Kapitel I: Wiedersehen
Es war endlich wieder soweit. Sommerferien. Der letzte Schultag verging wie im Flug. Issei nahm kaum noch Notiz vom Unterricht. Gerade diese Ferien sollten endlich mal wieder spannend werden, denn diese Mal würden sie endlich mal wieder in ein Trainingslager gehen. Niemand hatte seit den Ereignissen vor fast einem Jahr über Kasai, Kami oder die Akuheï gesprochen. Aber man sah es allen an, dass ihnen die Geschichte noch nahe ging. Vor allem Rias und Akeno wirkten in letzter Zeit sehr bedrückt. Zumindest bis zu dem Augenblick als Rias am Nachmittag in den Clubraum stürmte. Außer Atem ließ sie sich auf das Sofa sinken. "Chefin, was ist passiert ?", fragte Issei besorgt. Rias sah bedrückt zu Boden. "Ich habe gerade etwas schlimmes erfahren. Es wurde den südlichen Dämonen die ganze Zeit verheimlicht. Es...es geht um Kami." Die ganze Runde sah sie erschrocken an. Bis auf Azazel. Er hockte am Schreibtsich und lachte leicht. "Ach ja, der junge Ghidorah. Stimmt ihr niederen Dämonen wisst es ja noch gar nicht. Offiziell ist dieses Treffen nur zwischen Engeln, gefallenen Engeln und Dämonen um Frieden zu besiegeln. Aber tatsächlich treffen sich abgesandte der südlichen Dimensionen mit dem König des Ostens und des Westens, um eine Invasion abzuwenden. Wenn ihr mich fragt verschwendete Zeit. Ghidorah wird den Süden einnehmen. Egal ob jetzt morgen oder in einer Woche." Issei war aufgesprungen. "Bitte was ?!" Rias sah ihn an. "Ja es stimmt. Kami steht quasi vor unserer Tür und so wie es bis jetzt aussieht, wird er nicht klopfen sondern wird sie eintreten. Dieses Treffen ist außerordentlich wichtig für alle. Dämonen, sowie Menschen. Und wir als Familie Gremory sind schließlich dazu verpflichtet an diesem Treffen teilzunehmen.", sie seufzte. Doch Issei hatte Feuer gefangen. "Aber dieses Mal wird es anders ablaufen als beim letzten Treffen ! Wir sind alle viel stärker geworden und außerdem sind wir auf das, was kommt vorbereitet." Rias nickte. Allerdings musste sie ihn korrigieren. "Issei, du darfst aber nicht vergessen, wir haben es hier mit dem mächtigsten Geschöpf im ganzen Universum zu tun. Er wird jede Minute stärker und stärker. Auch Kami wird sich verändert haben. Vor allem im Geiste. Bedenke, er herrscht mitlerweile über mehr als die halbe Dämonenwelt. Es gibt nichts was ihn aufhalten könnte." Issei überlegte angestrengt, doch Rias hatte recht. Nichts und niemand war Kami ebenbürtig. Nicht einmal sein Bruder Lucar. Selbst er wäre machtlos gegen Kamis Kraft. Ihnen blieb keine andere Wahl als bis zur Versammlung zu warten.
