Kapitel 29 - Überraschung

Achtung, auch dieses Kapitel enthält einen Lemon. Wer sowas nicht lesen möchte, sollte Reys Sicht überspringen. Viel Spaß!

Revan

Die vereinzelten Laternen tauchten die schneebedeckten Straßen in ein glitzerndes Licht. Das Dorf wirkte wie ausgestorben, absolut niemand war draußen unterwegs. Bis auf die Soldaten, die in gleichmäßigen Schritten und mit angezogener Waffe die Häuser überprüften. Die Schüsse, welche ich vorhin gehört hatte, gepaart mit den schmerzerfüllten Schreien, ließen keinerlei Raum zum spekulieren. Wer sich nicht an die Ausgangssperre hielt, musste mit harten Bestrafungen rechnen. Das Pergament fest umklammert, guckte ich mich immer wieder nach allen Seiten um. Ob sie wohl schon auf dem Weg war? Oder hatten die Soldaten sie direkt nach den ersten paar Metern aufgegriffen? Erneut hörte ich wie sich ein paar von ihnen näherten und duckte mich hinter einem großen, alten Fass.
Ich hatte mich direkt nach der abschließenden Besprechung aus dem Staub gemacht, natürlich nicht ohne mich mit Ben vorher abzustimmen. Zum Glück war dieser so mit seinem eigenen Vorhaben beschäftigt, dass er meine Aussage, noch länger auf Csilla zu bleiben, einfach so zur Kenntnis genommen hatte. Die anderen Ritter hatten meine Abwesenheit wohl ebenfalls stillschweigend akzeptiert und mir blieb nichts anderes übrig, als zu hoffen, dass sie Hux im Zaun hielten. Normalerweise warf ich bei Bens Abwesenheit immer persönlich ein Auge auf den General, aber im Moment gab es wichtigeres.
Als ich hinter mir Schritte hörte, fuhr ich ruckartig herum.
"Psst nicht so laut!" Sie legte einen Finger auf ihre Lippen, um ihre Worte zu unterstreichen und ich atmete erleichtert aus. Mir war bis dahin gar nicht klar gewesen, wie sehr mir etwas an ihrem Wohlergehen lag.
"Du hast mich ganz schön lange warten lassen." Sie hockte sich neben mich. Aufgrund der Kapuze, welche ihr halbes Gesicht verdeckte, konnte ich ihr Lächeln nur erahnen.
"Ich konnte ja nicht wissen, dass du überhaupt wartest. Zieh den drüber!" Sie reichte mir das große, schwarze Ungetüm aus ihren Armen, was sich als Mantel herausstellte. Schnell zog ich mir das Kleidungsstück drüber, hatte allerdings Probleme die Kapuze über meinen Kopf zu bekommen.
"Warte, ich helfe dir." Ihre Finger streiften flüchtig meine Haut, als sie behutsam den Knopf an der Seite meines Helmes betätigte. Das vertraute Zischen ertönte und bei dem Versuch die Maske abzunehmen, berührten unsere Hände sich für einen kurzen Moment. Sofort zuckte sie zurück und ich fragte mich, ob sie wohl auch dieses Kribbeln eben gespürt hatte.
"Das ist doch verrückt, was wir hier machen. Ich kenne noch nicht mal deinen Namen." murmelte sich vor sich hin, als ich den Helm abnahm.
"Revan" antwortete ich und zog mir die Kapuze des Mantels über den Kopf.
"Und wie heißt du?"
"Du weißt doch wie ich heiße."
"Ich möchte es von dir hören. Nicht von deinem Bruder, deinem Vater oder irgendjemand anderem." sagte ich und hob zögerlich meine Hand, getrieben von meiner Neugierde. Würde sie sie wegschlagen? Meine Finger berührten den weichen, rotfarbenen Stoff ihres Mantels, als sie sprach:
"Mein Name ist Zisila."
"Freut mich dich kennen zulernen, Zisila." Stück für Stück schob ich die Kapuze weiter nach oben, bis ich schließlich ihren roten Augen begegnete. Sie waren so ganz anders, als die etlichen Augenpaare, welche mich in dieser Eiswüste schon zur genüge gemustert hatten. Sie waren geprägt von Emotionalität. Anders als die meisten Chiss zeigte Zisila ihre Gefühle.
"Was soll das werden?" fragte sie mit hochgezogenen Augenbrauen und legte ihre Hände an den wärmenden Pelz.
"Naja, ich dachte mir, wenn du mich siehst, sollte ich auch dich sehen dürfen." antwortete ich und zog sie mit mir hoch, als ich aus dem Augenwinkel einen Mann um die Ecke biegen sah.
