Chapter 53

"Das ist also deine Wohnung?", begrüßte Rebekah mich, während sie aus ihrem Auto stieg und mit mir zur Haustür ging. "Sie sieht gar nicht so spektakulär aus, dass sie so eine Geheimhaltung rechtfertigt."

"Es geht auch eher darum, was in der Wohnung ist", antwortete ich und zuckte leicht mit den Schultern. "Denk dran, kein Wort zu Klaus. Das ist wirklich wichtig."

"Ja, schon verstanden. Jetzt hast du mich auf jeden Fall neugierig gemacht, was du hier vor ihm versteckt hältst", grinste Rebekah und öffnete die Tür. "Es muss etwas wirklich Gutes sein, wenn es dir so wichtig ist, dass er nicht erfährt, dass... Katherine?"

Schockiert blieb meine Schwester mitten im Flur stehen, als sie die Doppelgängerin erblickte, die gelassen in der Küchentür lehnte. "Guten Morgen, Rebekah. Freut mich, dich bei mir willkommen zu heißen. Fühl dich ganz wie zu Hause."

Rebekah ignorierte Katherine nur und drehte sich ungläubig zu mir um. "Katherine? Ernsthaft? Was macht sie hier?"

"Sie wohnt hier", antwortete ich und ging grinsend an meiner Schwester und der Doppelgängerin vorbei, um mir in der Küche etwas Blut zu holen. "Wir sind gewissermaßen Mitbewohnerinnen."

"Ich dachte, du könntest sie nicht leiden?", fragte Rebekah verwirrt nach. "Nik meinte, dass sie dich verraten und 150 Jahre lang in einer Gruft gesperrt hat."

"Hat sie auch", erwiderte ich und zuckte nur mit den Schultern. "Jeder macht mal Fehler, oder nicht?"

"Das... Das ist... Seit wann wohnst du schon mit ihr zusammen?"

"Seit unsere Mutter zurückgekommen ist. Ich bin ihr über den Weg gelaufen, als ich an dem Abend abgehauen bin und habe mir gedacht, dass es eine gute Idee wäre, bei ihr einzuziehen. Katherine hat ein wirklich gutes Netzwerk an Informanten, damit ich immer Bescheid wusste, was gerade in Mystic Falls vor sich ging und im Gegenzug musste ich ihr nur versprechen, sie nicht an Klaus auszuliefern und sie vor ihm zu beschützen."

"Und daraus hat sich dann eine innige Freundschaft entwickelt", fügte Katherine hinzu und legte wie aus dem Nichts plötzlich einen Arm um meine Schulter. Ich wusste, dass sie das nur tat, um Rebekah zu schockieren, aber trotzdem musste ich leicht grinsen.

"Na ja, so weit würde ich nicht gehen. Weißt du, es ist ein bisschen so, wie ein ungewolltes Haustier zu haben. Manchmal kann es nerven, aber irgendwann gewöhnt man sich doch daran, dass es immer da ist."

"Hey, ich kann dich hören!", beschwerte sich Katherine und nahm beleidigt ihren Arm wieder von mir.

"Ich weiß", erwiderte ich nur grinsend und drehte sich zu Rebekah um, die die Situation mit großen Augen beobachtete. "Ich habe leider das letzte freie Zimmer hier belegt, aber mein Bett ist groß genug für uns zwei. Es sei denn, du willst nicht, dann.."

"Dann können auch Mal und ich in einem Bett schlafen und du nimmst das andere Zimmer", unterbrach Katherine mich und ich verdrehte nur die Augen, als sie hinzufügte: "Ich hätte da zumindest nichts gegen."

"Dann kannst du auch auf dem Sofa schlafen", beendete ich meinen eigentlichen Satz und warf Kat nur einen kurzen Blick zu.

"Was denn?", fragte diese unschuldig. "War ja nur ein Vorschlag."

Rebekah blickte von mir zu Katherine und wieder zurück. "Okay, ich... geh dann schon mal in dein Zimmer und packe meine Taschen aus."

Einige Sekunden blickte ich Rebekah nach und setze mich dann mit meinem Glas Blut auf die Anrichte in der Küche. "Sei ehrlich, dir gefällt es, dass Rebekah hier ist", meinte ich grinsend zu Katherine. "Dass sie in deiner Wohnung ist und dich trotzdem nicht an Klaus ausliefern wird."

