Kapitel VII: Entfesselt
Jegliches Gefühl war entwichen. Kasai fühlte sich als würde er fliegen. Alles war so leicht um ihn herum. Vor ihm war ganz klar erkennbar, ein Siegel. Er streckte die Hand aus und berührte es. Das Siegel war seltsam weich und warm. Er riss es auf und mit einmal wurde alles wieder schwer um ihn. Der Boden unter seinen Füßen war so schwer wie noch nie. Für einen kurzen Moment drehte sich alles in seinem Kopf. Dann war er wieder bei Bewusstsein. Seine Klamotten waren verkohlt und hingen nur noch an Fetzen von ihm herab. Er hatte es geschafft. Er hatte diesen mätigen Blitz abgefangen bevor er Akeno getötet hätte. Er dreht sich um hinter ihm lag die erschrockene Dämonin und starrte ihn an. Kasai beugte sich zu ihr hinunter. "Gehts dir gut ? Hast du was abbekommen ?" Sie schüttelte den Kopf. Er wandte sich wieder Gygon zu der ihn fassungslos anstarrte. "So, dann wollen wir den Kampf mal beenden." Kasais Hände waren umgeben von einer schwarzen Aura. Gygon wurde zunehmend nervöser. Immer wieder schoss er ihm Blitze und kleinere Energiekugeln entgegen. Doch die Interessierten Kasai nicht die Bohne. Er tankte alles mühelos weg und ging immer weiter auf Gygon zu. Da traf ihn, wie auch schon Issei, das gepanzerte Schwanzende des Akuheï mitten in die Brust. Keuchend sackte Kasai zusammen. Er hustete Blut und spürte wie seine Kräfte immer weiter schwanden. Rias, Yuto und Xenovia, die mitlerweile wieder auf den Beinen waren und Akeno stützen, hatten Mühe diese zurückzuhalten. Sie wollte zu Kasai, wollte ihm helfen. Sie konnte doch nicht tatenlos zusehen wie er starb. "Du hättest einfach weg bleiben sollen. Dann wären nur diese lästigen Dämonen gestorben, aber jetzt ? Jetzt putze ich erst deine Freunde und dann dich weg !" Schwach regte sich Kasai. Er stand auf und blickte hasserfüllt in die Augen dieses Mannes, der in den letzten Stunden so viel Unheil und Leid über ihn und seine Freunde gebracht hatte. Und dann spürte er einen nie dagewesenen Zorn. Er quoll in ihm auf und ließ ihn die Welt um sich herum vergessen. "Ja, vielleicht bin ich ein Feigling. Vielleicht bin ich einsam und vielleicht habe ich Angst und bin schwach. Aber das gibt dir noch lange nicht das Recht dazu meine Freunde zu beleidigen und anzugreifen ! Du hast in den letzten Stunden vergessen wer dein eigentlicher Gegner ist ! Wenn ich feige bin, wie feige ist es dann sich an so dermaßen Schwächeren zu vergreifen du Mistkerl ! Wenn ich mit dir fertig bin wird sich niemand an deine Existenz zurück erinnern." Kasai spürte seine Kraft zurückkehren. Sie flammte förmlich in ihn auf. Er musste sie nur noch herauslassen. Schwarze Flammen loderten wie aus dem nichts auf und umgaben ihn komplett. Seine Augen färbten sich schwarz und er zog eine lange schwarze Sense aus einem Portal. So ähnlich wie Xenovia ihre Schwerter zog. "Los kommt wir müssen in Deckung gehen !", rief Rias. "Es ist zu gefährlich wenn wir länger in der Gegenwart einer solchen Kraft verweilen !" "Was passiert mit ihm ?", fragte Yuto. Rias schaute nachdenklich in Richtung Kasai. "Ich...ich weiß es auch nicht." Kasai grinste siegessicher. "Dann wollen wir es mal beenden." Seine Worte hallten durch den Park sogar bishin zu den Dämonen. "Ich rufe dich der du so lange geschlafen hast. König des schwarzen Endes leihe mir deine Kraft dieses Leben zu beenden !" In Kasai's Kopf sprach eine tiefe Stimme: "Ich dachte du würdest mich nie mehr rufen. Na dann los." Die Aura wurde stärker und die Flammen tanzten noch wilder als zuvor auf dem bereits verkohlten Boden. Kasai umklammerte seine Sense fest mit seinen Händen. "Letzter Atemzug