"Du brauchst meine Hand nicht zu halten!" zischte sie und versuchte sich von mir zu lösen, als eine Kugel neben uns in der Wand einschlug. Es hatten nur ein paar Meter gefehlt.
"Sah csah!" Das lange Gewehr blitzte im Schein der Laterne auf, als er sich uns näherte. In einer blitzschnellen Bewegung zog ich meinen Blaster aus der Innentasche meiner Rüstung, drehte mich um und feuerte ab. Mit weit aufgerissenen Augen brach der Chis in seinem eigenen Blut zusammen. Zisila entwich ein erstickter Schrei.
"Bist du vollkommen übergeschnappt? Was sollte das mh mhh" Ich legte meine Handfläche auf ihren Mund, um zu verhindern, dass noch mehr von denen auf uns aufmerksam wurden. Erst nach ein paar Minuten der Vergewisserung, dass niemand von diesem Vorfall etwas mitbekommen hatte, ließ ich sie wieder los.
"Was fällt dir eigentlich ein!" regte sie sich weiter auf und kniete sich runter zu dem zuckenden Soldaten. Leider verblutete er nur langsam und musste einen viel qualvolleren Tod erleiden, als ich ihm eigentlich angedacht hatte. Auch nach Jahren zerriss es mich jedes Mal aufs Neue, wenn ich jemanden umbrachte. Aber ich hatte keine Wahl gehabt! Hätte ich nicht abgefeuert, hätte es der Chis getan.
"Was? Wolltest du lieber selbst eine Kugel ab bekommen?"
"Er hätte uns nicht erschossen, sobald er mich erkannt hätte!" erwiderte sie lautstark und schloss die Augen des Mannes, als sein Körper aufhörte sich zu bewegen.
"Und das weißt du woher? Hör zu, wir müssen schleunigst von hier verschwinden!" drängte ich sie und griff abermals nach ihrer Hand, als sie sich wieder aufrichtete. Je länger wir hier blieben, desto größer war die Gefahr entdeckt zu werden. Kurz verweilten ihre Augen noch auf dem toten Soldaten, bevor sie ihre Hand aus meiner riss.
"Ich kann selber gehen!" sagte sie und stapfte voraus ohne mich auch nur eines Blickes zu würdigen. Seufzend schloss ich zu ihr auf, der Blaster lag weiterhin fest in meiner Hand. Man konnte nie wissen.

Kylo

Ich spürte nichts weiter als pure Erleichterung, als ich den Eisplaneten mit zunehmender Höhe immer weiter hinter mir ließ. Diese ganze Mission hatte viel länger gedauert, als angenommen und trotzdem waren wir kein Stück schlauer als vorher. Der Anführer der Chiss hatte sich immer noch nicht für eine Seite entschieden und wollte sich noch einmal ausführlich mit seinen engsten Landsleuten beraten. Dazu kam noch, dass Revan mich vorhin gebeten hatte, nicht gleich eine Entscheidung zu fällen. Irgendetwas war da faul und zwar gewaltig. Normalerweise hätte ich mich über diese missliche Situation aufgeregt und meine Wut an einem meiner Offiziere ausgelassen. Aber komischerweise war da gar keine Wut, ja es war mir sogar fast gleichgültig. Es zählte nicht was Morgen passierte oder in einer Woche. Darüber würde ich mir den Kopf zerbrechen, wenn die Zeit dafür gekommen war. Im Moment war sie das Einzige was zählte. Allein der Gedanke an meine Freundin und das was ich für sie geplant hatte reichte, um das Schiff weiter zu beschleunigen. Ich war dieses elendige Versteckspiel so satt. Diese ganze Situation im Gang vorhin war surreal gewesen. Wie gern hätte ich mich neben sie gestellt, unsere Hände miteinander verwoben und ihr einen Kuss auf die Stirn gedrückt, um jedem unmissverständlich klar zu machen, dass sie zu mir gehörte. Vor allem der Pilot hätte das gebraucht, so wie er sie schon wieder angesehen hatte. Stattdessen musste ich so tun, als würde sie mir nicht das Geringste bedeuten. Ich dachte, dass hätte mit Snokes Tod ein Ende gefunden. Nichts war vor ihm verborgen geblieben, egal was ich versucht hatte. Es hatte nicht lange gedauert, da hatte er gesehen, dass ich nicht nur Wut, Hass, Angst und Enttäuschung mit meinen Eltern verband. Da waren auch schöne Erinnerungen, die Snoke mir nicht nehmen konnte. Egal was er tat. Die Bestrafungen wuchsen mit seinem Zorn und zwangen mich dazu, nur die negativen Seiten meiner Vergangenheit zu sehen. Doch mit Rey verband ich keine einzige negative Erinnerung. Niemand vor ihr hatte so um mich gekämpft, wie sie es tat. Sie hatte mir gezeigt, wie es sich anfühlte jemandem etwas zu bedeuten. Wie es sich anfühlte wahrhaftig und aufrichtig zu lieben. Wie es sich anfühlte, wenn jemand anderes plötzlich wichtiger war, als man selber. Sie war buchstäblich das Licht in meinem Leben und meine Gefühle für sie wuchsen mit jedem unserer gemeinsamen Tage. Gefühle, die ich nicht mehr lange verstecken konnte und wollte.

