15. Kapitel
Vor Freude. Vielleicht auch vor Verwirrheit, jedoch eher das erste. Er lacht, er sitzt da und lacht einfach nur. Wie ein Kumpel dem man eben einen Witz erzählt hat, so normal als würde er den ganzen Tag nichts anderes tun. Ich muss ehrlich zugeben es steht ihm, es steht ihm verdammt gut, da ist er, der normale Junge. Diese Seite, der ich damals im Flur begegnet bin, gegen die ich gelaufen bin und die ich mag. Ja tatsächlich, ohne drum herum zu reden, ich mag diese Seite an ihm, denn so scheint er ein ganz normaler Mensch zu sein, so wie der, den ich heute Mittag gerettet habe. Als könnte man sich mit ihm in eine Eisdiele setzen und über Filme oder Serien reden, sich Witze erzählen und ganz normale Mittage verbringen ohne sich über irgendetwas sorgen machen zu müssen.
Sein Lachen sieht so ehrlich aus und ist zugegebenermaßen so ansteckend das ich auch grinsen muss.
"Du hast Glück das ich dich mag." Lachte er und rückte nun auf seinem Bett ein Stück zur Seite, sodass Platz für mich war. Auffordernd klopft er neben sich und ich folge einfach schnell der Anweisung. Ich lasse mich gerade tatsächlich neben Jofan auf seinem Bett nieder. Er mag mich. Wow, dann ist ja der erste Schritt schon längst getan, oder? Er mag mich... Nein... Aber wie? Vor einer Woche wollte er mich noch umbringen, weil ich ihn angesehen habe, und jetzt fauche ich ihn an, beleidige ihn sogar, und er läd mich zu einem Geplaudere auf seiner Bettkante ein? Irgendwas stimmt nicht, nicht nur mit mir, auch mit ihm. Also entweder ist er Schizophren, oder ich bin es, oder ich verstehe hier etwas nicht.
Eins ist sicher, ich muss dringend mehr über ihn in Erfahrung bringen. Denn ich glaube es gibt hier mehr als nur ihn das ich absolut nicht verstehe, überhaupt nicht erfassen kann.
Aus dem herzlichen Lachen seinerseits wird ein schwaches Lächeln. Sein Blick wird nachdenklich als er mich so betrachtet. "Es ist schon komisch, du bist wie eine komplette Kopie von ihr, und doch habt ihr absolut nichts gemeinsam." Sagt er und legt eine Hand auf meine Wange. Eine Gänsehaut überzieht meinen Körper, aber diesmal ist sie anders als bei dem Mann eben, diesmal ist sie nicht kalt und fühlt sich keineswegs falsch an. Es ist eine Wärme die durch mich hindurchzieht, wie eine leichter Wind im Sommer. Seine Hand auf meiner Haut löst ein angenehmes Kribbeln in mir aus. Aus meinem Grinsen wird ein weiches Lächeln. Irgendwie vertieft sich unser Blickkontakt. Vor einigen Tagen war mir das noch total unangenehm und jetzt genieße ich es. Ihn anzusehen, diese Ruhe und Harmonie, die wie aus dem Nichts kommt und wieder geht. In diesem Moment, wie er so da sitzt und wir uns einfach nur ansehen, ist es als wäre die Welt, die Realität kurz ausgeschaltet, als gäbe es nur diesen Moment, nur uns beide, als wäre er ein ganz normaler Mensch. Doch das ist er nicht.
Wie kann jemand der so verdammt schön ist nur so hässlich zu gleich sein?
Als würde er jeden meiner Gesichtszüge studieren starrt er mich an, ich tue es ihm gleich. Jedoch bleibt da eine Frage offen, Was oder wen meint er? Er hat doch schon das letzte mal sowas erwähnt... Von wem redet er? Es muss ein Mädchen sein, aber wer war es? "So wunderschön und gleichzeitig so zerbrechlich." Sein Lächeln kommt mir immer psychopathischer vor je länger ich es betrachte und je mehr ich darüber nachdenke über was er da gerade redet. Die Gänsehaut wird immer unangenehmer, ebenso das warme Kribbeln wird von einem mulmigen Gefühl ersetzt. Was ist plötzlich los? Seine Miene durchzuckt ein unschöner Ausdruck. Die Wärme aus seinen Augen, mit der er so eben noch jede meiner Feinheiten auswendig gelernt hat, verschwindet komplett, von den einen auf den anderen Moment scheint er eine ganz andere Person zu sein. Als wäre das Monster aus seinem Winterschlaf erwacht. Gerade war alles so perfekt, nur ein Junge und nur ein Mädchen, die auf einem Bett saßen und sich ansahen, und jetzt? Eine Sklavin und ein gestörter Vampir. Mehr war da nicht mehr. Als wäre dieser Moment gerade eine Seite in einem Roman gewesen und jemand hätte sie rausgerissen und angezündet.
Er zuckt etwas zurück, steht auf und sieht mich mit einem Blick an, den ich im entferntesten nicht deuten kann. Willkommen zurück Sohn des Königs der Vampire.
Mir fällt auf wie seine Hände anfangen zu zittern, seine Augenlieder auf und zu Flattern, ich sehe wie seine Brust sich immer schneller hebt und senkt. Die Stille die sich nun gebildet hat ist wortwörtlich zum schneiden. Innerlich höre ich die Seite brennen.
Ich fühle mich wie in die erste Nacht in der ich hier war zurück versetzt.
