3 - Von Partys und Adam
Skye
Schmunzelnd vergrub ich meine Hände in den Seitentaschen meines viel zu großen Pullis. Naja, eher in Nates Pulli. Ich hatte ihn mir aber heute Morgen aus seinem Zimmer geliehen, weil seine Oberteile viel bequemer waren als meine. Zu irgendwas musste ein großer Bruder doch gut sein, oder?
„Was hast du heute Abend vor, Kleines?". Adam, der neben mir her lief, schaute mich interessiert an und spielte nebenbei mit einem Handskateboard. Praktisch die Dinger.
Schulterzuckend lehnte ich mich an meinen Spind und beobachtete das Geschehen im Schulflur. Die meisten Schüler waren zwar in der Cafeteria, aber trotzdem wimmelte es hier nur von Leuten, die keine Lust mehr hatten hier zu sein.
„Das gleiche wie immer". Damit war nicht mehr und nicht weniger als chillen gemeint. Ich mein, wieso nicht?
„Dann hast du doch auch bestimmt nichts dagegen mit mir auf eine Party zu gehen?".
Unglaubwürdig sah ich ihn an. Eigentlich hatte ich keine Lust auf eine Party zu gehen, auf der Jugendliche so sturzbetrunken waren, sodass sie sich in der nächst besten Ecke übergeben mussten und nicht wussten, wo hinten und vorne war und das wusste er, aber eine Abwechslung in mein Leben reinzubringen, wäre auch nicht schlecht. Außerdem hatte ich Adam damals versprochen mit ihm auf eine Party zu gehen. Schließlich war er neben Brooke mein engster Freund, für den ich alles machen würde.
„Wer schmeißt die Party?".
„Die Dowel-Zwillinge".
Meine Augen wurden mit einem Schlag noch größer als davor und ich konnte nicht anders, als ihn anzustarren. Jason und Cole Dowel waren einer der beliebtesten Schüler unserer Jahrgangsstufe, spielten in der Basketballmannschaft unserer Schule mit und waren nicht umsonst in der Badboy-Clique. Mit Drogen hatten sie nicht selten etwas zu tun. Außerdem waren sie dafür bekannt die krassesten Partys des Jahres zu schmeißen. Ich hatte aufgrund der Geschichten, die über sie erzählt wurden, keine Lust mit ihnen Kontakt zu knüpfen. Ich wusste nicht, ob es eine gute Idee sein würde auf diese Party zu gehen und das erklärte ich Adam auch.
Seufzend stellte er sich vor mich und stützte sich mit einer Hand an einem Spind rechts neben meinem Gesicht ab.
„Man Skye, auch wenn sie etwas mit Drogen am Hut haben und in der Schule wirklich nicht die nettesten Schüler sind, würden sie Leuten wie dir niemals ein Haar krümmen. Überleg es dir".
Nachdem Adam gegangen war, überlegte ich mir, ob ich mit ihm auf diese Party gehen würde und blöderweise hatte er mich wirklich mit einem Satz überredet. Genau deshalb starrte ich mich im Spiegel an und fuhr mir durch meine braunen Haare. Einerseits war ich wirklich froh mal aus meinem Zimmer rauszukommen, aber anderseits war ich auch total nervös. Die Partys der Zwillinge wurden nicht umsonst als die krassesten Partys betitelt. Ich würde mich nicht wundern, wenn viele Leute mit einer Bierflasche auf der Tanzfläche schlafen würden und es sie überhaupt nicht stören würde, dass um sie herum viele Leute ausgelassen tanzten.
Ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass Adam schon da war, weshalb ich meine Tasche nahm und mich auf den Weg nach unten machte. Meine Eltern wussten zwar von meinem Vorhaben, wussten aber nicht auf welche Art von Partys ich gehen würde. Solange sie heute Abend nicht plötzlich nach Hause kamen, würden sie auch nichts davon erfahren.
Mit schnellen Schritten lief ich auf die Beifahrerseite des Autos und ließ mich auf den Sitz fallen. Meine Tasche schmiss ich unachtsam nach hinten.
„Schick, schick, Kleine", begrüßte Adam mich und konzentrierte sich wieder auf die Straße.
„Dir auch einen wunderschönen guten Abend", erwiderte ich und musterte ihn.
Er hatte eine schwarze Jeans und ein graues T-Shirt an. Seine gepflegten blonden Haare saßen locker auf seinem Kopf, wobei ihm ein paar Strähnen über die Stirn fielen. Seine grau-grünen Augen ließen viele Mädchenherzen schwach werden und sein markantes Gesicht unterstrich das ganze nochmal. Adam hatte wirklich viele Verehrerinnen, dennoch schenkte er ihnen keine Aufmerksamkeit, weil ihm, ich zitiere, noch keine ins Auge gesprungen ist.
„Skye, wir sind da".
Schnell schnappte ich mir meine Tasche von hinten und stieg aus dem Auto. Mit Adam an meiner Seite lief ich auf das Haus der Zwillinge zu. Von hier aus könnte man schon die laute Musik, die aus den Lautsprechern dröhnte, die wie immer aufgestellt wurden, hören. Viele Jugendlichen versammelten sich in kleinen Gruppen vor dem Haus. Es schien so, als wären die Menschen hier draußen noch nüchtern. Ein letztes Mal genoss ich den Wind, der durch meine Haare wehte und die frische Luft hier draußen, bevor ich in das Haus trat.
„Hier stinkts", lachte Adam und sah sich im Haus um.
Wie auf jeder anderen Party auch befand sich die angedeutete Tanzfläche in der Mitte des großen Wohnzimmers. In der Küche fand man sehr viel Alkohol, aber auch viele alkoholfreie Getränke. Ich könnte mich auf Körperkontakt gefasst machen, so viele Leute wie hier sind. Die Terasse und der Garten waren für alle frei zugänglich.
„Kleine", sprach Adam mich auf einmal an, weshalb ich meinen Blick von einem Paar abwendete, welches die Treppe hochlief.
„Lust auf einen Tanz?". Mit einem Lächeln nickte ich und lief Hand in Hand mit ihm in die Mitte der großen Tanzfläche.
Hier mangelte es zwar an Platz, jedoch hielt mich das ganze nicht davon ab glücklich mit Adam zu tanzen. Ich war verdammt froh ihn meinen besten Freund nennen zu dürfen. Für mich war es nicht selbstverständlich Freunde zu haben, die für mich da waren und die ihre Zeit für mich opferten.
Ich legte meinen Kopf auf seiner Brust ab und ignorierte alles um mich herum. Die laute Musik, die tanzenden und feiernden Menschen blendete ich vollkommen aus. Ich konzentrierte mich ein und allein auf diesen Moment. Viele meiner Mitschüler hatten mich schon darauf angesprochen, ob ich etwas mit Adam am Laufen hatte und jedes einzelne Mal erklärte ich ihnen, dass er nur mein bester Freund war. Ich glaubte zwar nicht, dass sie mir das abkauften, mir war das aber auch komplett egal.
Eines war für mich aber klar: Brooke und Adam waren das Beste, was mir jemals passieren konnte.
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Das Kapitel ist kurz und langweilig, ich weiß, aber es sollte als Zwischenkapitel hinhalten, entschuldigt mich :o
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