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k a i
„Danke das du June mitgenommen hast.", ist das erste was Xavier sagt als Mason zu uns kommt.
Xavier hat heute beim Training vorgeschlagen das er für uns kocht. Und ich wäre ziemlich blöd das nicht anzunehmen. Ich kenne niemanden der so gut kocht wie er und der Pluspunkt ist, das er es dazu noch gerne macht. Was bedeutet, das solche Einladungen relativ häufig vorkommen.
„Kein Problem."
„Wie lang geht das? Da hole ich die beiden später ab.", fragt der schwarzhaarige.
„Ich glaube anderthalb Stunden aber ich weiß nicht. Lilian meinte sie schreibt mir dann.", erzählt Mason schulterzuckend.
„Wo sind sie?", frage ich, denn ich bin davon ausgegangen das die beiden mit hier sein werden. Sie sind immer dabei. Was an sich nichts schlechtes ist.
„Tanzen, in irgendeinem Studio zehn Minuten von hier entfernt."
Tanzen?
„Ich wusste nicht das die beiden tanzen."
„Ich bis Montag auch nicht. June hat nie etwas erzählt.", sagt Xavier und rührt das Gemüse in der Pfanne um.
„Lilian auch nicht. Aber vielleicht machen sie es nur, weil sie Nova mögen.", warte was? Nova? Warum Nova?
„Nova ist auch mit dabei?", als ich sie mehr oder weniger dazu gezwungen habe mit mir zu tanzen hat, man gesehen, das sie es nicht zum ersten Mal macht. Aber ich hätte nicht gedacht das sie tatsächlich tanzen geht.
„Natürlich, es ist ihr Kurs. Sie leitet das alles.", ihr Kurs? Nova hat einen Tanzkurs?
„Sprechen wir hier von der selben Nova? Ihr wisst schon... dunkelhaarig, etwa so....", ich stoppe und zeige mit meiner Hand an wie groß sie in etwa ist.
„... groß. Grüne Augen.. Ein Gr-„. „Ja genau, deine Assistentin Nova.", unterbricht Xavier mich.
„Wusstest du nichts davon? Ich dachte ihr seid soetwas wie Freunde?", fragt Mason aber ich schüttel mit dem Kopf. Das Freunde Ding kam anfangs nur, da ich wollte das es zwischen uns etwas lockerer ist.
Und da sie ja schon irgendwie bei uns hinein passt.
Zumindest konnte ich mir denken das sie sich gut mit June und Lilian verstehen wird und irgendwie mag ich sie. Was nichts schlechtes ist, da wir mehr Zeit miteinander verbringen als ich es mit jemand anderem tue.
„Sie hat nichts davon erzählt.", wenn ich genauer überlege sagt sie auch so nicht viel von sich. Sie antwortet wenn ich etwas sage und wir sprechen viel über den Hockey und das was in der nächsten Zeit ansteht.
Aber über privates sprechen wir eigentlich nicht.
Und wenn ich so nachdenke tue ich das auch nicht besonders oft.
Ob sie weiß das ich Geschwister habe? Habe ich je von den beiden erzählt?
„Ich weiß noch nicht was ich von ihr halten soll.", sagt Xavier, was mir durchaus bewusst ist und auch war.
„June mag sie, an deiner Stelle würde ich nett zu ihr sein. Und in der Bar schien es so als fändest du sie ganz ok."
„Das war ein Abend. Ich muss sie aber nicht mögen und ich verstehe nicht warum du dich von ihr so respektlos behandeln lässt und sie offensichtlich magst. Ist das so eine Art von Stockholm Syndrom.", ich rolle mit den Augen.
Stockholm Syndrom? Sie hat mich weder enführt noch zur Geisel genommen.
„Und an dem Abend war sie nicht so wie bei dem Mal in der Arena als du sie kennengelernt hast. Es war der Anfang und weder ich noch sie waren besonders respektvoll. Das erste Mal als ich sie gesehen habe, dachte ich sie ist ein Fan. Ich habe geflirtet und sie Prinzessin genannt. Innerlich war ich kurz davor sie einzuladen sich mein Schlafzimmer anzusehen. Ich war weder vorbereitet das sie an dem Tag kam noch habe ich mir wirklich Mühe gegeben ihr den Start zu erleichtern. Wir sind darüber hinweg. Sie ist nett und ich flirte nichtmehr.", antworte ich und zucke einmal mit den Schultern. Ich kann voll verstehen warum sie mich anfangs nicht leiden konnte.
