Teil 27 Besonders
Die folgende Nacht verlief im Großen und Ganzen ruhig. Dallas erwachte einmal, wohl weil Dugan im Schlaf unruhig wurde. Er zuckte mit Armen und Beinen und Dallas fragte sich, ob er träumte, er sei in Wolfsgestalt. Vielleicht jagte er gerade über die von Heidekraut bedeckten, windigen Hügel der Highlands. Er flüsterte ihm zu, er möge ruhig weiterschlafen. Alles sei gut. So wirklich gut war es jedoch nicht, denn jetzt, mitten in der Nacht merkte Dallas, dass er Hunger hatte. Sie hatten komplett vergessen, noch etwas zu essen. Er sah sich im Zimmer um, das bei abnehmendem Vollmond noch immer recht hell war. Vielleicht hätte Dugan irgendwas Essbares am Kamin, wo er zum Lesen herum zu lümmeln schien. Dallas nahm seinen Arm von Dugans Schultern und hob sich vorsichtig aus dem Bett. „Tut mir Leid, aber ich werde dich ausrauben, während du schläfst", flüsterte er mehr zu sich selbst. Und tatsächlich hatte er Glück. Mehr als das. Am Kamin stand ein Tablett mit kaltem Tee und Scones. Er dankte kurz dem Schicksal für so ein Museumsstück wie Miss Fitzgibbons, die offenbar damit gerechnet hatte, dass Dugan Tee wollte und machte sich über das Gebäck her. Dann überlegte er, dass er einen Scone übrig lassen würde, quasi für den Fall, dass Dugan auch wach werden würde. Das war allerdings recht unwahrscheinlich. Neugierig, wie spät es eigentlich sei, schaute Dallas noch auf sein Handy. Kurz vor drei. Zwischendurch war eine Nachricht der BBC gekommen und eine von Tariq. Seltsam. Immer noch nichts von Andy. Dallas beschloss, ihn einfach am Morgen mal anzurufen. Das Festnetz im Haus funktionierte sicher einwandfrei. Mit dem letzten Bissen ging er zurück ins Bett. Diesmal rührte sich Dugan, als Dallas sich wieder zu ihm legte.
„Wwwwo wwwarssst duu?", murmelte er völlig verschlafen. Dallas gab ihm einen Kuss in den Nacken.
„Nirgends. Schlaf." Aber das hörte er schon nicht mehr. Dallas küsste noch einmal, die Stelle mit dem Wolfs- Tattoo. Dann schlief auch er lächelnd ein.
Am Morgen erwachte Dugan als Erster und stellte irritiert fest, dass es tatsächlich heller Morgen war. Er musste eingeschlafen sein. Dallas hielt ihn im Arm und schnarchte leise in seinem Nacken. Das war irgendwie lustig, denn daran hatte Dugan noch gar nicht gedacht. Kurz fragte er sich, ob das Schnarchen wirklich hörbar laut war oder ob er es mit seinen geschärften Raubtiersinnen nur übertrieben empfand. Er drehte sich zu ihm und stupste ihn mit der Nase an der Nase. Dallas schlug langsam die tiefblauen Augen auf und blinzelte ihn an.
„Du schnarchst", stellte Dugan amüsiert fest. „Mmmmhh, dich hätte auch kein Erdbeben geweckt..."
„Jetzt bin ich wach."
Kaum war das gesagt, da verschwand Dugan mit dem Kopf unter der Bettdecke. Dallas war noch nicht wach genug, um sofort zu begreifen, was das jetzt sollte, doch dann spürte er es ganz deutlich. Dugan war offenbar eingefallen, was sie gerade tun wollten, bevor er eingeschlafen war. Er hatte ihm bereits die Shorts herunter gezogen und in dem Moment, wo Dallas realisierte, dass er seinen Schwanz in der Hand hielt, fuhr Dugan bereits mit der Zunge darüber. Hellfire, er wollte ihm einen blasen. Dallas bekam fast einen Schreck. Dann durchfuhr ihn auch schon das heiß-kalte Gefühl der Erregung und er spürte, wie alles an ihm auf Dugans Zungenspiel reagierte. „Wasss tussst duu?", entfuhr es ihm und es war mehr Zustimmung als eine echte Frage. Dugan unter der Bettdecke ließ nur sowas wie Stöhnen hören. Ihm gefiel, was er da tat. Und wie es sich ergab, war Dugan äußerst talentiert auch in dieser Hinsicht. Er ließ sich genüsslich Zeit und fuhr langsam mit der Zunge hinauf und hinunter, bevor er die Spitze in den Mund nahm, um daran zu saugen. Dallas musste sich konzentrieren, damit er weiter atmete. Inzwischen hatten Dugans Bewegungen die Bettdecke herunterstreichen lassen, sodass Dallas, als er an sich herunter sah, den dunklen Haarschopf und die porzellanfarbenen Schultern des anderen Mannes erblickte, der da zwischen seinen Beinen lag. Er angelte jetzt mit beiden Händen nach Dugans Haar und bekam ihn so zu fassen. Dugan hielt kurz inne und schaute zu Dallas auf. Ob er sich vergewissern wollte, dass alles in bester Ordnung war oder ob er Dallas noch zusätzlich in den Wahnsinn treiben wollte, war nicht auszumachen. Der Anblick von Dugan, mit nahezu der gesamten Länge seiner Erektion im Mund und lüsternem Blick ließ Dallas erst den Atem anhalten und dann durchfuhr ihn ein ruckartiges Verlangen, das ihn sich unkontrolliert aufbäumen ließ. Dugan lachte, was nur wie ein Japsen klang. Dann ließ er von Dallas ab.