Der Himmel war in verschiedene Rottöne getaucht, als ich endlich das frühere Anwesen meiner Großmutter erreichte. Naboo schaffte es mich jedes Mal aufs Neue in seinen Bann zu ziehen. Faszinierender als der Planet selbst, war allerdings die Reaktion meiner Freundin, wenn sie hier war. Das Leuchten in ihren Augen und begeisterte Lächeln, wenn sie die grünen Wiesen und weiten Seen sah, welche mit so viel Wasser gefüllt waren. Ich würde alles dafür tun, um sie so glücklich zusehen. Als ich meinen TIE-Fighter verließ, konnte ich weder Reys Präsenz in der Macht fühlen, noch ein Schiff des Widerstandes in der näheren Umgebung ausmachen. Somit blieb mir genug Zeit alles vorzubereiten.

Das Schiff war kaum in die Atmosphäre eingetreten, da spürte ich sie bereits. Schnell tätigte ich die letzten Handgriffe, bevor ich mich zurück zu der alten Villa begab. Unweigerlich an einen anderen Menschen gebunden zu sein, hatte mich zuerst geängstigt. Ich hatte die Macht förmlich dafür verflucht. Inzwischen war das Band zwischen Rey und mir nicht mehr weg zudenken. Es war das unwiderlegbare Zeichen, dass wir füreinander bestimmt waren. Ich konnte sie förmlich vor mir sehen, wie sie dort neben meinem Schiff stand und ihre Augen suchend über das Anwesen schweifen ließ. Dann klärte sich ihr Blick, sie spürte mich auch. Blitzartig setzte sie sich in Bewegung und ich rannte die letzten Stufen der verwinkelten Treppe förmlich hinauf, bis wir uns schließlich auf der Terrasse in den Armen lagen. Ich merkte wie jeglicher Stress von mir abfiel und Rey schien es kein Stück anders zu gehen. Es war etwas völlig anderes hier zu sein, fern ab von jeder Gefahr entdeckt zu werden.
„Tut mir leid, Poe hat einfach nicht aufgehört zu reden." seufzte sie entschuldigend und fuhr mit ihren Händen durch meine Haare.
„Können wir bitte über etwas anderes sprechen?" Ich wollte gar nicht erst ein Geheimnis daraus machen, dass ich nicht gerade viel für den Piloten übrig hatte. Rey lehnte sich etwas in meinen Armen zurück, um mir prüfend in die Augen sehen zu können.
„Kann es sein, dass du eifersüchtig bist?" lachte sie und strich sachte über mein Gesicht.
„Niemals!" tat ich ihre Aussage empört ab, aber Rey durchschaute mich.
„Ach so und was war das dann vorhin auf dem Gang? Du hast Poe die ganze Zeit Todesblicke zugeworfen." Also bitte, das war ja mal sowas von berechtigt. Ich konnte schon verstehen was er an Rey fand. Sie war hübsch, schlau, mutig, selbstlos und unglaublich stark. Und vor allem war sie meine Freundin!
„Ist dir mal aufgefallen, was er dir für schöne Augen macht? Da sind meine Blicke nichts gegen. Ich schwöre dir, wenn er dich in irgendeiner Weise belästigt, dann mache ich ihn kalt!" verteidigte ich mich. Rey war mit einem Mal ganz still geworden, was nicht gerade zur Besserung meiner Laune beitrug. Sie tat buchstäblich alles, um mir nicht in die Augen sehen zu müssen, was bei mir einen schlimmen Verdacht aufkommen ließ.
"Jetzt sag nicht er...okay er ist sowas von tot!" Ruckartig löste ich mich von Rey und machte mich auf den Weg zu meinem Schiff. Der würde jetzt sein blaues Wunder erleben! Was glaubte dieser Typ eigentlich, wer er war?
"Ben" Sie griff nach meinem Arm, was mich in meiner Bewegung inne halten ließ.
