Kapitel IV: Spielchen

Währenddessen saß Kami auf seinem Thron und besprach mit dem obersten Herzog die weitere Taktik. "Aber Majestät, ist das nicht viel zu offensichtlich ? Die werden das voraus ahnen können." Kami schüttelte den Kopf. "Genau deswegen. Niemand würde in so einer riskanten Situation ein Ablenkungsmanöver einplanen. Aber wir können es uns nunmal erlauben. Mein Plan liegt quasi offen vor ihnen, aber jedes Mal sind sie genauso dumm um ihn zu begreifen. Also nochmal. Sie denken wir umzingeln die Stadt, was reintheoretisch gesehen auch die bessere Idee wäre. Darauf sind sie allerdings vorbereitet. Soweit ich informiert bin sind ihre Truppen um die ganze Stadt postiert. So könnten ihre Truppen aus der Stadt ständig nachrücken sobald eine Linie fällt. Das würde viel Blut auf beiden Seiten vergießen. Zumindest der Truppenverlust auf unserer Seite lässt sich drastisch reduzieren. Wie bereits erwähnt schicken wir hier", er wies auf einen markierten Punkt auf der Karte, "und hier einen kleinen Ablenkungstrupp. Der äußere Ring wird daraufhin zum Großteil an beiden Einsatzorten zu Hilfe kommen und so entsteht eine große Lücke, genau hier. Dorthin konzentrieren wir die ersten 2 Battallione. 3 weitere sollen sich zur Unterstützung bereit halten."
Dem Herzog rauchte der Kopf. "Das hört sich stark danach an als würdet ihr euch ausschließlich auf eure Berechnungen verlassen, Hoheit. Aber, wenn mir die Frage gestattet ist, was gedenkt ihr zu tun, sollte eure Taktik fehlschlagen ?"
Kami sah ihn an. "Du hast doch Kinder oder ? Und bestimmt spielt ihr ab und an auch mal zusammen so ein niedliches Gesellschaftsspiel. Weißt du, Krieg ist nichts anderes als so ein Spiel. Wenn dir ein Zug nicht gelingt ärgerst du dich kurz und konzentrierst duch umso mehr auf den nächsten. Kleinere Rückschläge sind egal, denn wenn du dich schon bei den kleineren aufregst, verlierst du irgendwann. Und wir alle hassen es zu verlieren. Sollte meine Taktik also fehlschlagen, sag ich kurz "Sorry" und das wars dann auch." Mit diesen Worten stand er auf und verließ den Thronsaal.
Kami seufzte. Den Krieg hatte er sich viel lustiger und vor allem schwieriger vorgestellt. Sherazai stand plötzlich hinter ihm. "Eure Herrlichkeit, darf ich euch daran erinnern das Euch heute noch einen Haufen Termine erwarten. Ihr könnt euch unmöglich schon zurückziehen." Kami blieb stehen und drehte sich um. Er hob Sherezai's Kopf leicht an und küsste sie. Dann sah er ihr tief in die Augen. "Du bist selten so schön wie heute. Du trägst dein Haar jetzt anders, oder ?" Sherazais Haut nahm die Farbe einer Tomate an. "J-ja i-ist es E-euch aufgefallen H-Hoheit ?" Kami fuhr mit seiner Wange ihren Hals entlang. "Würdest du die restlichen Termine bitte alle absagen ?",flüsterte er. "J-ja sofort mein Herr.", hauchte Sherazai und ging davon. Kami streckte sich. Er hatte noch immer keine Königin gefunden, doch Sherazai schien ihm eigentlich einer Königin würdig. Aber ob das so einfach ginge ? Immerhin entstammte sie einem niederen Rang als er. Doch er wusste auch nicht ob Sherazai dasselbe für ihn empfand. Vielleicht war sie auch gar nicht die richtige ? Kami seufzte. Das war keine Entscheidung die er von heute auf morgen treffen wollte. Er ging in sein Schlafgemach wo sich bereits mehrere Dämoninnen im Bett wälzten. "Schönen Tag die Damen. Darf ich euch bitten zu gehen ?" Eine von ihnen starrte ihn mit großen Kulleraugen an. "Aber Meister, ich habe mich so sehr nach euch gesehnt." Er musterte die junge Frau und grinste. "Nun gut. Du kannst bleiben. Ihr