Kapitel 10

Memorial

Transporter hoben einer nach dem anderen, im großen Hangar ab. Der Boden erbebte, als die Triebwerke starteten und die Raumschiffe sich zurück zu Basis der Rebellen machten. In einem der Transporter saß Rey auf einer kleinen Kiste und schaute Trübsal blasend vor sich her . Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken, als sie an den kurzen Aufenthalt in der Krankenstation zurück dachte. Sie spürte eine altbekannte Präsenz auf der Station .
Sie spürte seine Präsenz.
Auch wenn eine Wand die beiden trennte konnte Rey den Zorn und die Wut Kylo's spüren. Es benebelte ihren Verstand, wie ein Gift näher an ihn heran zu treten. Ein weiteres Gefühl durchhfloss ihre Adern, als sie die Hand auf dem Stahl platzierte.
Sie spürte seine Nähe.
Lächelnd atmete sie aus, der Schleier, der Rey seit ihrer ersten Vision umschlung,  löste sich einen Spalt und sie erblickte endlich das ersehnte warme Licht . Sie schloss ihre Augen und genoss diesen befreienden Moment . Eine tonnenschwere Last fiel von ihren Schultern .
Kylo kauerte auf der anderen Seite des kalten Stahls und spürte ebenfalls eine Hitze.
Nicht eine angenehme Wärme.
Es brannte förmlich auf seiner Haut dennoch berührte er die Wand und schloss die Augen .
Die Dunkelheit die ihn seit seinem wechsel auf die dunkle Seite durchströmte und bei dem Mord an seinem Vater noch stärker wurde , wurde brüchig und Teile stürzten in sich zusammen.
,, Bringt ihn aus der Krankenstation in eine Zelle . Das Urteil wird morgen über ihn gefällt ! "
Wieder durchströmte Rey bitterliche Kälte und das Licht vor ihr erlichte mit samt seiner Wärme .
Der Schleier um Rey herum zog sich wieder zusammen und ließ keine anderen Emotionen mehr eindringen.
Die Stimme hinter der Wand konnte Rey bloß dumpf wahrnehmen . Dennoch hörte sie einen Augenblick später das verzeifelte Schluchzen Leia's nachdem sie gepoltere und schleif Geräusche von dem Raum neben an vernahm.
Rey wandte sich um und schaute aus der Krankenstation heraus auf den Flur und blickte in die tiefbraunen Augen Kylo's die sie mit einem Blick ansahen als würde er sie erdolchen . Ihr flehender Blick zurück fiel statt auf Kylo auf Finn, der ihr die Hand entgegen streckte und sie zu sich zog .

,, Master Jedi? Wir sind in wenigen Augenblicken dort. Bitte folgt mir "
Ein freundlich drein schauender junger Mann reichte Rey die Hand .
Er war für seine Statur recht klein und trug die übliche weiß orange Kleidung der Widerständler.
Seine Augen waren unter einer gelben Brille versteckt so, dass Rey seinen Gesichtsausdruck kaum deuten konnte.
Da er ihr allerdings mit freundlicher Stimme zusprach, nahm sie seine Hand und zog sich auf die Beine .
Ihr Blickt huschte kurz in ihre Umhängetasche, mit ihrem  pelzigen Inhalt . Zwei smaragdgrün funkelnde Augen lauerten unter einer kleinen Decke hervor.
Einzeln ein lächeln erwiderte Rey dem kleinen Pelzkneul, doch streichelte sie ihm  darauffolgenden sanft über das Köpfchen.
,, Rey ? Werdet ihr der Verurteilung des Verräters Ren beiwohnen? "
Rey wunderte sich über die skurrile Wortwahl des Widerständlers. Sie stempelte es, als eine Art der Höflichkeit ab und schaute dem jungen Mann nichts sagend an.
Mit abwesender Stimme sprach sie ihm kurz ,, Mal sehen " zu und lief dann an ihm vorbei.

Die Ladeluke des Transporters öffnete sich und Rey schritt langsam heraus. Sie kniff die Augen zusammen als das Licht in ihre Iris fiel  .
Endlich spürte sie wieder natürliche Wärme auf ihrem Gesicht und sie strahlte vor Erleichterung .
Suchend lief sie nach einer vertrauten Personen weiter , wurde aber schnell fündig, nicht wie auf dem Kreuzer .
Bei dem Gedanken Kreuzer wurde es der jungen Jedi wieder mulmig .