"Da war nichts. Er hat mich nur an meinem Handgelenk festgehalten." beschwor sie mich, was allerdings nur das Gegenteil bewirkte. Nicht nur, dass sie soeben meinen Verdacht bestätigt hatte. Dieser kleine Wicht hatte es doch tatsächlich gewagt, sie zu bedrängen.
"Er hat dich nur an deinem Handgelenk festgehalten? Gegen deinen Willen? Das reicht doch schon!" regte ich mich weiter auf und setzte meinen Weg fort. Rey probierte noch ein paar Mal mich von meinem Vorhaben abzubringen, aber ich ignorierte sie. Solange zumindest, bis sie sich mir in den Weg stellte.
"Jetzt hör mal zu." Sie nahm meine Hände in ihre, während sie mir fest in die Augen sah.
"Ich finde es echt süß, dass du eifersüchtig bist. Aber dafür gibt es keinen Grund. Ich möchte nur mit dir zusammen sein." Verdammt auf sowas war ich nicht vorbereitet gewesen. Ich schenkte ihr einen Blick, der mehr sagte als tausend Worte, während ich mich leicht zu ihr hinunter beugte, um sie zu küssen. Auf halbem Weg trafen sich unsere Lippen schließlich und meine Wut auf den Piloten erlosch fast gänzlich. Wie schaffte Rey das nur immer?
"Wirklich?"
"Ja, wirklich. Glaub mir, Poe ist überhaupt nicht mein Typ." Wir mussten beide lachen und ich lehnte im Licht der letzten Sonnenstrahlen meine Stirn gegen ihre.
"Das ändert aber trotzdem nichts daran, dass er dich gegen deinen Willen festgehalten hat." gab ich zu bedenken. Für mich war das Thema noch lange nicht vom Tisch.
"Ich kann wirklich gut auf mich selbst aufpassen. Und im Notfall habe ich noch Chewie, der Poe von mir wegzerrt." scherzte sie, aber mir war nicht mehr zum Lachen zumute. Natürlich war ich dem Wookie heute auch über den Weg gelaufen, der mich keines Blickes gewürdigt hatte. Wieso sollte er auch? Ich war der Mörder seines besten Freundes und es gab nichts, was jemals etwas an dieser Tatsache ändern würde. Weder die ganzen Abenteuer mit ihm in meiner Kindheit, noch meine zukünftigen Taten. Er würde mir niemals vergeben und das zu Recht. Rey realisierte nun auch, was sie gesagt hatte und ruderte schnell zurück:
"Ähm oder halt jemanden anderen. Tut mir leid, ich wollte dich nicht daran erinnern." Daran? Das war ja eine glimpfliche Bezeichnung für das, was ich getan hatte.
"Hattest du mir nicht eine Überraschung versprochen?" versuchte sie mich abzulenken. Doch ich konnte nicht im Gegensatz zu ihr nicht so einfach einen Schalter umlegen.
"Ich habe dich nicht verdient, Rey. Ich habe es nicht verdient, dass auch nur irgendjemand mir verzeiht. Und trotzdem tut ihr es alle. Wieso?"
"Ben, sag sowas nicht." flüsterte sie traurig und schmiegte sich an meine Brust, um mir zu verdeutlichen, dass ich nicht allein war. Das sie nicht gehen würde, egal was ich einzuwenden hatte.
"Es ist nur die Wahrheit." Es war für mich unbegreiflich, dass sie sich in meinen Armen wohl fühlte. In den Armen eines Monsters. Genauso wenig verstand ich wie Revan weiterhin mit mir befreundet sein wollte. Nachdem ich Cardo, einen Unschuldigen, jemanden von uns, getötet hatte. Nachdem er in den letzten Jahren nichts als Ablehnung von mir zu spüren bekam. Und dann war da noch mein Großvater. Der jeden einzelnen Tag meine Fehler mit ansehen musste, die ich in seinem Namen begangen hatte. Und trotzdem vergab er mir, weil Snoke in seinen Augen der Schuldige war. Der dunkle Machtnutzer hatte mich mit sich in die Dunkelheit gezogen. Er hatte mich glauben lassen, dass es nur diesen Weg für mich gab. Er brachte mich dazu grausame Gräueltaten zu begehen. Was aber alle vergessen zu schienen war, dass ich mich letztendlich bewusst dafür entschieden hatte. Kein einziges Mal hatte ich mich gegen ihn gestellt, kein einziges Mal einen Befehl verweigert. Es war nicht Snokes Schuld, sondern meine.
