//Chapter twenty-nine// Brief
Geweckt wurde ich erst wieder, als mich jemand sanft an der Schulter rüttelte. Murrend drehte ich mich auf die andere Seite und zog die Decke mehr über mich. Ein leises Lachen war zu hören und es klang für mich wie Musik in den Ohren. Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen.
"Was muss ich tun damit du aufstehst?"
Ich drehte mich wieder um und blickte in Ashs grinsende Gesicht.
"Mh..... Ein Kuss auf die Wange?" meinte ich scherzhaft.
Allerdings spürte ich ein paar Sekunden später, schon zwei weiche Lippen auf meiner Wange. Ich riss meine Augen auf und lief rot.
"Stehst du jetzt auf?"
Wie in Trance nickte ich und legte meine Hand an meine Wange. Dann richtete ich mich auf. Wieso habe nicht um einen Kuss auf den Mund gebeten?, fragte ich mich in Gedanken.
"Kommst du? Die anderen warten schon!"
Schnell nickte ich und folgte dem Schwarzhaarigen. Hinter etwas Gerümpel fanden wir unsere Freunde, welche schon auf uns zu warten schienen.
"Die Schlafmütze ist auch endlich wach!" kommentierte Alek.
Ein leichter Rosaschimmer legte sich auf meine Wangen.
"Haha, sehr witzig! Also? Was ist jetzt so wichtig, dass ich meinen Schöhnheitsschlaf unterbrechen musste?" fragte ich gespielt hochnäsig.
"Das hier."
Gary hielt zwei zusammengefaltete Zettel hoch.
"Und was ist das?"
"Ich hab sie hinten im Buch gefunden."
Der Braunhaarige hielt das Buch hoch, in welchem sich das goldene Papier vom Buch gelöst hatte.
(A/N: Ich hatte keine Ahnung wie ich das beschreiben sollte. Gemeint ist, dass ganz hinten im Buch, nicht die Seiten sonder da, wo der Einband ist, goldenes Papier draufgeklebt war, sich gelöst hat und darunter die Zettel zum Vorschein kamen. Wisst ihr was ich meine?(T_T))
"Da hab ich sie gefunden. Ich hab sie aber noch nicht geöffnet."
"Dann lasst uns das jetzt machen!" rief Lilia.
Alle sahen sie an.
"Was? Ich hab keinen Bock darauf, immer mit euch zu streiten. Also glaub ich euch!" erklärte sie.
Gary zuckte mit den Schultern und faltete den Zettel auseinander. Meine Augen weiteten sich. Das war ein Brief!
"Da steht ja garnichts.....?" meinte Maike.
"Natürlich steht da was." sagte ich und nahm den Zettel.
Tatsächlich war es ein Brief.
"An dich...." murmelte Ash neben mir, welcher mir über die Schulter sah.
"Kannst du es auch lesen?"
"Ja." nickte er.
An das Mädchen aus der Prophezeiung,
Wenn du das hier lesen kannst, steht er sicher gerade neben dir. Denn nur, wenn ihr beiden zusammen seid, könnt ihr das hier lesen. Es gibt etwas, das ich nicht in das Buch schreiben konnte, weil es nur für euch beide bestimmt ist. In der Karte, die ich dazu gelegt habe, ist ein Ort rot makiert. Es ist der Ort aus deinem Traum. Du musst unbedingt dort hin, denn dort ist etwas, dass du zur Erweckung und Kontrolle deiner Kräfte nötig ist.
Aber nun zu euch. Damals, als der Krieg begann, wurde, wie schon erwähnt, ein Baby mit besonderen Fähigkeiten geboren und um es zu beschützen, wurde es in die Menschenwelt gebracht. Falls ihr euch nun fragt, wie das geht, da die Welt damals ja noch garnicht existierte, doch zwischen den Welten gab es dabei eine Zeitverschiebung und somit waren, in Erdenjahren, 50 Millionen Jahre vergangen und die Erde existierte auch schon.
Doch was viele nicht wussen war, dass damals noch ein Kind geboren wurde. Ein Teufeljunge. Schnell wurde klar, dass er auch ein Teil der Prophezeiung sein musste, denn sein Interesse zu Engel wurde immer größer, bis er im Altern von sieben Jahren fort geschickt wurde. Man änderte sein Gedächnis, sodass er sich an nichts nehr erinnerte und schickte ihn zu seiner neuen Familie. Diese zog sich über den Krieg zurück und als 50 000 Jahre später, der Krieg unterbrochen wurde, tauchte sie wieder auf. Doch komischerweise, war keiner von ihnen großartig gealtert. Wo sie waren, weiß bis heute keiner.
Jedenfalls braucht ihr euch gegenseitig, um den Krieg zu beenden. Ihr seid beide Teil der Prophezeiung, auch wenn das nur wenige wissen. Und deshalb bitte ich euch, das zu tun, was ich mir wünsche. Ich werde nicht mehr lange zu leben habe und hoffe, dass das Ganze bald ein Ende haben wird.
Viel Glück,
Shiota Dimon
Mir großen Augen starrte ich das Stück Papier an.
"Das....."
Ash schien auch völlig perplex und wusste anscheinend nicht, was er sagen sollte.
"Was steht da drinnen?" fragte Goh.
Ash fuhr sich durch die Haare und schien das ersteinmal verkraften zu müssen. Doch ich konnte es verstehen. Für mich war es auch nicht leicht, zu akzeptieren, dass ich eine komplette Prophezeiung erfüllen musste und zu erfahren, dass seine Eltern garnicht seine wirklichen Eltern sind, ist nicht leichter. Schnell erklärte ich den anderen, was in dem Brief stand.
"Diesen Shiota Dimon würde ich gerne mal treffen! Ich würde zu gern wissen, wie er ab diese ganze Informationen kommt." meinte Goh.
Ich sah besorgt zu Ash, welcher such auf eine zerfledderte Matratze gesetzt hatte und auf den Boden starrte.
"Phu! Ich denke, das müssen wir alle erstmal sacken lassen. Wir sollten schlafen gehen. Es wird sowieso gleich Nacht. Wer macht die erste Wache?" fragte Alek.
"Ich mach das. Ich kann jetzt sowieso nicht schlafen." sagte Ash und stand auf.
"Gut. Dann schauen wir mal, ob wir alle was zum drauf schlafen finden."
~~~~~~~~~~~~~
Ich setzte mich neben Ash auf das Dach der Lagerhalle. Stumm saßen wir nebeneinander und sahen in den sternengeprägten Himmel.
"Es tut mir leid, dass du das alles so erfahren musstest." meinte ich irgendwann.
"Du kannst ja nichts dafür."
Wieder war es kurz still. Ein kurzer Wind wehte mir die Haare ins Gesicht, welche ich mir hinter das Ohr strich.
"Wenn du jemanden zum reden brauchst, kannst du immer auf mich zählen. Und Gary hört dir sicher auch gerne zu."
"Dankeschön."
Ash legte seinen Kopf auf meine Schulter und schien kurz darauf eingeschlafen. Leicht lächelnd sah ich in sein schlafendes Gesicht und wisste, dass wir das zusammen durchstehen würden.
Fortsetzung folgt
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