***
Das Anwesen der Gremory war überfüllt. Issei fragte sich immer wieder, ob die Leute nur gekommen waren um Kami zu sehen, oder weshalb es so voll war. Rias erzählte ihm, es wäre jeder von Rang und Namen aus den südlichen Dimensionen hier heute angekommen. Und tatsächlich waren Dämonen aller Rassen anwesend. Zwischen den Dämonen und Engeln, konnte man auch ganz eindeutig Phönixe und und gefallene Engel erkennen. Die erste Verhandlung tagte bereits und es war noch immer keine Spur von Kami zu sehen, bzw. zu spüren. Immer wieder suchte er in der Menge nach diesem Gesicht, welches er immer wieder vergessen wollte, aber nie konnte. Und dann, weit nach Mitternacht, spürte er es. Wie damals. Dieses bedrückende Gefühl und diese Kälte. Doch nun fühlte er es noch stärker als zuvor. Rias hatte recht gehabt. Kami hatte sich verändert. Der Lärm schwoll langsam ab. Jeder andere Anwesende schien diese Präsenz auch zu spüren. Die weiten Flügeltüren des Saals flogen auf und gaben den Weg auf die beiden Ankömmlinge Preis. Kami und Lucar standen in schwarze Mäntel gehüllt und sahen sich um. Jeder im Raum starrte sie an. Der frühere Kami hätte in dieser Situation bereits längst das Weite gesucht. Doch nicht so jetzt. Er genoss die Blicke der anderen. "Schwarze Mäntel und darunter eine Kampfmontur. Wie geschmacklos auf einer solchen Veranstaltung.", sagte Ravel, die kleine nervige Schwester von Rizer Phenex. Langsam. Ganz langsam drehte Kami seinen Kopf in Ravels Richtung. Er würde es nicht wagen sie zu töten. Oder etwa doch. Bevor Issei irgendetwas sagen konnte stand Kami schon vor Ravel und küsste sie intensiv. Als er sich von ihr gelöst hatte fragte er: "Und ? War das auch so geschmacklos ?" Ravel war unfähig zu antworten und stand nur geschockt und fassungslos da. Als Kami sich umdrehte packte Issei ihn am Arm. "Hey und was ist mit mir ?!", fragte er. Er wusste nicht ob Kami ihn mit Absicht ignorierte, aber es sah gewaltig danach aus. Kami drehte sich um. "Was ist ? Willst du auch n' Kuss habe- ach Hyoudo. Dich hätte ich ja fast gar nicht erkannt. Was machst du denn hier ? Naja kann mir auch egal sein. Ich glaube ich werde erwartet." Mit diesen Worten zog er seinen Arm einfach aus Isseis Umklammerung und ging zurück zu Lucar. "Kann uns einer von euch niederen Geschöpfen sagen wo wir denn die anderen 'wichtigen' Personen des Abends finden ?" Einige flüsterten entrüstet und einer Tat es anscheinend zu laut. "Was nimmt sich dieser dreckige Hybrid raus uns dermaßen respektlos gegenüber zu treten ?" Issei wusste genau was im nächsten Moment passieren würde. Doch Kami reagierte gelassen. Er ging langsam zu dem Engel hin, der ihn so heftig beschimpft hatte und legte ihn seine Hand auf den Kopf. "Wenn der dreckige Hybrid auch nur ein kleines bisschen fester zudrückt, wird dein Kopf zerbrechen wie ein Glas. Und danach nehme ich mir jeden in deiner Familie einzeln vor. Sie scheinen ja heute alle anwesend zu sein." "Stopp.", rief eine Stimme von weiter oben. An einem Geländer stand Rias und sah auf die Streithähne herab. "In diesem Haus wird kein Blut vergossen." Kami ließ von dem Engel ab. "Ach nee. Die junge Gremory. War mir ja klar dass ich dich hier treffen würde. Warum kommst du nicht runter ? Hyoudo ist ja auch da. Er kann dich ja vor mir beschützen. Ich will auch nicht viel hier. Ich suche nur deinen Bruder und die anderen 'Anführer', lass mir die Kapitulation unterzeichnen, und danm siehst du mich nie wieder." Rias' Finger verkrampften sich um das Geländer. "Wir werden nicht kapitulieren. Egal was du sagst. Wir werden uns nicht kampflos geschlagen geben." Kamis Miene wurde ernst. "Dann tut es mir leid. Solltet ihr so töricht sein einen Krieg anzuzetteln, wird das das letzte sein was ihr tun werdet." Sie kam die Treppe hinunter. "Würdet ihr zwei mir bitte folgen." "Warum nicht gleich so ?", fragte Kami. Rias führte sie durch einzelne Gänge und Hallen, bis sie schließlich vor dem Konferenzraum standen. "So", sagte sie, "hier müsst ihr jetzt war-" Kami stieß die großen Flügeltüren auf. "Aaaaaah. Alle Opfer an einem Ort versammelt. Was ein Fest." Er trat ungebeten ein und setzte sich unter den erschrockenen Blicken der Anführer der großen Dämonenrassen auf den noch freien Stuhl. "So. Dann wollen wir mal beginnen."
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