"Ich verzeihe dir, weil ich weiß wer du wirklich bist. Du bist Ben Solo, der Mann den ich liebe." Ich spürte Reys warmen Atem auf meiner Brust und meine Gefühle waren nun komplett durcheinander. Da waren einerseits noch der Hass und die Wut auf mich selbst, aber gleichzeitig auch die Liebe und Zuneigung für sie.
"Aber Rey, Kylo Ren wird immer ein Teil von mir sein." sagte ich niedergeschlagen. Egal wie sehr ich es versuchte, ich würde nie wieder der alte Ben sein.
"Ja, das stimmt. Aber die Dunkelheit steckt in jedem von uns. Und zum ersten Mal in deinem Leben triffst du die Entscheidung, welche Seite überwiegen soll. Nicht deine Eltern, Luke oder Snoke. Nur du allein."

Mein Daumen strich sanft über Reys Handrücken, als ich sie den mit Sträuchern überwucherten Pfad entlang führte. Wir hatten noch lange eng umschlungen auf der Terrasse gestanden, bis die Sonne schließlich komplett hinter den Baumwipfeln verschwunden war. Man konnte immer noch das Zirpen der Grillen und Zwitschern der Vögel hören, die bei dem roten Licht meines Lichtschwertes das Weite suchten. Ich hatte wirklich alles bedacht, nur den Weg zu meiner Überraschung nicht.
"Du wartest hier." wies ich Rey an und ließ sie an dem nächsten großen Baum, der vor uns aufragte, stehen. Kurzerhand fuhr sie ihre eigene blaue Klinge aus.
"Hättest du das nicht eher machen können?" Das hätte wirklich einiges einfacher gemacht und nicht dazu geführt, dass wir einmal fast über eine Wurzel gefallen wären.
"Nein, schließlich hast du vergessen an die Beleuchtung zu denken." neckte sie mich und ich machte mich kopfschüttelnd auf den Weg zu dem Platz, den ich für uns ausgesucht hatte. Alles stand noch so, wie ich es zurückgelassen hatte.
Du kannst jetzt kommen. gab ich ihr über unsere Verbindung Bescheid und hörte schon bald Schritte in meiner unmittelbaren Nähe. Rey blieb wie angewurzelt stehen, als sie um die Ecke bog. Gerührt und völlig überwältigt betrachtete sie die, am Ufer des See ausgebreitete, Decke, auf der allerlei Speisen standen. Rey hatte mich erst vor kurzem wissen lassen, dass das Essen in ihrer neuen Basis alles andere als genießbar war. Sie musste als Kind auf Jakku schon Hunger leiden und auch jetzt kam es mir so vor, als würde sie nicht genug essen. Deswegen hatte ich die besten Köche der Ersten Ordnung beauftragt, etwas leckeres zu zubereiten. Natürlich nur mit frischen Zutaten von einem Markt in Naboo.
"Oh mein Gott Ben, das ist wunderschön!" stieß sie hervor, als ihr Blick auf die brennenden Kerzen und bunten Blumenblüten fiel, die ringsherum platziert waren. Wann war ich eigentlich so ein Romantiker geworden? Freudentränen bildeten sich in ihren Augen und sie hängte ihr Lichtschwert wieder an seinen Platz an ihrem Gürtel. Ich streckte ihr meine Hand entgegen, welche sie bereitwillig nahm, und wir ließen uns zusammen auf der Decke nieder.
"Danke." Über das ganze Gesicht strahlend legte sie ihre Lippen auf die meinen. Diese Überraschung war mir definitiv gelungen. Während wir aßen sprachen wir über alle mögliche Sachen, unter anderem auch über die Begegnung mit meinem Großvater.
"Und er konnte dich wirklich berühren? Obwohl er ein Geist war?" fragte Rey erstaunt, während sie sich noch mehr von dem knusprigen Brot und gebratenem Gemüse nahm. Ich genoss es zu sehen, wie sehr ihr das Essen schmeckte und wie glücklich sie war.
"Ja, ich weiß es klingt verrückt."
"Anscheinend ist die Macht zu allem fähig." erwiderte Rey schulterzuckend.
"Ich dachte immer, als Enkel von Darth Vader wäre es meine Bestimmung der dunklen Seite anzugehören. Und dann finde ich heraus, dass ich alle seine Fehler wiederholt habe." sagte ich resigniert, während ich eine der herunter gebrannten Kerzen gegen eine Neue tauschte.
"Das konntest du doch nicht wissen. Snoke hat dir nur die eine Seite der Geschichte erzählt." tröstete mich Rey.
"Das einzig Gute daran ist, dass ich mich der dunklen Seite ferner denn je fühle. Ich dachte immer indem ich Snoke folge, vollende ich das, was mein Großvater begonnen hat. Aber meine Auffassung war die ganze Zeit falsch gewesen."
