Kapitel 2
Ich setze mich auf das Bett. Es knackt und ist kalt und hart wie Stein.
Meine Augen gewöhnen sich langsam an die Dunkelheit.
Ich sehe mich vorsichtig, als ob mich jemand beobachtet, um.
Der Raum ist ca. 8 m2 groß, hat ein kleines Fenster und eine Toilette mit kleinem Waschbecken.
Von der Decke hängt eine nackte Glühbirne an einem Kabel.
Ich stehe auf und mache das Licht an. Obwohl es mich blendet, mache ich es nicht aus.
"Ardy", flüstert jemand.
Ich zucke zusammen und drehe mich langsam im Kreis. Dabei fällt mein Blick auf ein ringgroßes Loch in der Wand. Es ist auf Hüfthöhe.
Ich gehe darauf zu, knie mich hin und spähe durch.
Ich kann einen fast identischen Abschnitt meines Zimmers sehen.
Plötzlich taucht ein extrem schönes, blaues Auge vor meinem auf.
Ich schreie erschrocken.
"Ardy", sagt jemand.
"Ich bins TJ"
Ich krieche ein Stück zurück.
"Sie haben dir wahrscheinlich gesagt das du Angst vor mir haben musst. Vielleicht stimmt es auch...
Aber ich bin ab jetzt dein Beschützer"
"Eh... Ich brauche kei-"
"Du brauchst einen, Ardy. Du bist zu schön."
"Jaa... Danke aber-"
"Wenn du keinen hast, wird man dich hier so oft und so hart durchrammeln, dass du mindestens 3 Tage nicht laufen kannst. Die meistem hier haben seit zehn Jahren keine Frau berührt, geschweige denn gesehen. Für die siehst du mega weiblich aus."
Das Auge betrachtet mich von unten nach oben.
"Die wollen mich... vergewaltigen? Und wieso interessiert dich das?!"
"Ich weiß nicht."
TJ entfernt sich von Loch. Ich kann sein zweites Auge, seine Nase, seinen Mund sehen.
Er sieht gut aus.
Nur eins stört mich in seinem Gesicht.
Die riesige Narbe die von einem seiner Mundwinkel, bis fast zu seinem Ohr hinauf geht.
Ehe ich die Narbe länger betrachten kann, steck er ein Stück Papier in die Öffnung.
Er holt es gleich wieder raus.
"Morgen um 7 gibt es Frühstück. Ich sag dem Polizisten der mich morgen früh abholt, er soll dich gleich mitnehmen. Ich hab hier ziemliche Macht."
Er will das Papier wieder reinstecken.
"TJ?"
"Hm?"
"Heißt du wirklich so?"
"Nein"
"Wie da-"
TJ hat das Papier wieder reingesteckt.
Was kümmert es ihn eigentlich was hier drin mit mir passiert?!, denke ich.
Er hat seine eigenen Probleme.
Mit diesen Gedanken gehe ich in der Zelle auf und ab.
Mir ist langweilig.
Ich schlage gegen die Wand.
"Was ist?", faucht TJ durch das Loch.
"Nichts... Mir ist nur langweilig"
"Dann stör mich nicht!"
Ich murmele irgendwas von wegen gemein und ob er sich grade einen runterholt oder was.
"Erstens: du merkst es wenn ich gemein werde.
Zweitens: Nein, ich hole mir grad NICHT einen runter!"
"Jaja"
TJ seuftzt.
"Wenn dir so langweilig ist, leih dir doch ein Buch aus"
"Ich hasse lesen"
"Schach?"
"Mit wem?"
"Du bist echt hoffnungslos."
"Dann lass uns reden"
...
"Wie gesagt ich hab zu tun..."
"Bist wohl zu sehr mit deiner Latte beschäftigt!"
"NEIN!", lachte er.
Ein süßes, peinliches Lachen.
"Ich erzähl dir einen Witz. Ich will dein Lachen noch mal hören"
Wieso hab ich das gesagt?!
"Bist du schwul? Außerdem lache ich NIE"
"Nein bin ich nicht *vielleicht schon...*! Außerdem hast du vorhin schon gelacht!"
"Jaja und jetzt halt deine Fresse"
Er steckt das Papier wieder rein.
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Ich glaube das Niveau sinkt ^^
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