//Chapter one// Perfekte Welt
Serena POV.
"Wer bist du?"
Erschrocken drehte ich mich um. Hinter mir stand eine Person in einem weißen Gewand. Es war ein Mann und mit schwarzen Haare. Verstohlen musterte er mich.
"W-wer bist du?? Und wo bin ich hier?"
"Was redest du denn da?"
Er zog eine Augenbraue nach oben.
"Kommst du von der anderen Seite?"
"Andere Seite?"
"Na von drüben."
"Ich hab keinen Plan wovon du redest."
Er packte meinen Arm und zog mich hinter sich her.
"Komm mit!"
Da mir nichts anderes übrig, blieb folgte ich dem Typen. Die Wiese, auf der er mich gefunden hatte, war grün. Sehr grün. Das perfekte grün für eine Wiese. Die Bäume um die Wiesen trugen Früchte wie Äpfel, Kirschen, Birnen, Pfirsiche. Sie hatten alle die perfekte Größe, Form und Farbe. Der Himmel war ebenso perfekt blau und die Wolken hatten die Gestalt von Herzen, Sternen, Kreisen, Dreiecken und Sechsecken. Wo war ich bitte hier gelandet?
"Hey Kalem! Wen schleppst du denn da an?"
Ein Mädchen kam auf uns zu gerannt. Sie hatte braune Haaren und trug ein Kopftuch. Auch sie hatte ein weißes Gewand an. Sie kam mir sehr nah und sah mir in die Augen.
"Ist sie von der anderen Seite?"
"Ich weiß es nicht. Sie sagt es nicht und will auch ihren Namen nicht verraten."
"Ich-"
"Kalem! Wenn sie wirklich von der anderen Seite ist, müssen wie sie zu Pippa bringen!"
Der Junge, welcher offensichtlich Kalem hieß, nickte und zog mich weiter. Wir liefen durch ein kleines Dorf. Die Häuser waren aus Lehm und mit spitzen Dächern aus Stroh. Ich wurde zu einem Zelt gezogen.
"Wenn wir dort rein gehen, wirst du dich verbeugen, verstanden?" fragte das Mädchen mich.
Ich nickte eingeschüchtert und wurde rein geschubst. In dem Zelt roch es nach Rauch. Die Luft war stickig. In der Mitte befand sich ein Tisch mit unzähligen Kräutern darauf. Reagenzgläser mit bunten Flüssigkeiten lagen umgeschüttet herum. Eine alte Frau stand mit dem Rücken zu uns.
"Da seid ihr ja endlich." tadelte diese ohne sich umzudrehen.
Ich Stimme war tief und rau. Kalem und das Mädchen traten neben mich und verbeugten sich. Schnell tat ich es ihnen nach.
"Wir haben Ihnen-"
"Ich weiß."
Sie drehte sich um. Ihr Gesicht war faltig. Sie trug eine Menge an Ketten. Ihr Kleid war dreckig und bestimmt schon Jahre nicht mehr gewaschen worden. Ihre Zähne waren gelb und schief und lugten zwischen ihren schmalen Lippen hervor, als sie lächelte. Die grauen Haare hangen aus dem Zopf heraus und fielen ihr in die Stirn.
"Dass ich das noch mit erleben darf." murmelte sie und watschelte zu mir.
Ihre braunen Augen sahen mich von oben nach unten an. Mehrmals lief sie um mich herum und zupfte an meinem Kleid, zog an meinen Haaren, pickste mir in die Seite oder sah sich meine Schuhsohlen an.
"Wie heißt du mein Kind?" fragte sie mich dann schließlich.
"S-serena. Serena Yvonne."
Pippa schob mich zu einer Sitzecke mit Kissen und drückte mich nach unten. Ihre gelben Fingernägel bohrten sich in meine Schultern.
"Kalem, Maike. Ihr auch! Hinsetzen!"
Während sie der Junge und das Mädchen neben mich setzten, schlurfte die alte Dame zu einem Teekessel, der über dem Feuer hing. Sie nahm ihn ab und schenkte die Flüssigkeit in drei Becher. Jedem von uns drückte sie einen in die Hand und ließ sich dann neben uns fallen.
"Jetzt werden wir uns mal unterhalten."
~~~~~~~~~~~~~
"Serenaaaaa!"
Meine beste Freundin Lucia kam auf mich zugerannt.
"Da bist du ja endlich!" rief sie aufgeregt.
Chloe war hinter ihr. In ihrer Hand hatte sie einen Korb mit Kreide.
"Na dann lasst uns loslegen!" rief ich fröhlich und nahm mir eine Kreide.
Zwei Stunden später waren wir endlich fertig.
"Leute! Kommt mal her!" Chloe winkte uns zu sich.
Sie hatte auf die Straße ein großes Himmel und Hölle Feld gemalt. Ich griff nach einem Stein und warf ihn auf das Feld. Es blieb genau auf der 10 liegen.
"Wer springt?"
"Der der es geworfen hat." grinste Lucia.
Ich verdrehte die Augen aber stellte mich auf ein Bein. Als ich auf die eins sprang, zogen über uns dunkle Wolken auf.
"Sieht aus als würde es bald regnen." stellte ich fest.
"Menno! Dann wird alles wieder weggespült!" beschwerte sich Chloe.
Ich lachte leicht und sprang weiter. Eins, Eins, Eins, Zwei, Eins, Eins, Zwei, Eins. In dem Moment als ich auf die Zehn sprang, fiel der erste Tropfen auf meine Stirn. Ich sah nach oben. Komischweise war genau über mir ein Kreis aus Licht wo keine Wolken waren.
"Lasst uns zurück gehen! Ich woll nicht klitschnass werden."
"Du bist doch nicht aus Zucker."
"Ja und?"
Ich schüttelte den Kopf über die beiden und wollte gerade zu ihnen gehen als ein Donnergeräusch mich stoppen ließ. Ich drehte mich wieder um und nahm nur noch ein gleißend helles Licht wahr.
Schreie, dann war alles schwarz.
Fortsetzung folgt
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top