"Aber was hat dein Großvater dann begonnen?" hakte sie verwirrt nach. Ich seufzte.
"Wenn ich das nur wüsste." Nachdenklich betrachtete ich den Sternenhimmel über uns. Es war mal wieder eine klare Nacht, ohne eine einzige Wolke. Gefühlt gab es auf Naboo nie schlechtes Wetter. Nur am Rande bekam ich mit, wie Rey die Essensreste zusammen räumte und dabei eine der Kerzen umstieß.
"Verdammt!" fluchte sie, als die Kerze an mir vorbei den Abhang hinunter rollte. Ehe ich mich versah, war sie auch schon hinterher gerannt.
"Rey, es ist doch nur eine Kerze!" rief ich und lief ebenfalls zu dem kleinen sandigen Strand hinunter. Doch wo ich auch hinschaute, ich konnte sie nirgendwo entdecken. Panik machte sich in mir breit.
"Buh" Vor Schreck fiel ich auf den Boden, was Rey dazu veranlasste laut loszulachen. Ich schnaubte nur beleidigt, bis mir eine Idee kam.
"Na warte." murmelte ich vor mich hin, rappelte mich auf und riss sie in einem unachtsamen Moment mit mir zu Boden. Zusammen rollten wir ein paar Meter über den Sand, bevor wir kurz vor dem Ende des Strandes liegen blieben. Dabei hörte ich schon wieder die schönste Melodie in der Galaxis. Ihr Lachen.
"Das war echt gemein." beschwerte sich Rey, welche unter mir lag. Das kalte Wasser strich in kleinen Wellen über unsere aneinander gepressten Beine und ließ meinen Körper erschaudern.
"Sagt diejenige, die mich gerade zu Tode erschreckt hat." Spielerisch schlug sie gegen meine Brust, bevor wir beide mit einem Mal verstummten. Ich verlor mich in ihren hellen, braunen Augen, während meine Hand in ihre Haare wanderte, in denen sich unzählige Sandkörner befanden. Zärtlich strich ich ihr einige Haarsträhnen aus dem Gesicht und schluckte schwer, als ihre Finger behutsam meine Narbe im Gesicht nach fuhren. Ein Überbleibsel aus unserem Kampf auf der Starkiller-Basis vor gerade Mal einem Jahr. Wer hätte damals gedacht, dass wir eines Tages als Paar am Strand liegen würden? Meine Augen schweiften zu den kleinen Sommersprossen auf ihrer Nase und blieben schließlich an ihren zitternden Lippen hängen. Rey drückte sich näher an mich, ihr Becken rieb an meinem besten Stück und die aufgebaute Spannung war schlicht weg überwältigend.
"Ben" schnappte sie nach Luft, schlang beide Arme um meinen Nacken, um den Abstand zwischen uns weiter zu verringern. In einem Ansturm von ungezähmter Lust trafen unsere Lippen aufeinander.

Rey

Meine Schultern gruben sich tiefer in den weichen Sand, als ich meine Beine spreizte, um ihm Platz zu geben. Seine Zunge stieß ungezügelt gegen meine Lippen und verlangte nach Einlass, den ich ihm sofort gewährte. Ich konnte seine Länge fühlen, als er seine Hüfte nach vorne fallen ließ. Groß und hart drückte sie gegen meinen Kern. Inzwischen passte nicht mal mehr ein Blatt Papier zwischen unsere bebenden Körper. Wimmernd rieb ich mich weiter an seiner Erektion, unfähig mein Verlangen zu kontrollieren.
"Gleich, Liebste." raunte er mir ins Ohr, sein Atem ging unregelmäßig. Ich war ja selbst überrascht von meinem Verhalten. Niemals zuvor in meinem Leben hatte ich etwas so sehr gewollt, wie ihn in diesem Moment. Jetzt wo ich wusste wie es sich anfühlte ihn voll und ganz in mir zu spüren. Er vergrub seine Lippen an meinem Hals, während er mit schnellen Fingern Bandage für Bandage löste.
"Du bist wunderschön." hauchte er, wohl wissend welche Zweifel ich gegenüber meinem Körper hegte. Ich war auf Jakku nie satt geworden, wodurch ich dünner war als andere Frauen beim Widerstand und bestimmt auch der Ersten Ordnung. Ben könnte jede haben und trotzdem liebte er mich. Ein abgemagertes Etwas, dass ihm nichts zu bieten hatte.
