Antworten
Am nächsten Morgen beim Frühstück saß Caya mit Lily und Alice am Gryffindortisch. Die Rumtreiber waren ebenfalls dort. Doch Caya zeigte ihnen nur die kalte Schulter und beachtete sie nicht weiter.
,,Was ist denn mit den Rumtreibern los? Die starren dich die ganze Zeit an." fragte Lily an Caya gewandt.
„Ja und ich weiß auch warum..." murmelte diese grimmig und biss in ihr Marmeladenbrot.
„Na jetzt bin ich gespannt." meinte Alice, die sofort eine brennheiße Story gewittert hatte.
„Folgendes... ich wollte gestern zu Remus in den Krankenflügel schleichen, da hab ich sie erwischt wie sie ihn aus dem Schloss schmuggeln wollten!" erzählte Caya flüsternd und Lilys und Alice' Augen weiteten sich.
„Was?"
„Ja! Und anstatt mir die Wahrheit darüber zu sagen wo sie hingehen, haben sie mir dreist ins Gesicht gelogen! Von wegen Remus hat sich übergeben und muss an die frische Luft... mitten in der Nacht... ist ja nicht so, als könnte er sich ein Fenster aufmachen... und ganz zufällig sind alle seine Freunde noch nach der Sperrstunde bei ihm!" murmelte Caya weiter und warf den Rumtreibern einen verstohlenen Blick zu.
,,Egal was sie verheimlichen, ich finde es heraus!" murmelte sie finster zu Alice und Lily.
,,An deiner Stelle würde ich genauso reagieren, ich meine, dich einfach so stehen lassen... Idioten!" meinte Alice schnippisch und biss in ihren Toast.
Plötzlich kam Cayden in die Halle geflogen. Wieder einmal lies er sich auf Cayas Schulter nieder. Sie lächelte und strich ihm dabei übers Gefieder... doch Lily fiel noch etwas anderes auf. Während sie über seine Federn strich, zog sie unauffällig einen Zettel zwischen seinen Klauen hervor, den sie in ihrer Hand verschwinden ließ. Danach erhob sich der Falke sofort wieder und segelte davon. Den Zettel steckte sie sofort ein.
Lily warf Alice einen wissenden Blick zu. Sie beide wussten was das war. Eine weitere Nachricht von ,,-C".
,,Was haben wir jetzt in der ersten Stunde?" fragte Caya um das Gesprächsthema auch ja nicht auf sie zu lenken.
,,Zaubertränke mit den Ravenclaws."
So machten die drei sich auf den Weg in die Kerker. Auf dem Gang begegneten sie den Rumtreiber.
,,Caya!" rief James und wollte zu ihr eilen.
,,Keine Zeit!" entgegnete sie nur ruckartig. Sie würdigte ihn oder die anderen Rumtreiber nicht eines Blickes und marschierte mit Alice und Lily weiter.
Slughorn sperrte das Klassenzimmer auf und die Schüler strömten hinein. Leider kam Caya als letzte durch die Tür, und so waren nur noch zwei Plätze frei. Einer neben Shawn Parker, einem arroganten, aufgeblasenen Ravenclaw, der es auf jedes Mädchen abgesehen hatte... und ein Platz neben Remus. Dieser sah sie erwartungsvoll an. Doch Caya schnaubte nur beleidigt und setzte sich eiskalt neben Shawn.
„Na hallo, Schnecke!" begrüßte er sie sogleich mit einem Zwinkern. Doch Caya ignorierte ihn nur und packte ihre Sachen aus.
Die Zaubertränke Stunde zog sich mit Shawn ewig dahin. Ständig diese schlechten Anmachsprüche und die dreckigen Blicke. Als es dann endlich klingelte beeilten Caya, Lily und Alice sich aus der Klasse zu kommen und machten sich auf den Weg zu Verwandlung.
,,Ich setzte mich nie wieder neben diesen aufgeblasenen, eingebildeten Rüpel! Der Typ ist doch unausstehlich!" regte Caya sich auf.
,,Du hast das Richtige getan, Süße. Hättest du dich neben Remus gesetzt, hättest du dir die ganze Zeit ekelhafte Entschuldigungen anhören müssen." meinte Alice seufzend.
Im Klassenzimmer für Verwandlung setzte sich Caya an einen freien Tisch. Neben ihr war noch ein Platz frei, da Lily und Alice sich hinter sie gesetzt haben. Doch im nächsten Moment setzte sich jemand neben sie.
