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Hey! :)

Schön, dass Du da bist!
Aber vorab sei auf jeden Fall noch gesagt, dass die Story recht alt ist -mein Schreibstil dementsprechend auch- und ich mich daher für sämtliche Fehler aller Art entschuldige und rate über die mangelnde Qualität an manchen Stellen hinwegzusehen.

Auch haben die Szenen nichts mit der Realität zu tun, was man deutlich spürt, daher bitte ich die Story nicht zu ernst zu nehmen.

Ansonsten wünsche ich viel Spaß beim Lesen! :)

*****

Angst. Das war das Einzige was ich spürte. Meine Muskeln brannten höllisch und mein Herz hämmerte stark in meiner Brust. Zudem hörte ich meinen eigenen Atem, der durch meine Angst nur noch schneller wurde. Es fühlte sich an als wäre eine ungeheure Kraft in mir, die mich am Leben hielt. So als würde ein Feuer in mir lodern. Doch am Ende war es wahrscheinlich nur das Adrenalin.

Dennoch zwang ich meine Beine dazu weiter zu laufen. Ich durfte nicht aufgeben und schon gar nicht durfte ich einen von Ihnen begegnen. Das wäre mein Ende. Also rannte ich weiter.

Äste schlugen mir ins Gesicht und zerkratzten meine helle Haut. Ich flüchtete weiter in den dunklen Wald, der immer dichter wurde. Er schien kein Ende zu nehmen. Mein Vater hatte mir oft gesagt, dass ich nie nachts hierherkommen sollte, doch jetzt war er mein einziger Zufluchtsort.

Jeden Tag hatte ich ihn vom Fenster aus gesehen. Wie er in nebelgehüllt sich über die Landschaft erstreckte. Doch bei Nacht sah alles so erdrückend aus. Die Angst vor der Dunkelheit ließ meine Glieder schwer werden und meine schnelle Atmung wurde noch hektischer.

Die Schritte hinter mir kamen näher und das Knacksen des Unterholzes verriet, das mein Verfolger nicht mehr weit entfernt war. Scheiße! Auch wenn jeder Schritt brannte, lief ich schneller.

Mein Blick richtete sich hinauf zum Himmel und blieb bei der großen hellen Scheibe stehen. Es war Vollmond und er schien größer und näher denn je. Dennoch drang so gut wie kein Licht durch die dichten Bäume und der Wald blieb in Nebel und Dunkelheit gehüllt.

Es war nur eine Sekunde der Unachtsamkeit, doch sie hatte gereicht und ich landete auf dem Boden. Ich war über eine Wurzel gestolpert und auf den vielen Nadeln, der Bäume gelandet. Mein Knie brannte und ich war mir sicher, dass es aufgeschürft war. Das hat mir gerade noch gefehlt!

Schnell drehte ich mich auf den Rücken und stützte mich mit den Armen ab, sah in die Richtung, aus der ich gekommen war. Ich sah jedoch nichts außer Dunkelheit und die dunklen Baumstämme. Meine Augen weiteten sich. Mein Verfolger kam näher und dass nicht gerade langsam. Durch seine schnellen Bewegungen raschelten die Blätter und seine lauten Schritte klangen dumpf auf den Boden.

Die Angst lähmte meinen Körper und verhinderte, dass ich aufstehen konnte.

Dann Stille. Er stand direkt vor mir. Ich sah nur eine dunkle, männliche Gestalt. Sie bewegte sich nicht, sondern stand einfach nur da und sah mich an.

Mein Herz schlug bis zum Anschlag und das Einzige, was ich hörte war mein lautes Herz. Es schlug so laut, dass er es sicher auch hören musste. Wir sahen uns einfach nur an, auch wenn ich sein Gesicht nicht sehen konnte.