> Zum ersten mal seit langem habe ich dieses Gefühl nicht mehr um mich gehabt <

Die anderen Transporter landeten auf dem Rollfeld und keinen Augenblick später befanden sich mehrere Dutzend Menschen vor einem der Raumtransporter .
Gemurmel und verunsichertes Geplänkel huschte durch die Menge .
Fragend schaute Rey durch die Menge und zwengte sich hindurch. Ihre rechte Hand befand sich über der Tasche um den kleinen Pelzkneul zu beruhigen . Als sie am Ende der Menge ankam stand sie, etwa sieben Meter von der sich öffnenden ,Ladeluke entfernt.
Zwei Gardisten kamen zuerst heraus gelaufen , gefolgt von zwei weiteren die den ohnmächtigen Kylo Ren ins Freie schliffen.
Entsetzen und raunen zog sich druch die Menge . Sie begann zu toben und vereinzelt flog auch ein Metallteil auf Kylo und die Gardisten zu . In Rey's Gesicht bahnten sich Tränen ihren Weg deren Ursprung sie sich nicht erklären konnte . Sie hatte das Gefühl zu schreien doch das einzige was sie Schlussendlich noch konnte war Kylo anzublicken .

Sie sah nur noch ihn .

Ihn wie er bewusstlos davon geschliffen wurde.
Doch plötzlich wurde es still. Der General samt Poe, Finn und Chewie liefen auf den Platz . Die Versammlung löste sie auf und Rey stand nur noch allein vor den viern. Sie schüttelte sich um ihren Verstand wieder halbwegs in klare zu bekommen . Als sie ihre Augen wieder öffnete waren die Gardisten samt Kylo verschwunden .
Der General kam langsam auf Rey zu und bat ihre drei Begleiter ihr nicht weiter zu folgen.
Sie nahm Rey am Arm und lief mit ihr fort .
,, Leia? Wohin bringt ihr mich? "
,, An einen Ort den ich dir hatte viel früher zeigen müssen "
Verwirrt tappste Rey weiter.
Leia führte  sie weg von der Hauptbasis hinein in den Wald.
Dort wandt sich ein gepflasterter Weg quer hindurch zu einem palastähnlichen Anwesen .
Licht des Hauses erhellte den Waldrand als die beiden ankamen , da die Sonne nun schon fast hinter dem Horizont verschwunden war.
Verwundert musterte die junge Jedi das Gebäude vor ihr .
Leia öffnete die Tür und bat Rey herein.
Hastig folgte sie der Genrälin und wagte sich nicht zu sprechen.
Zu große Ehrfurcht verspürte sie bei dem betreten des gewaltigen Gebäudes.

,, Nach dem Ben verschwunden war, betraten Han und ich das Haus nur selten .... "

Rey schluckte und suchte nach den passenden Worten .
Als sie ihre Stimme schließlich wieder mit den gesuchten Worten wieder fand stotterte sie vor Nervosität. 
,, Das... Das Haus ist atemberaubend. Nur...  ich verstehe immer noch nicht .....
Nicht ganz was ich hier zu suchen habe ...."
,, Rey du hast mir meinen .... du hast meiner Familie viel gutes getan "
,, Druch mich ist Han gestorben. Hättet ihr mich einfach auf der Starkiller-Base zurückgelassen . Dann würde Han noch leben....."
Beschämt  blickte die junge Jedi zu Boden .
,,Rey , es war die leichtsinnigkeit Han's und Fehler meines Sohnes.
Du hast keinerlei Schuld ,,
Der General griff nach der Hand der jungen Frau und schaute ihr beruhigend entgegen
,, Der Grund wieso ich dich hier her brachte liegt dort hinten.....
Das Zimmer meines Sohnes .
Er selbst brachte einst ein Schloss an das nur mit Hilfe der Macht sich öffnen lässt . Ich wollte anfangs die Vergangenheit ruhen lassen, aber vielleicht findest du ja etwas nützliches. Ich meine er wird dir wohl nicht böse sein, wenn du etwas in seinen Sachen stöberst "