"Natürlich gefällt es mir", gab Kat sofort offen zu. "Wer hat nicht gerne die Oberhand über eine Mikaelson?"

"Könntest du vielleicht versuchen... ich weiß nicht... meine Schwester nicht zur Weißglut zu treiben, während sie hier ist?"

"Wieso? Ich habe doch gar nichts gemacht", meinte sie unschuldig.

"Noch nicht", entgegnete ich grinsend. "Aber ich habe das Funkeln in deinen Augen gesehen. Am liebsten würdest du Rebekah jede Sekunde lang daran erinnern, dass sie in deinem Haus Zuflucht sucht. Ist es nicht so?"

"Du kennst mich einfach zu gut", antwortete Katherine mir und seufzte dann leise auf. "Also gut, ich werde mich benehmen. Ich werde versuchen, nett zu sein, versprochen. Für dich."

"Danke, Kat", lächelte ich leicht und bevor sie noch etwas sagen konnte, klingelte ihr Handy. Schnell las sie sich die Nachricht durch, wobei sich ihre Augen überrascht weiteten.

"Was ist los?", fragte ich leicht panisch. "Bitte sag mir, dass Alaric es nicht geschafft hat, Klaus umzubringen."

Kaum hatte ich das ausgesprochen, stand auch Rebekah bei uns im Zimmer und musterte uns aufmerksam. "Was ist mit Nik?"

"Beruhigt euch, Klaus ist am Leben", beschwichtigte Katherine uns sofort. "Aber alles andere als in Sicherheit. Die Salvatores haben es irgendwie geschafft, ihn auszutrocknen. Sie haben wohl den gleichen Zauber benutzt, der damals verwendet wurde, um euren Vater außer Gefecht zu setzen. Er kann sich also nicht mehr bewegen und ist jetzt ganz den Salvatores ausgeliefert."

"Worauf warten wir?", fragte Rebekah. "Wir müssen zurück und ihn befreien. Sofort."

"Auf gar keinen Fall", antwortete Katherine sofort. "Selbst wenn ich dadurch vielleicht die Chance kriegen sollte, dass er mir die Freiheit verspricht. Ich lege mich nicht mit einem magisch verstärkten Super-Vampir an. Und Alaric wird mit Sicherheit auch versuchen, Klaus zu finden."

"Noch ein Grund mehr, sofort nach Mystic Falls zu gehen und die Salvatores umzubringen!"

"Nein, Kat hat recht", meinte ich zu meiner eigenen Überraschung. "Wir wissen nicht, wo sie Klaus untergebracht haben. Er könnte überall sein. Sie werden uns nie sagen, wo er ist. Also müssen wir mit ihnen verhandeln."

"Verhandeln?", wiederholte meine Schwester fassungslos. "Nichts gegen dich, Malina, aber die Salvatores werden sich nie auf ein Gespräch mit dir einlassen. Sie halten dich für eine Verräterin, seit du dich damals auf Niks Seite gestellt hast. Niemand bei ihnen mag dich. Sie können dich nicht leiden, sie werden nicht mit dir reden."

Bei diesen Worten zuckte ich leicht zusammen, auch wenn ich wusste, dass sie die reine Wahrheit waren. "Du bist bei ihnen auch nicht viel beliebter", schaltete sich Katherine plötzlich bissig ein. "Außerdem sind die Salvatores und all ihre Freunde furchtbar scheinheilig. Sie tun so, als wären sie etwas Besseres, verhalten sich aber mit am Schlimmsten. Nicht von den Salvatores gemocht zu werden, ist etwas Gutes."

Überrascht sah ich zu Katherine und auch Rebekah schien diesen Kommentar nicht erwartet zu haben. Es klang fast so, als würde Katherine mich verteidigen. Aber bevor Rebekah etwas sagen konnte, was in einen Streit ausarten würde, nickte ich beschwichtigend. "Rebekah hat recht. Weder sie noch ich können mit den Salvatores verhandeln, und du sowieso nicht, Kat. Aber glücklicherweise kennen wir jemanden, der es kann. Wir müssen Elijah anrufen."

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top