Kapitel 7

Meine Augen weiten sich. Ich beiße mir auf die Lippe und watsche ihm eine.
Er keucht auf und drückt sich eine Hand auf die Stelle an der ich ihn getroffen hatte.
"Wofür war das?", fragt er. Seine Stimme ist höher als sonst und hört sich überrascht an.
"Taddl", flüstere ich. "Ich werde nicht tolerieren das du das tust. Deshalb werde ich mitgehen."
"Das ergibt keinen Si-"
"Ohne mich kommst du nicht zurecht"
Taddl grinst.
"Vorallem du solltest wissen, dass ich das schon tue."
Ich schüttele den Kopf, komme ihm näher, spitze die Lippen und sage:
"Du bist von mir abhängig geworden, Taddl. Ich denke nicht, dass du von mir loskommst."
Dann zwicke ich ihm in die Wange.
"Und ich meine ohne jemanden umzumähen."

Ein paar Tage danach

Ein Wärter legt mir und Taddl Handschellen an. Wieder ist das kalte Eisen viel zu eng. Er führt uns, mit einer Verstärkung von drei Personen zu unseren Zellen.
"Ich will ihn in meiner Zelle.", sagt Taddl kalt.
Seine Stimme bohrt sich in den Verstand des Polizisten, welcher daraufhin nur nickt.
Nach einer Weile kommen wir an. Die Polizisten lassen uns zur Sicherheit die Handschellen an.
Sie schließen die Tür.
Als wir uns auf sein Bett setzten, kniet er sich vor mich hin und zieht lächelnd ein Fotoalbum unter seinem Bett heraus. Er fasst grinsend ein paar Fotos an und lacht. Dann schüttelt er den Kopf und zieht einen Plan des Gefängnisses heraus.
"Hier sind wir. Dort ist der Ausgang. Um exact 15 Uhr, also in 10 Minuten, wird meine Zelle offen sein, die Überwachungskameras aus, und die Wärter werden Pause haben. Wir werden heraus rennen und wenn es sein muss ein paar Leute töten. Verstanden?"
"Ja."
Nun zieht er ein paar Schlüssel heraus, öffnet zuerst seine Handschellen und dann meine.
Er packt mein Gesicht.
"Ach ja, bild' dir nicht ein, dass ich wegen dir fliehe. Ich habe auf den perfekten Moment gewartet. Dass du gekommen bist, war purer Zufall."
Er ließ mich wieder los und seuftzt genervt.
"Wenn wir hier raus sind, trennen sich unsere Wege."
"Was ist mit dir?!"
Er schüttelt sich wieder.
"Was soll mit mir sein?"
Taddl sieht mich an und lächelt. Er kommt näher zu mir, streicht mir meine Haare aus dem Gesicht und bewegt sein Gesicht auf mich zu.
Ich sehe ihn nicht in die Augen.
"Sieh mich an.", flüstert er, bevor seine Lippen nur noch wenige Zentimeter von meinen entfernt sind.
Schließlich küsse ich ihn.
Ich weiß nicht wie lange wir uns noch küssten. Jedenfalls sehr lange.
Als ich mich von ihm löse ist seine Nase ganz rot.
Er räuspert sich, blickt nervös auf die Karte und dann auf die Uhr.
"7- nein, 6 Minuten."
Ich bin noch ganz verwirrt. Wie kann er nach sowas wieder so... Ernst sein?
"Wir werden den Gang runterlaufen. Dafür werden wir exakt 2 Minuten brauchen, verstanden? Wir treffen dort auf die Treppe, welche wir in genau 3 Minuten hinuter gerannt sein werden. Ich werde das Sicherheitssystem lahmlegen, damit wir, sagen wir, 'ausbrechen' können."
"Verstanden."
Ich habe nichts verstanden.
Ich will ihn gerade wieder küssen, als er mich wegdrückt.
"Hey, hey, hey. Was soll dass den werden? Ich sagte doch wir trennen uns wenn wir draußen sind. Wenn du mich jetzt küssen würdest, würde es ja heißen dass wir zusammen sind."

***
T hat auf einmal ne gespaltene Persönlichkeit. Alles klar. Manchmal bin ich komisch :D

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