> Sie hört sich an als wäre er in ihren Augen gestorben <

Rey blickte in Richtung des Zimmers.
Ihr war es mehr als unwohl zumute dennoch riss sie sich zusammen und wagte sich richtung Tür. Vor der verschlossenen und verschrammten Tür kniete sie sich und blickte das Blockschloss musternd an. Es war ein silberne viereckige Box verzierrt mit metallenen Ringen.
Es trug an allen vier Kanten eine Einkärbung dessen Entstehung  wohl nicht ganz vorgesehen war. Verwirrt fasste sie es an und staunte nicht schlecht .
Es fühlte sie ungewöhnlich warm an .
Sie schloss ihre Augen und konzentrierte sich auf den Kern der Box .

> Atme tief ein, Rey, und lass dich von der Macht leiten. Wehre dich nicht! Lass es zu <
Hörte sie die Lektion ihres Meisters.
*klick*
Die Tür öffnete sich und Rey blickte erwartungsvoll in den Raum .
Zu ihrem Bedauern musste sie jedoch feststellen, bis eine einzige Einschlagspur, eines Lichtschwerts, schaute das Zimmer völlig normal aus.
Ein Bett, ordentlicher Schreibtisch, Bücherregal,
zerrissene Familienfotos.

> Zerrissene Familien ? <

Neugierig stemmte sie sich auf und schritt in die Mitte des Raumes .
Sie knipste dabei das Licht an, um sich besser zurecht zu finden, Das Mondlicht, welches von draußen, durch die alten Schalusie herein schien, reichte ihr nicht aus.
Eine dicke Staubschicht ruhte auf allem und schwirrte durch die stickige Luft .
Doch die  Neugier ließ Rey nicht mehr los. 
Sie blickte auf den Schreibtisch, auf welchem zerrissenen Fotos verstreut lagen.

> wie konnte aus so jemandem, bloß so jemand werden <

Eines der Bilder hatte es der jungen Jedi besonders angetan.
Es zeigte alle Solo und Skywalkers auf einem Bild für immer verewigt. 
Han und Leia standen hinter ihrem Sohn, Hand in Hand .
Luke und Chewie befand sich etwas abseits. Rey's alter Meister hielt aber ebenfalls die noch kleine Hand des jungen Ben Solo. 
Rey schmunzelte über die alte zerbrochene Identität ihres Widersacher.
Er grinste frech in die Kamera, erhobenen Hauptes und stolz.
Die Erinnerung, die Rey an ihn hatte, könnten glatt von einem anderen stammen.

> damals war er ja wirklich niedlich<

Die junge Jedi stöberte weiter .
Von alten Skizzen bis Handbücher von Raumschiffe war alles in den Regalen und Schubladen vertreten. 
Ein Modell eines Speeders stand auf dem Nachttisch und war von Spinnenweben umhüllt.
Sie fuhr mit ihren dünnen Fingern über die eingestaubten Bücher .
An einem, der rund ein Dutzend Bücher, blieb sie stehen und zog es heraus. 
Mit nachdenklicher Miene blickte sie es fragend an.
In großes gold Buchstaben stand darauf

" Memorial ''

Es war ein altes schwarzes, selbst geschriebenes Buch .
Rey wischte den Staub von dem Buch und schlug die erste Seite auf .
Ihr fielen gleich einige Skizzen entgegen die hinter ihr auf dem Bett landeten .
Behutsame sammelte sie die Blätter auf und setze sich auf die Matratze. 

Auf der ersten Seite stand ordentlich untereinander eine Art von Inhaltsverzeichnis. 
Sie las das ersten und das letzte   Wörter des Verzeichnisses. 
" Macht und Zweifel "
Und blättere sofort weiter . Ihre Neugier war endgültig aus dem Winterschlaf erwacht  .
Erwartungsvoll schlug sie die dritte Seite auf
und stockte .
Die Sätze waren in einer Schrift und Sprache verfasst die Rey nicht kannte . Verwundert blättere sie weiter und weiter. 

Was ging bloß in ihm vor?

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