Ich konnte nur seine schwarze Lederjacke über den grauen Pullover, mit dem Wolfskopf ähnlichen Muster erkennen. Eine silberne Kette, wie eine Hundemarke bei der Armee zierte seine Brust und glänzte im leichten Mondlicht. Dann neigte er seinen Kopf etwas, so das Licht darauf fiel. Er trug eine Kapuze und ich konnte starke Armmuskeln unter seiner Jacke ausmachen.

Doch warum griff er mich nicht an? Er stand nur da, aber wieso? Dann plötzlich schnellte er nach vorne und-

Schreiend wachte ich auf. Schweiß lief an mir herunter und ich setzte mich auf. Mit meinen Fingern umklammerte ich die Bettdecke und versuchte mich erstmal zu beruhigen. Fahles Licht fiel durch das Fenster.

Es war Vollmond, wie in meinem Traum. Er schien genauso hell und nah. Der dunkle Wald hinter unserem Garten machte das Erscheinungsbild nicht gerade einfacher. Wieder bekam ich Angst, versuchte sie jedoch zu unterdrücken.

Also schnappte ich mir mein Handy. 3:00 Uhr! Was sollte ich denn jetzt noch machen? Bis ich aufstehen und zur Schule müsste, dauerte es noch etwas und schlafen konnte ich nicht mehr, weswegen ich Netflix öffnete und meine Staffel weitersah, Arrow. Sie gehörte zwar nicht zu meinen Lieblingen, doch sie lenkte wunderbar ab.

Diesen Traum hatte ich schon sehr lange. Jede Nacht. Und jedes Mal das Gleiche. Nur sein Gesicht hatte ich nie gesehen und nie schaffte er es mich anzugreifen, denn kurz vorher wachte ich auf. Bis heute wusste ich weder wer dieser Fremde war noch was der Traum zu bedeuten hatte.

Der Morgen war schneller da als gedacht und müde machte ich mich für die Schule fertig. Gedankenverloren verließ ich das Haus und lief zur Bushaltestelle.

Im Bus war es, wie jeden Morgen, angenehm ruhig. Ich hatte meine Kopfhörer in meinen Ohren und bekam von meiner Außenwelt wenig mit. Die Landschaft und die großen Häuser zogen am Bus vorbei und meine Gedanken schweiften wieder zu meinem Traum, obwohl sie das eigentlich nicht sollten.

Es war schon irgendwie komisch, Angst vor einer Person zu haben die man noch nicht einmal kannte.

An der Schule angekommen ging ich zu meiner Klasse und setzte mich auf meinen Platz. Ich hatte bis auf Sara keine wirklichen Freunde hier und sie war gerade mit ihren Eltern im Urlaub. Und das in der Schulzeit, sie hatte so ein Glück. Also saß ich mal wieder allein auf meinem Platz und wartete darauf, dass der Unterricht anfing.

Der Schulstoff war für mich nicht sonderlich schwer zu begreifen, dennoch würde ich mich nicht als Streberin bezeichnen. Das Gymnasium, auf welches ich ging, forderte zwar einiges, aber schon von klein auf hatte mein Vater mir Disziplin und Fleiß beigebracht. Das war dann aber auch das Einzige. Zeit hatte er selten für mich und da ich mittlerweile 16 Jahre alt war, sah er auch keinen Grund dazu etwas daran zu ändern.

Mutter spielte in meinen Leben aber noch eine kleinere Rolle als mein Vater. Nämlich gar keine.

Auf dem Heimweg saß ich wieder im Bus. Schweigend und mit meinen Gedanken allein. Ich konnte es kaum erwarten mit Sara zu telefonieren. Sie musste mir unbedingt von ihrem Urlaub erzählen. Von meinen Träumen wusste sie. Allerdings war sie genauso ratlos wie ich. Vielleicht hätte ja mein Vater eine Idee? Aber er war ja nie da und von den nächtlichen Angriffen wusste er nichts.

Zuhause lief ich sofort in mein Zimmer und rief Sara an. Nach kurzem Klingeln nahm sie ab. „Hey, ich dachte schon, du meldest dich gar nicht mehr. Wie war Schule?", fragte sie und ich konnte ihr Grinsen förmlich sehen.

