Teil 23 Dugans Verwandlung


Mit einem riesigen Satz durch das weit geöffnete Fenster landete er auf dem Fußboden seines Zimmers, das, wie immer, nur vom Kaminfeuer erleuchtet war. Aber dieses Mal war etwas völlig anders. Der riesige Wolf bemerkte sofort, dass da ein Geruch war, der einen Menschen im Raum verriet. Es war kein Fremder, aber wer war es... neugierig schaute er sich um. Seine Augen waren gut im Dunkeln und bestimmt würde er ihn gleich entdecken. Da hörte er eine Stimme, die er nicht verstand und er verharrte irritiert an seiner Stelle. Wer war das? In dem Moment verschwamm plötzlich alles vor seinen Augen, seine Beine gaben nach und er fiel zu Boden. Gleich darauf begann er zu zucken und zu winseln, dann kamen heftige Krämpfe und er begann zu heulen. Er warf sich hin und her. Seine Glieder krachten und knirschten, es zog und riss an ihm und er begann zu frieren und zu zittern. Da war noch jemand im Raum? Dieser Jemand packte ihn fest an den Schultern und drehte ihn herum und schloss ihn in die Arme... Ein Mensch, das war der Rothaarige... Dallas. Dugan keuchte und atmete schwer, doch jetzt erkannte er den anderen und erinnerte sich. Er hatte ihn hierher gebracht, damit er die Verwandlung sah. Und da wurde ihm plötzlich klar, dass er noch immer hier war. Er war nicht fort, am Ende der Nacht war er noch da. Dugan versuchte sich aufzurichten, aber seine Beine waren noch zu unsicher. „Bleib ruhig, ich hab' dich", hörte er die beruhigende, sanfte Stimme des anderen. Er war über ihn gebeugt und Dugan suchte jetzt seinen Blick. „Wie hältst du das aus? Wie kannst du noch hier sein?" Seine eigene Stimme klang unvertraut, rauher, knarziger als sonst...

Dallas zwinkerte, als hätte er nicht mit dieser Frage gerechnet. Er zögerte mit der Antwort. Dugan schaute noch immer in das tiefe Blau seiner Augen, da begriff er, dass Dallas Tränen wegzwinkerte. „Du redest Unsinn. Ich kann." 

Mit diesen Worten stand Dallas vorsichtig auf, nahm Dugan hoch auf seine Arme und trug ihn ins Bad, wo er ihn vorsichtig in die Wanne gleiten ließ. Das heiße Wasser und Dallas waren beinahe zu gut, um wahr zu sein und Dugan spürte, wie die Schmerzen in seinen Gliedern nachließen und er wollte jetzt nichts sagen. Was denn auch? Natürlich hatte Dallas begriffen, was mit ihm passierte. Und er musste mit den Fitzgibbonses geredet haben, denn er hatte das Badewasser eingelassen und er fand problemlos den Joint auf der Ablage vor dem Spiegel. Er zündete ihn an, nahm selbst einen Zug, dann gab er ihn weiter und begann, sich auszuziehen, um ebenfalls gegenüber in die Wanne zu steigen. „Nur dass eins klar ist," sagte er, als er sich zu Dugan setzte, „du bist der einzige Werwolf, den ich kenne und noch dazu mit einem Gärtner, der Cannabis anbaut."

Dugan musste unwillkürlich lachen. „Es macht dir also nichts aus?", fragte er dann.

„Du bist, was du bist. Was mir etwas ausmacht ist, dass es dir ... Schmerzen bereitet." Dallas ließ Dugan sich umdrehen, damit er sich zurück an ihn lehnen konnte. Er ließ den Kopf nach hinten, an Dallas' Schulter sinken. Dallas nahm ihm den Joint wieder ab, inhalierte einen letzten Zug und machte ihn dann aus. Jetzt küsste er den anderen Mann am Hals, wo sein Puls ging und als Dugan sich ihm zuwandte, küssten sie sich richtig. „Ich habe dich vermisst", murmelte Dugan schließlich. Das war noch untertrieben, aber so viel konnte er jetzt gerade zugeben.

„Ich dich auch."

Dallas begann nun damit, Dugan den Rücken einzuseifen. Er war sehr vorsichtig, nein, eher sogar zärtlich und Dugan beschloss, dass es ihm gefiel.

„Wie ist es, wenn du ...nicht du bist?", fragte Dallas irgendwann leise, sanft.

Dugan überlegte kurz. Noch keiner hatte ihn das gefragt. „Meistens ist es... eigentlich bin ich auch als Wolf wie ich. Und es ist meistens richtig aufregend. Ich bin schnell, stark, unermüdlich, ich sehe, höre und rieche alles im Dunkel und ich verstehe die anderen Wölfe." Er hatte noch nie versucht, irgendwem zu erklären, wie es war, also war er darin nicht sehr gut.

Dallas nahm sich jetzt Dugans Haar vor, was noch besser war als der Rücken.

„Aber, weißt du, dass du ein Mensch bist?"

„Nein, das nicht. Das... verschwindet und kommt wieder." Machte das einen Sinn?