,,Wir müssen reden!" sagte Remus. Caya zog eine Augenbraue hoch.
,,Ach, sollten wir das?" fragte sie genervt.
,,Wieso bist du sauer auf uns?"
,,Das fragst du noch?" fragte Caya und riss die Augen empört auf. „Ich bin sauer, weil du dich mit mir verabredet hast, auf einmal bewusstlos vom Stuhl gekippt bist und ich nichtmal mit in den Krankenflügel durfte oder zumindest erfahren durfte wie es dir geht oder was du hast. Und als ich nach dir sehen wollte schleifen dich deine Freunde mitten in der Nacht nach draußen und lügen mich auch noch an, von wegen du brauchst nur Frische Luft! Ich hab mir Sorgen gemacht, Remus! Sowas kann ich gar nicht ausstehen!" knallte sie ihm vor.
,,Ja gut... Das war vielleicht ziemlich Scheiße..." murmelte Remus leicht beschämt. Er wurde unterbrochen, da McGonagall den Raum betrat und mit dem Unterricht begann. Während der Stunde versuchte Remus mehrmals ein Gespräch mit Caya aufzunehmen, doch sie ignorierte ihn. Vorteil für Alice... Denn diese konnte durch Remus' Ablenkung unauffällig zu Cayas Tasche greifen und den Zettel von vorhin herausholen. Lily und sie lasen ihn unauffällig.
,,Ich habe Antworten!"
Langsam ließ sie den Zettel wieder in Cayas Tasche verschwinden.
,,Was hat das zu bedeuten?" zischte sie Alice zu.
,,Weiß ich nicht..." antwortete diese ebenso leise.
,,Meint du, es hat was mit dem Geheimnis der Rumtreiber zu tun?"
,,Gut möglich..."
,,Das bringt uns aber nicht weiter!"
,,Miss Evans, Miss Prewett!" wurden sie von einer verärgerten McGonagall unterbrochen. ,,Wären sie so freundlich und würden ihr kleines Gespräch auf nach der Stunde verlegen?!"
Sofort verstummten die beiden und machten sich weiter ans Mitschreiben.
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Am Abend als Lily und Alice schon schliefen schlich sich Caya aus dem Schlafsaal und wollte sich zum Astronomieturm begeben. Als sie jedoch auf leisen Füßen die Treppe hinunter huschte, traf sie überraschender Weise alle vier Rumtreiber auf einmal im Gemeinschaftsraum an, die alle auf dem Sofa vor dem Kamin saßen. Ein sehr unvorteilhafter Zeitpunkt...
,,Caya? Was machst du hier?" fragte Sirius verwundert und auch die anderen drei blickten sie nicht weniger überrascht an.
,,Ach, naja, ich hab mich vorhin übergeben und muss nur schnell frische Luft schnappen!" antwortete sie schnippisch, spazierte an ihnen vorbei und kletterte ohne ein weiteres Wort aus dem Porträt-Loch hinaus.
Mit leisen Schritten schaffte sie es an Filch vorbei und eilte zum Astronomieturm. Immerhin war das hier ein Schloss... deutlicher Heimvorteil!
Am Turm angekommen, verschloss sie erstmal die schwere Holztür, damit auch ja niemand auf die Idee kam sie zu beobachten oder zu belauschen.
,,Vor wem versteckt ihr euch, Majestät?"
Caya zuckte erschrocken zusammen.
,,Mann, Cayden! Erschreck mich doch nicht so!" schimpfte sie und schlug ihm sanft gegen die Brust. Cayden grinste belustigt.
,,Ich bitte um Vergebung, Prinzessin."
Caya verdrehte nur die Augen.
,,Also, was hast du herausfinden können?" fragte sie neugierig. Caydens Miene wurde schlagartig ernst.
,,Hoheit... Remus Lupin ist ein Werwolf. Gestern war Vollmond. Black, Potter und Pettigrew sind Animagi, ein Hund, ein Hirsch und eine Ratte. Sie sind bei Vollmond immer bei ihrem Freund und stehen ihm bei. Ich bitte euch, haltet euch fern von ihnen! Sollte euch etwas zustoßen, würde ich mir das nie verzeihen! Abgesehen davon würde man mich lebenslänglich ins Gefängnis stecken, meinen Zauberstab zerbrechen... Ich muss euch beschützen!" sprach Cayden in einem ernsten Tonfall.