anderen verlasst auf der Stelle den Raum. Etwas mürrisch das Kami ihnen nicht erlaubt hatte zu bleiben verließen die Dämoninnen den Raum. Er goss Wein in zwei Gläser und reichte eines der Dämonin. "Verzeih bitte die Unannehmlichkeiten, aber hier herrscht immer harte Konkurrenz." Er setzte sich zu ihr aufs Bett. "Ich hab dich noch nie hier gesehen." Sie lächelte ihn breit an. "Ja ich bin auch erst seit gestern hier am Hof eingestellt." "Als was bist du denn eingestellt ?" "Als euer persönliches Dienstmädchen eure Hoheit." "Achja ? Und wie heißt du und wo kommst du her ?" Ihre Laune veränderte sich. Kurz huschte ein Flug von Nervosität über ihr Gesicht, jedoch nur für den Bruchteil einer Sekunde. Dann veränderte sie sich schlagartig und ihre süße Art wandelte sich in Perversion um. Sie legte ihre Hand zwischen seine Beine. "Spielt das denn eine Rolle ?" Kami drückte sie aufs Bett und presste sein Knie zwischen ihre Beine. "Ja.", flüsterte er, "Ich will ja wissen mit wem ich mich vergnüge damit doch jederzeit wieder zu mir rufen kann." Er öffnete ihren Mund mit seinem Daumen und flößte ihr etwas vom Wein ein. Dann schmiss er die Gläser weg welche am Boden zerklirrten. Sie küssten sich und er begann sie auszuziehen. Wenige Augenblicke später saß sie auf ihm. Sie stöhnte leicht während sie sich auf und ab bewegte. Kami presste seine Hände fest an ihre Hüfte. Für einen kurzen Moment schloss er die Augen, da spürte er plötzlich was Spitzes in seiner Brust. Als er die Augen aufriss starrte er nur auf den Griff des Dolches der tief in seinem Körper steckte. Er hustete. Jedoch kam kein Blut aus seinem Mund und auch die Wunde schien nicht zu bluten. Langsam fiel sein Kopf nach hinten. Das Mädchen stand auf und sah ihn angewiedert an. Sie wickelte sich ein Handtuch um und ging in Richtung der Flügeltür um das Schlafzimmer. Da erfasste sie ein unglaublicher Schmerz im Magen. Ein brennen. Jedoch so stark das es nicht normal sein konnte. Sie sackte zusammen und sah zu Kami. Unmöglich. Er stand einfach auf und zog sich den Dolch aus der Brust. Er zuckte nichtmal als er mit dem Finger über die kleine Öffnung fuhr. Dann schmiss er ihn in eine Ecke des Raumes und ging auf sie zu. "Das der Versuch mich zu töten einem Selbstmordkommando gleicht hat dein Boss dir wohl nicht gesagt, oder ? Anders kann ich mir diese Dummheit nicht erklären. Man kann mich nicht umbringen. Vor allem nicht so." "W-was passiert mit mir ?", fragte sie ängstlich röchelnd. "Nun. Der Wein den ich dir gab, der war vergiftet. Ich habe nur eine persönliche Dienerin. Und das ist Sherazai. Ich würde sie niemals gegen jemanden so unfähiges wie dich ersetzen. Und außerdem habe ich alle meine Bediensteten selbstständig ernannt. Als Vorsichtsmaßnahme um Fälle wie deinen zu vermeiden. Du wirst dich jetzt von innen heraus zersetzen. Deine Organe werden nach und nach zu Brei." Ängstlich klammerte sie sich an ihn. "Bitte, eure Majestät, helft mir ! Ich tue alles was ihr verlangt !" Kami zog ein kleines Fläschchen aus der Hose. "Na komm hol es dir. Du schuldest mir immerhin noch was." Er packte sie und warf sie aufs Bett. Ihre Schreie waren bis vor die Zimmertür zu hören. Kami trat wenig später aus seinem Zimmer. "Ähm könntet ihr da drin bitte aufräumen ?", fragte er zwei Diener die gerade vorbei gingen. Sie verbeugten sich und betraten das Zimmer. Noch während er den Korridor verließ hörte Kami wie sich einer der beiden übergab. Er grinste abfällig und drehte das kleine Fläschchen in seiner Hand.

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