Kapitel XVIII: Aufdeckung
Am nächsten Morgen saßen sie alle am gedeckten Frühstückstisch. Während die Dämonen unter sich am Ende ihres Tisches aßen, saß Kami auf dem großen Thron und beobachtete mit schadenfroher Miene den inneren Kampf in Rias. Sie sagte kaum ein Wort und starrte die ganze Zeit nur auf ihren Teller. Nach einer Weile, als die meisten bereits ihr Frühstück beendet hatten, erhob sich Kami. "Darf ich euch nun bitte dazu bewegen wieder eure Gemächer aufzusuchen ? Halt, Rias bleib doch bitte noch." Er lächelte unschuldig, doch Issei passte das gar nicht. "Was hast du Mistkerl mit ihr vor ?! Warum soll sie bleiben ?!" Kamis Miene änderte sich kein bisschen. "Ich bin ihr quasi noch was schuldig. Sherazai ! Würdest du unserem Gast, Herrn Hyoudo bitte Manieren beibringen ?" Sherazai verbeugte sich. "Zu Befehl mein Gebieter." Sie packte Issei am Arm und schleifte ihn hinter sich her in Richtung der Gemächer. Nachdem alle bis auf Rias gegangen waren ließ sich Kami zurück in den Sessel fallen. "Was soll das ?", fragte Rias. "Nun, ich hatte dir gestern Abend versprochen dass ich dir alle deine Fragen beantworten werde. Und da ich ein Mann von Ehre bin...", er grinste, "will ich dir dieses Privileg natürlich nicht verweigern. Also setz dich bitte." Sie setzte sich. "Was passiert mit Issei ? Was macht sie mit ihm." Kami lachte. "Hihihi. Nichts was ihm nicht gefallen würde glaub mir." "Du hast versprochen du tust uns nichts !" Kami wackelte mit seinem Finger. "Ah ah aah. Ich habe lediglich versprochen euch nicht zu töten. Von verletzen war nie die Rede." "Womit wir zur nächsten Frage kommen. Was wird das hier alles ?" Er stand auf und ging zum Bild des Königs. Kami erzählte ihr die Geschichte über ihn, seine Erinnerung und was er bis zu dem Treffen mit Issei erlebt hatte. Mehr und mehr verstand Rias. Kami, damals noch Kasai, konnte sich damals an wirklich nichts erinnern. Er dachte damals wirklich Gygon wäre ein Feind. Die ganze Geschichte hatte nicht er, sondern Gygon sich damals ausgedacht. Was wiederum bedeutete, dass Gygon bei ihrem Kampf mit den Bemerkungen über Kami Recht gehabt hatte. Die Shinigami waren wirklich durch ihn gestorben. Und er hatte es aus Rache dafür getan, dass sie ihn verstoßen hatten. Damit war der Weg für den König der Akuheï frei gewesen seinen Feldzug zu beginnen. Mit Kami an der Spitze der Armee konnte sie keiner mehr aufhalten. Die Shinigamis wären die einzigen gewesen, welche Kami hätten stoppen können. Tatsuro und seine Frau hatten Kami damals bei sich aufgenommen, als der sich an nichts erinnern konnte. "Und was ist jetzt mit deinen Adoptiveltern ?", fragte Rias. Kami zuckte mit den Schultern. "Entweder sind sie schon tot, oder sie werden es in ein paar Stunden sein.", antwortete er gleichgültig. Schon wieder. So viel Grausamkeit in einer Person konnte es doch nicht geben. "Und woher weiß ich, dass alle deine Geschichten auch der Wahrheit entsprechen und nicht wieder gelogen, oder wieder eingetrichtert sind ? Ich habe dir nie getraut, aber jetzt glaube ich dir nichts mehr ohne einen Beweis." "Er sagt die Wahrheit." Rias wirbelte herum. Hinter ihr lehnte ein weiterer junger Mann an einer Säule. Er war genauso alt wie Kami und trug eine schwarze Jacke mit Pelzkragen, eine kurze schwarze Hose und darunter eine schwarze Thermohose, welche in seine schwarzen Sneaker überging. "Wer bist du ?! Warst der etwa die ganze Zeit hier ?", fragte Rias energisch. Kami nickte. "Darf ich mich vorstellen ?", fragte der Fremde umd verbeugte sich. "Dhalucard Kurokamī. Auch Lucar genannt. Meines Zeichens rechte Hand des Königs. Ich kann ihnen mit äußerster Sicherheit garantieren das dieser Mann die Wahrheit sagt, Frau Gremory." Rias wollte ihnen immer noch nicht glauben. "Ihr habt euch doch abgesprochen." "Keineswegs. Ich war an der Planung zu diesem Unterfangen in weiten Teilen beteiligt. Mein Bruder dagegen wurde vollkommen im Unklaren gelassen um ihn nicht zu überfordern. Und unser Plan ist aufgegangen. Der schwarze Blitz ist zurück. Nich agressiver und stärker als jemals zuvor. Er wird unseren Ruhm und unsere Ehre wiederherstellen." Rias ging auf den Ausgang zu. "Ach ? Das wars schon ? Schade. Ich wünschte wir hätten etwas länger zusammen geplaudert. Aber so ? Naja. Deine Sache. Geh nur wenn du willst." Sie hatte die Tür bereits geöffnet, als sie sich auf dem Absatz noch einmal umdrehte. "Eine Frage hab ich noch. Was sollte das gestern Abend ? Was war das." Kami schien kaum Notiz von ihr genommen zu haben. "Hm ? Ach das ? Nichts besonderes.", er ging auf sie zu. "Eine kleine Strafe dafür, dass du deine Nase in Angelegenheiten steckst, die dich nichts angehen. Der Schrank ist von 2 Seiten begehbar. Das hättest du vielleicht vorher bedenken sollen. Du bist hier nicht mehr bei den Hyoudos. Hier ist mein Revier. Ich habe den Heimvorteil und kenne jeden Gang und jeden Korridor. Ich könnte jeden Moment hinter dir auftauchen. Egal wo du dich hier im Schloss aufhälst. Ich wäre jeden Moment hinter dir und wir könnten unser Spiel nochmal wiederholen." Wie zur Demonstration stand er plötzlich direkt hinter Rias und legte sein Kinn auf ihre Schulter. "Du hast es doch auch genossen nicht wahr ? Das war es doch was du wolltest ? So richtig hart von hinten gef-" Kami kam nicht dazu den Satz zu beenden. Rias hatte sich von ihm gelöst und ihm eine saftige Backpfeife verpasst. Verdutzt sah der Shinigami der Dämonin hinterher welche die Tür zornig zuschmiss. "Das hatte ich verdient, oder ?", fragte Kami Lucar. "Definitiv.", antwortete dieser. Dann wurde seine Miene ernster. "Welche Verwendung hast du für die Dämonen ?" Kami lächelte finster. "Ich will sie leiden sehen. Bei dreien ist das sehr einfach. Der Rest ? Wird schwieriger. Vielleicht wird es erst in Jahren möglich sein. Aber ich werde sie alle brechen. Sie sind nichts als Spielzeuge für mich. Und wenn man ein Spielzeug nicht mehr braucht, dann schmeißt man es entweder weg, oder man zerbricht es vorher. Und in diesem Fall habe ich mich für letzteres Entschieden."