~ Flashback ~
Nur noch in Unterwäsche bekleidet, von Scham und Angst erfüllt gehe ich auf das Bett zu und setze mich, so wie er es mir angewiesen hat. Er folgt mir, legt sich über mich und fängt an Federleicht Küsse auf meinem Hals zu verteilen. An den Stellen an denen er mich berührt schießen feurige Blitze durch meinen Körper. Ein zartes Lächeln legt sich ungewollt auf meine Lippen, während ich die Augen geschlossen habe und meine Hände in seinen Haaren vergrabe. Auch wenn sich jede Faser meines Körpers dagegen sträubt, es gefällt mir. Immer mehr Küsse, am Hals, am Kinn entlang, zu meinem Ohr, bis er letztendlich bei meinen Lippen anlangt.
Er drückt mir einen langen intensiven Kuss auf die Lippen. Wie in Trance erwidere ich den Kuss und schlinge meine Beine um seine Hüfte. Ich fühle mich wie auf Drogen, komplett High von ihm.
Wie als wäre ich in Flammen macht sich in meinen Körper eine Hitze breit, aber keine unangenehme Hitze, nein, eine schöne wohlige Wärme in die man sich gerne fallen lässt. Und das tue ich, ich lasse mich komplett fallen, ich fliege mit ihm, wie auch immer er das geschafft hat, ja ich fliege mit ihm.
Als er sich von mir löst trifft mein Blick seinen, doch was ich da aufeinmal sehe, ist weder Wärme, noch sonst irgendetwas. Leere. Sein Blick ist leer und wird mit jeder Sekunde kälter und Härter. Der Fall endet mit einem unschönen Auflschag.
Er lässt von mir ab und steht binnen Sekunden am anderen Ende des Raumes. "Du, du siehst aus wie sie!" Flucht er, schenkt sich einen Whiskey ein und ext ihn. Er scheint gehetzt, unruhig. Das Glas in seiner Hand zerspringt plötzlich in taisende kleine Scherben und Blut tropft aus seiner zi einer Faust geballten Hand. Nein, ich bin nicht nur aufgeschlagen, ich habe mir alle Knochen gebrochen und mich absolut an ihm Verbrandt.
Er kommt wieder zu mir, legt seine mit Scherben zerkratze Hand an meine Kehle und drückt zu. Die Scherben stechen unangenehm in mein Fleisch, ein brennen und pochen ziehen durch meinen gesamten Körper. Was zum Teufel passiert hier?! Ich versuche vergebens seine Hand weg zu drücken, ich will schreien, doch kein Ton verlässt meine Kehle. Ich will weinen, doch keine Träne fließt. Gelähmt. Ja, er hat mich erst High gemacht und jetzt vollkommen gelähmt.
"Du... Du darfst nicht existieren... Nein.. nein" sagt er immer wieder als wäre das eine Entschuldigung oder ein Grund für seine Taten, während er auf mich einschlägt und mich fast zu Tode würgt. Ein stechen in meiner Lunge, Schmerzen am ganzen Körper und ein brennen in meinen Ardern, während er Blut aus meinem Oberschenkel trinkt. Ich sterbe... Oh Gott er bringt mich um... Er ist ein Psychopath! Ich muss hier weg verdammt! Ich strampel um mein verdammtes Leben und schlage immer mehr auf ihn ein. Nur noch leises Wimmern verlässt mich... Ich werde sterben..
~ Flashback Ende ~
Ich schüttele mich bei den Gedanken daran, das hatte ich vollkommen vergessen... Diese erste Nacht habe ich irgendwie total verdrängt. Jofan muss krank sein. So wie er jetzt vor mir steht, mit den zitternden Händen, der viel zu schnellen und flachen Atmung... Er ist kurz davor wieder zu explodieren. Aber wieso? Im einen Moment liebevoll, wunderschön und voller Wärme und auf einmal fängt er an von jemandem zu reden, und das ich wie sie wäre, er wird aggressiv, fast schon blind vor Wut. Woher kommt das und von wem spricht er da immer? Aber noch wichtiger... Was macht er mit mir? Ich war ihm in der ersten Nacht verfallen, und das eben? Ja bitte was war das? Hätte er mich geküsst, ich hätte es erwidert, aber wieso zum Teufel? Ich hasse ihn! Ihn und seine gesamte Spezies! Wieso mag ich sein Lachen, warum lasse ich mich von ihm so beeinflussen? High. Ja das war und bin ich wirklich in seiner Gegenwart, aber wieso?
Ich schüttele den Kopf, darüber kann ich mir später den Kopf zerbrechen wenn ich dann überhaupt noch einen habe.
Er ballt seine Hände zu Fäusten. Mein Puls fängt spätestens jetzt ebenfalls an zu rasen ebenso wie meine Atmung. Ich Kralle mich in die Bettdecke, genauso wie ich es in der ersten Nacht auch getan habe.
Ich habe jetzt zwei Möglichkeiten: Entweder ich laufe, nein renne, oder ich werde diese Nacht wahrscheinlich nicht überleben.
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Lesenacht #3
Werde wahrscheinlich jetzt schlafen gehen, 3 Teile ist doch schonmal eine gute erste Lesenacht haha😁❤
Aber man sollte es ja auch nicht übertreiben, nicht das die Story noch Bullshit wird 😂👌❤
Danke an alle die heute mit dabei waren❤😚👑
Hat mir wirklich Spaß gemacht🙂
Würde mich über einen Kommentar von jedem freuen😁🌟 Euch allen noch eine wunderschöne Nacht und immer schön knusprig bleiben 😂❤👌
Bella :*
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