gespielt wütend zusammen. "Ich hatte mich schon gefreut sie leidend im Krankenbett zu sehen."

"Liebevoll." kommentierte ich prägnant. 

"Immer doch." gab er mit einem Lächeln wieder. "Ich darf doch." sagte er und hob mein Handy vom Tisch auf. Er entsperrte es mit einem Wischen und tippte etwas ein. Sein eigenes Handy klingelte kurz darauf und lächelnd legte er mein Telefon wieder auf den Tisch. 

"Ich habe deine Nummer und du meine. Schließlich muss ich mich ja noch bei dir für dieses Chaos entschuldigen." 

Was passierte gerade?  Ich schaute ihn leicht konfus an und legte meinen Kopf schief. 

"Entschuldigen?" gab ich verwirrt wieder und ignorierte den Fakt, dass er mir unfreiwillig seine Nummer gegeben hatte. 

Mein Handy sollte mit einem Passwort gesichert sein.

"Ja ich...-"

"Aaaaaylaaa" Ryan schwang die Tür auf und betrat das Zimmer ebenfalls. Sein Blick auf uns gerichtet. 

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