***
Müde gähnte Kami und streckte sich auf seinem Thron. König sein hatte zwar seine Privilegien, aber es war auch anstrengend und ermüdend. So bald er konnte, würde er Sherazai die ganze Arbeit aufhalsen. Doch die Probleme der anderen konnte er einfach nicht mehr ertragen. Wenn es nichts Wichtiges war, so redete er sich mit bloßen Sätzen wie "weiß ich noch nicht." oder "kann ich auf die Schnelle nicht entscheiden." raus. Doch ein Highlight hatte dieser Tag noch zu bieten. Als letztes betraten 2 Personen die Halle. Sie waren so unauffällig, das es fast auffällig war. Kami nam anfangs erst keine Notiz von ihnen, doch als er ihre Auren spürte, wurde er aufmerksam. Vor ihm standen ein kleines, schwarzhaariges Mädchen, das in einem Gothic-Lolita Stil gekleidet war und ein mittelgroßer junger Mann mit grauem Haar. Er hatte die Hände in den Taschen vergraben und starrte Kami herausfordernd an. Das Mädchen verbeugte sich. "Es ist mir eine Ehre König der Akuheï. Herr Kami Ghidorah. Mein Name ist Ophis. Ich bin die Göttin der Drachen. Mein Begleiter hier ist Vali Lucifer. Der weiße Drache." Doch Vali machte keine Anstalten sich zu verbeugen. Stattdessen starrte er Kami weiterhin einfach nur an. "Wie, das soll der schwarze Blitz sein ? Den hab ich mir mächtiger vorgestellt." Im Hintergrund konnte man Sherazai leise fluchen hören. Ophis sah ihn zornig an. "Verzeiht die Unhöflichkeit meines Begleiters, König Kami. Er unterschätzt gerne die Kräfte anderer." Vali wusste, dass Ophis damit nur Issei meinen konnte. Doch Kami lachte. "Kein Thema. Viele haben bereits über mein Äußeres gelacht." Von der einen auf die andere Sekunde befand sich Kami hinter Vali und drückte ihm einen Dolch fest an die Kehle. Das alles geschah so schnell, dass niemand Zeit hatte zu reagieren. "Und keiner, von ihnen lebt heute noch.", flüsterte Kami. "Also pass auf das du nicht der nächste bist." Er zog den Dolch von Valis Kehle weg und befand sich in der nächsten Sekunde wieder auf seinem Thron. Ophis applaudierte. "Eine einmalige Vorstellung eurer Künste mein König. Ihr werdet dem Namen "schwarzer Blitz" mehr als gerecht." Kami hatte genug von dem gerede. "Meine Zeit ist knapp. Kommt zum Punkt. Was sucht die Göttin der Drachen und der weiße Drache an einem Ort wie diesem ? Ist euer Platz nicht in der Nord-Dämonenwelt ? Ophis lächelte. "Nein. Nicht mehr. Ich bin die Anführerin der sogenannten Khaos Brigade. Wir sorgen für Unruhe in allen Dämonenwelten. Die Khaos Brigade besteht aus vielen mächtigen Dämonen und Dämoninnen. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass es auf beiden Seiten von Vorteil wäre ein Bündnis zu schmieden." "Und welche Vorteile wären das ?", fragte Kami ungläubig. Ophis übergab Vali das Wort. "Wir wollen zerstören. Ihr wollt besitzen. Wir glauben, das wir eine ausgezeichnete Ergänzung in eurer Armee darstellen können." Kami lachte. "Glauben ist ein gutes Wort. Glauben ist nämlich nicht gleich denken oder wissen. Und in dem Fall unterliegt ihr leider einem Irrglauben. Ich habe 29 Dämonenwelten quasi im Alleingang eingenommen. Kein Geschöpf im ganzen Universum kann es mit mir aufnehmen. Warum, glaubt ihr also, sollte ich euch benötigen ?" "Eine gute Frage mein König. Wir sind nicht zwingend als Kämpfer, sondern Allrounder gedacht. Wir wissen beispielsweise, wie man lästige Dämonen ganz einfach zerstören kann.", sagte Ophis. Kami hob den Kopf und lächelte böse. "Ich bin ganz Ohr."
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