„Ich weiß nicht was ich schlimmer finde. Das du sie Prinzessin nennst oder sie sofort zum Sex eingeladen hättest.", sagt Mason fast schon fassungslos. Offensichtlich hat er den Part, bei dem ich gesagt habe, das ich dachte sie ist ein Fan überhört.
„Ich nenne sie nicht so. Das war nur das eine Mal. Ich dachte sie ist ein Fan. Mehr nicht. Hätte ich gewusst wer sie ist hätte ich das nicht gesagt. Sie kam zu dem Zeitpunkt, an dem Belle gegangen ist und das letzte an was ich da gedacht hatte ist das meine Assistentin an dem Tag anfängt. Ich glaube ich hatte es zu dem Moment auch vergessen.", ich muss sagen ich versuche diesen Moment so sehr wie möglich zu verdrängen.
Es war offensichtlich keine Glanzleistung von mir.
„Belle? Wenn ihr weiter so macht kann sie bei dir einziehen.", ich lache und schüttel mit dem Kopf. Absolut nicht. Eher höre ich mit dem Hockey auf.
„Es ist nur Sex. Sehr guter Sex und sie ist ein Bunny. Wer weiß bei wem sie jetzt gerade ist.", es würde mich nicht wundern wenn sie bei einem anderen aus dem Team ist. Am wahrscheinlichsten ist einer der Rookies.
Belle und ich haben uns letztes Jahr kennengelernt.
Was heißt kennengelernt...letztes Jahr haben wir das erste Mal miteinander geschlafen. Wir sind nach dem ersten Spiel der Saison mit den Rookies in eine Bar und da hat sie mich angesprochen.
Ab dem Moment haben wir uns öfter für Sex getroffen und tun es nun immernoch. Ab und an scheibe ich und ab und an, eher seltener, schreibt sie.
Aber so wirklich kennen wir uns nicht. Ich weiß nichts über sie außer ihren Namen, ihr Alter und ihr Geburtstag. Ich folge ihr weder auf Social Media noch schreiben wir über etwas anderen als Treffpunkte und Uhrzeiten.
Sie erfährt nichts von mir.
Außer das, was die Welt so oder so online mitbekommt.
Wir treffen uns bei mir, haben Sex und sie bleibt die Nacht. Wenn sie kuscheln will, kuscheln wir. Wenn nicht dann schlafen wir nebeneinander bis sie am nächsten Morgen geht. Kein gemeinsames Frühstück oder Abendbrot.
Und besser könnte es nicht sein.
Das ist alles was ich will und brauche.
Masons Telefon klingelt und während er das Telefonat annimmt stellt Xavier den Herd ab. Es riecht verdammt gut hier und vielleicht sollte ich doch auf Novas Idee von der Meal Prep Kompanie zurückgreifen.
Hier und da mal zu kochen ist ok aber ich hasse, das ich es jeden Tag tun muss. Und es gibt ein paar Firmen die einem Essen, welches ich im Kühlschrank lagere zuschicken. Ich muss es am Ende nur in der Mikrowelle warm machen und das wars. Ziemlich einfach und unkompliziert. Genau das was ich brauche.
Außer natürlich an Gamedays, dann werde ich zu meinem Wraps zurückgreifen.
„Wegen Silvester. June und ich müssen den Trip etwas verkürzen.", beginnt Xavier und holt sich ein neues Wasser aus dem Kühlschrank. Wirft mir dann auch eine Flasche zu und dreht sich wieder herum.
„Aber ihr seid an Silvester da?", direkt nickt er.
„June steht voll auf die Bücher von einer Autorin und die gibt am 29. eine Autogramstunde in Indianapolis. Ich fahre mit ihr dahin, wir besuchen danach ihre Familie und am Abend gehen wir zu ihrer Freundin Ella. Am 30 oder 31 kommen wir wieder zurück. Kommt ganz darauf an wie lange sie bleiben will.", ich nicke.
Jedes Jahr feiern wir bei jemand anderes Silvester. Und dieses Jahr bin ich es.
Ich habe am Ende meiner ersten Saison bei den Bears eine Lodge in einem Waldgebiet etwa eine Stunde von hier gekauft und mehrmal im Jahr nutzen wir unsere freie Zeit dort.
Meine Lodge oder wie ich sie auch nenne -Hagrids Hütte- ist der perfekte Ausgleich zu dem stresisgen Chicago-er Stadtleben. Dort ist weit und breit nur Bäume und Natur. Zudem man hat nur wenige Minuten Fußweg von der Lodge den perfekten Ausblick für das Silvesterfeuerwerk.