„Ich weiß, was ich tue", raunte er mit einem verführerischen Lächeln. Das war Dallas sowas von klar, er konnte nur nicht zusammenhängend antworten.
„Mach... iihh...wasss..."
„Zu Befehl", kam die Antwort und damit beugte sich Dugan wieder herunter.
Langsam, ohne Eile fuhr er mit der Zunge erneut die gesamte Länge ab, leckte und küsste die Spitze und nahm Dallas' Schwanz diesmal vollständig in den Mund. Dallas erschauerte bei dem Gefühl von enger, feuchter Hitze, die ihn umschloss. Er begann zu zucken und zu fluchen. Hellfire. Seine Hände krallten sich in Dugans Haar, wie um Halt zu finden und irgendwo in seinem Hinterkopf versuchte er zu kontrollieren, dass er nicht zu sehr daran zog. Den anderen Mann schien das nicht zu beeindrucken. Er glitt mit seinen vollen, geschwollenen Lippen immer wieder massierend auf und nieder, wobei er sich gleichzeitig mit einem Arm auf Dallas' Bauchmuskeln abstützte, die andere nutzte er, um ihn an den Hoden zu kneten. Dallas konnte sich nicht erinnern, wann zuletzt ein Lover so gierig über ihn hergefallen war. Und schon gar nicht konnte er sich daran erinnern, sich selbst so bald so ausgeliefert zu haben. Hellfire! Das Blut in seinem Körper schien jetzt mit Macht zu pulsieren und sich genau an dem Punkt zu sammeln, der sich in Dugans unglaublich fordernden Mund befand. Es konnte nur noch wenige Augenblicke dauern, bis sich die ganze Anspannung auch eben dort entladen würde. Mit sowas wie letzter Willenskraft hob er den Kopf und brachte eine Warnung hervor.
„Du... dooo...gann...helll...ff..."
Völlig umsonst oder völlig grundlos. Anstatt von ihm abzulassen ließ der andere erst recht nicht locker und so kam Dallas mit ganzer Macht in seiner Kehle. Er zuckte und zog an seinem Haar und spürte, wie Dugan gierig schluckte und ...irgendwie weiter atmete. Das nächste, was er wusste war, dass Dugan zu ihm heraufkam, um ihm einen leidenschaftlichen Kuss zu geben. Dallas realisierte kaum, dass es sein eigener Geschmack war, der sich mit dem von Dugan mischte. Als er es verstand, fand er es sensationell und er küsste gierig weiter. Dugan hielt ihm seine Hände neben dem Kopf, presste sich an ihn und schob sich zwischen seinen Schenkeln auf und nieder, bis Dallas bemerkte, dass auch er kam. Die heiße Flüssigkeit kam in Schüben über seine Schenkel und Dugan zuckte und stöhnte, während er weiter küsste. Dann kam der Moment, wo er offenbar völlig erschöpft schien, seinen Kuss beendete und Augenkontakt zu Dallas suchte. Der merkte erst jetzt, dass er um Luft rang. Dugan kicherte glucksend und legte seinen Kopf auf Dallas' Brust, wo sein heißer Atem die feinen Härchen des Rothaarigen aufwirbelte.
„Du... bist der ... Wahnsinn", stammelte Dallas hervor und legte seine Arme um Dugan.
„Du machst mich... wahnsinnig", murmelte der und fuhr die Linie von Dallas' Brustmuskeln mit einem Finger nach. „Hast du eine Ahnung, wie unwahrscheinlich das ist, dass du hierhergekommen bist, auf Kerle stehst und mit Werwölfen klarkommst?" Er zog nur halb ernst und doch herausfordernd eine Augenbraue hoch.
Dallas musste jetzt lachen. Über den letzten Teil der Frage hatte er bestimmt noch nicht nachgedacht.
„Hast du eine Ahnung, wie langweilig oder gewöhnlich die allermeisten Typen sind, im Vergleich zu dir?"
„Mmmmmh, nein. Aber du bist ganz sicher was Besonderes, wenn du damit klarkommst, was ich bin."
„Der Besondere hier bist du."
Wie um das Gesagte zu betonen, hob Dallas Dugans Kinn an und schaute in seine Augen. Auch jetzt, am Morgen und unabhängig vom Mond, konnte er hinter dem Aquamarin die reflektierende Netzhaut aufblitzen sehen. Kurz dachte er zurück an die furchteinflößende Wolfsgestalt vom anderen Morgen, die nur unter Schmerzen gewichen war und Dugan gekrümmt und erschöpft zurückgelassen hatte.
„Ist mir gleich, was du sonst noch bist", sagte er dann mit ungeahnter Sicherheit in der Stimme, „solange du mir gehörst."
Dugan strahlte. „Einverstanden. Ich gehöre dir gerne, wenn ich dann mit dir machen kann, was ich will."
Dallas strahlte auch. Das war wohl ihre Art, dem anderen zu sagen, dass sie sich liebten.
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