kapitel 4

bin back aus urlaub und hab fleißig geschrieben (lade nicht alles heute hoch tho)
let me spoil you 🤙🏻

zunächst mal wollte Schokokeks_suchtie das fanart vom letzten kapitel sehen


bin nicht picasso ik (tut mir leid)

Basti lief vorraus, ich ihm hinterher, damit wir uns in den etwas schmäleren Gängen nicht berühren. Auch wenn Basti einen Pulli anhatte, somit dicker Stoff zwischen uns wäre, wollten wir beide eine Panikattacke lieber vermeiden. Auf dem Weg kamen dann noch Tim und Stegi dazu, sie winkten nur kurz zur Begrüßung. Offensichtlich hinterfragten sie meine Kopfhörer nicht, da sie das schon von Basti kannten. Ebenso liefen sie mit etwas Abstand zu uns, wofür ich sehr dankbar war.

In der Mensa angekommen lagen erstmal komische Blicke auf uns. Wegen den Kopfhörer mal wieder, nahm ich an. Musste Basti da jeden Tag alleine durch? Für die ganzen letzten Jahre? Der arme, niemand der hunderten Schüler verstand, wie er sich fühlte. Wie wir uns fühlten. Umso glücklicher war ich, dass Basti so ähnlich ist wie ich. Wir verstanden einander, auch ohne zwingende Worte. So etwas ist selten.
Basti schien den heutigen Speiseplan nicht so ganz zu mögen. Erst überlegte er ewig lange, was er denn nehmen sollte, jetzt stocherte er einfach nur mit seiner Gabel dadrin rum. Mit meinem Essen war ich schon halb fertig, da klopfte ich mit meinem Messer kurz auf seinen Teller, damit ich seine Aufmerksamkeit erhalte. Sofort als er in meine Augen blickte verstand er, was ich meinte. "Das... Keine Ahnung, das Essen berührt sich. Außerdem sind mir das zu viele Komponente, maximal drei sind für mich okay, das sind fünf. Ich weiß nicht, willst du es essen?" Einer der Sachen, die ich sehr froh war nicht zu haben. Das 'mein Essen darf sich nicht berühren' ist ein typisches Autisten Ding, ich wiederum wurde davon verschont.

Kurz überlegte ich, ob ich sein Angebot annehmen sollte. Auf seinem Teller lagen ein Putensteak mit Kartoffeln, Brokkoli, Rahmsoße und Petersilie. Eigentlich schon lecker, allerdings hatte ich meine Portion ja schon. Und was wollte Basti dann essen? Er kann doch nicht einfach nichts essen. Mein Sitznachbar schien meinen besorgten Blick zu bemerken. "Ich hab oben noch ein Brötchen, das ess ich einfach später. Mach dir mal keine Sorgen um mich" "Also wenn Kevin es nicht will nehm ich es", kam es von Stegi, welcher gegenüber von uns saß. Ich gab meine Bestätigung. Damit riss der blonde Junge Basti förmlich den Teller vor der Nase weg und verschlang ihn. In der Zeit wurde ich mit meinem ebenfalls fertig.

Nachdem wir uns wieder in unserem Zimmer befanden holte Basti aus einem kleinen Rucksack ein Brötchen hervor. Warum er dies hatte konnte ich mir nicht beantworten, aber besser als wenn er nichts isst. Obwohl das auch keine ausreichende Mahlzeit war. Still beschäftigten wir uns mit unseren eigenen Sachen. Während ich meine täglichen Meditation durchging, welche mir von meinem Arzt empfohlen wurde, hörte Basti mit Kopfhörern Musik und hatte die Augen geschlossen. Dass er eingeschlafen war bezweifelte ich, da sein Atem nicht wirklich ruhig und gleichmäßig war. Ansonsten sah er aber relativ entspannt aus, wie er so auf seinem Bett lag, auf die Seite gedreht, Beine leicht angewinkelt. Das waren wohl beide unsere eigenen Arten zu meditieren, runter zu kommen, den Tag zu verarbeiten.

Schlussendlich auch, um uns auf den kommenden Tag vorzubereiten, denn es war der erste Schultag. Selbstverständlich hatte ich Angst, Basti aber ebenfalls, man konnte es ihm ansehen. Genau das gab mir zu denken übrig, warum genau hatte Basti Angst? Er war schon seit mehreren Jahren auf diesem Internat, hatte sogar zwei tolle Freunde, jetzt drei. Falls er uns als sowas bezeichnen würde, ich nämlich schon. Dass er gemobbt wurde glaubte ich kaum, davon hätte ich bestimmt was mitbekommen. Ebenso wenig glaubte ich aber auch, dass er wirklich gemocht wird. Schon alleine in der Mensa musterten uns hunderte misstrauliche Blicke, im Unterricht war das bestimmt nicht besser. Basti wurde bestimmt einfach nicht verstanden, deswegen als 'komisch' abgestempelt.

Bei mir wird das nicht anders sein. Ich bin quasi Basti, aber rede zusätzlich nicht. Das perfekte Opfer. Aber das war mir eigentlich egal, solange Basti die Wahrheit wusste und bei mir ist, solange ich bei ihm bin, ist mir egal, was andere von uns denken.

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