Caya war überrascht von Remus' Geheimnis. Kein Wunder, dass er ihr nichts verraten wollte.... Wer ist denn schon stolz darauf ein Werwolf zu sein? Aber sich von Remus fern halten? Solange kein Vollmond war, war er doch nicht gefährlich...
Plötzlich fühlte sie sich schlecht dafür, dass sie den Rumtreibern gegenüber so abweisend war. Sie wollten ihrem Freund nur helfen. Und sie war so abweisend und kalt zu ihnen gewesen...
,,Dankeschön Cayden!" murmelte sie nachdenklich.
,,Euch zu dienen, ist mir Lohn genug." sagte Cayden und verneigte sich tief. Caya stockte und zog skeptisch eine Augenbraue hoch.
,,Was soll das denn?"
Cayden hob ruckartig den Kopf. ,,Naja, ich möchte angemessenes Verhalten zeigen. Nicht gut?"
Caya musste sofort beginnen zu Lachen. Ihre Miene hellte sich augenblicklich auf.
„Oh, ich habs! Ich machs wie Butler Albert. Euer Lächeln ist mir Dank genug." Er ahmte die Stimme des dicken Butlers so gut nach, dass Caya ein weiteres Mal beginnen musste zu lachen.
,,Gut machst du das. Aber wie wärs damit wenn du einfach mein Cayden bleibst?"
Cayden lächelte. ,,Passt auf euch auf, Prinzessin. Gute Nacht." Dann ließ er sich rücklings vom Geländer fallen. Caya zog scharf die Luft ein. Doch wenige Sekunden später flog Cayden schon als Falke herum. Erleichtert atmete sie auf und verließ den Astronomie Turm.
Als sie im Gemeinschaftsraum ankam, saßen dort noch immer die Rumtreiber.
,,Na, schon zurück?" fragte James. Caya lächelte.
,,Ja... Aber ich bin ziemlich müde, ich sollte dann mal wieder in meinen Schlafsaal." Die Rumtreiber sahen sie verdutzt an.
,,Äh... bist du gar nicht mehr sauer auf uns?"
Sie schüttelte den Kopf. ,,Nein. Es wird ja sicher einen Grund geben, weshalb ihr mir nichts erzählt habt. Ich versteh das."
Sie bekam ein erleichtertes Lächeln von den Rumtreibern geschenkt.
„Woher der plötzliche Sinneswandel?" fragte Sirius. Caya schmunzelte nur und zuckte mit den Schultern ohne eine weitere Antwort.
,,Naja, ich geh dann mal schlafen... Gute Nacht." Caya wollte gerade die Treppe hinauf gehen.
,,Caya warte!" rief Remus ihr noch nach. Jetzt oder nie! Er nahm all seinen Mut zusammen. Sie drehte sich überrascht um.
,,Ja?"
Remus atmete einmal tief durch. ,,Ähm... Nächsten Samstag ist doch Slughorns Weihnachtsfeier. Hättest du vielleicht Lust mit mir dahin zu gehen? Als Begleitung?" fragte er vorsichtig.
Caya kamen Caydens Worte in den Sinn. "Haltet euch fern von Lupin!"
Doch als sie sich umschaute konnte sie keinen Cayden sehen. Der war ja noch draußen.
,,Ja... Ja, ich würde gerne mit dir dahin gehen, Remus!" antwortete sie lächelnd. Auch Remus musste lächeln. Sirius sah so aus als hätte ihm grad jemand in den Bauch geschlagen.
,,Moony mein Schatz, ich dachte du wolltet mit mir dahin?" fragte er enttäuscht! Alle brachen sofort in Gelächter aus. Doch Sirius störte es einfach nur, dass Caya Ja gesagt hatte. Warum, wusste er selbst nicht genau...
Caya stockte. ,,Moony..." flüsterte sie leise.
,,Ja... Moony." entgegnete James verwirrt.
„Das klingt süß." meinte sie lächelnd, da sie den Hintergrund des Spitznamens natürlich verstanden hatte.
,,Also, ich sollte dann mal wirklich in den Schlafsaal."
Sie murmelte noch ein schnelles „Gute Nacht!", ging die Treppen hinauf und schlich sich wieder in ihr Bett.
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