Kapitel 24
~ Ein stechender Schmerz .
Rauchschwaden aus dem Lauf des Geschütz .
Himmel,
lass deine Tore einen Spalt offen ~
,, Nun gut "
Vernahm sie die eintönige Stimme des Piloten.
Ihre vielfältigen Gedanken tanzten gemeinsam mit Ben einen Walzer in einem von Kostbarkeiten funkelnden Ballsaal.
Ihr Kleid, schwarz wie die Dunkelheit der Galaxis, wehte um die Tänzer in Leichtigkeit rundum und fiehl in lockeren Kaskaden um die Beine der jungen Dame .
Der Verstand spielte einen verlockenden Traum vor ihrem Augenlicht auf .
Die Hände um ihre schmalen Hüften gelegt, ein Lächeln zierte sein Gesicht. Nun besaß sie ihn vollkommen und war Herrin über sein Handeln . Wie er an ihren geflochtenem Haar roch, während sie im Rythmus der klassischen Musik tanzten. Sie spürte seinen heißen Atem an ihrem verspannten Nacken, während er leise undeutlich Worte in ihr Ohr hauchte .
Seine Lippen formten Worte die für sie unerreichbar schienen. So fern und doch so nah.
Nun verschloss sie die Augen .
Das Bild eines so prunkvollen Ballsaal verschwand in der Dunkelheit. Das Gefühl, die ihr jenes schwarze Kleid verlieh, fiehl wie ein Blatt im Herbstwind von ihrem kalten Körper herab .
Im Klange der knisternden Musik, die nun langsam verstummte .
Sie fühlte sich in all der Dunkelheit und Stille, die nun harsch über sie zog, nackt.
Hilflos vor den abschätzenden Blicken ausgesetzt . Ohne in Szene gesetzt geworden zu sein starrten sie das junge zarte Tier an .
Eine Gänsehaut überzog ihren blassen Körper, zitternd unter der kälte .
Ein Schritt, der schwankend auf sie zu kam, hallte durch ihren verdrehten Verstand.
Sie scheute sich noch immer die tränenden Augen zu öffnen .
Zu groß war der Respekt vor den kommenden Augenblicken.
Sie hielt noch immer die Hand des einen . Schützend platzierte sie sich vor ihn .
Sie könne ihn beschützen, sie ist stark, sie ist entbehrlich.
Der Ton eines leisen Atemzuges durchfuhr ihr Gehör, gespitzt von der lodernden Gefahr .
Die schweißige Hand die sie verkrampft umklammerte stoppte zu beben und schien alle Wärme verloren zu haben .
Sie hielt sie nur noch fest, aus Angst sie endgültig zu verlieren. Nun war sie wieder völlig Herr über ihn, doch nicht über sein verletzliches Leben.
Ein Schuss.
Genau ins Schwarze, an dessen nun Ströme herab fließen .
Der Ton. Abscheulich . Er rannte quer hindurch, unaufhaltsam in all seiner Kraft, ließ es sie die Augen einen Spalt in die Wirklichkeit öffnen .
Der Spalt war dennoch viel zu schmal um die gesamte Wahrheit zu erblicken.
Salzige Tränen versperrten ihr anfangs noch zusätzlich die klare Sicht.
Die Sicht war auf ein Gesicht gegenüber von ihr gerichtet dessen Ausdruck alle Farbe und Freude verlor .
Sie konnte es bloß schleierhaft erkennen, zu stark kniff sie ihre zarten Augen zusammen.
Die Gesichtszüge entglitten der Person, die nun zum wiederholten Male einen unbeschreiblichen Schmerz verspüren musste .
Das Mädchen von Jakku fühlte wie das Herz der älteren Dame, jenseits ihrer halb verschlossenen Augen, brach .
Gestein das von hohen Bergen in die Täler stürzte kam diesem Geräusch, dessen nur die junge Jedi lauschen musste, am nächsten in seiner Grausamkeit .
> Er hat geschossen <
Entsetzt verspürte sie die Tränen auf ihrem verspannten Gesicht.
Warm waren sie, so langsam und triefend rannten sie die Wangen herab .
Zögernd und krampfhaft zwang sie ihren Körper dazu zu spuren. Ihr es zu ermöglichen es zu sehen .
Ganz langsam gelang es ihr die Lieder zu öffnen und ihr Haupt zu ihrer linken zu drehen.
Ein Schauspiel an Schmerz und Trauer began sich in ihrer Fantasie auszubreiten .
Es schauderte ihr bis auf Mark jene Gedanken zu hegen.
,, Ben ... "
Flüsterte es schwach aus dem Mund der jungen Jedi. Die Worte verließen sie qualvoll, doch erreichten ihr Ziel .
Ihr geliebtes Ziel .
Seine Liebe, sie verspürte die größte Angst diese zu verlieren .
,, Oh Ben.... " Sprach sie erneut.
Die zwei kurzen Worte brannte sich ihren Weg von ihrer Zunge ins Freie. Herzschmerz bekämpfte sie im selben Atemzug , doch es schien viel stärker .
,, B..Ben....? "
Nun waren ihre Augen völlig geöffnet und auf die Person gerichtet, die ihr Herz sein Eigen nennen konnte .
Rey stellte sich einen, vor Schmerz und Angst sich krümmenden, jungen Mann vor der seine zitternde Hand sehnsüchtig nach ihr ausstreckte, jedoch spielte sich vor ihren Augen etwas völlig anderes ab .