des Shinigamis ! Life Eraser !" Mit diesen Worten stürzte er sich auf Gygong. Ungläubig betrachteten die Dämonen das Spektakel vom Brunnen aus. Dies war also Kasais wahre Kraft. Und nicht nur die Dämonen waren beeindruckt. Auch weit entfernt in einer fremden Dimension saß eine weibliche Akuheï zusammen mit ein paar männlichen um einen großen goldenen Tisch herum und beobachtete das Spektakel. Doch ein Platz am Tisch war leer. "Vielleicht hätten wir Gygon helfen sollen ? Alles in Ordnung meine Königin ?" Die weibliche Akuheï war errötet während sie gebannt auf Kasai starrte wie er sich auf Gygon stürzte. "Nein.", sagte sie. "Nein wenn wir ihm geholfen hätten, würden wir jetzt niemals diese Stärke bewundern können. Außerdem wissen wir alle, dass Gygon ein abtrünniger war. Er verfolgte seine eigenen Ziele. Deshalb sollten wir Takahashi dankbar sein. Er hat sich gut entwickelt. Wir sollten versuchen Kontakt aufzunehmen." Sie nickte und die männlichen Akuheï traten ab. Gebannt starrte die Königin weiter auf Kasai, der immer weiter auf Gygon einhackte. "Es ist so lange her Kasai. Ich brenne darauf dich endlich wieder zu sehen."
Gygon zerfiel zu staub. Der Akuheï hatte nicht den Hauch einer Chance gegen Kasai in seinem Shingami Mode gehabt. "Zu schade.", sagte Kasai, "dabei hat es doch gerade so viel Spaß gemacht." Die Aura erlischte und auch die schwarzen Flammen verschwanden. Auf einen Schlag spürte er wie all seine Kraft schwand. Er brach zusammen. "Was ist das ?", fragte er verzweifelt die Stimme in seinem Kopf. "Ist doch logisch Kumpel. Du bist es einfach nicht gewohnt so viel Kraft auf einmal zu entladen. Du musst sie viel besser auf deine Attacken dosieren. Benutze den Life Eraser nur im äußersten Notfall." Kasai war verzweifelt. "Aber...ich kann mich nicht bewegen. Meine Kräfte schwinden immer weit-" Bevor er noch mehr sagen konnte, verlor er auch schon das Bewusstsein.
***
Als Kasai seine Augen öffnete wusste er zuerst nicht wo er war. Es war schon hell also musste er aufstehen, damit er nicht direkt am zweiten Schultag zu spät kam. Er sah sich um. Ganz eindeutig befand er sich im Clubraum. Doch wie war er dorthin gekommen ? Die Erinnerungen fehlten ihm komplett. Er hatte Gygon besiegt, seine Kraft entfesselt und ? Das letzte was er wusste war, wie er spürte das alle Kraft aus ihm entwichen war. Und dann ? Wie lange hatte er geschlafen ? Und vor allem wer oder was hatte ihn hier hin gebracht ? Wo waren die anderen Clubmitglieder ? Die Tür zum Clubraum öffnete sich und er sah Koneko. Sie sah ihn an und rannte dann weg. "Warte !", rief er ihr noch hinterher, doch sie schien ihn nicht zu hören. Wenige Minuten später kam sie mit dem Rest des Clubs zurück. "Endlich bist du wach Kasai.", Akeno war die erste die ihn umarmte. Dann kam der Rest auf ihn zu. "Leute wenn ihr alle auf einmal dann..." mit einem Satz war er hinter dem Sofa verschwunden, auf dem er vorhin noch gelegen hatte. Langsam kam er dahinter hervor. "Tschuldigung das kam alles ein bisschen plötzlich.", sagte er lachend. "Ich bin es noch nicht gewohnt von so vielen Leuten umgeben zu sein." Rias trat vor die anderen. "Wir wollten dir nur dafür danken, was du für uns getan hast. Wärst du nicht zurückgekehrt wären Yuto, Xenovia, Akeno und ich jetzt tot. Wir verstehen was das für eine Überwindung für dich gewesen sein musste. Und wir freuen uns dich als neues Mitglied im Okkultismus Club begrüßen zu dürfen." Kasai strahlte in die Runde. Selten war er so glücklich gewesen. Und als er Akeno sah, wie sie ihn anlächelte, wurde er noch glücklicher.
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