//Chapter thirty-five// Haare
"Sie sind wach!" hörte ich jemand rufen.
Keine zehn Sekunden später wurde die Plane des Zettels angehoben. Ich musste, aufgrund des hellen Sonnenlichtes, kurz blinzeln.
"Serena!"
Maike umarmte mich.
"Wir haben uns Sorgen gemacht, als ihr plötzlich einfach so umgekippt seid. Geht es euch gut?" fragte Kalem.
"Das ist ne lange Geschichte...." meinte ich nur.
Ash stand auf und befühlte seinen Kopf.
"Sie sind wieder klein..."
Ich sah über meine Schulter. Tatsächlich waren auch meine Flügel nicht mehr da.
"Was ist wieder klein?" fragte Tom, welcher gerade das Zelt betrat.
"Meine Hörner! Sie waren so ganz groß und Serena hatte Flügel!" schilderte er seinem Vater.
"Ja, richtig. Und wir haben so vier Typen getroffen. Ähm... wie hießen sie noch gleich? Aufjedenfall waren sie die Erzengel und Erzteufel!"
"Wie jetzt?! Ihr habt die echt getroffen?!" fragte Goh aufgeregt.
Wir nickten.
"Ihr müsst mir alles erzählen!!"
Timeskip in die Nacht
Ich saß auf einem Stein und sah in den Nachthimmel. Er war gesprenkelt von lauter Sternen und sah so unendlich groß aus, dass ich mir schon fast winzig klein vorkam.
Goh meinte, ich wäre nun, nach der Zeit auf der Erde, schon 9 Tage von dort weg. Was meine Mutter wohl gerade so machte? Und Lucia und Chloe.... Ob sie sich sorgten? Bestimmt.... Ich wollte ihnen keine Sorgen bereiten.... So war ich schon immer. Ich wollte allen helfen und tat mir dabei manchmal selber weh. Trotzdem konnte ich sehr wütend werden, wenn mir etwas gewaltig gegen den Strich ging. Doch meistens war ich eher schüchtern und versuchte, nicht weiter aufzufallen.
Gary.....
Er hatte sich für mich geopfert! Wieso? Wer war das, der uns angegriffen hatte? Sicher ein Culis, aber wie würden wir ihn identifizieren können? Es war schließlich seine Schuld, dass Gary nun tot war. Oder war es das? War es nicht eher meine Schuld? Ich hatte heute Gary Familie getroffen. Seinen Vater, seine Mutter, seine ältere Schwester und seinen Großvater. Sie waren alle sehr erschüttert über den Tod des Braunhaarigen und hatten mich gebeten, Rache zu nehmen. An dem Culis, der Gary umgebracht hatte.
Doch wenn man genauer darüber nachdachte, war es doch eher meine Schuld. Immerhin wollte der Culis eigentlich mich umbringen und nicht ihn. Dass er sich vor mich gestellt hatte, hatte sicher damit zu tun, dass er das Mädchen aus der Prophezeiung retten wollte. Und wenn ich es nun nicht schaffte, diesen dämlichen Krieg zu beenden? Waren dann all die Opfer umsonst?
Gary, Anton und auch alle Soldaten die bisher gestorben sind und auch noch sterben werden! Sollten ihren Tode wirklich umsonst gewesen sein?
Anton hatte mir sein Vertrauen geschenkt, er war sich sicher, dass ich es schaffen würde und auch Gary muss sich dessen bewusst gewesen sein. Doch mit soviel Vertrauen konnte ich nicht umgehen! Die Angst, dieses Vertrauen zu brechen, machte sich in mir breit und schnürte mir die Luft ab.
Langsam liefen nun vereinzelt Tränen über meine Wangen, bis es immer mehr wurden. Verzweifelt versuchte ich sie wegzuwischen, doch meine Sicht verschwamm immer mehr. Schließlich saß ich schluchzend auf diesem Stein, meine Beine an meinen Körper gezogen, den Kopf auf meine Knie gelegt. Wind kam auf, fuhr unter mein Gewand und ließ mich frösteln. Ich hob leicht den Kopf und mir wurden vereinzelte Strähnen meines Haares in den Mund geweht. Endlich versiegten meine Tränen und ich fasste einen Entschluss.
Schnell sprang ich von dem Stein und lief zurück in unser Lager. Eine stille Dunkelheit umgab mich, während ich zwischen den Zelten entlang eilte. Endlich hatte ich das gefunden, indem ich wohnte. Leise schlich ich mich hinein und kramte in meiner Tasche. Tatsächlich hatte ich schnell gefunden, was ich gesucht hatte und schlich, darauf bedacht niemanden zu wecken, wieder hinaus.
Dann machte ich mich auf die Suche nach Pippas Zelt. Relativ zeitnah hatte ich es endlich gefunden und trat ein.
"Hallo mein Kind, was kann ich für dich tun?"
Dass sie um diese Uhrzeit noch wach war, interessierte mich wenig.
"Könnte ich Sie um einen Gefallen bitten?"
"Aber natürlich. Worum geht es denn?"
Timsekips zum nächsten Morgen
Ash POV.
Alle waren in dem großen Beratungsraum versammelt, nur Serena fehlte noch. Shiro tippte ungeduldig mit seinem Finger auf die Tischplatte.
Ich hatte gemerkt, dass sie seit Gary Tod sehr nachdenklich gewirkt hatte. Sicher gab sie sich die Schuld daran, dass er gestorben war, was allersings nicht stimmt. Leider wusste ich nicht, wie ich ihr das ausreden konnte.
"Wann kommt denn jetzt deine Frau?" fragte Misty.
"F-FRAU?!" rief ich erschrocken.
"Wie kommst du denn jetzt auf so einen Unsinn? Sie ist doch nicht meine Frau! Und auserdem können wir noch garnicht heiraten, dafpr sind wir noch zu jung."
"NOCH seid ihr zu jung. In ein paar Jahren heiratet ihr, ich sags dir." meinte die Oranghaarige nur.
"Ich geh nach ihr schauen."
Alek war schon dabei aufzustehen, als sich die Tür öffnete.
"Tut mir leid für die Verspätung. Es kommt nicht wieder vor!"
Stille
Meine Kinnlade klappte nach unten. Eigentlich sah sie ganz normal aus, doch eines hatte sich verändert...
"D-deine Ha-Haare?! Was hast du denn gemacht?!" rief Kalem überrascht.
"Sieht es so schlimm aus?"
Ihre honigblonden Haare waren nun nicht mehr fast hüftlang, sondern auf Höhe ihrer Schultern geschnitten wurden. Nachdem einige Zeit niemand etwas gesagt hatte, wurde mir von Misty ein Ellenbogen in die Seite gerammt.
"Autsch!"
"Jetzt sag was!"
"Äh...Nein! Das-das sieht toll aus!"
Sie lächelte mich mit roten Wangen an, was ich erwiderte.
"Okay, jetzt werden wir den Krieg beenden!!"
Fortsetzung folgt
Fröhliche Ostern!!🥚🐰🐰
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