>Er verfehlt nie sein Ziel <
Perplex musterte die junge Frau Ben von oben bis unten, ohne ihr Haupt ein Stück zu bewegen. Sie war wie erstarrt und scheute sich davor dem Schützen in das vertraute Gesicht zu blicken .
Leia atmete erleichtert aus und nahm Chewies weiche Pranke um sich zu stützen. Ihr Herz stoppte für Augenblicke zu arbeiten denn ihr Blick kreuzte sich, mit dessen ihres Sohnes. Seine tief braunen Augen starrten sie an, ohne jeglichen Ausdruck mit sich ziehend.
Der junge Solo stand unverletzt an Ort und Stelle wie zuvor. Den Blick identisch wie wenige Augenblicke zuvor . Sein Ausdruck verbitterte jedoch in Windeseile als er die Tränen der jungen Frau keinen Meter vor sich erblickte .
Sie wandte sich nun völlig zu ihm um um in seinen Augen an Halt zu finden.
Welch ein Schauspiel sich in seinem Verstand abspielte, konnte Rey sich nicht im geringsten ausmalen.
Plötzlich fühlte sie seine Hand auf ihrer Wange. Er wusch ihr sanft die Tränen aus dem Gesicht und blickte sie bloß still an.
,, Er verfehlt nie sein Ziel.... "
Flüsternd sprach sie ihm die Wort zu und lehnte ihren Kopf gegen seine Brust . Sie vernahm seinen rasenden Herzschlag .
,, Er verfehlt auch nie sein Ziel "
Sein Antwort ließ die junge Frau stocken und sie schaute verwirrt in sein markantes Gesicht.
Er schenkte ihr ein sanftes Lächeln das er auf seinen Lippen spielen ließ .
,, Verschwindet von hier ! Verschwindet so lange ihr es noch könnt ! "
Die gebrochene, von Schmerz verzerrte, Stimme des Piloten packten Rey's Blick und richteten ihn auf die drei Personen hinter ihrem Rücken.
Poe, Leia und Chewie . Nach der Zeit, von der unbeabsichtigten Flucht von Jakku, konnte Rey diese, für sie einst fremden Leute, als ihre neue Familie zählen. Sie gaben ihr ihre verdiente Chance, doch nun ließ sie sie erneut zurück, wie ihre Eltern auf den Sandplaneten.
,, Na lauft schon ! "
Poe's Worte wurden aufdringlicher und wütender .
Rey jedoch verlor sich in Erinnerungen an Finn , dem Piloten und der kleinen Bb-Einheit . Ihrer Familie .
,, Verschwindet doch endlich !!! "
Schrie der Pilot und richtete den Blaster erneut auf sein Ziel .
Tränen überzogen seine errötete Wangen und Augen.
Er schluchzte und zitterte während er den Blaster versuchte aufrecht zu halten. Es schmerzte ihn so unerträglich und das Unverständnis drängte ihn erneut dazu etwas unüberlegtes zu tun.
,, Verschwindet !!!! "
Ben konnte sich dieses Leid nicht länger ansehen. Der Anblick raubte ihm den Willen weiter zu Kämpfen. Es ließ ihn zweifeln und schwach werden, doch dies wusste er zu verhindern.
Ohne weitere kostbare Zeit zu verschwenden packte er die, vor Trauer und Schmerz, erstarrte Rey am Arm und rannte samt dem perplexen Val davon .
Der Kater saß während des gesamten Aufeindetreffens ruhig an Ben's Seite und beobachtete jede Bewegung der Anwesenden.
Ruhig pendelte er seine Rute hin und her gab jedoch keinen Ton von sich.
Kraftvoll stieß der junge Solo die große Holz Tür auf um ins Freie zu gelangen . Er hörte das leise Schluchzen Rey's doch die Zeit drängte und er könne ihr während dieses Moments nicht helfen. Es war ihre schmerzhafte Entscheidung, er könne ihr lediglich dabei helfen Türen und Hindernisse zu überwinden.
Den Schmerz nehmen konnte er nicht.
Während des hastigen Aufbruchs der Flucht, fiehl sein getrübter Blick auf eine der Vasen die, rechts und links, neben der Tür platziert waren . Eine von ihnen wies ein gesprungenes Muster auf, dessen Auslöser ein Blasterschuss gewesen sein musste. Das abgestandene Wasser lief in Strömen auf die Fließen und ähnelte einer Blutlache .
Einer Blutlache die beinahe seine eigene gewesen wäre, doch der Rapier-Pilot verfehlte sein Ziel. Ob gewollt oder ungewollt. Die Antwort stand wie ihre Zukunft in den Sternen.
Oder war es doch Absicht den letzten Solo zu verschonen um Rey's Herz nicht zu brechen ?
Tausende von Fragen starteten in Ben's Verstand aufzuleben .
,, Nein !"
Weinte Rey um ihre alte Familie. Der Schmerz sie erneut zu verlieren war unbeschreiblich.
Sie stellte sich den Abschied viel zu leicht vor.
Der Hass und die Angst den sie auf Poe und Finn's Sturheit hegte unterdrückten den Schmerz den sie nun spürte. So wollte sie ihre neue Familie nicht zurück lassen.
,, Nein "
Sie schaute zurück und blickte den am Boden knienden Poe an .
Er starrte auf die Fließen , zu groß war die Furcht das Mädchen noch einmal zu erblicken.
,,Wir wussten beide es würde Opfer geben und es wird Schmerzen. Sei stark und halte durch. Die Zeit heilt alle Wunden... gib ihnen Zeit und sie werden es verstehen "
,, Es beginnt und endet mit Schmerz ... das musst du Lernen"
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