Chapter 8

Bellatrix brachte Ginny zu einem Zimmer im dritten Stock. Dabei murmelte sie etwas von wegen dreckiger Blutsverräterin. Ihre Laune konnte nur noch besser werden. Tat sie aber nicht.
„Ich verstehe nicht, was an dir so wichtig sein soll-", sagte sie aufgebracht.
„Und ich verstehe nicht, wie er Sie aushalten kann!", mischte sich Ginny ziemlich giftig erstmals in Bellatrix' Gerede ein und packte ihren durch Luna und Hermine entstandenen Fachwortschatz aus: „Sie sind schlimmer als ein Schrumpfhörniger Schnarchkackler oder noch besser, ein Erupment!"
Bellatrix blieb ruckartig stehen. „Ein was ?" Allein ihr Gesichtsausdruck war die Beschimpfungen wert.
Ginny blieb ihr grinsend eine Antwort schuldig und ging schneller, obwohl sie nicht den leisesten Schimmer hatte, wo denn jetzt ihr neues Zimmer war.
„Stopp, Weasleygöre!", machte Bellatrix genervt auf sich aufmerksam.
Die Rothaarige drehte sich um und war dabei nicht fähig, ihr triumphierendes Lächeln verblassen zu lassen. „Was ist?"
„Nicht so frech werden, Blutsverräterin. Du hast keinen Zauberstab", erinnerte die Todesserin Ginny hinterhältig lächelnd. Diese verfluchte diesen Umstand, während Bellatrix eine Tür öffnete und die Jüngere hindurchschob: „Das ist dein neues Zimmer. Hier kannst du dich in aller Ruhe elend fühlen. Am besten bleibst du hier drin, jedenfalls bis zum Mittagessen – außer du willst dein minderwertiges Leben früher beenden?" Das zuletzt Gesagte ließ sie wie eine Frage klingen.
„Bellatrix, ist dir entfallen, dass das meine Schwester ist, die du da gerade beleidigst?", fragte eine Ginny wohlbekannte Stimme mit scherzhaftem Unterton.
Die Rothaarige wirbelte verdutzt herum.
George? ", kreischte sie und überlegte, ob sie ihrem Bruder um den Hals fallen oder ihn ordentlich zusammenstauchen sollte. Bellatrix würde sie bestimmt nicht davon abhalten, soviel stand fest... Doch George nahm ihr die Entscheidung ab, indem er sie kurzerhand umarmte.
Schließlich lösten sich beide voneinander und Ginnys Bruder grinste Bellatrix triumphierend an: „Ich glaub, das mit Elend-Fühlen wird nichts, oder was meinst du?"
Der Todesserin schien darauf nichts mehr einzufallen und daher drehte sie sich wortlos um und ging. „Abschaum", hörten die beiden sie noch murmeln.

***

„Wie lange bist du schon Todesser?", wollte Ginny misstrauisch wissen, als sie im Schneidersitz mit ihrem Bruder auf dem Bett saß. Dass sie schmutzig war, ignorierte sie dabei.
Er runzelte die Stirn. „Seit die liebe Bellatrix und dieses Monster von einem Werwolf den Fuchsbau abgefackelt hatten." Das erklärte wohl seine Abneigung Bellatrix gegenüber. „Stell dir vor, da wäre jemand drin gewesen..." Er wirkte tausendmal ernster als sonst. „Also bin ich, unter einem Illusionszauber stehend, hier nach Malfoy Manor gefloht und bin zum Glück auf Narzissa getroffen, die ihre Schwester dazu überreden konnte, mich beim Dunklen Lord vorsprechen zu lassen."
„Und du wurdest aufgenommen", schloss Ginny, stellte aber auch schon die nächste Frage: „Hast du Snape oder sonst wen wegen der 7-Harrys-Aktion informiert?"
George seufzte. „Ich komme mir vor wie im Verhör, Kleine." Er grinste schief.
„Ich bin nicht klein!", kam es prompt von Ginny. „Und du hast meine Frage immer noch nicht beantwortet!"
Sofort wurde er wieder ernst, was so ungewöhnlich war, dass Ginny ein schlechtes Gefühl in der Magengegend bekam. George war einfach nie ernst. Es machte ihr zugegebenermaßen etwas Angst, nun das Gegenteil von ihm bewiesen zu bekommen.
„Ja, ich habe Snape informiert", sagte er. Ginny schnappte empört nach Luft. Dann regte er sich scherzhaft auf: „Der Typ kann echt nicht fliegen, Leute retten und Flüche abfeuern gleichzeitig!"
Ginny machte sehr intelligent: „Hä?"
„Der werte Snape wollte Lupin retten – weiß Merlin, was ihn dazu bewogen hat – und hat auf den jeweiligen Todesser gezielt... Blöderweise ist der ausgewichen und ich habe den Fluch abbekommen. Mies gelaufen."
„Snape war das?!", brauste sie auf.
„Ruhig, Ginny. Er hat sich ja mit einem ‚War keine Absicht' entschuldigt."
„Pff." Damit entschuldigt man sich ja auch immer, wenn man jemandem ein Ohr abgetrennt hat...
George sah auf einmal ganz neugierig aus: „Was machst du überhaupt hier?"
„Lange Geschichte", wich Ginny aus.
„Schieß los."

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