Chapter 51

„Draco?", sagte Tom.
Alle Blicke richteten sich auf den jüngsten Malfoy, der überraschenderweise auf der Hellen Seite stand, während Narzissa und Lucius stumm versuchten, ihn zum Überwechseln zu bewegen.
Als das nicht half, streckte Lucius den Arm nach seinem Sohn aus und wiederholte: „Draco."
„Komm", sagte Narzissa leise.
Ihr Sohn schluckte und ging widerstrebend schließlich doch zu Tom, der ihn mit den Worten „Gut gemacht, Draco, gut gemacht!" ein wenig ungelenk umarmte.
Ginny musste grinsen.
Draco stellte sich gesenkten Blickes zu seinen Eltern. Seine Mutter legte erleichtert einen Arm um ihn und führte ihn in die hinterste Reihe, während Lucius stolz stehenblieb, was ihm ein verächtliches Lächeln von Ginny eintrug.
Auf einmal humpelte Neville vor. Ginny versuchte ihn halbherzig davon abzuhalten. Wenn er vortreten wollte, würde sie ihn nicht davon abhalten können.
„Nun ja, ich muss sagen, ich habe Besseres erwartet", kommentierte Tom in einer Mischung aus Amüsement und Herablassung.
Die Todesser lachten. Die Verräterin in den Reihen von Hogwarts verdrehte genervt die Augen.
Tom fragte mit ehrlichem Interesse: „Und wer bist du, bitte, junger Mann?"
Er klang verängstigt und gleichzeitig bemüht tapfer, als er antwortete: „Neville Longbottom."
Ginny schnaubte belustigt, während die Todesser wieder lachten. Nebenbei registrierte sie, dass Bellatrix wieder ihr Aussehen gewechselt hatte. Das erinnerte sie noch daran, dass diese zurzeit auf ihrer ‚schwarzen Liste' stand.
„Nun ja, Neville, wir finden schon einen Platz für dich in unseren Reihen."
Toms Freundin musste ein Lachen unterdrücken. Glaubte er ernsthaft, Neville würde sich so schnell geschlagen geben?
Wie erwartet, war dies nicht der Fall. „Ich möchte etwas sagen."
Das schien Tom wütend zu machen, aber er beherrschte sich. „Nun ja, Neville, ich bin mir sicher, dass alle gebannt an deinen Lippen hängen." Hohn konnte man nicht besser in einen eigentlich freundlichen Satz packen.
Neville atmete tief durch, dann begann er: „Dass Harry tot ist, ändert nichts."
Für mich auch nicht, und zwar mehr als du denkst, Nev.
Seamus versuchte vergeblich, seinen besten Freund von dieser waghalsigen Idee abzubringen: „Hör auf, Neville."
Dieser drehte sich halb zu ihm um und widersprach: „Tag für Tag sterben Leute. Freunde, Verwandte. Ja... Heute haben wir Harry verloren. Aber er ist noch bei uns. Hier drin." Er deutete auf sein Herz. „Genau wie Fred" – Ginny traten Tränen in die Augen – „Remus, Tonks, ... Sie alle. Ihr Tod war nicht sinnlos!" Dann schrie er Tom entgegen: „Aber Ihrer wird es sein! Weil Sie im Unrecht sind! Harry ist stärker, er ist für uns gestorben! Für jeden von uns!"
Tom hatte dafür nur ein Lachen übrig.
Neville rief „Es ist nicht vorbei!", zog das Schwert aus dem Sprechenden Hut, den er in der rechten Hand getragen hatte und wollte Tom oder eher Nagini attackieren.
Plötzlich löste sich Harry aus Hagrids Armen, sprang herunter und half seinem Freund, indem er einen Confringo auf Nagini abfeuerte.
Die Helle Seite lachte erleichtert auf.
Ginny starrte ihn sprachlos an. Das kann nicht sein. Okay, sie freute sich, aber er sollte tot sein! Das würde so vieles erleichtern.
Viele Todesser flohen in Form von schwarzem Rauch, was Bellatrix nicht besonders gut aufnahm: „Wo willst du hin? Nein, nein, kommt zurück!", kreischte sie jeden einzelnen fliehenden Todesser an. Dann bemerkte sie die Familie ihrer Schwester: „Lucius, komm zurück!"
Alle Verteidiger von Hogwarts stürzten zurück ins Schloss, während Kingsley einige Schutzschilde verteilte.
Tom mit Nagini neben sich griff Neville mit einem Zauber an. Der Gryffindor flog weit rückwärts, krachte geräuschvoll in den Schutt und blieb ohnmächtig liegen.
Das schien Tom für den Moment zu genügen, denn er disapparierte mit seiner Schlange.
Ginny stürzte zu den Malfoys, die sich aus dem Staub machen wollten, und packte Narzissa am Ärmel: „Warte mal."
Die Malfoy sagte schnell und einem Ton, als könne sie es gar nicht erwarten, von hier wegzukommen: „Ginny, ich habe für Harry gelogen, weil ich weiß, dass er dir ein Freund ist."
Oh... WAS?
„Ich weiß nicht, ob ich dir danken oder dich anschreien soll", brachte Ginny zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
„Entscheide dich fürs Danken", bat Narzissa mit einem kleinen Lächeln.
Die Rothaarige konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen. „Danke, aber jetzt lauft."

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