„Weiß sie schon davon?", wie erwartet schüttelt Xavier den Kopf.
„Sie denkt wir fahren zu deiner Lodge und ich werde vorher die Bücher einpacken."
Gott ist diese Liebe ekelhaft.
n o v a
Die letzten Kursteilnehmer verlassen den Raum und lassen mich, Stevie, Lilian und June allein.
„Weist du... ich war noch nie bei einen Tanzkurs. Ich sehe immer nur online wie spaßig das aussieht und ich habe mich heute wirklich so gefühlt wie in diesen Videos.", sagt Lilian und bekommt direkt ein zustimmendes nicken von June.
„Es freut mich das es euch gefallen hat.", antwore ich und nehme einen weiteren Schluck aus meiner Wasserflasche.
„Ich hoffe du bist dir bewusst das ich ab nun immer hier sein werde.", sagt June welche es sich neben Stevie auf dem Boden bequem gemacht hat. Auch Lilian und ich setzen uns.
„Ich kann jeden Teilnehmer gebrauchen. Der Zeitraum heute ist ein glücklicher Zufall da eine andere Kursleitung krank ist. Normalerweise bekomme ich keine guten Kurszeiten. Die letzten waren alle später Abends und mitten in der Woche.",
Mein Kurs heute war so voll wie lange nicht mehr. Ich hatte 11 Teilnehmer und ich weiß gar nicht das es das letzte Mal so war. Es ist schon viel zu lange her.
Aber das heute hat mir innerlich die Bestätigung gegeben, das es wirklich das Richtige ist, was ich tue.
Es hat unfassbar Spaß gemacht und es ist genau das was ich irgendwann mal tagtäglich machen möchte.
Am liebsten morgen schon.
Die Leute haben Interesse an meinem Kurs.
Sonst wären heute genau so wenig wie sonst auch immer.
Es liegt nicht an mir, wie ich es zeitweise immer wieder Mal denke.
Es sind einfach die Tage und Zeiten die einfach nicht stimmen.
Aber irgendwann habe ich das nötige Geld und kann mir einen permanenten Platz erkaufen.
Keine Nannyjobs mehr die mich so sehr einspannen das ich keine Zeit für andere Dinge habe.
Kein Assistenzjob, der mich schlecht schlafen lässt. Da immer der Gedanke im Hinterkopf ist, ich könnte etwas wichtiges vergessen.
Ja es macht beides Spaß und ich könnte nicht sagen was ich lieber mache.
Nanny oder Assistent für Kai zu sein aber es ist nichts was ich ewig machen möchte.
Nichts, wo ich mich in zehn Jahren sehe.
„Falls du mal jemanden brauchst der auf Stevie aufpasst. Denkt an mich.", reißt June mich aus den Gedanken und blickt von mir zu Stevie, welcher mittlerweile auf ihrem Schoß sitzt.
„Sally, eine Freundin von mir passt täglich wenn ich bei Kai bin auf ihn auf. Aber ich werde auf dich zurückkommen."
„Vielleicht bekomme ich durch ihn Xavier umgestimmt. Er möchte eigentlich kein Haustier da er meinte wir beide sind nicht oft genug zu Hause. Aber anfangs habe ich auch gesagt ich werde nicht so schnell mit ihm zusammen ziehen und siehe da.. nach nicht einmal einem Jahr Beziehung bin ich zu ihm gezogen.", sie streichelt den kleinen Hund auf ihrem Schoß und blickt dabei schmunzelnd zwischen Lilian und mir her.
„Junes.. du musst nur mit den Wimpern klimpern und der Mann macht alles für dich.", meint Lilian was June nur leicht mit den Schultern zucken lässt.
„Ich möchte aber nicht das wir uns am Ende einen Hund holen nur weil ich es möchte. Ich möchte das er es auch will und dafür brauche ich so einen vorzeigehund wie Stevie.", direkt schüttel ich mit dem Kopf.
„Oh das ist er nicht. Auch wenn es jetzt so wirkt und er verdammt süß ist. Ich habe zu viele zerkratzte oder angekaute Möbelbeine, ein paar Teppiche verloren und er hat Energie für zwei."
„Wenn man so süß aussieht darf man das...hey du... ja du darfst das Stevieee.", antwortet June an meinen Hund gewandt welcher sofort aufsteht und aufgeregt mit dem schwanz wedelt was sie nur lachen lässt.
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