"Rey, hör auf dir so einen Unsinn einzureden. Du bist die Einzige, die ich will." Er hatte sich leicht von mir gelöst, um mir liebevoll in die Augen schauen zu können.
"Aber-" wollte ich unter Tränen einwenden, da versiegelte er meine Lippen mit einem Kuss.
Kein aber. Du bist die Einzige, die mir ebenbürtig ist. Du bist meine andere, bessere Hälfte. Meine Seelenverwandte. Und die schönste und mutigste Frau, welche mir je begegnet ist.
Erfüllt von bedingungsloser Liebe und Begierde zog ich ihn wieder näher zu mir. So etwas hatte noch nie jemand zu mir gesagt. Unsere Zungen verfielen abermals in einen heißen Tanz, während ich ihm half sein schwarzes Gewand über den Kopf zu ziehen. Sein muskulöser Oberkörper schimmerte im silbernen Licht des Mondes. Ben vereinte noch einmal kurz unsere Lippen, bevor seine Zunge runter zu meinen entblößten Brüsten fuhr.
"Ben, bitte!" atmete ich zitternd aus, als er an meiner Brustwarze saugte und die andere leicht drückte. Mir war überall heiß und mit meiner Selbstbeherrschung war es endgültig vorbei. Er küsste sich langsam von meinem Dekolleté über meinen Bauch runter zu meinem Becken. Bei jedem einzelnen seiner Küsse zuckte ich vor Lust zusammen. Kaum hatte er mir meine Hose abgestreift, verschwanden seine Finger unter dem letzten Fetzen Stoff, den ich noch am Körper trug. Ben lächelte gegen die Innenseite meines Oberschenkels.
"Du bist ja schon feucht. Nur für mich." Schnell löste er den Slip von meinen Beinen und ließ seinen Finger geschickt um meine intimste Stelle kreisen. Jede Faser meines Körpers vibrierte vor Erregung.
"Ben" bettelte ich weiter und presste ihm mein Becken entgegen. Dieses Mal kam er meiner Bitte nach. Ein lautes Stöhnen entwich mir, als er endlich mit seinem Finger in mich stieß. Meine Beine zitterten unkontrolliert. Schon bald nahm er einen zweiten dazu und ich krümmte meinen Rücken, um ihn tiefer zu bringen. Immer schneller ließ er seine Finger hin- und herwandern, während seine freie Hand meine Brust knetete.
"Härter" stöhnte ich flehend und schrie laut auf, als Ben meinem Wunsch Folge leistete. Seine Finger streichelten abwechselnd meinen Kitzler, bevor er sie wieder in meinen glatten Eingang schob. Immer mehr wand ich mich unter seinen Berührungen, bis sie irgendwann zu viel wurden, um damit fertig zu werden. Mein ganzer Körper krampfte sich zusammen, als eine neue Nässe aus mir hervor trat.
"Ahh Ben ahh!" atmete ich schwer und er zog sich langsam zurück. Das dumpfe Geräusch seiner Hose und Stiefel, als er sie hastig ablegte und in den Sand schmiss, sendete eine neue Hitzewelle durch meinen Körper. Dann war er wieder zwischen meinen Schenkeln, die Spitze seiner Männlichkeit strich über meinen Kitzler. Ben beugte sich vor um mir einen hungrigen Kuss zu geben. Meine eine Hand wanderte in seine vollen Locken, während die andere zu seinen Bauchmuskeln fuhr. Zufrieden vernahm ich, wie Ben unter meiner Berührung erschauderte.
"Rey" stammelte er und ließ seine Hüften langsam rotieren. Sein erregtes Glied stieß gegen meinen Unterbauch. Ein unaufhaltsames, tiefes Stöhnen brach aus ihm heraus.
"Was willst du, Ben?" flüsterte ich herausfordernd in sein Ohr. Immer schneller und gieriger küssten wir uns.
"Dich!" knurrte er und nagelte meine Handgelenke über meinem Kopf im Sand fest, während er sich in Stellung brachte. Ich nickte ihm zu und er drang in mich ein. Er ließ mich jeden Zentimeter fühlen und wir stöhnten beide im Einklang, als er in mir versenkt war. Dieses Gefühl vollständig ausgefüllt zu sein war unbeschreiblich. Als er anfing sich langsam in mir zu bewegen, schlang ich meine Arme um seinen Rücken. Ben zögerte nicht lange und steigerte sein Tempo rapide, während sich unsere Körper rhythmisch auf und ab bewegten.