„Und erinnerst du dich an das, was du als Wolf erlebt hast?"

„Nicht immer, manchmal träume ich davon." Dugan wusste, worauf Dallas' Fragen hinauslaufen würden, auch wenn Dallas es vielleicht noch nicht wusste. Er beschloss, ihm zuvorzukommen. „Ich denke, dass ich dann einfach nur ein Wolf bin, also zwar ein Raubtier, aber nur ein Tier und nicht irgendeine Bestie, die blutrünstig oder tollwütig umherstreift. Und schon gar nicht jage ich Jungfrauen oder Nonnen oder was immer sich die Leute im Ort erzählen."

„Du kennst die Geschichten?"

Dugan schnaubte verächtlich. „Wohl bei weitem nicht alle. Auf die Idee, dass ich junge Männer jagen könnte, ist nur noch keiner gekommen." Er schaute neugierig auf dessen Reaktion zu Dallas auf, der jetzt nachdenklich aussah.

„Hast du das mal gemacht?", fragte der  Rotschopf dann.

Dugan brauchte nicht zu überlegen. „Nur einmal, aber nicht als Wolf." Dugan lächelte.

Dallas verstand und lächelte zurück. „Da bin ich aber froh."

„Küss' mich", kam Dugan jetzt in den Sinn und er griff mit einer Hand nach hinten, um Dallas zu sich zu ziehen. Der lächelte wieder und schloss die Augen, als er sich zu ihm herunterbeugte. Dugan spürte erst seinen Atem, dann die Wärme seiner Lippen und küsste langsam immer fordernder. Erst jetzt begann er zu begreifen, dass Dallas nicht aus Mitleid handelte, sondern wirklich seinetwegen hier war. Er wollte ihn, so, ohne Kompromisse. Es traf ihn fast wie ein Schlag und sein eigenes Verlangen brach sich nun Bahn. Vielleicht war es, weil er eben noch den Wolfspelz trug oder weil sie im heißen Wasser lagen, doch plötzlich wollte er mehr von Dallas' glatter, weicher Haut spüren. Er ließ kurz von ihm ab, nur um sich umzudrehen und so rittlings auf ihm zu sitzen. Jetzt konnte er ihn viel besser bestaunen und abküssen. Dallas war perfekt. Seine Haut war typisch für einen Rothaarigen. Blass, wie durchsichtig und mit Sommersprossen auf den Schultern. Und er war ganz deutlich dabei zu erröten, wie Dugan feststellte, vor allem, als er seine kräftige Brust über und über mit Küssen bedeckte und gleichzeitig seine Hände darüberfahren ließ. Die Muskeln darunter zuckten hin und wieder, gleichzeitig stöhnte Dallas immer wieder leise. Irgendwann ließ er die Hände aus Dugans Haar gleiten und fuhr damit seinen Rücken hinunter. Dugan spürte, wie ihn das zusätzlich erregte und realisierte dankbar, dass Dallas, wie immer, wusste, was er tat. Er ließ die Hände nur kurz auf Dugans Hüfte ruhen, was etwas kitzelte, dann nahm er mit der einen Hand Dugans Erektion, mit der anderen seine eigene und begann damit, sie in gleichmäßigen Bewegungen  gemeinsam weiter zu stimulieren. Kitzeln war dafür nicht das rechte Wort. Dugan fürchtete kurz, dass schon die erste Berührung ihn kommen ließ, doch das war nur die Sensation des ersten Moments. Er wollte Dallas jetzt wieder auf den Mund küssen und setzte dies sofort gieriger als zuvor in die Tat um. Seine Hände schob er hinter Dallas Kopf, um ihn zu stützen und zu führen. Dallas war inzwischen hochrot und sein Küssen war völlig unkoordiniert, sodass Dugan hier die Führung übernahm. „Du machst mich wahnsinnig", hörte er Dallas murmeln. „Du bist der Wahnsinn", gab der Schwarzhaarige zurück und küsste weiter. Er genoss den Geschmack von Dallas und ließ ihre Zungen umeinander kreisen, gleichzeitig spürte er, wie sich seine Erregung in Dallas' Hand so weit steigerte, dass es nicht mehr lange dauern könnte, bis sie den Höhepunkt erreichte. Dallas musste es genauso gehen, denn sein Stöhnen wurde heftiger und das wiederum ließ zusätzliche Schauer über Dugans Rücken laufen. Dallas hatte inzwischen die Augen geöffnet und sah Dugan mit vor Lust geweiteten Pupillen an. Bestimmt gab es keine schönere Farbe, als die von Dallas' Augen. Tiefblau, wie Loch Lanark nach einem Gewitter. Plötzlich warf Dallas den Kopf zurück und Dugan hielt ihn in seinen Händen. Er küsste seine Stirn, während er spürte, dass Dallas kam und schon kurz darauf durchzuckte es ihn ebenfalls mit solcher Kraft, dass er sich erst nach hinten aufbäumte und dann regelrecht über Dallas zusammenbrach. Vor Erleichterung musste er lachen und Dallas lachte mit, warum auch immer...

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