„Hey, ja ganz gut. Schmier mir deine Freizeit halt noch unter die Nase", meinte ich lachend.

„Ich hoffe ja mal, dass Ben dich heute in Ruhe gelassen hat?", wollte sie wissen.

„Ja hat er. Ich denke er hat sowieso ein neues Opfer", antwortete ich und musste an die ganzen Demütigungen denken, bei denen sich mein Körper sogleich anspannte als die Szenarien des letzten Schuljahrs sich in meinem Kopf wiederholten.

„Dann ist ja gut." Ihre Stimme klang fröhlich.

„Hm." Doch ich konnte mich nicht wirklich darüber freuen. Auch wenn er mich jetzt anscheinend in Ruhe ließ, hatten seine Taten dennoch Narben hinterlassen. Außerdem gab es keine Garantie dafür, dass er nicht wieder damit anfangen würde.

„Ey, was denn los? Etwas mehr Begeisterung!", verlangte sie.

„Ich kann es eben immer noch nicht glauben, das kommt so plötzlich. Vielleicht hatte er heute einfach keine Lust", entgegnete ich.

„Du musst positiver denken!" Das sagte sie immer. Sie war eben einer der Freundinnen, die immer gut drauf waren, die ganze Zeit reden konnten und einen immer auf andere Gedanken bringen konnten.

„Ich bin nur realistisch. Wie läuft dein Urlaub?", lenkte ich vom Thema ab.

Sie ging direkt drauf ein und erzählte mir jedes Detail. Wir telefonierten mehrere Stunden und am Abend entschied ich mich mir was zu essen zu machen und beendete das Telefonat.

Mein Vater arbeitete noch und ich war wie jeden Abend allein. Ich musste wie so oft allein Essen, saß allein am Tisch und machte allein das Geschirr sauber. Dann ging ich auf mein Zimmer, um die wenigen Hausaufgaben zu machen und mich für Morgen vorzubereiten. Ein Tag wie immer.

Ich war gerade in meine ätzende Chemiehausaufgaben vertieft als mein Fenster zuknallte und ich erschrocken zusammenfuhr. Es war bereits dunkel draußen und das Einzige, was mein Zimmer erhellte, war meine Schreibtischlampe.

Langsam stand ich auf und ging zum Fenster. Der große Wald lag dunkel unter dem Sternenhimmel und der Ruf einer Eule durchdrang die Stille. Ich wollte gar nicht wissen, was da draußen alles lauerte. Unser Haus stand relativ abseits und so langsam bekam ich wieder Angst. Ich wusste nur zu gut wie groß der Wald hier in Bayern war.

Meine hellblonden Haare lagen leicht über meinen Schultern und meine blauen Augen waren vor Angst geweitet. Das zeigte mir mein Spiegelbild in der Fensterscheibe. Als das Fenster erneut zufuhr machte ich einen Schritt zurück. Ich musste aufhören an gruselige Sachen zu denken. Das bedeutete kein Netflix heute Nacht!

Stattdessen sollte ich lieber schlafen. Ich machte mich also fertig und legte mich ins Bett. Doch ich hatte Schwierigkeiten mit dem Einschlafen und als ich endlich wegdämmerte, ging die Unruhe weiter. Die Nacht kannte keine Gnade und schon wieder erlag ich dem Schrecken des Alptraums, nur dieses Mal war etwas anders...

*****

Hey, ich hoffe euch hat das erste Kapitel des neuen Buches gefallen. Die Story ist eigentlich bereits abgeschlossen, aber für diejenigen die weiterlesen wollen, gibt es hinten eine Fortsetzung. Ich hatte einfach mal Lust auf etwas Anderes und wollte mal ein neues Genre ausprobieren❣️

Was denkt ihr, was Lailas Traum zu bedeuten hat? Schreibt es in die Kommentare und Voten bitte nicht vergessen.💗

Ansonsten nochmal vielen Dank an Misery6 für das schöne Cover.❤️

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