"Oh Ben!" schrie ich vor Lust, als er schließlich hart zustieß. Endlich gab er mir das was ich wollte. Ich schob ihm mein Becken entgegen, um ihn in den tiefsten Winkeln meiner Vagina zu spüren. Mit jedem Mal stieß er härter zu und ließ mich alles vergessen. Ich spürte, dass es nicht mehr lange dauern würde. In Ben schien das Gleiche vorzugehen, denn seine Bewegungen wurden immer schneller. Nahezu verzweifelt knallte er gegen mich, seine Hände bewegten sich über meinen Körper und tauchten ihn in loderndes Feuer. Sie fuhren über mein Schlüsselbein und verwöhnten meine Brüste. Er stieß noch einmal tief und ich legte meinen Kopf in den Nacken, um meinen Rücken noch mehr zu krümmen. Wir riefen den Namen des jeweils anderen um die Wette, als er keuchend meine Hüfte umklammerte und sich in mir ergoss. Lauter als je zuvor stöhnte ich seinen Namen, als mein Orgasmus mich traf, wie Wellen die Küste. Ich klammerte mich an ihn und gab mich dem berauschenden Gefühl hin. Ben streichelte meine Wange, als ich herunterkam und zog sich aus mir zurück, wobei er eine warme, klebrige Spur Samen auf meinem Bauch hinterließ. Aber noch war sein Hunger nicht gestillt.
"Ich möchte gern etwas probieren." raunte er in mein Ohr, woraufhin ich ihn neugierig ansah. Ben bedeutete mir mich hinzu knien, sodass ich ihm meinen Rücken zukehrte.
"Was hast du vor?" fragte ich verdutzt und bekam eine Gänsehaut, als ich seine Lippen zwischen meinen Schulterblättern spürte.
"Vertraust du mir?" Sanft drückte er mir einen Kuss auf meine nackte Haut. Ich musste keine Sekunde überlegen. Niemanden hatte ich mich jemals so geöffnet, wie ihm.
"Ja" antwortete ich und bemerkte wie er meine Hüfte in die Nähe seines unteren Bauches zog. Mir blieb der Atem weg, als ich sein Glied erneut spürte. Nur dieses Mal auf eine völlig andere Art und Weise. Nicht nur die Position war mir neu, sondern auch die Stelle an der mich Ben berührte. Ich zitterte, als meine Öffnung sich weitete um ihn aufzunehmen. Plötzlich verharrte er in seiner Bewegung.
"Gefällt es dir?" vergewisserte er sich. In seiner Stimme lag Unsicherheit. Ich war immer noch verwirrt von dieser neuen Empfindung, fragte mich aber gleichzeitig wie es sich wohl anfühlte, wenn er ihn ganz hinein schob.
"Ja, mach weiter." hauchte ich. Ben suchte sich vorsichtig seinen Weg und streckte meinen Rücken immer weiter, je tiefer er vordrang. Als er ganz in mir war, gab er mir einen Moment, um mit dem neuen Gewicht gegen meinen Rücken klar zu kommen. Dann bewegte er sich ein wenig, seine Hand fuhr zwischen meine Beine. Als seine Finger gegen meine intimste Stelle drückten konnte ich das Stöhnen nicht länger aufhalten. Das spornte Ben dazu an, sich schneller zu bewegen. Mehrere Male stieß er in mich, während seine Finger meine Klitoris stimulierten. Ich presste meine Beine enger zusammen und schob mich ihm entgegen. Leidenschaftlich stöhnte er auf. Schon bald hatten wir beide den höchsten Punkt unserer Lust erreicht und sanken schwer atmend in den Sand. Ich kuschelte mich in die Arme meines Freundes und er gab mir einen Kuss auf den Kopf, während das Wasser des See um unsere Füße strich.
"Dachtest du vorhin echt ich wäre weg?" fragte ich und malte mit meinem Zeigefinger Kreise auf seine Brust.
"Ich hab dich nirgendwo gesehen, also was denkst du? Natürlich! Ich war schon kurz davor im See nach dir zu suchen." Seine Antwort ließ mich schmunzeln.
"Ben, ich würde nie in den See gehen. Ich kann nicht mal schwimmen."
"Echt nicht?" Ungläubig starrte er mich an. Ich nickte stumm.
"Eines Tages bringe ich dir das Schwimmen bei, versprochen." raunte er mir zu.
In dieser Nacht gab es nichts weiter als unsere Liebe. Keine schwierigen Entscheidungen, keine mysteriösen Chiss, keinen Krieg.

Hello, ich melde mich auch Mal wieder. Es hat eine gefühlte Ewigkeit gebraucht, das Kapitel zu schreiben. Was denkt ihr, wie es mit Revan und Zisila weitergeht? Wie fandet ihr Bens Überraschung?

Eure starline20002 :)

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