kapitel 6
Durch einen schrillen Ton wurde ich aus meinem Schlaf gerissen. Verwirrt blickte ich mich im Zimmer um, es war nicht der Klingelton meines Weckers. Die Sonne schien hell zwischen den Vorhängen hindurch, es war also schon morgens. "Oh tut mir leid, stehst du normalerweise später auf?", kam es von Basti neben mir. Es war anscheinend sein Wecker, logischerweise. Schlaftrunken nickte ich nur. Warum musste er sich denn für alles entschuldigen? Es war doch niemandens Schuld, dass wir unterschiedliche Routinen hatten. Sowieso, es war mein erster Schultag, ich hatte noch keine wirkliche Routine geformt. Klar, meine typische, aber ich musste erstmal schauen, wie viel Zeit ich hatte, was ich in welcher Reihenfolge machen werde. Ich beobachtete also erstmal was Basti so tat. Dieser dehnte sich, gute Idee.
Kurzerhand stand ich ebenfalls auf und probierte seine Übungen nachzuahmen. Dabei konnte ich mein Gleichgewicht jedoch nicht so gut halten wie Basti, der das offensichtlich öfters machte. Ihn amüsierte mein Anblick anscheinend, denn er musste grinsen. Ob das ein spottisches oder ein lieb gemeintes war wusste ich nicht, aber zumindest lächelte er.
Nachdem er einige Übungen erfolgreich abgeschlossen hatte, holte er sich aus seinem Schrank ein paar Klamotten. "Ich geh duschen, willst du auch?" Ich schüttelte den Kopf, war eher so ein Abendduscher. Dann begab er sich in unser Badezimmer. Nur wenig später hörte ich das Wasser prasseln. Ein kurzer Blick auf mein Handy verriet mir, dass es 6:33 Uhr war. Fande ich persönlich sogar sehr gut, da wir so genügend Zeit zum Frühstücken hatten. Schließlich beginnt der Unterricht erst um acht.
Ich entledigte mich meines Schlafanzuges und zog aus meinem Schrank frische Kleider. Besonders am ersten Tag wollte ich einen guten Eindruck machen, aber es trotzdem schlicht halten. Nach wenig überlegen entschied ich mich für eine weite schwarze Anzughose und ein weißes T-Shirt. Anschließend packte ich meine Büchertasche, basierend auf dem Stundenplan, welchen ich bereits vorher per Email bekommen habe. Dann kam auch schon Basti aus dem Bad. Er hatte ebenfalls eine schlabbrige schwarze Hose an und einen beige-weiß gestreiften Pullover. Wie er bei diesen Temperaturen im Hochsommer einen Pulli anziehen konnte wusste ich nicht, aber es war ja nicht mein Problem. Es stand ihm auf jeden Fall.
"Hast du Hunger?" Als Antwort krummelte mein Magen. "Na dann, auf geht's" Wir setzten beide unsere Kopfhörer auf. Basti lächelte beim Anblick der blauen Katze auf seinem und fuhr mit dem Finger darüber. Sie schien ihm wirklich zu gefallen. Dann begaben wir uns schon auf den Weg zur Mensa. Mittlerweile war es ungefähr sieben Uhr, nahm ich an. Auf den Fluren bewegten sich ganze Menschenmassen mit uns. Wir versuchten relativ weit hinten zu laufen, damit uns keiner anrempelt. Es war für mich unverständlich, wie manche so voller Energie am frühen Morgen sein können.
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